FSV-Kapitänin Jill-Justine Eis: "Alles fängt wieder bei Null an"

Mit dem FSV Gütersloh 2009 spielt Jill-Justine Eis derzeit um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Die 16-jährige Kapitänin des Titelträgers aus der West/Südwest-Staffel ist zwar Verteidigerin. Mit beachtlichen elf Treffern bei 16 Einsätzen in der regulären Saison sorgt die angehende Abiturientin aber auch für reichlich Torgefahr.

Gütersloh blieb während der gesamten Saison unbesiegt, sicherte sich mit 50 von 54 möglichen Punkten den ersten Tabellenplatz und hatte am Ende 22 Zähler Vorsprung vor der zweitplatzierten SGS Essen. Damit gelang im dritten Jahr seit Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga auch zum dritten Mal der Einzug in die Endrunde.

Im Halbfinal-Hinspiel erreichte der FSV ein 1:1 bei Turbine Potsdam, dem Vizemeister der Nord/Nordost-Staffel. Beim Rückspiel am Sonntag (ab 11 Uhr) in der "Tönnies-Arena" in Rheda-Wiedenbrück entscheidet sich nun, welche Mannschaft in das Endspiel um die nationale B-Juniorinnen-Krone am 30. Mai einzieht.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Jill-Justine Eis mit dem Journalisten Christian Knoth über die Dominanz des FSV Gütersloh in der regulären Saison, die Chancen auf den Finaleinzug und die Gründe für ihre Torgefährlichkeit.

DFB.de: Im Halbfinal-Hinspiel bei Turbine Potsdam erkämpften Sie mit dem FSV ein 1:1. Wie stehen nun die Chancen auf das Finale, Frau Eis?

Jill-Justine Eis: Wir haben eine gute Basis für das Rückspiel geschaffen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Nach dem Rückstand haben wir uns in das Spiel zurückgekämpft und verdient einen Punkt mitgenommen. Das Hinspiel war aber nur die erste Halbzeit. Am Sonntag folgt die zweite und entscheidende Hälfte des Halbfinales.

DFB.de: War in Potsdam auch ein Sieg möglich?

Eis: Es gab Chancen auf beiden Seiten, die Partie für sich entscheiden. Nach dem Ausgleich haben wir viel Druck nach vorne aufgebaut. Es war definitiv auch ein Dreier für uns drin. Wir sind aber zufrieden mit dem Unentschieden.



Mit dem FSV Gütersloh 2009 spielt Jill-Justine Eis derzeit um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Die 16-jährige Kapitänin des Titelträgers aus der West/Südwest-Staffel ist zwar Verteidigerin. Mit beachtlichen elf Treffern bei 16 Einsätzen in der regulären Saison sorgt die angehende Abiturientin aber auch für reichlich Torgefahr.

Gütersloh blieb während der gesamten Saison unbesiegt, sicherte sich mit 50 von 54 möglichen Punkten den ersten Tabellenplatz und hatte am Ende 22 Zähler Vorsprung vor der zweitplatzierten SGS Essen. Damit gelang im dritten Jahr seit Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga auch zum dritten Mal der Einzug in die Endrunde.

Im Halbfinal-Hinspiel erreichte der FSV ein 1:1 bei Turbine Potsdam, dem Vizemeister der Nord/Nordost-Staffel. Beim Rückspiel am Sonntag (ab 11 Uhr) in der "Tönnies-Arena" in Rheda-Wiedenbrück entscheidet sich nun, welche Mannschaft in das Endspiel um die nationale B-Juniorinnen-Krone am 30. Mai einzieht.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Jill-Justine Eis mit dem Journalisten Christian Knoth über die Dominanz des FSV Gütersloh in der regulären Saison, die Chancen auf den Finaleinzug und die Gründe für ihre Torgefährlichkeit.

DFB.de: Im Halbfinal-Hinspiel bei Turbine Potsdam erkämpften Sie mit dem FSV ein 1:1. Wie stehen nun die Chancen auf das Finale, Frau Eis?

Jill-Justine Eis: Wir haben eine gute Basis für das Rückspiel geschaffen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Nach dem Rückstand haben wir uns in das Spiel zurückgekämpft und verdient einen Punkt mitgenommen. Das Hinspiel war aber nur die erste Halbzeit. Am Sonntag folgt die zweite und entscheidende Hälfte des Halbfinales.

DFB.de: War in Potsdam auch ein Sieg möglich?

Eis: Es gab Chancen auf beiden Seiten, die Partie für sich entscheiden. Nach dem Ausgleich haben wir viel Druck nach vorne aufgebaut. Es war definitiv auch ein Dreier für uns drin. Wir sind aber zufrieden mit dem Unentschieden.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie nun in das erneute Duell mit den Turbinen?

Eis: Im Prinzip fängt alles wieder bei Null an. Da es keine Auswärtstorregel gibt, haben wir im Rückspiel auch keinen Vorteil. Ich hoffe, dass wir vor eigenem Publikum den kleinen Tick besser sind, um die Chance auf den Titelgewinn zu wahren.

DFB.de: In der West/Südwest-Staffel wurde der FSV Gütersloh souveräner Meister. Hatten Sie vor der Saison mit einer solchen Dominanz gerechnet?

Eis: Auf keinen Fall. Wir waren fest davon überzeugt, dass es im Rennen um die Meisterschaft eng zugehen wird. Niemand hat daran gedacht, dass wir die Liga so dominieren könnten. Wir haben aber über die gesamte Saison viel investiert, um uns einen solch großen Vorsprung zu erarbeiten. Es ist eine schöne Belohnung für harte Arbeit, wenn man die Meisterschaft schon so früh unter Dach und Fach bringen kann.

DFB.de: Als einzige Mannschaft in der B-Juniorinnen-Bundesliga musste der FSV keine einzige Niederlage hinnehmen. Wie erklären Sie sich diese eindrucksvolle Erfolgsserie?

Eis: Einerseits denke ich, dass die intensive Vorbereitung dafür gesorgt hat, dass wir von Beginn an top-fit und hochkonzentriert zu Werke gegangen sind. Andererseits ist die Konstanz eine große Stärke von uns. Wir haben in keiner Partie nachgelassen, sondern von Woche zu Woche immer unsere Top-Leistung abgerufen. Auch die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft trägt zum Erfolg bei.

DFB.de: Bei elf Toren in 16 Spielen könnte man vermuten, dass Sie Stürmerin oder zumindest Offensivspielerin sind. Sie kommen aber in der Verteidigung zum Einsatz. Warum sind Sie trotzdem so torgefährlich?

Eis: Meine Körpergröße von 1,75 Metern spielt mir in die Karten. Ich komme bei Standards immer mit nach vorne und erziele viele Kopfballtore. Auch für die Elfmeter bin ich zuständig. So kommen schon einige Treffer zustande. (lacht)

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie als Spielführerin innerhalb der Mannschaft ein?

Eis: Es ist eine Auszeichnung für mich, Kapitänin zu sein. Ich nutze das Amt aber keinesfalls aus, um mich wichtiger als meine Mitspielerinnen zu nehmen. Ganz im Gegenteil. Ich stehe als Ansprechpartnerin immer zur Verfügung und versuche, der Mannschaft Sicherheit zu geben. Ich habe für jede Spielerin ein offenes Ohr.

DFB.de: Wohnen Sie noch bei Ihren Eltern?

Eis: Ich bin in Bad Oeynhausen aufgewachsen, das liegt hinter Bielefeld. Meine Eltern wohnen dort immer noch. Ich lebe nun seit zwei Jahren im Internat des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen in Kamen, das mit vielen Vereinen - unter anderem dem FSV Gütersloh - kooperiert. An den Wochenenden fahre ich aber zu meiner Familie.

DFB.de: Wie verbinden Sie Schule mit Fußball? Geht es manchmal stressig zu?

Eis: Ja, das lässt sich nicht vermeiden. Das Schöne ist, dass die Klausurenphasen immer genau dann kommen, wenn beim Fußball gerade die entscheidenden Wochen anstehen. (lacht) Es ist aber immer eine Sache der Einstellung. An manchen Tagen würde ich mich definitiv lieber eine Stunde hinlegen oder etwas mehr Freizeit mit meinen Freundinnen verbringen. Ich will mich aber keinesfalls beklagen. Ich habe hier die Chance, Profifußballerin zu werden. Dass ich Abstriche machen muss, war mir vorher bereits bewusst.

DFB.de: Seit wann spielen Sie Fußball?

Eis: Mit sechs Jahren habe ich angefangen, im Verein zu spielen. Aber schon im Kindergarten war ich begeisterte Fußballerin. (lacht)

DFB.de: War es schon immer Ihr Traum, Fußballerin zu werden? Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie sonst?

Eis: Ich möchte nach der Schule ein Psychologie-Studium beginnen. Der Traum, Profifußballerin zu werden, existiert aber auch. Es wäre allerdings falsch, wenn ich sagen würde, dass ich schon seit meiner frühen Kindheit ernsthaft darüber nachgedächt hätte, später einmal im Profibereich aktiv zu sein. Als ich im Jahr 2009 zum ersten Mal an einem Training für eine Kreisauswahl teilgenommen habe, wurde mir erst bewusst, dass ich auf einem höheren Niveau mithalten kann. Danach habe ich versucht, den Weg einer Fußballerin zu gehen. Jetzt möchte ich von diesem Weg auch nicht mehr abkommen.

DFB.de: Wie verläuft die Vorbereitung auf das Halbfinalrückspiel gegen Potsdam?

Eis: Wir trainieren mit der gleichen Intensität wie auch während der regulären Saison. Die Stimmung ist hervorragend. Auch wenn die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft für uns alle etwas Besonderes ist, machen wir uns keinen Druck.

DFB.de: Im vergangenen Jahr war im Halbfinale Endstation, in der Saison 2012/2013 zog der FSV Gütersloh erst im Endspiel gegen Bayern München (1:3) den Kürzeren. Warum sind Sie optimistisch, dass es diesmal mit dem Meistertitel klappen kann?

Eis: Wir haben im Laufe der Saison unsere Stärke oft genug unter Beweis gestellt und gezeigt, dass wir jeden Gegner besiegen können. Die Mannschaft hat sich positiv entwickelt und sich stetig gesteigert. Wir wollen uns nun selbst belohnen und die guten Auftritte der vergangenen Monate mit dem Meistertitel krönen.