Gerhard Mayer-Vorfelder stärkt Rudi Völler den Rücken

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sieht den deutschen Fußball unabhängig vom Abschneiden bei der Europameisterschaft in Portugal gut aufgestellt. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Teamchef Rudi Völler über die WM 2006 hinaus ist derzeit jedoch nicht angedacht. "Ich sehe keinen Bedarf. Rudi Völler bleibt aber unser Mann bis 2006", sagte Mayer-Vorfelder vor dem EM-Vorrundenspiel heute gegen Lettland in Porto (18.00 Uhr/live in der ARD) im DFB-Quartier in Almancil im Interview.

Frage: Wie haben Sie die Diskussionen vor dem Turnier um Teamchef Rudi Völler und Ottmar Hitzfeld verfolgt?

Mayer-Vorfelder: Solche Themen kommen eben hoch, wenn ein Trainer frei wird, der unbestritten die Fähigkeit hätte, Nationaltrainer zu sein. Ich habe die Diskussion aber nie ernst genommen. Rudi Völler bleibt unser Mann bis 2006.

Frage: Ist eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Rudi Völler geplant?

Mayer-Vorfelder: Ich sehe keinen Bedarf. Das ist noch eine lange Zeit bis 2006. Im Moment halte ich die Dinge für wohl geordnet.

Frage: Zu Ihrer persönlichen Zukunft. Sie werden sich im Oktober noch einmal zur Wahl als DFB-Präsident stellen. Wie sehen Ihre weiteren Planungen nach 2007 aus?

Mayer-Vorfelder: Jetzt steht erst einmal der Wahl-Bundestag vor der Tür, dann sehen wir weiter.

Frage: Wird es Ihre letzte Amtszeit sein?

Mayer-Vorfelder: Das lasse ich auf mich zukommen.

Frage: Wie weit sind die Gespräche zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga in Bezug auf eine Ausländerbeschränkung fortgeschritten, und würde sie auch die erste Liga betreffen?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Das betrifft auch die erste Liga, nicht nur die zweite. Im nationalen Bereich sind wir nach Spitzengesprächen so weit, dass wir eine Einigung bei der Reduzierung von Nicht-EU-Ausländern erzielt haben. Dies muss jetzt noch umgesetzt werden.

Frage: Wie viele Nicht-EU-Ausländer dürfen dann in der Bundesliga noch zum Einsatz kommen?

Mayer-Vorfelder: Ich will die Ergebnisse nicht im Detail vorwegnehmen. Nur soviel: Die Regelung sieht eine Reduzierung der Nicht-EU-Ausländer insgesamt und eine Differenzierung der ersten und zweiten Liga vor. Außerdem soll der Umgehungstatbestand abgeschafft werden. Das heißt: Wenn das Kontingent im Lizenzbereich erschöpft ist, darf der Spieler auch nicht als Vertragsamateur geführt werden. Da sind auch noch einmal drei zusätzliche Vertragsamateure möglich gewesen.

Frage: Wann sollen die Pläne in die Tat umgesetzt werden?

Mayer-Vorfelder: Dafür ist eine Übergangszeit von einer Saison angedacht. Man kann in bestehende Verträge nicht eingreifen.

Frage: Geht Ihnen die geplante Beschränkung weit genug?

Mayer-Vorfelder: Ich halte das für eine gute Lösung, ob das weit genug geht, wird man sehen. Wir haben angedacht, dass künftig auch differenziert werden wird zwischen EU- und Nicht-EU-Ausländern. Dies würde bedeuten, dass nur Spieler unbegrenzt verpflichtet werden können, die nach den EG-Bestimmungen Freizügikeit genießen.

Frage: Wie weit ist der DFB in seinen Verhandlungen mit der DFL bezüglich des Grundlagenvertrags, und kann die Liga künftig mehr Geld erwarten?

Mayer-Vorfelder: Wir haben alle Punkte aufgearbeitet und haben auch weitestgehend einen Konsens erzielt. Es geht darum, inwieweit eine finanzielle Besserstellung der Liga erreicht werden kann. An den Eckpunkten des Grundlagenvertrages wird aber nicht gerüttelt. Es ist klar, dass die Liga mehr bekommt, aber ich werde jetzt keine Zahlen nennen. Der Kernpunkt wird insbesondere die Beteiligung an einem möglichen EM- oder WM-Überschuss sein.

Frage: Sehen Sie im Streit zwischen der G14 und den Verbänden eine Lösung?

Mayer-Vorfelder: Der FIFA-Präsident will so eine Art Task Force einrichten, um die Problemstellungen zwischen UEFA, FIFA und der G14 aufzuarbeiten. Ich soll den Vorsitz übernehmen. Nach der EM werde ich ein Gespräch mit dem Präsidenten führen. Ich habe den Eindruck, dass auch die G14 zur Erkenntnis kommt, dass es wenig bringt, miteinander vor Gericht zu streiten. Letztendlich richtet man für den Fußball mehr Schaden an. In einer Sache ist auf jeden Fall eine große Bereitschaft vorhanden, bei der Übernahme der Versicherungskosten bei Länderspielen, Europa- und Weltmeisterschaften.

Frage: Haben Sie im Fall von U 21-Trainer Ulli Stielike schon eine Entscheidung getroffen?

Mayer-Vorfelder: Ein Gespräch wäre ja unnötig, wenn ich jetzt schon sagen würde, so oder so sind die Konsequenzen. Es wird ein Gespräch unter Männern sein. Ulli Stielike hat mir schon einen langen Brief geschrieben, bei dem er die Dinge noch einmal erläutert hat, wie er sie heute sieht. Er hat ja schon gesagt, dass es ihm Leid tut. Ich bin nicht fixiert, aber es besteht natürlich Erklärungsbedarf.

Frage: Hat das Team 2006 eine Zukunft?

Mayer-Vorfelder: Ich denke, dass das Team 2006 in den kommenden zwei Jahren noch eine größere Bedeutung hat als jetzt. Es müssen die Spieler aus der U 21, die jetzt rauskommen, aufgefangen werden. Die brauchen internationale Spiele. Deshalb stehen wir auch kurz vor dem Abschluss einer Spielrunde für die nächsten zwei Jahre mit vier anderen Nationen.

[er]


[bild1]DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sieht den deutschen Fußball unabhängig vom Abschneiden bei der
Europameisterschaft in Portugal gut aufgestellt. Eine vorzeitige
Vertragsverlängerung mit Teamchef Rudi Völler über die WM 2006
hinaus ist derzeit jedoch nicht angedacht. "Ich sehe keinen Bedarf. Rudi Völler bleibt aber unser Mann bis 2006", sagte Mayer-Vorfelder vor dem EM-Vorrundenspiel heute gegen Lettland in Porto (18.00 Uhr/live in der ARD) im DFB-Quartier in Almancil im Interview.



Frage: Wie haben Sie die Diskussionen vor dem Turnier um
Teamchef Rudi Völler und Ottmar Hitzfeld verfolgt?



Mayer-Vorfelder: Solche Themen kommen eben hoch, wenn ein
Trainer frei wird, der unbestritten die Fähigkeit hätte,
Nationaltrainer zu sein. Ich habe die Diskussion aber nie ernst
genommen. Rudi Völler bleibt unser Mann bis 2006.



Frage: Ist eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Rudi Völler
geplant?



Mayer-Vorfelder: Ich sehe keinen Bedarf. Das ist noch eine
lange Zeit bis 2006. Im Moment halte ich die Dinge für wohl
geordnet.



Frage: Zu Ihrer persönlichen Zukunft. Sie werden sich im
Oktober noch einmal zur Wahl als DFB-Präsident stellen. Wie sehen
Ihre weiteren Planungen nach 2007 aus?



Mayer-Vorfelder: Jetzt steht erst einmal der Wahl-Bundestag
vor der Tür, dann sehen wir weiter.



Frage: Wird es Ihre letzte Amtszeit sein?



Mayer-Vorfelder: Das lasse ich auf mich zukommen.



Frage: Wie weit sind die Gespräche zwischen dem Deutschen
Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga in Bezug auf eine
Ausländerbeschränkung fortgeschritten, und würde sie auch die erste Liga betreffen?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Das betrifft auch die erste Liga, nicht nur die zweite. Im nationalen Bereich sind wir nach Spitzengesprächen so weit, dass wir eine Einigung bei der Reduzierung von Nicht-EU-Ausländern erzielt haben. Dies muss jetzt noch umgesetzt werden.



Frage: Wie viele Nicht-EU-Ausländer dürfen dann in der
Bundesliga noch zum Einsatz kommen?



Mayer-Vorfelder: Ich will die Ergebnisse nicht im Detail
vorwegnehmen. Nur soviel: Die Regelung sieht eine Reduzierung der Nicht-EU-Ausländer insgesamt und eine Differenzierung der ersten und zweiten Liga vor. Außerdem soll der Umgehungstatbestand abgeschafft werden. Das heißt: Wenn das Kontingent im Lizenzbereich erschöpft ist, darf der Spieler auch nicht als Vertragsamateur geführt werden. Da sind auch noch einmal drei zusätzliche Vertragsamateure möglich gewesen.



Frage: Wann sollen die Pläne in die Tat umgesetzt werden?



Mayer-Vorfelder: Dafür ist eine Übergangszeit von einer
Saison angedacht. Man kann in bestehende Verträge nicht eingreifen.



Frage: Geht Ihnen die geplante Beschränkung weit genug?



[bild2]Mayer-Vorfelder: Ich halte das für eine gute Lösung, ob das
weit genug geht, wird man sehen. Wir haben angedacht, dass künftig
auch differenziert werden wird zwischen EU- und
Nicht-EU-Ausländern. Dies würde bedeuten, dass nur Spieler
unbegrenzt verpflichtet werden können, die nach den EG-Bestimmungen
Freizügikeit genießen.



Frage: Wie weit ist der DFB in seinen Verhandlungen mit der DFL
bezüglich des Grundlagenvertrags, und kann die Liga künftig mehr
Geld erwarten?



Mayer-Vorfelder: Wir haben alle Punkte aufgearbeitet und
haben auch weitestgehend einen Konsens erzielt. Es geht darum,
inwieweit eine finanzielle Besserstellung der Liga erreicht werden
kann. An den Eckpunkten des Grundlagenvertrages wird aber nicht
gerüttelt. Es ist klar, dass die Liga mehr bekommt, aber ich werde
jetzt keine Zahlen nennen. Der Kernpunkt wird insbesondere die
Beteiligung an einem möglichen EM- oder WM-Überschuss sein.



Frage: Sehen Sie im Streit zwischen der G14 und den Verbänden
eine Lösung?



Mayer-Vorfelder: Der FIFA-Präsident will so eine Art Task
Force einrichten, um die Problemstellungen zwischen UEFA, FIFA und
der G14 aufzuarbeiten. Ich soll den Vorsitz übernehmen. Nach der EM
werde ich ein Gespräch mit dem Präsidenten führen. Ich habe den
Eindruck, dass auch die G14 zur Erkenntnis kommt, dass es wenig
bringt, miteinander vor Gericht zu streiten. Letztendlich richtet
man für den Fußball mehr Schaden an. In einer Sache ist auf jeden
Fall eine große Bereitschaft vorhanden, bei der Übernahme der
Versicherungskosten bei Länderspielen, Europa- und
Weltmeisterschaften.



Frage: Haben Sie im Fall von U 21-Trainer Ulli Stielike schon
eine Entscheidung getroffen?



Mayer-Vorfelder: Ein Gespräch wäre ja unnötig, wenn ich jetzt
schon sagen würde, so oder so sind die Konsequenzen. Es wird ein
Gespräch unter Männern sein. Ulli Stielike hat mir schon einen
langen Brief geschrieben, bei dem er die Dinge noch einmal
erläutert hat, wie er sie heute sieht. Er hat ja schon gesagt, dass
es ihm Leid tut. Ich bin nicht fixiert, aber es besteht natürlich
Erklärungsbedarf.



Frage: Hat das Team 2006 eine Zukunft?



Mayer-Vorfelder: Ich denke, dass das Team 2006 in den
kommenden zwei Jahren noch eine größere Bedeutung hat als jetzt. Es
müssen die Spieler aus der U 21, die jetzt rauskommen, aufgefangen
werden. Die brauchen internationale Spiele. Deshalb stehen wir auch
kurz vor dem Abschluss einer Spielrunde für die nächsten zwei Jahre
mit vier anderen Nationen.