Frymuth: "Ein Meilenstein im DFB-Pokal"

Diese Nachricht am Rande der Auslosung des Halbfinales im DFB-Pokal war eine ganz besondere. Die ARD wird am 28. Mai die Endspiele der Landespokale in einer großen Livekonferenz bundesweit im Ersten übertragen. Peter Frymuth ist als DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung unter anderem für den DFB-Pokal zuständig und darüber hinaus Präsident des Fußballverbandes Niederrhein. Im DFB.de-Interview spricht der 59-Jährige über den Finaltag der Amateure und die Faszination DFB-Pokal.

DFB.de: Herr Frymuth, der Finaltag der Amateure ist beschlossene Sache. Die ARD zeigt die Endspiele der Landespokale am 28. Mai in einer bundesweiten Livekonferenz. Ein Meilenstein für den Amateurfußball?

Peter Frymuth: Es ist auf jeden Fall ein großer Schritt für die Landesverbände und den gesamten Amateurfußball. Auf den DFB-Pokal wurde schon immer hingefiebert. Dadurch, dass der Weg dorthin nun so prominent dargestellt wird, ist der Reiz noch einmal höher. Das ist schon eine besondere Situation für die Vereine und die Landesverbände. Der Finaltag der Amateure verstärkt auch die Symbolik des DFB-Pokals, dass sich hier alle gemeinsam unter einem Dach befinden - Profis und Amateure. Darum kann man durchaus von einem Meilenstein sprechen.

DFB.de: Welche Chancen bieten sich durch den Finaltag?

Frymuth: Es bieten sich verschiedene Chancen. Die Finalisten bekommen eine besondere Plattform, sich zu präsentieren. Der bundesweit einheitliche Finaltag hilft jedem Verein hinsichtlich Image und Außendarstellung, dies natürlich umso mehr, je tiefer ein beteiligter Klub von der Spielklasse angesiedelt ist. Aus Sicht der Landesverbände erhält ihr jeweiliger Wettbewerb einen zusätzlichen Anreiz. Insgesamt rückt der Amateurfußball durch das besondere Format an diesem Tag in den Vordergrund.

DFB.de: Wie ist das Projekt überhaupt entstanden?

Frymuth: Im vergangenen Jahr hat der WDR die Pokal-Endspiele aus den Landesverbänden Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen bereits in einer Dreier-Konferenz übertragen. Das kam sehr gut an und daraus hat sich der weitergehende Gedanke entwickelt. In der Folge haben alle Landesverbände gemeinsam mit der ARD dieses Konzept sehr intensiv weiterentwickelt.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Finaltag der Amateure?

Frymuth: Sehr groß – und sie ist gepaart mit Spannung. Ich werde ab sofort noch genauer auf die einzelnen Landespokalwettbewerbe schauen. Welche Paarungen kommen zustande? Welche großen Traditionsvereine schaffen es in die Endspiele, wo haben Underdogs ihren großen Auftritt? Das wird jetzt noch interessanter.

DFB.de: Spannen wir den Bogen zum DFB-Pokal: Wie sehr hat sich dessen Stellenwert in den vergangenen Jahren verändert?

Frymuth: Meine Wahrnehmung ist eindeutig so, dass der DFB-Pokal ständig an Reiz zugenommen hat. Das bezieht sich natürlich auf das Endspiel in Berlin als absoluten Saisonhöhepunkt. Aber die Wahrnehmung beginnt schon viel, viel früher mit den ersten Runden auf Kreisebene.



Diese Nachricht am Rande der Auslosung des Halbfinales im DFB-Pokal war eine ganz besondere. Die ARD wird am 28. Mai die Endspiele der Landespokale in einer großen Livekonferenz bundesweit im Ersten übertragen. Peter Frymuth ist als DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung unter anderem für den DFB-Pokal zuständig und darüber hinaus Präsident des Fußballverbandes Niederrhein. Im DFB.de-Interview spricht der 59-Jährige über den Finaltag der Amateure und die Faszination DFB-Pokal.

DFB.de: Herr Frymuth, der Finaltag der Amateure ist beschlossene Sache. Die ARD zeigt die Endspiele der Landespokale am 28. Mai in einer bundesweiten Livekonferenz. Ein Meilenstein für den Amateurfußball?

Peter Frymuth: Es ist auf jeden Fall ein großer Schritt für die Landesverbände und den gesamten Amateurfußball. Auf den DFB-Pokal wurde schon immer hingefiebert. Dadurch, dass der Weg dorthin nun so prominent dargestellt wird, ist der Reiz noch einmal höher. Das ist schon eine besondere Situation für die Vereine und die Landesverbände. Der Finaltag der Amateure verstärkt auch die Symbolik des DFB-Pokals, dass sich hier alle gemeinsam unter einem Dach befinden - Profis und Amateure. Darum kann man durchaus von einem Meilenstein sprechen.

DFB.de: Welche Chancen bieten sich durch den Finaltag?

Frymuth: Es bieten sich verschiedene Chancen. Die Finalisten bekommen eine besondere Plattform, sich zu präsentieren. Der bundesweit einheitliche Finaltag hilft jedem Verein hinsichtlich Image und Außendarstellung, dies natürlich umso mehr, je tiefer ein beteiligter Klub von der Spielklasse angesiedelt ist. Aus Sicht der Landesverbände erhält ihr jeweiliger Wettbewerb einen zusätzlichen Anreiz. Insgesamt rückt der Amateurfußball durch das besondere Format an diesem Tag in den Vordergrund.

DFB.de: Wie ist das Projekt überhaupt entstanden?

Frymuth: Im vergangenen Jahr hat der WDR die Pokal-Endspiele aus den Landesverbänden Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen bereits in einer Dreier-Konferenz übertragen. Das kam sehr gut an und daraus hat sich der weitergehende Gedanke entwickelt. In der Folge haben alle Landesverbände gemeinsam mit der ARD dieses Konzept sehr intensiv weiterentwickelt.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Finaltag der Amateure?

Frymuth: Sehr groß – und sie ist gepaart mit Spannung. Ich werde ab sofort noch genauer auf die einzelnen Landespokalwettbewerbe schauen. Welche Paarungen kommen zustande? Welche großen Traditionsvereine schaffen es in die Endspiele, wo haben Underdogs ihren großen Auftritt? Das wird jetzt noch interessanter.

DFB.de: Spannen wir den Bogen zum DFB-Pokal: Wie sehr hat sich dessen Stellenwert in den vergangenen Jahren verändert?

Frymuth: Meine Wahrnehmung ist eindeutig so, dass der DFB-Pokal ständig an Reiz zugenommen hat. Das bezieht sich natürlich auf das Endspiel in Berlin als absoluten Saisonhöhepunkt. Aber die Wahrnehmung beginnt schon viel, viel früher mit den ersten Runden auf Kreisebene.

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DFB.de: Da finden die Duelle der ersten Kreispokalrunden auch manchmal nur vor zehn bis 20 Zuschauern statt.

Frymuth: Das ist richtig. Dennoch hört man nach spannenden Kreispokalspielen das Siegerteam jubeln: "Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!"

DFB.de: Ein Reiz des Pokals ist, egal ob bei den Amateuren oder den Profis, dass ein unterklassiger Verein einen höherklassigen schlagen kann.

Frymuth: In der Tat. Gerade die Teilnahme der vielen Amateurvereine an der ersten Runde des DFB-Pokals und der damit verbundenen Möglichkeit, auf den Deutschen Meister Bayern München, auf Champions-League-Teilnehmer zu treffen, ist sicherlich ein ganz besonderer Anreiz. Darauf fiebert man hin, wenn man von der Kreisebene in die Landespokalebene gekommen ist. Eines der jüngsten Beispiele ist der Oberligist FC Nöttingen aus dem badischen Fußballverband, der im Sommer in der ersten Hauptrunde gegen die Bayern spielen durfte. Die Nöttinger stehen nun wieder im Halbfinale des badischen Landespokals und treffen Anfang April zu Hause auf die SpVgg Neckarelz.

DFB.de: Fünftligist Nöttingen verlor gegen die Bayern im August 2015 in Karlsruhe vor fast 30.000 Zuschauern 1:3. Welche Außenseitersiege sind fest in Ihrem Gedächtnis verankert?

Frymuth: Der sensationelle 1:0-Erfolg von Vestenbergsgreuth gegen Bayern München in der Saison 1994/1995 war so ein Ereignis, das nachhaltig in Erinnerung geblieben ist. Amateurvereine, die unterhalb der 3. Liga oder auch der Regionalliga spielen und normalerweise nur im eigenen Landesverband wahrgenommen werden, bringen sich durch solche Überraschungen in die Gedanken der Fußballfamilie.

DFB.de: Welches Spiel fällt Ihnen persönlich zuallererst ein, wenn Sie an den DFB-Pokal denken? Eine spektakuläre Überraschung? Ein tränenreiches Endspiel?

Frymuth: Mit dem DFB-Pokal bringt man in der Regel sehr viele Erinnerungen in Verbindung. Und auch völlig unterschiedliche. Das ist das Schöne an diesem Wettbewerb. Natürlich denke ich an spannende Endspiele, aber genauso prickelnd sind Erstrundenpartien, die durch Elfmeterschießen entschieden wurden. Dann ist es nicht selten der Underdog, der sich durchgesetzt hat. So liefert der Wettbewerb in jedem Jahr besondere Pokalgeschichten.

DFB.de: Wann waren Sie zum ersten Mal beim DFB-Pokalendspiel? Können Sie sich daran erinnern?

Frymuth: Hm, da muss ich jetzt tatsächlich überlegen. Das war nicht in Berlin, das war schon früher. Es war das Endspiel 1979 zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC. Die Fortuna gewann im Niedersachsenstadion von Hannover mit 1:0 nach Verlängerung. Es war das Jahr, in dem die Düsseldorfer auch im Finale des Europapokals der Pokalsieger standen und dort in einem spektakulären Spiel knapp mit 3:4 gegen den hoch favorisierten FC Barcelona unterlagen.