Götze lobt Fairplay-Preisträger Yabo: "Überragender Sportsmann"

Kann es ein Fehler sein, das Richtige zu tun? Dem Kreisligaspieler Carlo Catalano jedenfalls kamen kurz Zweifel, nachdem er den Schiedsrichter informiert hatte, dass er tatsächlich ohne Gegnereinwirkung zu Boden gegangen war. Eine Schwalbe. Der Unparteiische nahm den Strafstoß zurück. Catalanos Klub FK Bosna Mannheim kämpfte damals um den Klassenverbleib, und in den Minuten nach der guten Tat eskalierte die Situation. Mitspieler und Zuschauer beschimpften ihn heftig.

Für seine Aufrichtigkeit, sein Rückgrat, seine Uneigennützigkeit - kurz: für sein Fairplay - wurde Carlo Catalano am heutigen Dienstag in Hannover vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgezeichnet. Am Nachmittag erhielt Catalano die Fairplay-Medaille des DFB. "Wir spielen Amateurfußball. Es geht hier nicht um Leben und Tod. Wenn Miro Klose in der Bundesliga fair bleibt, wo es um Millionen geht, sollten wir das in der Kreisklasse auch hinbekommen", sagte Preisträger Catalano, der unter den 21 Siegern der Landesverbände als "Deutschlands fairster Fußballer" geehrt wurde.

Mehr als 8000 Meldungen sind im Laufe der Jahre für den Fairplay-Preis beim DFB eingegangen. Die FIFA-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hielt diesmal die Laudatio, der 1. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock überreichten Carlo Catalano im GOP-Varieté Theater in Hannover die Medaille.

Fairplay-Medaille für U 17-Europameister Yabo

Rund 350 Gäste waren bei der festlichen Preisverleihung dabei, die der DFB seit mehreren Jahren als doppelte Ehrungsveranstaltung für das Fairplay und das Ehrenamt auf die Beine stellt. Zu den Ehrengästen des Nachmittags zählte auch DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, der kurz zuvor von den 21 Landesverbänden als künftiger DFB-Präsident vorgeschlagen worden war.

Die Fairplay-Medaille im Profibereich ging an U 17-Europameister Reinhold Yabo. Der Mittelfeldspieler war beim Relegationsspiel zwischen dem Hamburger SV und seinem Karlsruher SC im vergangenen Sommer trotz klaren Foulspiels im Strafraum stehengeblieben - auch für die Idee des fairen Spiels. Der KSC verpasste letztlich den Aufstieg in die Bundesliga. WM-Finaltorschütze Mario Götze hatte per Videobotschaft Glückwünsche geschickt und lobte Reinhold Yabo, mit dem er 2009 gemeinsam U 17-Europameister geworden war, als "überragenden Sportsmann".

Auszeichnung für Ehrenamtler

Doch nicht nur faire Fußballer hatte der DFB nach Hannover zur Ehrung und zum Besuch des Länderspiels gegen die Niederlande eingeladen. Auch fleißige Ehrenamtler. Schon seit 1997 beruft der DFB alljährlich hundert Menschen in den "Club 100" - stellvertretend für 400.000 Ehrenamtler, ohne die Deutschlands Fußballvereine bekanntlich einpacken könnten.

Einer dieser unbezahlbaren Menschen ist Wilhelm Haseborg, der seit 35 Jahren beim kleinen VfL Jheringsfehn in Ostfriesland partout nicht "Nein" sagen kann, und den sein erster Vorsitzender etwa so beschreibt: "Willy ist die gute Seele des Vereins. Er ist sich einfach für nichts zu schade und packt überall mit an." Seine teils auf plattdeutsch gehaltene Dankesrede widmete Haseborg vor allem seiner Frau: "Sie hat viel Verständnis gehabt, denn als Ehrenamtler im Fußball ist man dauernd unterwegs."

Fairplay und Ehrenamt - zwei Moteren, zwei Herzen des Fußballs. Ohne beide würde der Ball nicht rollen, ein Vereinsleben wäre kaum vorstellbar. Dem Sport würde es an Leidenschaft fehlen. Die Veranstaltung in Hannover leistete einen Beitrag, um dieses Engagement zu würdigen.

[th]

Kann es ein Fehler sein, das Richtige zu tun? Dem Kreisligaspieler Carlo Catalano jedenfalls kamen kurz Zweifel, nachdem er den Schiedsrichter informiert hatte, dass er tatsächlich ohne Gegnereinwirkung zu Boden gegangen war. Eine Schwalbe. Der Unparteiische nahm den Strafstoß zurück. Catalanos Klub FK Bosna Mannheim kämpfte damals um den Klassenverbleib, und in den Minuten nach der guten Tat eskalierte die Situation. Mitspieler und Zuschauer beschimpften ihn heftig.

Für seine Aufrichtigkeit, sein Rückgrat, seine Uneigennützigkeit - kurz: für sein Fairplay - wurde Carlo Catalano am heutigen Dienstag in Hannover vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgezeichnet. Am Nachmittag erhielt Catalano die Fairplay-Medaille des DFB. "Wir spielen Amateurfußball. Es geht hier nicht um Leben und Tod. Wenn Miro Klose in der Bundesliga fair bleibt, wo es um Millionen geht, sollten wir das in der Kreisklasse auch hinbekommen", sagte Preisträger Catalano, der unter den 21 Siegern der Landesverbände als "Deutschlands fairster Fußballer" geehrt wurde.

Mehr als 8000 Meldungen sind im Laufe der Jahre für den Fairplay-Preis beim DFB eingegangen. Die FIFA-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hielt diesmal die Laudatio, der 1. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock überreichten Carlo Catalano im GOP-Varieté Theater in Hannover die Medaille.

Fairplay-Medaille für U 17-Europameister Yabo

Rund 350 Gäste waren bei der festlichen Preisverleihung dabei, die der DFB seit mehreren Jahren als doppelte Ehrungsveranstaltung für das Fairplay und das Ehrenamt auf die Beine stellt. Zu den Ehrengästen des Nachmittags zählte auch DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, der kurz zuvor von den 21 Landesverbänden als künftiger DFB-Präsident vorgeschlagen worden war.

Die Fairplay-Medaille im Profibereich ging an U 17-Europameister Reinhold Yabo. Der Mittelfeldspieler war beim Relegationsspiel zwischen dem Hamburger SV und seinem Karlsruher SC im vergangenen Sommer trotz klaren Foulspiels im Strafraum stehengeblieben - auch für die Idee des fairen Spiels. Der KSC verpasste letztlich den Aufstieg in die Bundesliga. WM-Finaltorschütze Mario Götze hatte per Videobotschaft Glückwünsche geschickt und lobte Reinhold Yabo, mit dem er 2009 gemeinsam U 17-Europameister geworden war, als "überragenden Sportsmann".

Auszeichnung für Ehrenamtler

Doch nicht nur faire Fußballer hatte der DFB nach Hannover zur Ehrung und zum Besuch des Länderspiels gegen die Niederlande eingeladen. Auch fleißige Ehrenamtler. Schon seit 1997 beruft der DFB alljährlich hundert Menschen in den "Club 100" - stellvertretend für 400.000 Ehrenamtler, ohne die Deutschlands Fußballvereine bekanntlich einpacken könnten.

Einer dieser unbezahlbaren Menschen ist Wilhelm Haseborg, der seit 35 Jahren beim kleinen VfL Jheringsfehn in Ostfriesland partout nicht "Nein" sagen kann, und den sein erster Vorsitzender etwa so beschreibt: "Willy ist die gute Seele des Vereins. Er ist sich einfach für nichts zu schade und packt überall mit an." Seine teils auf plattdeutsch gehaltene Dankesrede widmete Haseborg vor allem seiner Frau: "Sie hat viel Verständnis gehabt, denn als Ehrenamtler im Fußball ist man dauernd unterwegs."

Fairplay und Ehrenamt - zwei Moteren, zwei Herzen des Fußballs. Ohne beide würde der Ball nicht rollen, ein Vereinsleben wäre kaum vorstellbar. Dem Sport würde es an Leidenschaft fehlen. Die Veranstaltung in Hannover leistete einen Beitrag, um dieses Engagement zu würdigen.

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