„Fußball und Umweltschutz gehören zusammen!“

Seit Februar 2012 läuft der DFB UMWELTCUP mit tatkräftiger Unterstützung aus Sport und Politik. TWO sprach im Doppelinterview mit Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Beauftragte des DFB für Umwelt- und Klimaschutz in der Kommission Nachhaltigkeit und Karl Rothmund, DFB-Vizepräsident für Nachhaltigkeit, sozial- und gesellschaftspolitische Fragen.

TWO: Frau Roth, warum engagiert sich der DFB für das Thema Umweltschutz?

Claudia Roth: Fußball und Umweltschutz gehören zusammen. Das zeigt schon ein Blick in die Satzung des DFB, denn dort ist der Schutz von Umwelt und Klima verankert. Sport und insbesondere Fußball wirkt in die Gesellschaft, bewegt und erreicht viele Menschen. Spieler der Nationalmannschaft sind Vorbilder. Der DFB als weltgrößter Sportfachverband möchte mit dem Engagement seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und sein riesiges Potential für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen nutzen. Im Doppelpass mit den kleinen und großen Vereinen im ganzen Land kann viel erreicht werden. Deshalb das Engagement und auch die aktuelle Umweltkampagne mit dem Wettbewerb um den Titel „umweltfreundlichster Club Deutschlands“.

TWO: Herr Rothmund, was gab den Anlass für diesen Wettbewerb?

Karl Rothmund
: Die beiden Weltmeisterschaften 2006 und 2011 in Deutschland haben mit den Green-Goal-Umweltschutzprogrammen grüne Spuren hinterlassen und gezeigt, welches Potential im Bereich Klima- und Umweltschutz auch im Fußball liegt. Deshalb hat die DFB- Nachhaltigkeitskommission den Umweltschutz in den Mittelpunkt der gesellschafts- und sozialpolitischen Aktivitäten des Verbandes für 2012 gestellt. Durch den DFB UMWELTCUP 2012 sollen die Vereine für diese Thematik sensibilisiert und in Form eines Wettbewerbs für einen aktiven Umweltschutz gewonnen werden. Die Einstiegsschwelle in den Wettbewerb ist niedrig - jeder Verein kann mitmachen und schon durch kleine Maßnahmen etwas für die Natur tun.

TWO: Wie läuft der Wettbewerb ab?

Rothmund: Die Vereine müssen sich zunächst auf umwelt.dfb.de oder unter info@umweltcup.de anmelden. Dann geht es darum, möglichst viele der 90 Umweltschutz-Ideen aus dem Ideenkatalog umzusetzen, um Punkte für die Umweltcup-Wertung zu sammeln. Die Vereine können übrigens auch eigene Ideen umsetzen. Außerdem werden Umweltschutz-Maßnahmen der letzten 3 Jahre angerechnet.

TWO: Was haben die Vereine konkret davon, wenn sie sich beim DFB UMWELTCUP 2012 anmelden und teilnehmen?

Rothmund: Wasser und Energie sparen oder sogar gewinnen, spart schlussendlich auch den Vereinskassen Geld. Der Umweltschutz hilft den Vereinen bei der Renovierung ihrer Vereinsheime und öffnet Türen für verschiedenste Fördermöglichkeiten. Dies hilft den Vereinen, finanzielle Ressourcen für andere wichtige Dinge des Vereinslebens zu gewinnen. Das ist ein großer Anreiz zur Teilnahme an diesem Wettbewerb. Die Umsetzung der Ideen stärkt außerdem den Teamgeist. Vor allem, da es beim DFB UMWELTCUP 2012 auch um Punkte und Tabellenplätze geht. So kann man im Internet jederzeit verfolgen, welcher Verein derzeit deutscher „Umweltmeister“ ist. Das ist eine spannende Sache.

TWO: Frau Roth, der Umweltcup hat gerade Halbzeit. Wie lautet ihre Zwischenbilanz?
 
Roth: Wie immer im Fußball ist nach Ablauf der ersten Hälfte auch beim DFB UMWELTCUP 2012 noch viel drin. Einige hundert Vereine sind schon aktiv und viele Ideen wurden umgesetzt. Die Vereine sowie die Fußballerinnen und Fußballer werden in der verbleibenden Zeit aber noch mehr Ehrgeiz entwickeln, um bei der Endabrechnung ganz vorne dabei zu sein und für ihren Verein einen der tollen Preise gewinnen, wie zum Beispiel einen Trainingstag mit einem DFB-Trainer. Ich freue mich über jeden teilnehmenden Verein und jede umgesetzte Idee für den Umwelt- und Klimaschutz und wünsche mir für die zweite Halbzeit weitere Meisterschafts-Anwärter und ein spannendes Finale. Ein Gewinner des DFB-Umweltcups 2012 steht jedenfalls schon fest: Unsere Umwelt.

TWO: Wie und warum engagieren Sie sich persönlich für den DFB und die Umweltkampagne?

Roth: Begonnen hat mein Engagement 2006 mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus im Fußball. Dabei habe ich Theo Zwanziger kennengelernt und wurde in die DFB-Kulturstiftung berufen, in der ich bis heute aktiv bin. Bei der Frauenweltmeisterschaft 2011 durfte ich dann Vorsitzende des Umweltbeirats sein, der das Umweltprogramm Green Goal 2011 konzipierte und begleitete. Mich freut deshalb ganz besonders, dass Green Goal so erfolgreich war. Das Programm zeigte, dass eine Sportgroßveranstaltung umweltfreundlich und klimafair sein kann und setzte international neue Maßstäbe, die die FIFA in Zukunft anlegen möchte. Nach der WM war nicht nur mir klar: Jetzt müssen wir am Ball bleiben, das Engagement für Umwelt- und Klimaschutz muss nachhaltig sein. Der DFB hat 2011 seine gesellschaftlichen Aktivitäten in der Kommission Nachhaltigkeit gebündelt. In dieser Kommission bin ich als Beauftragte für Umwelt- und Klimaschutz aktiv mit dem Ziel, den Umwelt- und Klimaschutz noch stärker und langfristig im DFB zu verankern und die vielen tausend Vereine und Millionen Mitglieder noch viel stärker für den Umwelt- und Klimaschutz zu begeistern.

TWO: Warum möchten Sie das Thema Umwelt und Klimaschutz unbedingt im Fußball verankern?

Rothmund: Fußball und Umweltschutz gehören eben zusammen, das zeigen aktuell schon viele Vereine mit ihrem Engagement beim Wasser- und Energiesparen, bei umweltverträglicher Mobilität und beim Ressourcenschutz. Der DFB hat den Umweltschutz in seine Satzung mit aufgenommen, um den Fußball auch in diesem Bereich fit für die Zukunft zu machen und damit auch die nächsten Generationen noch auf grünem Rasen Fußball spielen können.

Roth: Ich finde es übrigens richtig klasse, dass die Nationalmannschaft die DFB-Umweltkampagne unterstützt. Ich bin überzeugt davon, dass man über Vorbilder wie unsere Nummer Eins, Manuel Neuer, oder die phantastischen Bender-Zwillinge, die in dem TV-Spot zur Umweltkampagne auftreten, Themen in die Breite der Gesellschaft tragen und Leidenschaft erzeugen kann. Wenn man sich einfach ´mal klar macht, welches Potenzial im Fußball schlummert, erkennt man schnell, dass der positive Effekt für Umwelt und Klima riesig sein kann.

TWO: Wie sehen Sie die Zukunft des Umweltschutzes im deutschen Fußball?

Roth: Die Kommission Nachhaltigkeit wird dem DFB-Bundestag 2013 Vorschläge machen, wie die gesellschaftlichen Aufgaben des DFB noch besser verankert werden können und wie auch ein angemessenes und nachhaltiges Engagement des DFB im Umwelt- und Klimaschutz aussehen sollte. Die AG Umwelt- und Klimaschutz, die ich leite, arbeitet entsprechende Vorschläge aus und stellt sich aktuell genau diese Frage. Für mich ist aber schon jetzt klar: Das Engagement muss auch nach der Ehrung des DFB-Umweltmeisters langfristig weiter gehen. Dafür werde ich mich stark machen, und genau dafür bin ich ja auch Beauftragte beim DFB für Umwelt- und Klimaschutz.

[PS]

[bild1] Seit Februar 2012 läuft der DFB UMWELTCUP mit tatkräftiger Unterstützung aus Sport und Politik. TWO sprach im Doppelinterview mit Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Beauftragte des DFB für Umwelt- und Klimaschutz in der Kommission Nachhaltigkeit und Karl Rothmund, DFB-Vizepräsident für Nachhaltigkeit, sozial- und gesellschaftspolitische Fragen.

TWO: Frau Roth, warum engagiert sich der DFB für das Thema Umweltschutz?

Claudia Roth: Fußball und Umweltschutz gehören zusammen. Das zeigt schon ein Blick in die Satzung des DFB, denn dort ist der Schutz von Umwelt und Klima verankert. Sport und insbesondere Fußball wirkt in die Gesellschaft, bewegt und erreicht viele Menschen. Spieler der Nationalmannschaft sind Vorbilder. Der DFB als weltgrößter Sportfachverband möchte mit dem Engagement seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und sein riesiges Potential für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen nutzen. Im Doppelpass mit den kleinen und großen Vereinen im ganzen Land kann viel erreicht werden. Deshalb das Engagement und auch die aktuelle Umweltkampagne mit dem Wettbewerb um den Titel „umweltfreundlichster Club Deutschlands“.

TWO: Herr Rothmund, was gab den Anlass für diesen Wettbewerb?

Karl Rothmund
: Die beiden Weltmeisterschaften 2006 und 2011 in Deutschland haben mit den Green-Goal-Umweltschutzprogrammen grüne Spuren hinterlassen und gezeigt, welches Potential im Bereich Klima- und Umweltschutz auch im Fußball liegt. Deshalb hat die DFB- Nachhaltigkeitskommission den Umweltschutz in den Mittelpunkt der gesellschafts- und sozialpolitischen Aktivitäten des Verbandes für 2012 gestellt. Durch den DFB UMWELTCUP 2012 sollen die Vereine für diese Thematik sensibilisiert und in Form eines Wettbewerbs für einen aktiven Umweltschutz gewonnen werden. Die Einstiegsschwelle in den Wettbewerb ist niedrig - jeder Verein kann mitmachen und schon durch kleine Maßnahmen etwas für die Natur tun.

TWO: Wie läuft der Wettbewerb ab?

Rothmund: Die Vereine müssen sich zunächst auf umwelt.dfb.de oder unter info@umweltcup.de anmelden. Dann geht es darum, möglichst viele der 90 Umweltschutz-Ideen aus dem Ideenkatalog umzusetzen, um Punkte für die Umweltcup-Wertung zu sammeln. Die Vereine können übrigens auch eigene Ideen umsetzen. Außerdem werden Umweltschutz-Maßnahmen der letzten 3 Jahre angerechnet.

TWO: Was haben die Vereine konkret davon, wenn sie sich beim DFB UMWELTCUP 2012 anmelden und teilnehmen?

[bild2] Rothmund: Wasser und Energie sparen oder sogar gewinnen, spart schlussendlich auch den Vereinskassen Geld. Der Umweltschutz hilft den Vereinen bei der Renovierung ihrer Vereinsheime und öffnet Türen für verschiedenste Fördermöglichkeiten. Dies hilft den Vereinen, finanzielle Ressourcen für andere wichtige Dinge des Vereinslebens zu gewinnen. Das ist ein großer Anreiz zur Teilnahme an diesem Wettbewerb. Die Umsetzung der Ideen stärkt außerdem den Teamgeist. Vor allem, da es beim DFB UMWELTCUP 2012 auch um Punkte und Tabellenplätze geht. So kann man im Internet jederzeit verfolgen, welcher Verein derzeit deutscher „Umweltmeister“ ist. Das ist eine spannende Sache.

TWO: Frau Roth, der Umweltcup hat gerade Halbzeit. Wie lautet ihre Zwischenbilanz?
 
Roth: Wie immer im Fußball ist nach Ablauf der ersten Hälfte auch beim DFB UMWELTCUP 2012 noch viel drin. Einige hundert Vereine sind schon aktiv und viele Ideen wurden umgesetzt. Die Vereine sowie die Fußballerinnen und Fußballer werden in der verbleibenden Zeit aber noch mehr Ehrgeiz entwickeln, um bei der Endabrechnung ganz vorne dabei zu sein und für ihren Verein einen der tollen Preise gewinnen, wie zum Beispiel einen Trainingstag mit einem DFB-Trainer. Ich freue mich über jeden teilnehmenden Verein und jede umgesetzte Idee für den Umwelt- und Klimaschutz und wünsche mir für die zweite Halbzeit weitere Meisterschafts-Anwärter und ein spannendes Finale. Ein Gewinner des DFB-Umweltcups 2012 steht jedenfalls schon fest: Unsere Umwelt.

TWO: Wie und warum engagieren Sie sich persönlich für den DFB und die Umweltkampagne?

Roth: Begonnen hat mein Engagement 2006 mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus im Fußball. Dabei habe ich Theo Zwanziger kennengelernt und wurde in die DFB-Kulturstiftung berufen, in der ich bis heute aktiv bin. Bei der Frauenweltmeisterschaft 2011 durfte ich dann Vorsitzende des Umweltbeirats sein, der das Umweltprogramm Green Goal 2011 konzipierte und begleitete. Mich freut deshalb ganz besonders, dass Green Goal so erfolgreich war. Das Programm zeigte, dass eine Sportgroßveranstaltung umweltfreundlich und klimafair sein kann und setzte international neue Maßstäbe, die die FIFA in Zukunft anlegen möchte. Nach der WM war nicht nur mir klar: Jetzt müssen wir am Ball bleiben, das Engagement für Umwelt- und Klimaschutz muss nachhaltig sein. Der DFB hat 2011 seine gesellschaftlichen Aktivitäten in der Kommission Nachhaltigkeit gebündelt. In dieser Kommission bin ich als Beauftragte für Umwelt- und Klimaschutz aktiv mit dem Ziel, den Umwelt- und Klimaschutz noch stärker und langfristig im DFB zu verankern und die vielen tausend Vereine und Millionen Mitglieder noch viel stärker für den Umwelt- und Klimaschutz zu begeistern.

TWO: Warum möchten Sie das Thema Umwelt und Klimaschutz unbedingt im Fußball verankern?

Rothmund: Fußball und Umweltschutz gehören eben zusammen, das zeigen aktuell schon viele Vereine mit ihrem Engagement beim Wasser- und Energiesparen, bei umweltverträglicher Mobilität und beim Ressourcenschutz. Der DFB hat den Umweltschutz in seine Satzung mit aufgenommen, um den Fußball auch in diesem Bereich fit für die Zukunft zu machen und damit auch die nächsten Generationen noch auf grünem Rasen Fußball spielen können.

Roth: Ich finde es übrigens richtig klasse, dass die Nationalmannschaft die DFB-Umweltkampagne unterstützt. Ich bin überzeugt davon, dass man über Vorbilder wie unsere Nummer Eins, Manuel Neuer, oder die phantastischen Bender-Zwillinge, die in dem TV-Spot zur Umweltkampagne auftreten, Themen in die Breite der Gesellschaft tragen und Leidenschaft erzeugen kann. Wenn man sich einfach ´mal klar macht, welches Potenzial im Fußball schlummert, erkennt man schnell, dass der positive Effekt für Umwelt und Klima riesig sein kann.

TWO: Wie sehen Sie die Zukunft des Umweltschutzes im deutschen Fußball?

Roth: Die Kommission Nachhaltigkeit wird dem DFB-Bundestag 2013 Vorschläge machen, wie die gesellschaftlichen Aufgaben des DFB noch besser verankert werden können und wie auch ein angemessenes und nachhaltiges Engagement des DFB im Umwelt- und Klimaschutz aussehen sollte. Die AG Umwelt- und Klimaschutz, die ich leite, arbeitet entsprechende Vorschläge aus und stellt sich aktuell genau diese Frage. Für mich ist aber schon jetzt klar: Das Engagement muss auch nach der Ehrung des DFB-Umweltmeisters langfristig weiter gehen. Dafür werde ich mich stark machen, und genau dafür bin ich ja auch Beauftragte beim DFB für Umwelt- und Klimaschutz.