Patrick Funk: Mehr als ein Sprücheklopfer

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Patrick Funk vom SV Wehen Wiesbaden, der bereits eine kuriose Auszeichnung erhalten hat.

Es ist nicht immer einfach, nach einem Spiel Interviews zu geben. Der Körper steckt noch voller Adrenalin, die Lungen verlangen nach Sauerstoff, der ganze Körper ist nassgeschwitzt. Kein Wunder also, dass Profis nach Spielen oft nur Phrasen von sich geben. Doch entstehen dabei manchmal Sprüche, die so platt sind, dass sie schon wieder eine gewisse Genialität aufweisen. Wehen Wiesbadens Patrick Funk brachte das sogar eine Auszeichnung ein: den Fußballspruch des Jahres 2013. Er spielte damals für den FC St. Pauli, nach einem Testspiel gegen Werder Bremen sagte er: "Links ist ähnlich wie rechts, nur auf der anderen Seite."

Fritz-Walter-Medaille: Auf einer Stufe mit Götze und Kroos

Funk muss lachen, wird er heute darauf angesprochen. "Mir war lange gar nicht bewusst, dass ich den Spruch des Jahres abgelassen hatte", sagt er im Gespräch mit DFB.de. "Ich musste damals Linksverteidiger statt Rechtsverteidiger spielen. Ein Reporter bohrte nach dem Spiel immer wieder nach, wie es auf der ungewohnten Position war. So kam der Satz zustande. Mir war schon klar, dass der Satz ziemlich sinnlos war. Ich habe das etwas aus Trotz gesagt, weil der Reporter immer wieder nachgefragt hat."

Es war nicht die einzige Auszeichnung in der Karriere des Patrick Funk. Im Jahre 2007 wurde ihm die Fritz-Walter-Medaille in Gold in der Altersstufe U 17 verliehen, vor dem heutigen Kölner Bundesligaprofi Konstantin Rausch. Selbige Auszeichnung erhielten Funk Spieler wie Mario Götze, Julian Draxler und Toni Kroos. Dass Funk im Gegensatz zu den genannten Stars nicht auf der großen Bühne des Weltfußballs steht, bereitet ihm keinen Kummer: "Ich muss mich nicht dafür entschuldigen, diese Auszeichnung erhalten zu haben und jetzt 'nur' in der 3. Liga zu spielen. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Und es ist nun einmal so, dass es in der Jugend besonders gut bei mir lief."

Mit zwölf Jahren zum VfB, Profidebüt mit 18

Der gebürtige Aalener kam mit zwölf Jahren in die Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart. Als 18-Jähriger gab er sein Profidebüt in der 3. Liga für die zweite Mannschaft des VfB. Schnell übernahm er Verantwortung, mit 19 Jahren war er Kapitän. Führungsaufgaben liegen dem meist gutgelaunten Defensivspieler. Selbiges Amt bekleidet er heute in Wiesbaden.

Die Erfahrung kommt Funk dabei sicherlich zugute. Von der U 17 bis zu U 21 durchlief er alle Nachwuchsnationalmannschaften des DFB, spielte zwei Weltmeisterschaften und eine Europameisterschaft. "Das waren tolle Erlebnisse, echte Highlights meiner Karriere", sagt er. "Man lernt dort, in großen Stadien zu spielen und mit den Medien umzugehen. Gegen andere Nationen zu spielen und zu wissen, dass die Partien im Fernsehen übertragen werden, dass Eltern und Freude vor dem Fernseher sitzen, ist ein ganz besonderes Gefühl."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Patrick Funk vom SV Wehen Wiesbaden, der bereits eine kuriose Auszeichnung erhalten hat.

Es ist nicht immer einfach, nach einem Spiel Interviews zu geben. Der Körper steckt noch voller Adrenalin, die Lungen verlangen nach Sauerstoff, der ganze Körper ist nassgeschwitzt. Kein Wunder also, dass Profis nach Spielen oft nur Phrasen von sich geben. Doch entstehen dabei manchmal Sprüche, die so platt sind, dass sie schon wieder eine gewisse Genialität aufweisen. Wehen Wiesbadens Patrick Funk brachte das sogar eine Auszeichnung ein: den Fußballspruch des Jahres 2013. Er spielte damals für den FC St. Pauli, nach einem Testspiel gegen Werder Bremen sagte er: "Links ist ähnlich wie rechts, nur auf der anderen Seite."

Fritz-Walter-Medaille: Auf einer Stufe mit Götze und Kroos

Funk muss lachen, wird er heute darauf angesprochen. "Mir war lange gar nicht bewusst, dass ich den Spruch des Jahres abgelassen hatte", sagt er im Gespräch mit DFB.de. "Ich musste damals Linksverteidiger statt Rechtsverteidiger spielen. Ein Reporter bohrte nach dem Spiel immer wieder nach, wie es auf der ungewohnten Position war. So kam der Satz zustande. Mir war schon klar, dass der Satz ziemlich sinnlos war. Ich habe das etwas aus Trotz gesagt, weil der Reporter immer wieder nachgefragt hat."

Es war nicht die einzige Auszeichnung in der Karriere des Patrick Funk. Im Jahre 2007 wurde ihm die Fritz-Walter-Medaille in Gold in der Altersstufe U 17 verliehen, vor dem heutigen Kölner Bundesligaprofi Konstantin Rausch. Selbige Auszeichnung erhielten Funk Spieler wie Mario Götze, Julian Draxler und Toni Kroos. Dass Funk im Gegensatz zu den genannten Stars nicht auf der großen Bühne des Weltfußballs steht, bereitet ihm keinen Kummer: "Ich muss mich nicht dafür entschuldigen, diese Auszeichnung erhalten zu haben und jetzt 'nur' in der 3. Liga zu spielen. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Und es ist nun einmal so, dass es in der Jugend besonders gut bei mir lief."

Mit zwölf Jahren zum VfB, Profidebüt mit 18

Der gebürtige Aalener kam mit zwölf Jahren in die Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart. Als 18-Jähriger gab er sein Profidebüt in der 3. Liga für die zweite Mannschaft des VfB. Schnell übernahm er Verantwortung, mit 19 Jahren war er Kapitän. Führungsaufgaben liegen dem meist gutgelaunten Defensivspieler. Selbiges Amt bekleidet er heute in Wiesbaden.

Die Erfahrung kommt Funk dabei sicherlich zugute. Von der U 17 bis zu U 21 durchlief er alle Nachwuchsnationalmannschaften des DFB, spielte zwei Weltmeisterschaften und eine Europameisterschaft. "Das waren tolle Erlebnisse, echte Highlights meiner Karriere", sagt er. "Man lernt dort, in großen Stadien zu spielen und mit den Medien umzugehen. Gegen andere Nationen zu spielen und zu wissen, dass die Partien im Fernsehen übertragen werden, dass Eltern und Freude vor dem Fernseher sitzen, ist ein ganz besonderes Gefühl."

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Ein Bundesliga-Tor, sechs Spiele in der Europa League

Funk schien eine Karriere als Bundesligaprofi bevorzustehen. Am 2. Spieltag der Saison 2010/2011 gab er gegen Borussia Dortmund sein Debüt. Neun Spiele absolvierte er für den VfB Stuttgart in der Bundesliga, erzielte sogar ein Tor. Hinzu kamen sechs Spiele in der Europa League beziehunsgweise der Europa-League-Qualifikation "Leider habe ich mich in der Rückrunde am Knie verletzt", sagt er. "Danach kam ich einfach nicht mehr auf mein altes Leistungsniveau zurück. Das war sehr schade, weil ich zuvor richtig gut dabei war."

Eine zweijährige Ausleihe zum FC St. Pauli sollte Funk Spielpraxis einbringen. Tatsächlich wurde er bei dem Zweitligisten bereits nach wenigen Wochen Stammspieler. "Das war die schönste Zeit meiner Fußballkarriere", sagt der fast 27-Jährige, der noch heute Fan von St. Pauli ist. "Dieser Verein ist einfach Kult. Dass die Fans einem sogar dann applaudieren, wenn man schlecht gespielt hat, ist einmalig. Gerade für junge Spieler ist das eine tolle Plattform, um sich weiterzuentwickeln." Nach der Ausleihe kehrte er nach Stuttgart zurück, spielte bei den Profis aber keine Rolle mehr. So war es an der Zeit, sich einen neuen Verein zu suchen.

SVWW auf einem Abstiegsplatz: "Das ist nicht nur Pech"

Seit Sommer 2014 trägt Patrick Funk nun das Trikot vom SV Wehen Wiesbaden. Damals schien der Verein noch an der Rückkehr in die 2. Bundesliga zu schnuppern, die Vorsaison wurde auf Tabellenplatz vier abgeschlossen. Seitdem aber geht es rapide bergab: In der vergangenen Saison wurde der Klassenverbleib am letzten Spieltag erst in der Nachspielzeit gesichert. Nun stehen die Wiesbadener schon wieder auf einem Abstiegsplatz, warten als 18. von 20 Teams seit neun Spielen auf einen Sieg.

"Das ist nicht nur Pech, sondern hat seine Gründe", sagt Funk. "Wir haben zwar alles probiert, hatten in den meisten Spielen auch die erste Großchance. Uns hat aber der Killerinstinkt gefehlt. Außerdem machen wir zu einfache Fehler, verteidigen auch nicht gut gegen Standards. Geraten wir dann erst mal in Rückstand, lassen wir uns total aus der Ruhe bringen. Und wenn wir selber führen, gehen wir zu sorglos damit um."

Rückrundenstart in Aalen

Ein guter Rückrundenauftakt wäre wichtig, um nicht den Anschluss zu verlieren. Der SV Wehen Wiesbaden startet mit einem Auswärtsspiel beim VfR Aalen am Samstag, 28. Januar (ab 14 Uhr). Funk und seine Mannschaftskameraden möchten alles dafür tun, um den Verein in der Liga zu halten. "Gerade die letzte Saison hat uns alle zusammengeschweißt", sagt der Kapitän. "Uns liegen die Fans am Herzen, und wir liegen denen am Herzen. Wir haben natürlich weniger Anhänger als früher beim VfB Stuttgart oder bei St. Pauli. Dafür kennt man hier viele Fans persönlich."

Patrick Funk ist kein Mensch, der gerne zurückschaut. "Die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber dafür die Zukunft", lautet sein Motto. Die Negativerlebnisse der letzten eineinhalb Jahre sollen schnell aus seinem Kopf verschwinden, er blickt nach vorne. Im Sommer möchte er den Klassenverbleib feiern, irgendwann vielleicht zweitklassig spielen - und womöglich sogar einen Titel oder eine Auszeichnung gewinnen. Neben dem Pokal für den Spruch des Jahres 2013, der in seiner Wohnung einen Ehrenplatz hat, wäre jedenfalls noch Platz.

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