Garbuschewski: "3. Liga ist eine Durchgangsstation"

Wie eng der Erfolg des Chemnitzer FC mit Ronny Garbuschewski verbunden ist, zeigt der Blick auf die Statistik. Seit zehn Spielen ist der Aufsteiger in der 3. Liga ungeschlagen. Garbuschewski hat es in diesem Zeitraum auf drei Tore und sieben Torvorlagen gebracht. Davor lagen acht Spiele ohne Scorerpunkt - und ohne Chemnitzer Sieg.

Längst hat sich der 26-jährige Außenbahnspieler in den Fokus höherklassiger Klubs gespielt. Energie Cottbus wollte Garbuschewski im vergangenen Sommer verpflichten, Chemnitz lehnte das Angebot ab. Warum, macht Garbuschewski in dieser Saison deutlich. Mit sieben Toren und zwölf Assists, mit seiner Schnelligkeit und seinem Vorwärtsdrang gehört er zu den überragenden Mittelfeldspielern der Liga.

Am Mittwoch (ab 19 Uhr) steht Garbuschewski im Nachholspiel beim Tabellenzweiten SV Sandhausen auf dem Prüfstand. Mit einem Sieg würden die Chemnitzer bis auf zwei Punkte an den Zweitliga-Relegationsplatz heranrücken. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Ronny Garbuschewski über Aufstiegsträume, Fehler in der Karriereplanung und seine Zukunft.

DFB.de: Herr Garbuschewski, in Anbetracht ihrer starken Saison drängt sich die Frage auf: Was machen Sie in der 3. Liga?

Ronny Garbuschewski: Das hat sich aus der Vertragssituation ergeben. Durch den Aufstieg hatte sich mein Vertrag in Chemnitz automatisch verlängert. Es war eine schwierige Konstellation. Es gab zwei, drei Anfragen, die ich gerne wahrgenommen hätte, aber ich kann es dem CFC nicht übel nehmen, dass er seine Vorstellungen hatte und ein Wechsel nicht zustande kam.

DFB.de: Ihr Ziel war und bleibt die 2. Bundesliga. Ist diese Saison ein verschenktes Jahr für Sie?

Garbuschewski: Nein. Das Jahr in der 3. Liga tut mir gut. Das Tempo ist höher, die Zweikampfführung intensiver, die Qualität der Mannschaften deutlich besser. In der Regionalliga gab es zwei, drei Spitzenteams auf Augenhöhe wie RB Leipzig oder Holstein Kiel, den Rest musste man schlagen. Nach dieser Saison in der 3. Liga ist der Sprung in die 2. Liga für mich nicht mehr so groß.

DFB.de: Chemnitz hat sich als Aufsteiger beeindruckend schnell zurechtgefunden.



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Wie eng der Erfolg des Chemnitzer FC mit Ronny Garbuschewski verbunden ist, zeigt der Blick auf die Statistik. Seit zehn Spielen ist der Aufsteiger in der 3. Liga ungeschlagen. Garbuschewski hat es in diesem Zeitraum auf drei Tore und sieben Torvorlagen gebracht. Davor lagen acht Spiele ohne Scorerpunkt - und ohne Chemnitzer Sieg.

Längst hat sich der 26-jährige Außenbahnspieler in den Fokus höherklassiger Klubs gespielt. Energie Cottbus wollte Garbuschewski im vergangenen Sommer verpflichten, Chemnitz lehnte das Angebot ab. Warum, macht Garbuschewski in dieser Saison deutlich. Mit sieben Toren und zwölf Assists, mit seiner Schnelligkeit und seinem Vorwärtsdrang gehört er zu den überragenden Mittelfeldspielern der Liga.

Am Mittwoch (ab 19 Uhr) steht Garbuschewski im Nachholspiel beim Tabellenzweiten SV Sandhausen auf dem Prüfstand. Mit einem Sieg würden die Chemnitzer bis auf zwei Punkte an den Zweitliga-Relegationsplatz heranrücken. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Ronny Garbuschewski über Aufstiegsträume, Fehler in der Karriereplanung und seine Zukunft.

DFB.de: Herr Garbuschewski, in Anbetracht ihrer starken Saison drängt sich die Frage auf: Was machen Sie in der 3. Liga?

Ronny Garbuschewski: Das hat sich aus der Vertragssituation ergeben. Durch den Aufstieg hatte sich mein Vertrag in Chemnitz automatisch verlängert. Es war eine schwierige Konstellation. Es gab zwei, drei Anfragen, die ich gerne wahrgenommen hätte, aber ich kann es dem CFC nicht übel nehmen, dass er seine Vorstellungen hatte und ein Wechsel nicht zustande kam.

DFB.de: Ihr Ziel war und bleibt die 2. Bundesliga. Ist diese Saison ein verschenktes Jahr für Sie?

Garbuschewski: Nein. Das Jahr in der 3. Liga tut mir gut. Das Tempo ist höher, die Zweikampfführung intensiver, die Qualität der Mannschaften deutlich besser. In der Regionalliga gab es zwei, drei Spitzenteams auf Augenhöhe wie RB Leipzig oder Holstein Kiel, den Rest musste man schlagen. Nach dieser Saison in der 3. Liga ist der Sprung in die 2. Liga für mich nicht mehr so groß.

DFB.de: Chemnitz hat sich als Aufsteiger beeindruckend schnell zurechtgefunden.

Garbuschewski: Warum auch nicht? Wir haben einen gestandenen Kader und uns vor der Saison mit zwei, drei Spielern gut verstärkt. Daraus ergibt sich unser gefestigter Mittelfeldplatz.

DFB.de: Geht der Blick bei nur fünf Punkten Rückstand auf Jahn Regensburg und den Relegationsplatz weiter nach oben?

Garbuschewski: Wir bleiben realistisch. Wir sind froh, dass nach unten nichts mehr passieren kann. Klar, wenn sich eine Chance auf Platz drei ergibt, wollen wir sie ergreifen. Aber wir haben zuletzt dreimal unentschieden gespielt. Sollten wir das Nachholspiel in Sandhausen gewinnen, wäre das nochmal ein Zeichen. Wenn wir aus den nächsten beiden Spielen sechs Punkte holen, hätten wir noch eine Chance. Sonst ist der dritte Platz wohl nicht mehr realistisch.

DFB.de: Auch Sie persönlich haben in der 3. Liga so gut wie keine Anpassungsschwierigkeiten gezeigt. Überrascht?

Garbuschewski: Wenn man in die 2. Liga will, kann die 3. Liga nur eine Durchgangsstation sein. Ich wusste also, dass ich das Jahr nutzen muss. Ich möchte mich interessant und meinen Verein zufrieden machen. Dazu muss ich auffällige Leistungen zeigen.

DFB.de: Seine schwächste Phase hatte der CFC, als auch Sie in einem Leistungstief steckten. Heißt das: Läuft es bei Garbuschewski nicht, läuft es für Chemnitz nicht? Oder wird eher umgekehrt ein Schuh daraus?

Garbuschewski: Das ist eine Frage für den Trainer und die Verantwortlichen des Klubs. Aber natürlich hängt jeder Fußballer von seiner Mannschaft ab.

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DFB.de: Sie sind 26 und spielen ihre erste Saison in der 3. Liga. Sind Sie ein Spätzünder oder haben Sie in Ihrer Karriere manches falsch geplant?

Garbuschewski: Eher letzteres. Ich habe definitiv ein bis zwei Jahre verschenkt, als ich 20, 21 war und meinen Vertrag bei Sachsen Leipzig in der Oberliga immer wieder verlängert habe. Ich habe einen Wechsel zu dieser Zeit nicht als notwendig erachtet. Es war mein Heimatklub, ich habe in Leipzig alle Jugendmannschaften durchlaufen. Nach meinem Wechsel zum Chemnitzer FC ging es dann Stück für Stück bergauf. Ich bin zufrieden, wie sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren alles entwickelt hat. Mit 26 bin ich immer noch in einem Alter, in dem einiges möglich ist. Man darf auch nicht vergessen, dass die Konstellation, um nach oben zu kommen, nicht leicht ist. In Chemnitz ist es schwieriger, Scouts oder höherklassige Vereine auf sich aufmerksam zu machen, als beispielsweise im Ruhrgebiet.

DFB.de: Vor wenigen Monaten haben Sie in einem Interview erklärt, dass Sie Chemnitz nach dieser Saison auf jeden Fall verlassen werden. Gilt diese Aussage noch?

Garbuschewski: Das ist davon abhängig, welche Möglichkeiten sich ergeben. Wenn wir mit dem CFC noch einmal oben angreifen und den Aufstieg schaffen würden, wäre ich der Letzte, der den Verein verlassen würde. Aber noch ein Jahr 3. Liga wäre verschenkt, wenn ich eine andere Gelegenheit hätte.

DFB.de: Wie haben Sie eigentlich das Toreschießen entdeckt? In Leipzig erzielten Sie in 101 Spielen gerade mal neun Oberliga-Treffer, in dieser Saison sind es allein sieben in der 3. Liga.

Garbuschewski: Ich habe früher schon viele Tore vorbereitet. Jetzt bin ich zielstrebiger und komme häufiger selbst zum Abschluss, das war ein richtiger und wichtiger Entwicklungsschritt. Würde ich in 100 Drittliga-Spielen fünf Tore machen, würde das keinen interessieren.