Fußball stiftet Zukunft: Heute bundesweiter "Tag der Stiftungen"

Der Bundesverband der Deutschen Stiftungen hat den heutigen 1. Oktober zum "Tag der Stiftungen" ausgerufen. Stiftungen sind längst auch wichtige Akteure im Fußball. Mehr als 30 Stiftungen wurden seit dem Jahre 1977 in Deutschland gegründet, von Verbänden, Vereinen und Spielern. Fußball-Stiftungen engagieren sich keineswegs nur für den Sport, sondern auch für Soziales, Bildung, Wissenschaft und Gesundheit - in Deutschland, Europa und der Welt. Die Initiative "Fußball stiftet Zukunft" bündelt das Engagement.

Mit der gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs, dem Verantwortungsgefühl seiner Akteure und den steigenden Umsätzen wachsen auch die Möglichkeiten, sich zu engagieren. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) errichtete bereits 1977 zu Ehren des früheren Bundestrainers Sepp Herberger die gleichnamige DFB-Stiftung. Sie wurde mit dem Tod von Eva Herberger 1989 Rechtsnachfolgerin der kinderlosen Eheleute. Heute verfügt der Sportverband inklusive der Sepp-Herberger-Stiftung über drei eigene Stiftungen und ist zudem am Grundstockvermögen von drei weiteren Stiftungen beteiligt. Der Ligaverband e.V. und die Deutsche Fußball-Liga GmbH haben mit der Bundesliga-Stiftung im Jahr 2008 eine eigene Stiftung errichtet.

31 Fußball-Stiftungen in Deutschland

Mit ihrem Stiftungsengagement sind die beiden Verbände längst nicht mehr alleine: Nach Begriffsdefinition der Initiative "Fußball stiftet Zukunft" gibt es derzeit 31 Fußball-Stiftungen in Deutschland. Fußball‐Stiftungen sind demnach Stiftungen, die von juristischen oder natürlichen Personen aus dem Bereich des deutschen Fußballsports errichtet wurden. Unterscheiden kann man dabei Verbandsstiftungen, Vereinsstiftungen und Spielerstiftungen.

Verbandsstiftungen wurden aus dem Kreis der 27 DFB‐Mitgliedsverbände errichtet; Vereinsstiftungen wurden von den Vereinen und Kapitalgesellschaften der beiden Bundesligen, der 3. Liga und den fünf Regionalligen geschaffen. Und Spielerstiftungen wurden von aktuellen und ehemaligen deutschen A‐Nationalspielern gegründet. 26 dieser 31 Stiftungen wurden seit dem Jahr 2000 errichtet. Darüber hinaus gibt es weitere Stiftungen von aktuellen und ehemaligen Bundesliga-Profis, wie beispielsweise die Einrichtungen von Christian Lell, Neven Subotic oder Giovane Elber.

Fußball-Stiftungen vernetzen sich

Im Rahmen eines Forschungsprojekts des Lehrstuhls für Sportökonomie und Gesundheitsökonomie der Universität Jena von Prof. Dr. Frank Daumann wurden erstmals Kennzahlen zu den deutschen Fußball-Stiftungen erhoben. Auf Einladung des DFB, der drei DFB-Stiftungen und der Bundesliga-Stiftung trafen sich die befragten Einrichtungen im Rahmen eines ersten Dialogforums im Herbst des vergangenen Jahres in Jena.

Ziel des Treffens war ein erstes organisiertes Kennenlernen und ein Gedankenaustausch, um so eine künftig noch engere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Als sichtbares Zeichen wurde eine gemeinsame Online-Plattform aktiviert, mit der sich die Fußball-Stiftungen im Internet präsentieren ("Fußball stiftet Zukunft").

Von der Enke- bis zur Nowak-Stiftung

Mehr als zwei Drittel der Fußball-Stiftungen sind mit eigenen Projekten (auch) operativ tätig. Sie sind allesamt gemeinnützig und wirken zu 83 Prozent in mehr als einem Schwerpunktbereich - insgesamt in 16 unterschiedlichen Themengebieten. Hauptbetätigungsfeld ist die Förderung des Sports, hinzukommen zum Beispiel Jugend- und Altenhilfe, Erziehung und Bildung. Mitunter gibt es auch einen biografischen Bezug zum Stifter oder Namensgeber: So engagiert sich beispielsweise die Robert-Enke-Stiftung für die Erforschung von Depressions- und Kinderherzkrankheiten, und die Krzysztof-Nowak-Stiftung setzt sich für ALS-kranke Menschen und die Erforschung dieser Nervenkrankheit ein.

Ihre Aufgaben nehmen die Stiftungen nicht nur regional wahr - sie sind teilweise auch national, europa- und weltweit engagiert. Beispielsweise gerade kürzlich im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Allgemein gilt: Hat der Stifter einen Bezug zu einem anderen Land, ist seine Stiftung auch dort engagiert. So bemüht sich der Bayerische Fußballverband (BFV) seit dem Jahr 2005 für den afrikanischen Staat Mosambik. Dieses Wirken wurde 2012 in der BFV-Sozialstiftung institutionalisiert. Das Wirken der DFB-Stiftung Egidius Braun in Mexiko geht auf Egidius Braun und die Fußball-Weltmeisterschaft 1986 zurück, die Agapedia Jürgen Klinsmann Stiftung hat für ihr Engagement in Bulgarien, Moldau und Rumänien eigens Tochterstiftungen errichtet.

Bei Verbandsstiftungen geht es tendenziell eher darum, Menschen in Notsituationen zu unterstützen und ihnen Hilfestellungen zu geben. Darüber hinaus wollen gerade die größeren Verbandsstiftungen mit ihren Aktivitäten gesellschaftliche Impulse setzen, etwa im Bereich Inklusion. Bei den Klubs der Bundesliga sind Stiftungen häufig Bestandteile von CSR-Strategien und regional fokussiert. Spielerpersönlichkeiten geht es primär darum, etwas vom eigenen Erfolg an die Gesellschaft zurückzugeben.

Solide Finanzen: Jahresausgaben bis zu 12,5 Millionen Euro

Das Grundstockvermögen beträgt durchschnittlich 356.677 Euro. Insgesamt sind Vermögenswerte in Höhe von 9.630.292 Euro vorhanden. Drei Stiftungen verfügen über ein Grundstockvermögen von mindestens einer Million Euro. Das höchste Grundstockvermögen beträgt 1.800.000 Euro. Der niedrigste Wert sind 25.000 Euro. Ihre Vermögenswerte haben die Stiftungen dem Kapitalerhaltungsgrundsatz entsprechend, konservativ auf Konten angelegt oder es in Wertpapiere und Immobilien investiert.

Die jährlichen Ausgaben bewegen sich kumuliert zwischen 7,7 Millionen Euro und 12,5 Millionen Euro. Zur Finanzierung ihrer Aufgaben sind die Stiftungen auf zusätzliche Finanzmittel angewiesen. Die Erträge auf das Vermögen sind dazu in der Regel nicht ausreichend. Die Stiftungen nutzen dabei überwiegend Spenden und Benefizaktionen. Die bedeutendste dieser Veranstaltungen ist dabei das alle zwei Jahre stattfindende Benefizländerspiel der deutschen Nationalmannschaft.

Fußball-Stiftungen in Deutschland (nach Errichtungsjahr)

Sepp-Herberger-Stiftung, seit 1977
Franz-Beckenbauer-Stiftung, 1982
Agapedia Jürgen Klinsmann Stiftung gGmbH, 1995
Uwe-Seeler-Stiftung, 1996
Fritz-Walter-Stiftung, 1999
DFB-Stiftung Egidius Braun, 2001
Jens-Jeremies-Stiftung, 2001
Krzystof Nowak-Stiftung (Treuhandstiftung), 2001
Hertha BSC Berlin-Stiftung, 2002
Achim-Stocker-Stiftung Freiburger-Fußballschule, 2004
Ulf-Kirsten-Stiftung, 2004
Christoph Metzelder Stiftung, 2006
Per-Mertesacker-Stiftung, 2006
DFB-Kulturstiftung, 2007
Sozialstiftung des Hessischen Fußballs, 2007
Gerald Asamoah Stiftung, 2007
Philipp-Lahm-Stiftung, 2007
Bundesliga-Stiftung, 2008
Schalke hilft gGmbH, 2008
Werder Bremen Stiftung, 2009
Stiftung 1. FC Köln, 2009
Westfalen Sport-Stiftung, 2010
Borussia-Stiftung, 2010
Robert-Enke-Stiftung, 2010
Manuel Neuer Kids Foundation gGmbH, 2010
Lukas Podolski Stiftung, 2010
Oliver-Kahn-Stiftung, 2011
BFV-Sozialstiftung, 2012
SBFV-Stiftung, 2012
Stiftung "leuchte auf", 2012
Fußball hilft - Die Stiftung des Fußballverbandes Rheinland, 2013

[dfb]

Der Bundesverband der Deutschen Stiftungen hat den heutigen 1. Oktober zum "Tag der Stiftungen" ausgerufen. Stiftungen sind längst auch wichtige Akteure im Fußball. Mehr als 30 Stiftungen wurden seit dem Jahre 1977 in Deutschland gegründet, von Verbänden, Vereinen und Spielern. Fußball-Stiftungen engagieren sich keineswegs nur für den Sport, sondern auch für Soziales, Bildung, Wissenschaft und Gesundheit - in Deutschland, Europa und der Welt. Die Initiative "Fußball stiftet Zukunft" bündelt das Engagement.

Mit der gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs, dem Verantwortungsgefühl seiner Akteure und den steigenden Umsätzen wachsen auch die Möglichkeiten, sich zu engagieren. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) errichtete bereits 1977 zu Ehren des früheren Bundestrainers Sepp Herberger die gleichnamige DFB-Stiftung. Sie wurde mit dem Tod von Eva Herberger 1989 Rechtsnachfolgerin der kinderlosen Eheleute. Heute verfügt der Sportverband inklusive der Sepp-Herberger-Stiftung über drei eigene Stiftungen und ist zudem am Grundstockvermögen von drei weiteren Stiftungen beteiligt. Der Ligaverband e.V. und die Deutsche Fußball-Liga GmbH haben mit der Bundesliga-Stiftung im Jahr 2008 eine eigene Stiftung errichtet.

31 Fußball-Stiftungen in Deutschland

Mit ihrem Stiftungsengagement sind die beiden Verbände längst nicht mehr alleine: Nach Begriffsdefinition der Initiative "Fußball stiftet Zukunft" gibt es derzeit 31 Fußball-Stiftungen in Deutschland. Fußball‐Stiftungen sind demnach Stiftungen, die von juristischen oder natürlichen Personen aus dem Bereich des deutschen Fußballsports errichtet wurden. Unterscheiden kann man dabei Verbandsstiftungen, Vereinsstiftungen und Spielerstiftungen.

Verbandsstiftungen wurden aus dem Kreis der 27 DFB‐Mitgliedsverbände errichtet; Vereinsstiftungen wurden von den Vereinen und Kapitalgesellschaften der beiden Bundesligen, der 3. Liga und den fünf Regionalligen geschaffen. Und Spielerstiftungen wurden von aktuellen und ehemaligen deutschen A‐Nationalspielern gegründet. 26 dieser 31 Stiftungen wurden seit dem Jahr 2000 errichtet. Darüber hinaus gibt es weitere Stiftungen von aktuellen und ehemaligen Bundesliga-Profis, wie beispielsweise die Einrichtungen von Christian Lell, Neven Subotic oder Giovane Elber.

Fußball-Stiftungen vernetzen sich

Im Rahmen eines Forschungsprojekts des Lehrstuhls für Sportökonomie und Gesundheitsökonomie der Universität Jena von Prof. Dr. Frank Daumann wurden erstmals Kennzahlen zu den deutschen Fußball-Stiftungen erhoben. Auf Einladung des DFB, der drei DFB-Stiftungen und der Bundesliga-Stiftung trafen sich die befragten Einrichtungen im Rahmen eines ersten Dialogforums im Herbst des vergangenen Jahres in Jena.

Ziel des Treffens war ein erstes organisiertes Kennenlernen und ein Gedankenaustausch, um so eine künftig noch engere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Als sichtbares Zeichen wurde eine gemeinsame Online-Plattform aktiviert, mit der sich die Fußball-Stiftungen im Internet präsentieren ("Fußball stiftet Zukunft").

Von der Enke- bis zur Nowak-Stiftung

Mehr als zwei Drittel der Fußball-Stiftungen sind mit eigenen Projekten (auch) operativ tätig. Sie sind allesamt gemeinnützig und wirken zu 83 Prozent in mehr als einem Schwerpunktbereich - insgesamt in 16 unterschiedlichen Themengebieten. Hauptbetätigungsfeld ist die Förderung des Sports, hinzukommen zum Beispiel Jugend- und Altenhilfe, Erziehung und Bildung. Mitunter gibt es auch einen biografischen Bezug zum Stifter oder Namensgeber: So engagiert sich beispielsweise die Robert-Enke-Stiftung für die Erforschung von Depressions- und Kinderherzkrankheiten, und die Krzysztof-Nowak-Stiftung setzt sich für ALS-kranke Menschen und die Erforschung dieser Nervenkrankheit ein.

Ihre Aufgaben nehmen die Stiftungen nicht nur regional wahr - sie sind teilweise auch national, europa- und weltweit engagiert. Beispielsweise gerade kürzlich im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Allgemein gilt: Hat der Stifter einen Bezug zu einem anderen Land, ist seine Stiftung auch dort engagiert. So bemüht sich der Bayerische Fußballverband (BFV) seit dem Jahr 2005 für den afrikanischen Staat Mosambik. Dieses Wirken wurde 2012 in der BFV-Sozialstiftung institutionalisiert. Das Wirken der DFB-Stiftung Egidius Braun in Mexiko geht auf Egidius Braun und die Fußball-Weltmeisterschaft 1986 zurück, die Agapedia Jürgen Klinsmann Stiftung hat für ihr Engagement in Bulgarien, Moldau und Rumänien eigens Tochterstiftungen errichtet.

Bei Verbandsstiftungen geht es tendenziell eher darum, Menschen in Notsituationen zu unterstützen und ihnen Hilfestellungen zu geben. Darüber hinaus wollen gerade die größeren Verbandsstiftungen mit ihren Aktivitäten gesellschaftliche Impulse setzen, etwa im Bereich Inklusion. Bei den Klubs der Bundesliga sind Stiftungen häufig Bestandteile von CSR-Strategien und regional fokussiert. Spielerpersönlichkeiten geht es primär darum, etwas vom eigenen Erfolg an die Gesellschaft zurückzugeben.

Solide Finanzen: Jahresausgaben bis zu 12,5 Millionen Euro

Das Grundstockvermögen beträgt durchschnittlich 356.677 Euro. Insgesamt sind Vermögenswerte in Höhe von 9.630.292 Euro vorhanden. Drei Stiftungen verfügen über ein Grundstockvermögen von mindestens einer Million Euro. Das höchste Grundstockvermögen beträgt 1.800.000 Euro. Der niedrigste Wert sind 25.000 Euro. Ihre Vermögenswerte haben die Stiftungen dem Kapitalerhaltungsgrundsatz entsprechend, konservativ auf Konten angelegt oder es in Wertpapiere und Immobilien investiert.

Die jährlichen Ausgaben bewegen sich kumuliert zwischen 7,7 Millionen Euro und 12,5 Millionen Euro. Zur Finanzierung ihrer Aufgaben sind die Stiftungen auf zusätzliche Finanzmittel angewiesen. Die Erträge auf das Vermögen sind dazu in der Regel nicht ausreichend. Die Stiftungen nutzen dabei überwiegend Spenden und Benefizaktionen. Die bedeutendste dieser Veranstaltungen ist dabei das alle zwei Jahre stattfindende Benefizländerspiel der deutschen Nationalmannschaft.

Fußball-Stiftungen in Deutschland (nach Errichtungsjahr)

Sepp-Herberger-Stiftung, seit 1977
Franz-Beckenbauer-Stiftung, 1982
Agapedia Jürgen Klinsmann Stiftung gGmbH, 1995
Uwe-Seeler-Stiftung, 1996
Fritz-Walter-Stiftung, 1999
DFB-Stiftung Egidius Braun, 2001
Jens-Jeremies-Stiftung, 2001
Krzystof Nowak-Stiftung (Treuhandstiftung), 2001
Hertha BSC Berlin-Stiftung, 2002
Achim-Stocker-Stiftung Freiburger-Fußballschule, 2004
Ulf-Kirsten-Stiftung, 2004
Christoph Metzelder Stiftung, 2006
Per-Mertesacker-Stiftung, 2006
DFB-Kulturstiftung, 2007
Sozialstiftung des Hessischen Fußballs, 2007
Gerald Asamoah Stiftung, 2007
Philipp-Lahm-Stiftung, 2007
Bundesliga-Stiftung, 2008
Schalke hilft gGmbH, 2008
Werder Bremen Stiftung, 2009
Stiftung 1. FC Köln, 2009
Westfalen Sport-Stiftung, 2010
Borussia-Stiftung, 2010
Robert-Enke-Stiftung, 2010
Manuel Neuer Kids Foundation gGmbH, 2010
Lukas Podolski Stiftung, 2010
Oliver-Kahn-Stiftung, 2011
BFV-Sozialstiftung, 2012
SBFV-Stiftung, 2012
Stiftung "leuchte auf", 2012
Fußball hilft - Die Stiftung des Fußballverbandes Rheinland, 2013