"Fußballstadion wahrscheinlich einer der sichersten Plätze"

Nach den Vorkommnissen in Dortmund und vor dem Champions-League-Viertelfinale heute (ab 18.45 Uhr, live bei Sky) zwischen Borussia Dortmund und dem AS Monaco äußert sich Hendrik Große Lefert, der Sicherheitsbeauftragte des DFB, zur aktuellen Sicherheitslage, der Zusammenarbeit mit allen beteiligten Parteien und zu den intensiven Bemühungen, eine hohe Sicherheit bei Fußballspielen zu gewährleisten.

DFB.de: Herr Große Lefert, wie bewerten Sie die Geschehnisse in Dortmund im Vorfeld des Champions-League-Spiels am Dienstagabend zwischen dem BVB und dem AS Monaco?

Hendrik Große Lefert: Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich keine Aussagen zur Tat selbst oder den Hintergründen tätigen kann. Dies ist Aufgabe der ermittelnden Behörden und ich bin überzeugt, dass die Kollegen alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um diesen Akt der Gewalt schnellstmöglich und lückenlos aufzuklären. Wir beim DFB nehmen die aktuelle Situation sehr ernst. Wir stehen mit den Klubs vor Ort, mit den relevanten Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder, aber auch mit dem BVB und der UEFA im engen Austausch. Dies ist enorm wichtig, um die Vorfälle gemeinsam zu bewerten und darauf basierend die richtigen Schlüsse für unsere Sicherheitskonzepte im Fußball zu ziehen.

DFB.de: Die Sprengsätze explodierten auf dem Weg des Mannschaftsbusses zum Stadion. Wie herausfordernd ist es, die An- und Abreisewege sowohl für Spieler als auch für Fans und Zuschauer sicher zu gestalten?

Große Lefert: Grundsätzlich kann eine hundertprozentige Sicherheit derzeit an keinem Ort der Welt gewährleistet werden. Eben auch nicht auf dem Weg zu Sportveranstaltungen. Alle Partner unserer Sicherheitsnetzwerke im Fußball leisten bestmögliche und professionelle Arbeit, um für Sportler und Zuschauer eventuelle Risiken so minimal wie nur möglich zu halten. Auf An- und Abreisewegen zum und vom Stadion bewegen wir uns ebenso im öffentlichen Raum wie beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Wir haben in Deutschland eine sehr gute Sicherheitsorganisation, daher orientieren wir uns an der jeweiligen Lagebeurteilung durch die Polizei und pflegen darüber hinaus eine sehr enge Kooperation zwischen den verschiedenen Sicherheitsbereichen.

DFB.de: Was leistet der DFB gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga, um eine möglichst hohe Sicherheit bei Fußballspielen zu gewährleisten?

Große Lefert: Auch hier gilt, dass wir auf eine sehr intensive und professionelle Zusammenarbeit mit den Sicherheitsakteuren bei Bund, Ländern, Austragungsorten, Gastvereinen und externen Dienstleistern setzen. Darüber hinaus haben wir – um ein konkretes Beispiel zu nennen – in Vorbereitung auf das Länderspiel gegen England in Dortmund eine praxisnahe Krisenstabsübung durchgeführt, bei der verschiedene Notfallszenarien durchgespielt wurden. Teilgenommen haben alle Netzwerkpartner, die gemeinsam am Spieltag für die Sicherheitsorganisation arbeiten, hier insbesondere die Polizei und auch der Verein Borussia Dortmund. Die Übung und der im Ergebnis verbesserte Krisenraum haben laut den Kollegen aus Dortmund ihren Teil dazu beigetragen, dass das Krisenmanagement gestern Abend so vorbildlich funktioniert hat.

DFB.de: Gibt es weitere Optimierungsmaßnahmen?

Große Lefert: Darüber hinaus haben wir in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit den Klubs die Zertifizierung des Sicherheitsmanagements vorangetrieben, die alle Vereine durchlaufen müssen. Hier ist unser dringendes Anliegen, dass die Politik den entwickelten und aktuell bereits umzusetzenden Baustein der Ordnerqualifizierung auch rechtlich anerkennt.

DFB.de: Am Wochenende findet der reguläre Spielbetrieb in den nationalen Ligen statt. Viele Menschen haben einen Stadionbesuch fest eingeplant. Was bedeuten die Vorfälle in Dortmund für die Sicherheit in den Arenen?

Große Lefert: Jeder konkrete Einzelfall ist schlimm und wird gewissenhaft von allen Parteien nachbereitet. Alle relevanten Erkenntnisse werden wir nutzen, um die guten Sicherheitskonzepte weiter zu verbessern. Nach den bisherigen Erkenntnissen gibt es keine Veränderung der Gesamtsituation: In Deutschland besteht seit längerem eine abstrakt hohe Gefährdung in Bezug auf terroristische Anschläge. Daher bauen wir kontinuierlich die Prävention immer weiter aus, optimieren unsere bestehenden Sicherheitskonzepte und arbeiten professionell und eng im Fußball-Netzwerk zusammen. Und ich möchte betonen: Die Erfahrung zeigt - ein Fußballstadion ist wahrscheinlich einer der sichersten Plätze in Deutschland – daran arbeiten wir gemeinsam mit den Klubs jeden Tag.

[dfb]

Nach den Vorkommnissen in Dortmund und vor dem Champions-League-Viertelfinale heute (ab 18.45 Uhr, live bei Sky) zwischen Borussia Dortmund und dem AS Monaco äußert sich Hendrik Große Lefert, der Sicherheitsbeauftragte des DFB, zur aktuellen Sicherheitslage, der Zusammenarbeit mit allen beteiligten Parteien und zu den intensiven Bemühungen, eine hohe Sicherheit bei Fußballspielen zu gewährleisten.

DFB.de: Herr Große Lefert, wie bewerten Sie die Geschehnisse in Dortmund im Vorfeld des Champions-League-Spiels am Dienstagabend zwischen dem BVB und dem AS Monaco?

Hendrik Große Lefert: Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich keine Aussagen zur Tat selbst oder den Hintergründen tätigen kann. Dies ist Aufgabe der ermittelnden Behörden und ich bin überzeugt, dass die Kollegen alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um diesen Akt der Gewalt schnellstmöglich und lückenlos aufzuklären. Wir beim DFB nehmen die aktuelle Situation sehr ernst. Wir stehen mit den Klubs vor Ort, mit den relevanten Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder, aber auch mit dem BVB und der UEFA im engen Austausch. Dies ist enorm wichtig, um die Vorfälle gemeinsam zu bewerten und darauf basierend die richtigen Schlüsse für unsere Sicherheitskonzepte im Fußball zu ziehen.

DFB.de: Die Sprengsätze explodierten auf dem Weg des Mannschaftsbusses zum Stadion. Wie herausfordernd ist es, die An- und Abreisewege sowohl für Spieler als auch für Fans und Zuschauer sicher zu gestalten?

Große Lefert: Grundsätzlich kann eine hundertprozentige Sicherheit derzeit an keinem Ort der Welt gewährleistet werden. Eben auch nicht auf dem Weg zu Sportveranstaltungen. Alle Partner unserer Sicherheitsnetzwerke im Fußball leisten bestmögliche und professionelle Arbeit, um für Sportler und Zuschauer eventuelle Risiken so minimal wie nur möglich zu halten. Auf An- und Abreisewegen zum und vom Stadion bewegen wir uns ebenso im öffentlichen Raum wie beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Wir haben in Deutschland eine sehr gute Sicherheitsorganisation, daher orientieren wir uns an der jeweiligen Lagebeurteilung durch die Polizei und pflegen darüber hinaus eine sehr enge Kooperation zwischen den verschiedenen Sicherheitsbereichen.

DFB.de: Was leistet der DFB gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga, um eine möglichst hohe Sicherheit bei Fußballspielen zu gewährleisten?

Große Lefert: Auch hier gilt, dass wir auf eine sehr intensive und professionelle Zusammenarbeit mit den Sicherheitsakteuren bei Bund, Ländern, Austragungsorten, Gastvereinen und externen Dienstleistern setzen. Darüber hinaus haben wir – um ein konkretes Beispiel zu nennen – in Vorbereitung auf das Länderspiel gegen England in Dortmund eine praxisnahe Krisenstabsübung durchgeführt, bei der verschiedene Notfallszenarien durchgespielt wurden. Teilgenommen haben alle Netzwerkpartner, die gemeinsam am Spieltag für die Sicherheitsorganisation arbeiten, hier insbesondere die Polizei und auch der Verein Borussia Dortmund. Die Übung und der im Ergebnis verbesserte Krisenraum haben laut den Kollegen aus Dortmund ihren Teil dazu beigetragen, dass das Krisenmanagement gestern Abend so vorbildlich funktioniert hat.

DFB.de: Gibt es weitere Optimierungsmaßnahmen?

Große Lefert: Darüber hinaus haben wir in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit den Klubs die Zertifizierung des Sicherheitsmanagements vorangetrieben, die alle Vereine durchlaufen müssen. Hier ist unser dringendes Anliegen, dass die Politik den entwickelten und aktuell bereits umzusetzenden Baustein der Ordnerqualifizierung auch rechtlich anerkennt.

DFB.de: Am Wochenende findet der reguläre Spielbetrieb in den nationalen Ligen statt. Viele Menschen haben einen Stadionbesuch fest eingeplant. Was bedeuten die Vorfälle in Dortmund für die Sicherheit in den Arenen?

Große Lefert: Jeder konkrete Einzelfall ist schlimm und wird gewissenhaft von allen Parteien nachbereitet. Alle relevanten Erkenntnisse werden wir nutzen, um die guten Sicherheitskonzepte weiter zu verbessern. Nach den bisherigen Erkenntnissen gibt es keine Veränderung der Gesamtsituation: In Deutschland besteht seit längerem eine abstrakt hohe Gefährdung in Bezug auf terroristische Anschläge. Daher bauen wir kontinuierlich die Prävention immer weiter aus, optimieren unsere bestehenden Sicherheitskonzepte und arbeiten professionell und eng im Fußball-Netzwerk zusammen. Und ich möchte betonen: Die Erfahrung zeigt - ein Fußballstadion ist wahrscheinlich einer der sichersten Plätze in Deutschland – daran arbeiten wir gemeinsam mit den Klubs jeden Tag.

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