Fünf Entscheidungen im Elfmeterschießen: Die Fakten zur 2. Runde

Von "Geisterkulisse" bis Elfmeterwahnsinn: Die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals schrieb allerlei kuriose Geschichten. DFB.de wirft einen Blick zurück auf die Geschehnisse in den 16 Stadien - von Dortmund über Lotte bis Walldorf..

Ein Begriff bringt die besonderen Vorkommnisse der Pokalspiele der Woche auf den Punkt: Elfmeter. 51 in 16 Begegnungen sind wahrlich nicht alltäglich. In fast der Hälfte der Stadien - nämlich sieben - gab es mindestens einen Versuch vom Punkt, natürlich vor allem der Vielzahl an Elfmeterschießen geschuldet. Denn gleich fünfmal musste darüber die Entscheidung über den Sieger fallen, das gab es in der 2. DFB-Pokalrunde zuvor nur in der Saison 2004/2005 - es ist also ein eingestellter Rekord.

Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin

Das kurioseste Elfmeterschießen fand in Dortmund statt. Dort versagten Zweitligist 1. FC Union Berlin nach zuvor famoser Leistung die Nerven. Felix Kroos, Stephan Fürstner oder Philipp Hosiner - alle brachten den Elfmeter nicht im Tor unter und verhalfen Favorit Borussia Dortmund so nach einem 1:1 über 120 Minuten zu einem 3:0 im entscheidenden Strafstoßvergleich.

Das letzte Team, das keinen seiner Elfmeter im Elfmeterschießen verwandelte, war der FC Bayern München 2015 im Pokalhalbfinale - gegen Dortmund. Union-Coach Jens Keller erklärte das nun auch bei seinen Spielern aufgetretene Phänomen mit der fehlenden Übung: "Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Die Niederlage geht auf meine Kappe. Wir haben vergessen, Elfmeterschießen zu trainieren." Eine Chance hatte Union statistisch gesehen sowieso nicht: Der BVB schied in zehn Spielen noch nie aus, wenn er zu Hause im DFB Pokal in die Verlängerung ging.

Eintracht Frankfurt - FC Ingolstadt

Nicht minder kurios verlief das Elferduell in Frankfurt. Einerseits gab es dort im Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Ingolstadt einen Panenka-Elfmeter von Frankfurts Omar Mascarell zu bewundern. Andererseits sahen die Zuschauer in der Commerzbank-Arena zwei eklatante Fehlschüsse auf Seiten der Gäste. Sowohl Romain Bregerie als auch Moritz Hartmann setzten den Ball nacheinander ein paar Meter über die Latte und sorgten damit für das Pokalaus des FCI.

Die Eintracht ist damit das erste Team seit 13 Jahren, das die ersten beiden Pokalrunden im Elfmeterschießen überstand. Damals schaltete Alemannia Aachen Rot-Weiß Erfurt und 1860 München aus. Ein gutes Omen? Erst im Finale scheiterte die Alemannia damals an Werder Bremen. Ungewöhnlich war dabei die Kulisse in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Im Stadion mit einer Kapazität von 51.500 Zuschauern wurde das Pokalduell gegen Ingolstadt aufgrund einer vom DFB auferlegten Strafe vor nur 6127 Zuschauen gespielt. Die Sanktion erfolgte nach dem Fehlverhalten von Frankfurter Fans im Erstrundenmatch beim 1. FC Magdeburg.



Von "Geisterkulisse" bis Elfmeterwahnsinn: Die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals schrieb allerlei kuriose Geschichten. DFB.de wirft einen Blick zurück auf die Geschehnisse in den 16 Stadien - von Dortmund über Lotte bis Walldorf..

Ein Begriff bringt die besonderen Vorkommnisse der Pokalspiele der Woche auf den Punkt: Elfmeter. 51 in 16 Begegnungen sind wahrlich nicht alltäglich. In fast der Hälfte der Stadien - nämlich sieben - gab es mindestens einen Versuch vom Punkt, natürlich vor allem der Vielzahl an Elfmeterschießen geschuldet. Denn gleich fünfmal musste darüber die Entscheidung über den Sieger fallen, das gab es in der 2. DFB-Pokalrunde zuvor nur in der Saison 2004/2005 - es ist also ein eingestellter Rekord.

Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin

Das kurioseste Elfmeterschießen fand in Dortmund statt. Dort versagten Zweitligist 1. FC Union Berlin nach zuvor famoser Leistung die Nerven. Felix Kroos, Stephan Fürstner oder Philipp Hosiner - alle brachten den Elfmeter nicht im Tor unter und verhalfen Favorit Borussia Dortmund so nach einem 1:1 über 120 Minuten zu einem 3:0 im entscheidenden Strafstoßvergleich.

Das letzte Team, das keinen seiner Elfmeter im Elfmeterschießen verwandelte, war der FC Bayern München 2015 im Pokalhalbfinale - gegen Dortmund. Union-Coach Jens Keller erklärte das nun auch bei seinen Spielern aufgetretene Phänomen mit der fehlenden Übung: "Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Die Niederlage geht auf meine Kappe. Wir haben vergessen, Elfmeterschießen zu trainieren." Eine Chance hatte Union statistisch gesehen sowieso nicht: Der BVB schied in zehn Spielen noch nie aus, wenn er zu Hause im DFB Pokal in die Verlängerung ging.

Eintracht Frankfurt - FC Ingolstadt

Nicht minder kurios verlief das Elferduell in Frankfurt. Einerseits gab es dort im Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Ingolstadt einen Panenka-Elfmeter von Frankfurts Omar Mascarell zu bewundern. Andererseits sahen die Zuschauer in der Commerzbank-Arena zwei eklatante Fehlschüsse auf Seiten der Gäste. Sowohl Romain Bregerie als auch Moritz Hartmann setzten den Ball nacheinander ein paar Meter über die Latte und sorgten damit für das Pokalaus des FCI.

Die Eintracht ist damit das erste Team seit 13 Jahren, das die ersten beiden Pokalrunden im Elfmeterschießen überstand. Damals schaltete Alemannia Aachen Rot-Weiß Erfurt und 1860 München aus. Ein gutes Omen? Erst im Finale scheiterte die Alemannia damals an Werder Bremen. Ungewöhnlich war dabei die Kulisse in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Im Stadion mit einer Kapazität von 51.500 Zuschauern wurde das Pokalduell gegen Ingolstadt aufgrund einer vom DFB auferlegten Strafe vor nur 6127 Zuschauen gespielt. Die Sanktion erfolgte nach dem Fehlverhalten von Frankfurter Fans im Erstrundenmatch beim 1. FC Magdeburg.

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Sportfreunde Lotte - Bayer Leverkusen

Eine überraschende Niederlage vom ominösen Punkt kassierte Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen. Die Werkself unterlag beim Drittligisten Sportfreunde Lotte 3:4 vom Punkt, nachdem sich die beiden Teams nach 120 Minuten 2:2 getrennt hatten - eine der Sensationen in der zweiten Hauptrunde. Und das obwohl die Rheinländer mehrmals beste Karten auf ein Weiterkommen gehabt hätten. Zweimal ging die Elf des gesperrten Trainers Roger Schmidt in Führung, das zweite Mal nach Gelb-Rot gegen Lottes Tim Wendel sogar in Überzahl, zum Sieg reichte das aber ebenso wenig, wie der kurzzeitige Vorteil nach dem zweiten verschossenen Elfer der Gastgeber.

Allerdings sprach die Statistik schon vor Beginn des Elfmeterschießens gegen Bayer: Drei von vier Entscheidungen vom Punkt gingen in der 2. Hauptrunde gegen Leverkusen aus, jetzt sind es vier von fünf. Schwacher Trost: Bayer erzielte in den letzten 10 Auswärtsspielen im DFB-Pokal immer mindestens zwei Treffer und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf.

Lotte und Frankfurt stellten jeweils einen Einwechselspieler, der vom Platz gestellt wurde. Beide sahen ihre Gelb-Rote Karte exakt 24 Minuten nach der Einwechslung. Beim Drittligisten erlebte Tim Wendel das Ende des Spiels nicht, beim Erstligisten wurde Marco Fabian frühzeitig vom Feld geschickt. Auswirkungen hatte das aber keine: Beide Teams zogen trotz Unterzahl ins Achtelfinale ein.

Hallescher FC - Hamburger SV

Angenehmer verlief der Abend für einen anderen Reservisten: Gian-Luca Waldschmidt erzielte 18 Sekunden nach seiner Einwechslung das 4:0 für den Hamburger SV beim Halleschen FC - das schnellste Jokertor in dieser Pokalsaison. Schneller traf zuletzt Kölns Anthony Modeste für 1899 Hoffenheim bei einem 5:1 gegen den FSV Frankfurt im Oktober 2014 - nach 12 Sekunden.

Überhaupt hat der HSV in den letzten 18 Pokalspielen in der Fremde stets getroffen - eingestellter Vereinsrekord (zuvor zwischen 1935 und 1967). Zuletzt torlos blieben die Rothosen beim 0:1 beim FC Bayern im Achtelfinale der Saison 2005/2006, also vor fast elf Jahren.

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1. FC Heidenheim - VfL Wolfsburg

Mario Gomez erzielte beim 1:0 des VfL Wolfsburg beim 1. FC Heidenheim das Goldene Tor. Er war in seinen 30 DFB-Pokalspielen an 30 Treffern beteiligt (26 Tore, 4 Assists). Gomez zieht damit mit Claudio Pizarro gleich, der zuvor die beste Quote eines noch aktiven Spielers im DFB-Pokal alleine inne hatte.

In Heidenheim endeten zudem zwei Serien - der VfL hatte sieben Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen (3 Remis, 4 Niederlagen), Heidenheim ebenso viele nicht verloren (4 Siege, 3 Remis).

FC Bayern München - FC Augsburg

Nach 547 Minuten kassierte der FC Bayern München im Pokal wieder ein Gegentor, es erzielte Dong-Won Ji vom FC Augsburg bei Bayerns 3:1-Heimsieg gegen die Schwaben. Der letzte Spieler, der gegen die Bayern im Pokal treffen konnte, war Weltmeister André Schürrle beim 1:3 des VfL Wolfsburg im Oktober 2015.

In der Partie verschossen Ja-Cheol Koo und Thomas Müller zudem jeweils einen Strafstoß. Letztmals zwei verschossene Elfmeter in einem Pokalspiel jenseits des Elfmeterschießens gab es bei der Erstrundenpartie zwischen Eintracht Trier und dem FC Schalke 04 2007. Auch damals parierte Manuel Neuer einen Strafstoß.

SpVgg Greuther Fürth - FSV Mainz 05

Wie in der Vorsaison scheiterte Martin Schmidt als Trainer des FSV Mainz 05 in der 2. Runde an einem Zweitligisten, damals hatte es ein 1:2 zu Hause gegen den TSV 1860 München gegeben, nun wurde bei der SpVgg Greuther Fürth mit demselben Ergebnis verloren. In fünf der sechs Fälle, in denen die 05er als Bundesligist gegen einen Zweitligisten antraten, schieden sie aus, nur 2012/2013 beim 2:0 in der 2. Runde gegen Erzgebirge Aue nicht.

1. FC Köln - 1899 Hoffenheim

1899 Hoffenheim verlor bei der 1:2-Auswärtsniederlage nach Verlängerung gegen den 1. FC Köln trotz einer frühen Führung. In den 23 Pokalspielen zuvor hatte Hoffenheim nach einem 1:0 nicht verloren, zuletzt in der 2. Runde 2008/2009 beim 1:3 gegen den SC Freiburg.

Es ging allerdings auch gegen den Angstgegner, denn nur eines der vergangenen elf Pflichtspielduelle mit dem FC entschied die TSG für sich (5 Remis, 5 Niederlagen). Das war ein 2:1 in der 2. Pokalrunde 2011/2012.

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FC St. Pauli - Hertha BSC

Mitchell Weiser war an fünf der letzten sechs Pokaltore von Hertha BSC beteiligt (2 Tore, 3 Vorlagen). Beim 2:0 beim Zweitligisten FC St. Pauli erzielte er das 1:0 und bereitete das 2:0 von Valentin Stocker vor.

St. Pauli scheiterte dagegen zum elften Mal in Folge in einer der ersten beiden Runden. Zuletzt ging es 2005/2006 darüber hinaus, als es unter anderem über die Station Hertha BSC (4:3 n.V.) bis ins Halbfinale ging.

SC Freiburg - SV Sandhausen

Erstmals nach acht Qualifikationen scheiterte der SC Freiburg beim 3:4 im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten SV Sandhausen wieder an einem unterklassigen Verein. Zuletzt war dies 2011/2012 der Fall, als der damalige Bundesligist Freiburg beim damaligen Drittligisten SpVgg Unterhaching 2:3 unterlag. Zu Hause passierte das zuletzt im Dezember 1993 bei einem 0:1 gegen den damaligen Zweitligisten Tennis Borussia Berlin.

Nils Petersen wurde dabei zum tragischen Helden - wie schon im Olympischen Finale von Rio gegen Brasilien verschoss der Freiburger Stürmer gegen Sandhausen im Elfmeterschießen. Er verschoss nur diese zwei seiner insgesamt 16 Elfmeter im deutschen Profifußball, in der regulären Spielzeit hatte er noch getroffen.

Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart

Kapitän Lars Stindl erzielte beim Pokalerfolg von Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart den 2:0-Endstand. Er traf damit in jedem seiner vier Pokalspiele für die Fohlen und stellte damit den Vereinsrekord ein. Der letzte Gladbacher, der in vier Pokalspielen in Serie getroffen hatte, war Arie van Lent in der Saison 2000/2001. Insgesamt traf Stindl sogar in seinen letzten fünf Pokalspielen, darunter einmal für Hannover 96.

Würzburger Kickers - TSV 1860 München

Unterdessen sorgte Trainer Kosta Runjaic vom TSV 1860 München beim Pokalspiel bei den Würzburger Kickers für eine nette Randgeschichte. Mit der Auswahl der Elfmeterschützen hatte er aus gutem Grund nämlich nichts am Hut. "In der Zeit, als sich die Spieler beraten haben, war ich auf Toilette. Nach gefühlten acht Litern Wasser musste ich nämlich dringend pinkeln", schmunzelte er angesichts des erfolgreichen Ausgangs. Seine Spieler wussten wahrscheinlich um die Statistik: 1860 gewann zum vierten Mal in Folge ein Elfmeterschießen im DFB-Pokal. Eine Niederlage vom Punkt erlitten die Löwen zuletzt in der 2. Runde 2004/2005 gegen Eintracht Trier. Insgesamt gewannen sie acht von zehn Elfmeterschießen im Pokal.

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