Georg Volkert zum Club der Nationalspieler: "Eine Supersache"

Es war abermals eine kleine, aber feine Runde, die zusammenkam zum Länderspiel in Nürnberg. Nach dem Treffen im März 2013 gegen Kasachstan (4:1) waren auch diesmal beim EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar (4:0) die einstigen Heroen des 1. FC Nürnberg der Einladung des DFB zum Regionalen Stammtisch der Nationalspieler gefolgt.

Georg Volkert war aus Ansbach angereist, Manfred Schwabl aus Unterhaching und Dieter Eckstein ebenfalls aus Ansbach. Dazu Hans Dorfner, Manfred Ritschel und Franz Brungs. Und selbstverständlich auch Hans Meyer, der charismatische und erfolgreichste Trainer des 1. FCN der jüngeren Vergangenheit, der mit dem Club 2007 DFB-Pokalsieger geworden war. Dieter Nüssing, eine der Vereinslegenden der 70er Jahre war dabei. Und auch Weltmeister Guido Buchwald sowie Joachim Streich, Rekordspieler und Rekordtorschütze der früheren DDR-Nationalmannschaft, gesellten sich als "special guests" gerne zu diesem Kreis.

Volkert: "Es ist ganz einfach eine Supersache"

Wie gegen Kasachstan 2013, so war auch diesmal die Freude groß über das Wiedersehen. "Es ist ganz einfach eine Supersache, mit den Kollegen von früher mal wieder zusammenzusitzen. Da werden doch spontan Erinnerungen wach und ausgetauscht", sagte der einst so schnelle, dribbel- und zweikampfstarke "Schorsch" Volkert.

Erinnerungen wie sie zum Beispiel Manni Schwabl beim Rückblick auf sein erstes Länderspiel zum Besten gab: "In Hamburg gegen Dänemark wurde ich im September 1987 eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt und handelte mir gleich mit meiner ersten Aktion die Gelbe Karte ein. Nach dem Schlusspfiff lobte mich Franz Beckenbauer, der damalige Teamchef. Ich hätte damit einen sehr positiven Beitrag zum Spiel geleistet, weil ich das Stadion und unsere Mannschaft wieder aufgeweckt hätte."

Hansi Dorfner verwies auf das denkwürdige, weil alles entscheidende, letzte WM-Qualifikationsspiel 1989 in Köln gegen Wales als Highlight seiner Länderspiel-Laufbahn. Allerdings mit gemischten Gefühlen: "90 Minuten war ich dabei, als der letzte Schritt zur WM 1990 in Italien mit dem folgenden WM-Titelgewinn vollbracht wurde. Ohne diesen Sieg wäre es nie dazu gekommen. Danach habe ich leider aber nie mehr eine Berufung ins Nationalteam von Franz Beckenbauer erhalten. Warum? Das kann ich mir bis heute nicht erklären."

Auch Volkert blickte an diesem Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf seine Karriere im Nationalmannschaftstrikot zurück. "Meine beiden Spiele gegen Brasilien 1968 und 1977 im Maracana bleiben unvergessen. Es ist leider aber auch Tatsache, dass ich zu wenige Länderspiele bestritten habe. Mit meinen Qualitäten hätte ich locker zwei Berufungen mehr zu meinen nur zwölf Länderspielen bekommen müssen", meinte er mit leichtem Sarkasmus. Der knorrige Franke erzählte, er habe dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön mal widersprochen, war danach neun Jahre im Nationalteam außen vor und bekam dann auch nach seinem Comeback keinen Draht mehr zum DFB-Chefcoach.

Nüssing und Brungs trauern vergeblichen Anläufen ins DFB-Team hinterher

Vergeblichen Anläufen ins Nationalteam trauerten an diesem Abend zudem Dieter Nüssing und Franz Brungs nach. Nüssing, wegen seiner Kampfkraft und Torgefährlichkeit bis heute ein Idol der Club-Fans, stand im offiziellen 40er-Aufgebot für die WM 1970 in Mexiko. "Doch dann bin ich wenige Wochen später mit dem Club aus der Bundesliga abgestiegen und bekam von Helmut Schön zu hören, dass er einen Zweitligaspieler nicht für die WM nominieren könnte", sagte der einstige Junioren-Nationalspieler.

Auch Franz Brungs, der kopfballstarke Torjäger der 60er Jahre, dessen fünf Tore gegen Bayern München zu den Höhepunkten der Nürnberger Fußballgeschichte zählen, war ganz nah dran. Vor seinem Wechsel zum Club hatte er es mit drei Treffern in einem Europapokalspiel gegen Benfica Lissabon mit seinem damaligen Verein Borussia Dortmund vor den Augen von Sepp Herberger in dessen legendäres Notizbuch geschafft. "Im nächsten Frühjahr bist du dabei, hat er mit versprochen und dann nichts mehr von sich hören lassen", erzählte das einstige "Goldköpfchen" Brungs.

Volkert: "Können Niersbach nur dankbar sein"

Längst schon vergangen, aber eben nicht vergessen. Geschichte und Geschichten am Stammtisch der Nationalspieler in Nürnberg.

Was zählte an diesem Länderspiel-Abend war die Gegenwart mit "dieser wunderbaren Sache des Clubs der Nationalspieler", wie Dieter Eckstein, der EM-Teilnehmer 1988, betonte. Klar, sie alle hatten sich vom Auftritt ihrer Nachfolger unten auf dem Rasen gegen Gibraltar einiges mehr versprochen. Doch die Stimmung am Stammtisch konnte selbst die an Toren dürftige zweite Halbzeit nicht trüben.

Georg Volkert sprach als Wortführer der FCN-Oldies allen aus dem Herzen: "Wir können Wolfgang Niersbach nur dankbar sein, dass er diesen Club der Nationalmannschaft vor sechs Jahren gegründet hat. Mit ihm an der Spitze des DFB ist eine neue Zeit angebrochen, auch für uns alte Kämpen."

[wt]

Es war abermals eine kleine, aber feine Runde, die zusammenkam zum Länderspiel in Nürnberg. Nach dem Treffen im März 2013 gegen Kasachstan (4:1) waren auch diesmal beim EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar (4:0) die einstigen Heroen des 1. FC Nürnberg der Einladung des DFB zum Regionalen Stammtisch der Nationalspieler gefolgt.

Georg Volkert war aus Ansbach angereist, Manfred Schwabl aus Unterhaching und Dieter Eckstein ebenfalls aus Ansbach. Dazu Hans Dorfner, Manfred Ritschel und Franz Brungs. Und selbstverständlich auch Hans Meyer, der charismatische und erfolgreichste Trainer des 1. FCN der jüngeren Vergangenheit, der mit dem Club 2007 DFB-Pokalsieger geworden war. Dieter Nüssing, eine der Vereinslegenden der 70er Jahre war dabei. Und auch Weltmeister Guido Buchwald sowie Joachim Streich, Rekordspieler und Rekordtorschütze der früheren DDR-Nationalmannschaft, gesellten sich als "special guests" gerne zu diesem Kreis.

Volkert: "Es ist ganz einfach eine Supersache"

Wie gegen Kasachstan 2013, so war auch diesmal die Freude groß über das Wiedersehen. "Es ist ganz einfach eine Supersache, mit den Kollegen von früher mal wieder zusammenzusitzen. Da werden doch spontan Erinnerungen wach und ausgetauscht", sagte der einst so schnelle, dribbel- und zweikampfstarke "Schorsch" Volkert.

Erinnerungen wie sie zum Beispiel Manni Schwabl beim Rückblick auf sein erstes Länderspiel zum Besten gab: "In Hamburg gegen Dänemark wurde ich im September 1987 eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt und handelte mir gleich mit meiner ersten Aktion die Gelbe Karte ein. Nach dem Schlusspfiff lobte mich Franz Beckenbauer, der damalige Teamchef. Ich hätte damit einen sehr positiven Beitrag zum Spiel geleistet, weil ich das Stadion und unsere Mannschaft wieder aufgeweckt hätte."

Hansi Dorfner verwies auf das denkwürdige, weil alles entscheidende, letzte WM-Qualifikationsspiel 1989 in Köln gegen Wales als Highlight seiner Länderspiel-Laufbahn. Allerdings mit gemischten Gefühlen: "90 Minuten war ich dabei, als der letzte Schritt zur WM 1990 in Italien mit dem folgenden WM-Titelgewinn vollbracht wurde. Ohne diesen Sieg wäre es nie dazu gekommen. Danach habe ich leider aber nie mehr eine Berufung ins Nationalteam von Franz Beckenbauer erhalten. Warum? Das kann ich mir bis heute nicht erklären."

Auch Volkert blickte an diesem Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf seine Karriere im Nationalmannschaftstrikot zurück. "Meine beiden Spiele gegen Brasilien 1968 und 1977 im Maracana bleiben unvergessen. Es ist leider aber auch Tatsache, dass ich zu wenige Länderspiele bestritten habe. Mit meinen Qualitäten hätte ich locker zwei Berufungen mehr zu meinen nur zwölf Länderspielen bekommen müssen", meinte er mit leichtem Sarkasmus. Der knorrige Franke erzählte, er habe dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön mal widersprochen, war danach neun Jahre im Nationalteam außen vor und bekam dann auch nach seinem Comeback keinen Draht mehr zum DFB-Chefcoach.

Nüssing und Brungs trauern vergeblichen Anläufen ins DFB-Team hinterher

Vergeblichen Anläufen ins Nationalteam trauerten an diesem Abend zudem Dieter Nüssing und Franz Brungs nach. Nüssing, wegen seiner Kampfkraft und Torgefährlichkeit bis heute ein Idol der Club-Fans, stand im offiziellen 40er-Aufgebot für die WM 1970 in Mexiko. "Doch dann bin ich wenige Wochen später mit dem Club aus der Bundesliga abgestiegen und bekam von Helmut Schön zu hören, dass er einen Zweitligaspieler nicht für die WM nominieren könnte", sagte der einstige Junioren-Nationalspieler.

Auch Franz Brungs, der kopfballstarke Torjäger der 60er Jahre, dessen fünf Tore gegen Bayern München zu den Höhepunkten der Nürnberger Fußballgeschichte zählen, war ganz nah dran. Vor seinem Wechsel zum Club hatte er es mit drei Treffern in einem Europapokalspiel gegen Benfica Lissabon mit seinem damaligen Verein Borussia Dortmund vor den Augen von Sepp Herberger in dessen legendäres Notizbuch geschafft. "Im nächsten Frühjahr bist du dabei, hat er mit versprochen und dann nichts mehr von sich hören lassen", erzählte das einstige "Goldköpfchen" Brungs.

Volkert: "Können Niersbach nur dankbar sein"

Längst schon vergangen, aber eben nicht vergessen. Geschichte und Geschichten am Stammtisch der Nationalspieler in Nürnberg.

Was zählte an diesem Länderspiel-Abend war die Gegenwart mit "dieser wunderbaren Sache des Clubs der Nationalspieler", wie Dieter Eckstein, der EM-Teilnehmer 1988, betonte. Klar, sie alle hatten sich vom Auftritt ihrer Nachfolger unten auf dem Rasen gegen Gibraltar einiges mehr versprochen. Doch die Stimmung am Stammtisch konnte selbst die an Toren dürftige zweite Halbzeit nicht trüben.

Georg Volkert sprach als Wortführer der FCN-Oldies allen aus dem Herzen: "Wir können Wolfgang Niersbach nur dankbar sein, dass er diesen Club der Nationalmannschaft vor sechs Jahren gegründet hat. Mit ihm an der Spitze des DFB ist eine neue Zeit angebrochen, auch für uns alte Kämpen."