Grimaldi: "Alle müssen sich hinterfragen"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Adriano Grimaldi, der mit dem SC Preußen Münster den kapitalen Fehlstart so schnell wie möglich vergessen machen will.

Nein, den Start in seine erste komplette Saison beim SC Preußen Münster hatte sich Stürmer Adriano Grimaldi ganz anders vorgestellt. Nach vier Spieltagen in der 3. Liga stehen für die Westfalen ein Remis, drei Niederlagen und 1:5 Tore zu Buche. Macht in der Tabelle den 20. und damit letzten Platz. "Die Vorbereitung lief gut, aber mit dem ersten Spiel war dann auf einmal alles weg", analysiert der 25-jährige Deutsch-Italiener im Gespräch mit DFB.de.

Den bisher einzigen Treffer für die Mannschaft von SCP-Trainer Horst Steffen markierte Mittelfeldspieler Amaury Bischoff mit einem verwandelten Handelfmeter zum 1:1-Endstand gegen den Aufstiegsanwärter MSV Duisburg. "Häufig sind es die einfachen Dinge wie Pässe über wenige Meter, die nicht funktionieren. Woran das liegt? Es gibt in jedem Fall viele Fragezeichen. Jeder muss sich hinterfragen, warum es nicht läuft", meint Grimaldi.

"Es geht bald wieder bergauf"

Mit der Kritik, die gerade die noch torlose Offensive trifft, kann der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler umgehen. "Das ist doch ganz normal, wenn es nicht gut funktioniert", so Grimaldi. "Entscheidend ist, dass wir uns als Mannschaft Schritt für Schritt nach vorne arbeiten. Ich versuche, mich auf meine eigene Leistung zu konzentrieren, mir über geglückte Aktionen Selbstvertrauen zu holen und das auf meine Mitspieler zu übertragen. Ich bin davon überzeugt, dass es bald wieder bergauf geht."

Einen ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung schafften die Preußen im Verbandspokal. Beim Westfalenligisten SpVgg Vreden setzte sich das Gründungsmitglied der Bundesliga in der ersten Runde 2:1 durch. "Da wir nicht im DFB-Pokal dabei sind, haben wir nun ein paar Tage, um die Köpfe frei zu bekommen", so Grimaldi, der in Vreden in der 62. Minute eingewechselt wurde und ohne Treffer blieb.

Nächster Gegner in der Meisterschaft ist einer von Grimaldis Ex-Vereinen. Am Samstag, 27. August (ab 14 Uhr), empfängt der SCP die U 23 des FSV Mainz 05, die mit zwei Punkten ebenfalls noch sieglos ist und nur einen Rang vor den Münsteranern rangiert. "Meine Zeit in Mainz ist lange vorbei, es gibt kaum noch Berührungspunkte", sagt der Angreifer: "Die aktuelle Mannschaft des FSV ist gespickt mit jungen und talentierten Spielern. Entscheidend ist, dass wir sie unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Adriano Grimaldi, der mit dem SC Preußen Münster den kapitalen Fehlstart so schnell wie möglich vergessen machen will.

Nein, den Start in seine erste komplette Saison beim SC Preußen Münster hatte sich Stürmer Adriano Grimaldi ganz anders vorgestellt. Nach vier Spieltagen in der 3. Liga stehen für die Westfalen ein Remis, drei Niederlagen und 1:5 Tore zu Buche. Macht in der Tabelle den 20. und damit letzten Platz. "Die Vorbereitung lief gut, aber mit dem ersten Spiel war dann auf einmal alles weg", analysiert der 25-jährige Deutsch-Italiener im Gespräch mit DFB.de.

Den bisher einzigen Treffer für die Mannschaft von SCP-Trainer Horst Steffen markierte Mittelfeldspieler Amaury Bischoff mit einem verwandelten Handelfmeter zum 1:1-Endstand gegen den Aufstiegsanwärter MSV Duisburg. "Häufig sind es die einfachen Dinge wie Pässe über wenige Meter, die nicht funktionieren. Woran das liegt? Es gibt in jedem Fall viele Fragezeichen. Jeder muss sich hinterfragen, warum es nicht läuft", meint Grimaldi.

"Es geht bald wieder bergauf"

Mit der Kritik, die gerade die noch torlose Offensive trifft, kann der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler umgehen. "Das ist doch ganz normal, wenn es nicht gut funktioniert", so Grimaldi. "Entscheidend ist, dass wir uns als Mannschaft Schritt für Schritt nach vorne arbeiten. Ich versuche, mich auf meine eigene Leistung zu konzentrieren, mir über geglückte Aktionen Selbstvertrauen zu holen und das auf meine Mitspieler zu übertragen. Ich bin davon überzeugt, dass es bald wieder bergauf geht."

Einen ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung schafften die Preußen im Verbandspokal. Beim Westfalenligisten SpVgg Vreden setzte sich das Gründungsmitglied der Bundesliga in der ersten Runde 2:1 durch. "Da wir nicht im DFB-Pokal dabei sind, haben wir nun ein paar Tage, um die Köpfe frei zu bekommen", so Grimaldi, der in Vreden in der 62. Minute eingewechselt wurde und ohne Treffer blieb.

Nächster Gegner in der Meisterschaft ist einer von Grimaldis Ex-Vereinen. Am Samstag, 27. August (ab 14 Uhr), empfängt der SCP die U 23 des FSV Mainz 05, die mit zwei Punkten ebenfalls noch sieglos ist und nur einen Rang vor den Münsteranern rangiert. "Meine Zeit in Mainz ist lange vorbei, es gibt kaum noch Berührungspunkte", sagt der Angreifer: "Die aktuelle Mannschaft des FSV ist gespickt mit jungen und talentierten Spielern. Entscheidend ist, dass wir sie unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen."

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Unter Tuchel in Mainz: Grimaldi für Schürrle eingewechselt

Einst gehörte Grimaldi selbst zum Mainzer Nachwuchs. Nach seinem Wechsel von Sachsen Leipzig zum FSV im Jahr 2009 war der Stürmer zunächst für die zweite Mannschaft vorgesehen. Ehe er sich versah, gab er jedoch bei den damals von Thomas Tuchel (inzwischen Borussia Dortmund) trainierten Profis ein viel beachtetes Debüt. Beim 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC kam Grimaldi beim Stand von 0:1 in der 70. Minute für Nationalstürmer André Schürrle in die Partie. Er holte einen Elfmeter heraus und hatte damit großen Anteil an der Wende. "Ich habe einige Wochen benötigt, um das zu realisieren", sagt Grimaldi. " Es ging alles so unglaublich schnell."

Nach dem Berlin-Einsatz kam Grimaldi, der sich in Mainz zum ersten Mal in seinem Leben eine eigene Wohnung genommen hatte, noch in fünf weitere Bundesligapartien zum Zug: "Leider habe ich dann etwas nachgelassen. Hinzu kam eine Verletzung am Rücken. Rückblickend habe ich mich aber auch sehr schwer damit getan, mit dem plötzlichen Sprung ins Rampenlicht umzugehen. Vielleicht haben auch ein paar Prozent gefehlt, um in der Bundesliga anzukommen. Mit dem Kopf von heute würde es bestimmt anders laufen."

Wandervogel landet in Münster

Nach zwei Jahren bei den Mainzern schloss sich Grimaldi Fortuna Düsseldorf an. Bei den Rheinländern lief es aber nicht wie erhofft (sieben Einsätze in der 2. Liga). Eine Ausleihe an den SV Sandhausen schon in der Winterpause war die Folge. Im Juli 2012 wechselte er dann nach Osnabrück. Mit den Niedersachsen wäre ihm beinahe schon im ersten Jahr der Aufstieg gelungen. Erst in der Relegation scheiterte der VfL an Dynamo Dresden (1:0/0:2).

Zur Saison 2014/2015 schloss sich Grimaldi dem 1. FC Heidenheim an, im vergangenen Winter ging es nach Münster. "Ich werde als Stürmer an Toren gemessen", sagt er. "Das hat nicht überall geklappt. Mein Ziel ist es, in Münster zu meiner alten Form zurückzufinden, die ich zum Beispiel in Osnabrück hatte."

In Münster fühlt sich der Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter längst heimisch. Gemeinsam mit Frau Francesca und dem einjährigen Sohn Elia ist Grimaldi mitten in der Westfalen-Metropole heimisch geworden. Bald sind die Grimaldis sogar zu viert. Eine - noch namenlose - Tochter ist unterwegs. Stichtag ist der 10. September. Fast jede freie Minute verbringt Grimaldi mit seiner Familie. "Wir gehen dann in den Zoo, in die Stadt oder auf den Spielplatz", sagt der stolze Vater.

Italiener Grimaldi: "Was Regeln angeht, bin ich typisch deutsch"

Bei der Erziehung kommt bei Adriano Grimaldi die deutsche Seite klar zum Vorschein. "Was Regeln angeht, bin ich typisch deutsch", lacht der Fußballer, der auf der anderen Seite italienisches Temperament besitzt. "Auf die Palme bringen sollte man mich besser nicht. Da kann ich schon recht impulsiv werden."

Adriano Grimaldi, geboren in Göttingen, kommt aus einer sportbegeisterten Familie. Bruder Marco (32) ist ehemaliger Profibasketballer, lässt seine Karriere aktuell in der zweiten Mannschaft des Erstligisten BG Göttingen ausklingen. Nicola Grimaldi (27) spielt - wie Adriano - Fußball. Unter anderem war er für den VfB Oldenburg und Sachsen Leipzig am Ball. Aktuell trägt er das Trikot des Sechstligisten Göttingen 05. Gemeinsam betreiben Marco und Nicola Grimaldi auch zwei Restaurants in ihrer Heimatstadt. "Wenn ich zu Besuch bin, muss ich mir über die Verpflegung also keine Gedanken machen", grinst Adriano Grimaldi. Nur über Punkte mit Münster.

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