Ginter mit BVB nach Freiburg: Rückkehr als Weltmeister

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Matthias Ginter, der am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) mit Borussia Dortmund im Duell mit seinem Ex-Klub SC Freiburg Abstiegskampf pur erlebt. Es ist die erste Rückkehr des Weltmeisters an die alte Wirkungsstätte im Breisgau.

Matthias Ginter ist 21 jung, in der Mannschaft von Borussia Dortmund sind fast alle Spieler älter als er. Er spielt zusammen mit Haudegen wie Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl. Mit Stars wie Mats Hummels, Marco Reus und Nuri Sahin. Ginter ist Weltmeister, als großen Star sieht er sich trotzdem nicht. Schon gar nicht im Reigen so extrovertierter Spieler wie Pierre-Emerick Aubameyang oder Kevin Kampl. Matthias Ginter ist bodenständig, er mag es ruhig und sachlich, in den Vordergrund zieht es ihn nicht.

Mit Abstiegskampf kennt sich Ginter aus

Eine Sache gibt es, die Ginter seinen Kollegen beim BVB voraus hat, es ist eine Tugend, die seit Wochen mit jedem Spiel an Bedeutung gewinnt: Ginter ist der erfahrenste Spieler im Kader der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp. Nicht grundsätzlich, viele andere haben mehr Einsätze in der Bundesliga vorzuweisen als Ginter mit seinen 79. Aber kaum ein anderer Spieler verfügt über so viel Erfahrung im Kampf gegen den Abstieg.

Zu Saisonbeginn war Ginter vom SC Freiburg nach Dortmund gewechselt, und in Freiburg hat er gelernt, worauf es im Kampf um den Klassenverbleib ankommt. Im Interview mit Sport1 hat er dies zuletzt wie folgt beschrieben: "In Freiburg war es Normalität. Wir haben uns natürlich auch vorgenommen, nicht ganz so tief unten reinzurutschen. Da war uns schon vor der Saison von vornherein klar, dass wir um jeden Punkt fighten müssen."

Der Transfer Ginters vom Breisgau zur Borussia hatte viele Gründe. Ginter bekam die Chance, sich bei seinem Traumverein zu entwickeln, schon als Kind hatte er für die Borussia geschwärmt. Dortmund sicherte sich die Dienste eines großen Talents, das vom DFB zweimal die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler seines Jahrgangs verliehen bekommen hatte. Ein Spieler zudem, der in Freiburg schon in jungen Jahren zur festen Größe gereift war. Überdies ein Weltmeister, der in Brasilien zum Kader der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gehörte.

Hingabe, Opfer, Einsatz

Seine Expertise in Sachen Klassenkampf ist für Dortmund eine erfreuliche Zugabe in unerfreulichen Zeiten. Die Hinrunde war ein großes Debakel, Dortmund sammelte mehr Enttäuschungen als Punkte. Und nach dem torlosen Remis zu Beginn der Rückserie bei Bayer Leverkusen und der 0:1-Heimniederlage gegen den FC Augsburg am Mittwoch offenbart der Blick auf die Tabelle, dass der BVB ganz unten angekommen ist.

Am Samstag kommt es nun zum "Topspiel" im Abstiegskampf: Dortmund reist nach Freiburg, Ginter in die Vergangenheit. Natürlich ist die Partie für Ginter mit vielen Erinnerungen verknüpft, er wird dies ausblenden und seine Emotionen kontrollieren. Für ihn zählt nur die Borussia, für ihn zählt, mit seinem aktuellen Verein in kleinen Schritten aus der großen Krise zu kommen.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Matthias Ginter, der am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) mit Borussia Dortmund im Duell mit seinem Ex-Klub SC Freiburg Abstiegskampf pur erlebt. Es ist die erste Rückkehr des Weltmeisters an die alte Wirkungsstätte im Breisgau.

Matthias Ginter ist 21 jung, in der Mannschaft von Borussia Dortmund sind fast alle Spieler älter als er. Er spielt zusammen mit Haudegen wie Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl. Mit Stars wie Mats Hummels, Marco Reus und Nuri Sahin. Ginter ist Weltmeister, als großen Star sieht er sich trotzdem nicht. Schon gar nicht im Reigen so extrovertierter Spieler wie Pierre-Emerick Aubameyang oder Kevin Kampl. Matthias Ginter ist bodenständig, er mag es ruhig und sachlich, in den Vordergrund zieht es ihn nicht.

Mit Abstiegskampf kennt sich Ginter aus

Eine Sache gibt es, die Ginter seinen Kollegen beim BVB voraus hat, es ist eine Tugend, die seit Wochen mit jedem Spiel an Bedeutung gewinnt: Ginter ist der erfahrenste Spieler im Kader der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp. Nicht grundsätzlich, viele andere haben mehr Einsätze in der Bundesliga vorzuweisen als Ginter mit seinen 79. Aber kaum ein anderer Spieler verfügt über so viel Erfahrung im Kampf gegen den Abstieg.

Zu Saisonbeginn war Ginter vom SC Freiburg nach Dortmund gewechselt, und in Freiburg hat er gelernt, worauf es im Kampf um den Klassenverbleib ankommt. Im Interview mit Sport1 hat er dies zuletzt wie folgt beschrieben: "In Freiburg war es Normalität. Wir haben uns natürlich auch vorgenommen, nicht ganz so tief unten reinzurutschen. Da war uns schon vor der Saison von vornherein klar, dass wir um jeden Punkt fighten müssen."

Der Transfer Ginters vom Breisgau zur Borussia hatte viele Gründe. Ginter bekam die Chance, sich bei seinem Traumverein zu entwickeln, schon als Kind hatte er für die Borussia geschwärmt. Dortmund sicherte sich die Dienste eines großen Talents, das vom DFB zweimal die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler seines Jahrgangs verliehen bekommen hatte. Ein Spieler zudem, der in Freiburg schon in jungen Jahren zur festen Größe gereift war. Überdies ein Weltmeister, der in Brasilien zum Kader der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gehörte.

Hingabe, Opfer, Einsatz

Seine Expertise in Sachen Klassenkampf ist für Dortmund eine erfreuliche Zugabe in unerfreulichen Zeiten. Die Hinrunde war ein großes Debakel, Dortmund sammelte mehr Enttäuschungen als Punkte. Und nach dem torlosen Remis zu Beginn der Rückserie bei Bayer Leverkusen und der 0:1-Heimniederlage gegen den FC Augsburg am Mittwoch offenbart der Blick auf die Tabelle, dass der BVB ganz unten angekommen ist.

Am Samstag kommt es nun zum "Topspiel" im Abstiegskampf: Dortmund reist nach Freiburg, Ginter in die Vergangenheit. Natürlich ist die Partie für Ginter mit vielen Erinnerungen verknüpft, er wird dies ausblenden und seine Emotionen kontrollieren. Für ihn zählt nur die Borussia, für ihn zählt, mit seinem aktuellen Verein in kleinen Schritten aus der großen Krise zu kommen.

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Worauf es im Kampf gegen den Abstieg vor allem ankommt, weiß Ginter noch vom SC: Persönlichkeit, Hingabe, Opfer, Einsatz. Diese Tugenden haben Freiburg mehrfach gerettet, und sie sind nun auch in Dortmund gefragt. Ginter ist optimistisch, dass der BVB dieser Herausforderung gewachsen ist. "Ich glaube, dass wir aber genauso viele Charaktere in der Mannschaft haben, um da unten rauszukommen", sagt der 21-Jährige Sport1.

"Zeitpunkt des Wechsels richtig gewählt"

Seine Bilanz nach einem halben Jahr in Dortmund muss unter mehreren Aspekten bewertet werden. Viele in Freiburg hielten den Wechsel für zu früh, Ginter hätte ein weiteres Jahr im Schwarzwald gut getan, so der Tenor. Seine Statistik scheint dies zu stützen: In der Bundesliga sind für den Nationalspieler lediglich neun Einsätze notiert, sieben über die volle Spielzeit. Die Prognose ist nicht gewagt, dass Ginter in Freiburg eine erheblich größere Rolle gespielt hätte.

Er selber sieht die Dinge differenziert. Ginter ist niemand, der sich unüberlegt in ein Abenteuer stürzt. Seine Liebe für den BVB hat seine Sinne nicht vernebelt, er hat abgewogen, hat gegrübelt und gewusst, worauf er sich eingelassen hat. Kurz nach seinem Wechsel sagte er: "Ich habe mir reichlich Gedanken über den Zeitpunkt gemacht. In Freiburg hätte ich sicher noch mal mehr als 30 Bundesligaspiele gemacht."

Die Frage, die er sich stellte, war, inwieweit ihn dies weitergebracht hätte. Spielpraxis ist schön und gut und wichtig, alles ist sie nicht. "In den bisherigen Partien für den BVB habe ich auf sehr hohem Niveau jetzt schon so viele neue Dinge gelernt, dass ich heute sagen kann: Der Zeitpunkt war richtig gewählt", so Ginter damals.

"Ich habe schon wahnsinnig viel gelernt"

Die Talfahrt mit dem BVB hat für diese Einschätzung keine Relevanz. Hinter Ginter liegt ein famoses Jahr mit unerwarteten Höhen und Tiefen. Klassenverbleib mit Freiburg, Länderspieldebüt, Weltmeisterschaft, Wechsel. "Es ging zuletzt eigentlich immer bergauf, es war ein Riesenjahr", sagt er. Was dann folgte, hat er nicht ausgeblendet: "Leider kam dann noch die Bundesliga-Hinrunde dazu."

Ginter kennt nun beide Seiten, Licht und Schatten sind ihm vertraut. Und er ist um einige Erkenntnisse reicher. "Ich habe auf jeden Fall wahnsinnig viel gelernt", sagt er und nennt ein Beispiel: "Dieses Jahr zeigt, wie schnell es im Fußball manchmal gehen kann." Vor seiner Rückkehr nach Freiburg ist dies eine Weisheit, die Hoffnung stiftet. Manchmal wechselt die Richtung wie im Fluge: Es geht abwärts, aber genauso schnell manchmal wieder in die andere Richtung.