Gerrit Wegkamp: Zweiter Bildungsweg mit Bayern-Gen

Ihren Weltmeister-Vorbildern wie Philipp Lahm, Mario Götze oder Thomas Müller bei den Profis des FC Bayern München ist die U 23 des deutschen Rekordmeisters zumindest in puncto Serie ein kleines Stück voraus. Während die Bundesliga-Stars nach sechs Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten acht Saisonspielen erneut souverän an der Spitze stehen, fuhr die Reserve in der Regionalliga Bayern sogar acht Dreier am Stück ein und sorgte damit für die in dieser Saison bisher zweitlängste Siegesserie aller 88 Mannschaften in den fünf Regionalliga-Staffeln.

Mit ihrem "Lauf" leitete die vom Niederländer Erik ten Hag trainierte Bayern-Reserve, die wohl nicht wenige Experten nach einem allenfalls durchwachsenden Saisonstart im Rennen um den Titel schon abgeschrieben hatten, eine furiose Aufholjagd ein und kletterte inzwischen auf Platz drei. "Wir sind noch immer nicht da, wo wir hinwollen. Es darf keine Selbstzufriedenheit aufkommen", sagt der zehnfache Torschütze Gerrit Wegkamp in gewohnt selbstbewusster Bayern-Manier gegenüber DFB.de.

"Mussten lernen, mit dem Druck klarzukommen"

Noch vor einigen Wochen dürfte sich das in der Nachwuchsabteilung ("junior team") an der Säbener Straße etwas anders angehört haben. Nachdem die Münchner U 23 als aktueller Meister den angepeilten Sprung in die 3. Liga um Haaresbreite in den Aufstiegsspielen gegen den West-Titelträger SC Fortuna Köln (1:1/2:2 mit dem entscheidenden Gegentor in der Nachspielzeit) hauchdünn verpasst hatte, kämpfte die nahezu komplett neuformierte Mannschaft mit gehörigen Anlaufproblemen.

Als die "kleinen Bayern" vor rund zwei Monaten beim FC Ingolstadt 04 II (0:1 am 8. Spieltag) verloren, war ihnen der aktuelle Tabellenführer Kickers Würzburg schon auf 13 Punkte enteilt. Gerade einmal Platz zwölf stand zu Buche.

Gerrit Wegkamp (zuvor Fortuna Düsseldorf), einer von insgesamt 15 Zugängen im Sommer, führt die Startschwierigkeiten aber nicht nur auf die besonderen Begleitumstünde mit einer gerade einmal knapp dreiwöchigen Vorbereitungszeit zurück: "Für die aus der U 19 aufgerückten Spieler ist es schwer, nahtlos den Übergang zu schaffen. Dieser Schritt wird oft unterschätzt. Dazu bekommen Siege und Niederlagen im Seniorenbereich beim FC Bayern eine etwas andere Bedeutung. Als Mannschaft mussten wir erst einmal lernen, mit dem Druck klarzukommen."

Ziel Titelverteidigung: Die Bürde wieder abbauen

Der 1,93 Meter große und robuste Bayern-Torjäger musste sich auch selbst zu Saisonbeginn an eine etwas andere Rolle gewöhnen. So agiert Wegkamp im System von Trainer Erik ten Hag, der ähnlich wie Startrainer Pep Guardiola bei den Profis auf eine dominante Spielweise mit viel Ballbesitz setzt, als etwas zurückgezogener Stürmer. "Ich nehme jetzt noch aktiver am Spiel teil", beschreibt der Rechtsfuß, der nur zwei seiner zehn Tore mit dem Kopf erzielte.

"Für mich gab es keinen besonderen Wendepunkt im bisherigen Saisonverlauf. Wir haben innerhalb der Mannschaft nie große Ausreden gesucht, sondern stattdessen im Training zwei bis drei Schritte vorwärts gemacht. Jetzt greifen die Automatismen im Spiel und auch Rückstände verunsichern uns nicht mehr", so der 21-Jährige, der bei den Bayern auch mit Steven Ribery, dem jüngeren Bruder von Weltstar Franck Ribery, zusammenspielt.

Durch die Serie nach dem Ingolstadt-Spiel ist der erste Platz und damit das Saisonziel wieder in greifbare Nähe gerückt, zumal am 2. November das Spitzenspiel beim aktuellen Tabellenführer aus Würzburg (vier Punkte vor den Bayern) ansteht. Wegkamp: "An unseren Zielen hat sich nichts geändert. Wir wollen die aufgebaute Bürde jetzt wieder abbauen."



Ihren Weltmeister-Vorbildern wie Philipp Lahm, Mario Götze oder Thomas Müller bei den Profis des FC Bayern München ist die U 23 des deutschen Rekordmeisters zumindest in puncto Serie ein kleines Stück voraus. Während die Bundesliga-Stars nach sechs Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten acht Saisonspielen erneut souverän an der Spitze stehen, fuhr die Reserve in der Regionalliga Bayern sogar acht Dreier am Stück ein und sorgte damit für die in dieser Saison bisher zweitlängste Siegesserie aller 88 Mannschaften in den fünf Regionalliga-Staffeln.

Mit ihrem "Lauf" leitete die vom Niederländer Erik ten Hag trainierte Bayern-Reserve, die wohl nicht wenige Experten nach einem allenfalls durchwachsenden Saisonstart im Rennen um den Titel schon abgeschrieben hatten, eine furiose Aufholjagd ein und kletterte inzwischen auf Platz drei. "Wir sind noch immer nicht da, wo wir hinwollen. Es darf keine Selbstzufriedenheit aufkommen", sagt der zehnfache Torschütze Gerrit Wegkamp in gewohnt selbstbewusster Bayern-Manier gegenüber DFB.de.

"Mussten lernen, mit dem Druck klarzukommen"

Noch vor einigen Wochen dürfte sich das in der Nachwuchsabteilung ("junior team") an der Säbener Straße etwas anders angehört haben. Nachdem die Münchner U 23 als aktueller Meister den angepeilten Sprung in die 3. Liga um Haaresbreite in den Aufstiegsspielen gegen den West-Titelträger SC Fortuna Köln (1:1/2:2 mit dem entscheidenden Gegentor in der Nachspielzeit) hauchdünn verpasst hatte, kämpfte die nahezu komplett neuformierte Mannschaft mit gehörigen Anlaufproblemen.

Als die "kleinen Bayern" vor rund zwei Monaten beim FC Ingolstadt 04 II (0:1 am 8. Spieltag) verloren, war ihnen der aktuelle Tabellenführer Kickers Würzburg schon auf 13 Punkte enteilt. Gerade einmal Platz zwölf stand zu Buche.

Gerrit Wegkamp (zuvor Fortuna Düsseldorf), einer von insgesamt 15 Zugängen im Sommer, führt die Startschwierigkeiten aber nicht nur auf die besonderen Begleitumstünde mit einer gerade einmal knapp dreiwöchigen Vorbereitungszeit zurück: "Für die aus der U 19 aufgerückten Spieler ist es schwer, nahtlos den Übergang zu schaffen. Dieser Schritt wird oft unterschätzt. Dazu bekommen Siege und Niederlagen im Seniorenbereich beim FC Bayern eine etwas andere Bedeutung. Als Mannschaft mussten wir erst einmal lernen, mit dem Druck klarzukommen."

Ziel Titelverteidigung: Die Bürde wieder abbauen

Der 1,93 Meter große und robuste Bayern-Torjäger musste sich auch selbst zu Saisonbeginn an eine etwas andere Rolle gewöhnen. So agiert Wegkamp im System von Trainer Erik ten Hag, der ähnlich wie Startrainer Pep Guardiola bei den Profis auf eine dominante Spielweise mit viel Ballbesitz setzt, als etwas zurückgezogener Stürmer. "Ich nehme jetzt noch aktiver am Spiel teil", beschreibt der Rechtsfuß, der nur zwei seiner zehn Tore mit dem Kopf erzielte.

"Für mich gab es keinen besonderen Wendepunkt im bisherigen Saisonverlauf. Wir haben innerhalb der Mannschaft nie große Ausreden gesucht, sondern stattdessen im Training zwei bis drei Schritte vorwärts gemacht. Jetzt greifen die Automatismen im Spiel und auch Rückstände verunsichern uns nicht mehr", so der 21-Jährige, der bei den Bayern auch mit Steven Ribery, dem jüngeren Bruder von Weltstar Franck Ribery, zusammenspielt.

Durch die Serie nach dem Ingolstadt-Spiel ist der erste Platz und damit das Saisonziel wieder in greifbare Nähe gerückt, zumal am 2. November das Spitzenspiel beim aktuellen Tabellenführer aus Würzburg (vier Punkte vor den Bayern) ansteht. Wegkamp: "An unseren Zielen hat sich nichts geändert. Wir wollen die aufgebaute Bürde jetzt wieder abbauen."

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Schritt zurück in die Regionalliga als Neuanfang

Im Gegensatz zu einigen seiner Mitspieler war der im münsterländischen Ochtrup, nahe der niederländischen Grenze, geborene Angreifer mit dem feuerroten Haar schon da, wo viele hinwollen: Im Profibereich. Im Jahr 2011 schaffte Gerrit Wegkamp beim VfL Osnabrück den Sprung aus der eigenen Jugend in die 3. Liga (vier Tore bei 21 Einsätzen) und sogar in die Junioren-Nationalmannschaft.

Doch sein Aufstieg ging noch weiter: Nach nur einer Saison bei den VfL-Senioren verpflichtete ihn der damalige Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Bei den NRW-Landeshauptstädtern konnte sich der 21-Jährige allerdings weder während des einjährigen Bundesliga-Gastspiels noch in der 2. Bundesliga (jeweils drei Einsätze) durchsetzen.

Auch bei seiner Ausleihe zum Drittligisten MSV Duisburg in der Restrunde der Vorsaison blieb er in 15 Partien ohne Torerfolg. So kam Wegkamps Wechsel zurück zu einer Ausbildungsmannschaft, wenn auch beim FC Bayern, für den neutralen Beobachter zumindest etwas überraschend. "Es war ein vielleicht ungewöhnlicher, aber bewusster Schritt. Ich wollte einen Neuanfang starten. Dafür gibt es keinen besseren Verein als den FC Bayern", begründet der Stürmer.

Kein Gedanke an Perspektive bei den Profis

Sprachliche Probleme gab es für Familienmensch Wegkamp, der noch zwei Brüder hat, in der neuen Umgebung nicht. "Ich bin mit dem Dialekt schnell zu Recht gekommen. Das bayerische Servus ist auch schon drin", scherzt der Mann mit der Rückennummer "9", der mit Freundin Jenny zusammenwohnt und auch das traditionelle Oktoberfest ("Dafür bin ich eigentlich nicht so der Typ") auf den Theresienwiese erstmals besucht hat.

Viel lieber will sich der Angreifer, der bei der Bayern-Reserve einen Vertrag bis 2016 unterschrieben hat, auf seine sportlichen Aufgaben fokussieren. "Für mich geht es in München in erster Linie darum, mich in einem professionellen Umfeld wieder auf mich selbst zu konzentrieren. Über eine Perspektive bei den Profis denke ich nicht groß nach. Doch ich will diese besondere Mentalität und das Bayern-Gen verinnerlichen", betont Wegkamp. Damit es am Saisonende möglichst heißt: "Servus 3. Liga".