Fröhlich exklusiv: Simulieren und Provozieren ist tabu

"Ein Markenzeichen war sein stets ausgesprochen ruhiges und ausgeglichen wirkendes Auftreten in jeder Spielsituation." So steht es auszugsweise geschrieben im Online-Lexikon "Wikipedia", klickt man dort die Seite des einstigen FIFA-Schiedsrichters Lutz Michael Fröhlich an. Aber auch außerhalb des Platzes unterstreicht der heute 50-Jährige diese Attribute – unaufdringlich, freundlich, sympathisch.

Nicht weniger als 200 Bundesliga-Spiele leitete der verheiratete Familienvater zwischen 1989 und 2005, zuzüglich 35 internationalen Einsätzen von 1994 bis 2002. Am 31. Mai 2003 pfiff Fröhlich in seiner Heimatstadt Berlin das DFB-Pokal-Endspiel FC Bayern München gegen 1. FC Kaiserslautern. 2004 erhielt der diplomierte Kommunikationswirt die Fairplay-Trophäe des Verbandes Deutscher Sportjournalisten, nachdem er einen irrtümlich im Spiel zwischen Bayern München und Hannover 96 verhängten Platzverweis gegen Michael Ballack noch auf dem Platz zurücknahm und sich entschuldigte.

Seit 1. April des Jahres leitet Lutz Michael Fröhlich nunmehr die Schiedsrichter-Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Internetredakteur Michael Morsch spricht er über seine ersten 100 Tage im Amt, seine Ziele und Aufgaben, über Spitzenschiedsrichter im Fokus wie Herbert Fandel oder Bibiana Steinhaus und über den am Wochenende anstehenden Lehrgang der Bundesliga-Schiedsrichter in Kaiserau.

Frage: Herr Fröhlich, vorher kannte man Sie in der breiten Öffentlichkeit nur an der Pfeife. Jetzt sind Sie von Berlin in die Frankfurter DFB-Zentrale gekommen und sitzen am Schreibtisch. Schon umgewöhnt?

Lutz Michael Fröhlich: Die Strukturen hinter den Kulissen kannte ich bislang eher von der Abwicklung meiner eigenen Schiedsrichter-Angelegenheiten. Jetzt sieht man vieles mal von der anderen Seite und erhält einen besseren Einblick in die Mitverantwortung, die die Schiedsrichter mit ihrer Tätigkeit für den gesamten Spielbetrieb im Fußball tragen.

Frage: Die ersten 100 Tage im Frankfurter Hermann-Neuberger-Haus liegen hinter Ihnen. Wie sehen Ihre Aufgaben und Ziele aus?

Fröhlich: Die Devise lautete von Anfang an: Reinkommen, beobachten, zuhören – wo kann man sich produktiv einbringen, wo kann man etwas bewegen? Mein Ziel ist es, die vorhandenen Ideen und Maßnahmen weiterzuentwickeln und eine durchgängige Struktur des Schiedsrichterwesens von der Bundesliga bis in die Landesverbände abzubilden. Das ist ein Prozess, in den das umfängliche Knowhow des DFB, der Liga sowie der DFB-Landes- und Regionalverbände einfließen muss.

Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichter-Abteilungsleiter beim DFB

Frage: Welche Themenfelder stehen konkret auf dem Programm?

Fröhlich: Im Moment stehen die Strukturfrage, die Schiedsrichter-Entwicklung und die Talent- und Nachwuchsförderung im Vordergrund. Der Schiedsrichter-Ausschuss des DFB hat zu vier Themen Arbeitsgruppen ins Leben gerufen: Coaching der Schiedsrichter, Talent- und Nachwuchsförderung, Qualifizierungswege für Schiedsrichterinnen sowie Lehrgänge und Stützpunkte. Das wollen wir zügig angehen, zumal die Prozesse und Weiterentwicklungen, die sich daraus ergeben, in ein Konzept münden werden, das dann auch eine klare Orientierung von der Bundesliga bis in die Landesverbände geben soll.

Frage: Wie sieht die Nachwuchsförderung auf DFB-Ebene derzeit aus?

Fröhlich: Unsere Schiedsrichter-Talente kommen seit Einführung der A- und B-Junioren-Bundesliga dort zum Einsatz. Nach der jüngsten Spielklassenreform werden sie jetzt auch verstärkt in der Regionalliga Spiele leiten. Jeder Unparteiische hat seinen eigenen Coach, der ihn betreut. Darüber hinaus finden Sichtungsturniere und Stützpunkt-Maßnahmen statt. In der vergangenen Saison wurden fünf Bundesliga-Spiele in kleinen Gruppen von der Tribüne aus verfolgt und im unmittelbaren Anschluss mit den leitenden Schiedsrichtern nachbetrachtet, damit die Nachwuchskräfte Spielleitungskompetenz erleben, aber auch Fehleranalyse lernen.

Frage: Ein Augenmerk liegt auch auf der Qualifizierung von Schiedsrichterinnen. Hat dies einen besonderen Hintergrund?

Fröhlich: Der Frauenfußball hat sich weiterentwickelt, die deutschen Frauen sind in der Welt an führender Position – da liegt es auf der Hand, darüber nachzudenken, wie man den gesteigerten Ansprüchen gerecht werden kann. Und die Anforderungen im Männer- und Frauen-Bereich sind teilweise unterschiedlich. So erfährt Bibiana Steinhaus beispielsweise andere Qualifizierungsmaßnahmen als eine Kollegin, die ausschließlich auf der Ebene des Frauenfußballs zum Einsatz kommt. Bibiana Steinhaus hat die Anforderungen an Sie in der 2. Bundesliga der Männer übrigens hervorragend erfüllt und in ihrer ersten Saison dort überzeugt.

Frage: Könnte Bibiana Steinhaus die erste Frau werden, die irgendwann mal Spiele der Männer-Bundesliga leitet?

Fröhlich: Bei kontinuierlicher Weiterentwicklung ist das meiner Ansicht nach nicht auszuschließen.

Frage: FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel vertrat im Juni die deutschen Farben bei der UEFA EURO 2008. Wie haben Sie seine Leistungen gesehen?

Fröhlich: Er hat agiert, wie man es von ihm erwarten konnte: konzentriert, engagiert und mit viel Gespür für die einzelnen Situationen. Eine überzeugende Darstellung des Schiedsrichter-Jobs und eine hervorragende Orientierungshilfe für andere Schiedsrichter.

Frage: Mit Dr. Markus Merk hat ein weiterer Spitzenschiedsrichter zum Saisonschluss seine Laufbahn beendet. Wird man ihn vielleicht in anderer Funktion im Schiedsrichter-Bereich wiedersehen?

Fröhlich: Es sollte die Zielsetzung sein, ihn für die Arbeit mit den Schiedsrichtern zu gewinnen, denn er hat große menschliche Qualitäten und seine Fachkompetenz ist weltweit anerkannt. Der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, ist mit ihm diesbezüglich im Gespräch.

Frage: Herbert Fandel darf aufgrund der Altersgrenze national noch bis 2011 pfeifen, international aber nur noch bis Ende 2009. Wie sieht es mit Nachrückern auf der internationalen Bühne aus?

Fröhlich: FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark wird von uns für höchste internationale Ansprüche geschult und aufgebaut. Er ist genauso wie Christine Beck im August bei den Olympischen Spielen in Peking im Einsatz. Und hinter Wolfgang Stark gibt es einige jüngere Schiedsrichter, die Hoffnung für die Zukunft machen, beispielsweise Dr. Felix Brych. Das ist alles eine Frage der langfristigen Personalplanung, die das deutsche Schiedsrichterwesen auf internationaler Ebene auch auszeichnet.

Frage: Wie haben Sie in der Rückrunde der vergangenen Saison die Leistungen der Bundesliga-Schiedsrichter gesehen?

Fröhlich: Der Schiedsrichter-Ausschuss war mit den Leistungen zufrieden, auch wenn nicht alles fehlerfrei lief. Aber Fehlerfreiheit ist hier ohnehin Utopie! In der Bundesliga-Rückrunde war massive Kritik seitens der Vereine oder Medien aber eher die Ausnahme. Im Fokus standen zumeist Entscheidungen der Schiedsrichter-Assistenten, zum Beispiel beim Thema Abseits. Hier muss man aber auch sagen, dass teilweise wenig berücksichtigt wurde, was mit dem menschlichen Auge überhaupt noch wahrnehmbar ist und was nicht.

Frage: Was heißt das in der Konsequenz für den Lehrgang der Bundesliga-Schiedsrichter an diesem Wochenende in der Sportschule Kaiserau?

Fröhlich: Der insgesamt positive Trend soll fortgesetzt werden. Volker Roth wird sicherlich die EURO auswerten und in diesem Zusammenhang auf Respekt und Fairplay zu sprechen kommen – das sind die Werte, für die wir eintreten. Hingegen haben Simulieren, Reklamieren, Provozieren und versteckte Fouls wie Ellbogenschläge auf dem Platz nichts verloren. Ich denke, alle – auch die Vereine und Medien – sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag dazu zu leisten. Da sind auch der Dialog mit der Liga und der von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch initiierte "Runde Tisch" zu Schiedsrichter-Fragen hilfreich. In der Praxis werden wir beim Wochenend-Lehrgang in Kaiserau neben der Leistungsprüfung unter anderem auch wieder eine Videoschulung mit Lehrwart Eugen Strigel und eine spezielle Abseitsschulung vornehmen.

Frage: Am 15. August startet die Bundesliga in ihre neue Saison. Müssen die Fans sich auf geänderte oder neue Fußballregeln einstellen?

Fröhlich: Nein, es bleibt eigentlich alles wie gehabt. Seitens der FIFA gab es nur kleinere Anpassungen in den Regeltexten, die aber nicht die Spielvorgänge an sich berühren.

[mm]

[bild1]

"Ein Markenzeichen war sein stets ausgesprochen ruhiges und ausgeglichen wirkendes Auftreten in jeder Spielsituation." So steht es auszugsweise geschrieben im Online-Lexikon "Wikipedia", klickt man dort die Seite des einstigen FIFA-Schiedsrichters Lutz Michael Fröhlich an. Aber auch außerhalb des Platzes unterstreicht der heute 50-Jährige diese Attribute – unaufdringlich, freundlich, sympathisch.

Nicht weniger als 200 Bundesliga-Spiele leitete der verheiratete Familienvater zwischen 1989 und 2005, zuzüglich 35 internationalen Einsätzen von 1994 bis 2002. Am 31. Mai 2003 pfiff Fröhlich in seiner Heimatstadt Berlin das DFB-Pokal-Endspiel FC Bayern München gegen 1. FC Kaiserslautern. 2004 erhielt der diplomierte Kommunikationswirt die Fairplay-Trophäe des Verbandes Deutscher Sportjournalisten, nachdem er einen irrtümlich im Spiel zwischen Bayern München und Hannover 96 verhängten Platzverweis gegen Michael Ballack noch auf dem Platz zurücknahm und sich entschuldigte.

Seit 1. April des Jahres leitet Lutz Michael Fröhlich nunmehr die Schiedsrichter-Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Internetredakteur Michael Morsch spricht er über seine ersten 100 Tage im Amt, seine Ziele und Aufgaben, über Spitzenschiedsrichter im Fokus wie Herbert Fandel oder Bibiana Steinhaus und über den am Wochenende anstehenden Lehrgang der Bundesliga-Schiedsrichter in Kaiserau.

Frage: Herr Fröhlich, vorher kannte man Sie in der breiten Öffentlichkeit nur an der Pfeife. Jetzt sind Sie von Berlin in die Frankfurter DFB-Zentrale gekommen und sitzen am Schreibtisch. Schon umgewöhnt?

Lutz Michael Fröhlich: Die Strukturen hinter den Kulissen kannte ich bislang eher von der Abwicklung meiner eigenen Schiedsrichter-Angelegenheiten. Jetzt sieht man vieles mal von der anderen Seite und erhält einen besseren Einblick in die Mitverantwortung, die die Schiedsrichter mit ihrer Tätigkeit für den gesamten Spielbetrieb im Fußball tragen.

Frage: Die ersten 100 Tage im Frankfurter Hermann-Neuberger-Haus liegen hinter Ihnen. Wie sehen Ihre Aufgaben und Ziele aus?

Fröhlich: Die Devise lautete von Anfang an: Reinkommen, beobachten, zuhören – wo kann man sich produktiv einbringen, wo kann man etwas bewegen? Mein Ziel ist es, die vorhandenen Ideen und Maßnahmen weiterzuentwickeln und eine durchgängige Struktur des Schiedsrichterwesens von der Bundesliga bis in die Landesverbände abzubilden. Das ist ein Prozess, in den das umfängliche Knowhow des DFB, der Liga sowie der DFB-Landes- und Regionalverbände einfließen muss.

Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichter-Abteilungsleiter beim DFB

Frage: Welche Themenfelder stehen konkret auf dem Programm?

Fröhlich: Im Moment stehen die Strukturfrage, die Schiedsrichter-Entwicklung und die Talent- und Nachwuchsförderung im Vordergrund. Der Schiedsrichter-Ausschuss des DFB hat zu vier Themen Arbeitsgruppen ins Leben gerufen: Coaching der Schiedsrichter, Talent- und Nachwuchsförderung, Qualifizierungswege für Schiedsrichterinnen sowie Lehrgänge und Stützpunkte. Das wollen wir zügig angehen, zumal die Prozesse und Weiterentwicklungen, die sich daraus ergeben, in ein Konzept münden werden, das dann auch eine klare Orientierung von der Bundesliga bis in die Landesverbände geben soll.

Frage: Wie sieht die Nachwuchsförderung auf DFB-Ebene derzeit aus?

Fröhlich: Unsere Schiedsrichter-Talente kommen seit Einführung der A- und B-Junioren-Bundesliga dort zum Einsatz. Nach der jüngsten Spielklassenreform werden sie jetzt auch verstärkt in der Regionalliga Spiele leiten. Jeder Unparteiische hat seinen eigenen Coach, der ihn betreut. Darüber hinaus finden Sichtungsturniere und Stützpunkt-Maßnahmen statt. In der vergangenen Saison wurden fünf Bundesliga-Spiele in kleinen Gruppen von der Tribüne aus verfolgt und im unmittelbaren Anschluss mit den leitenden Schiedsrichtern nachbetrachtet, damit die Nachwuchskräfte Spielleitungskompetenz erleben, aber auch Fehleranalyse lernen.

Frage: Ein Augenmerk liegt auch auf der Qualifizierung von Schiedsrichterinnen. Hat dies einen besonderen Hintergrund?

Fröhlich: Der Frauenfußball hat sich weiterentwickelt, die deutschen Frauen sind in der Welt an führender Position – da liegt es auf der Hand, darüber nachzudenken, wie man den gesteigerten Ansprüchen gerecht werden kann. Und die Anforderungen im Männer- und Frauen-Bereich sind teilweise unterschiedlich. So erfährt Bibiana Steinhaus beispielsweise andere Qualifizierungsmaßnahmen als eine Kollegin, die ausschließlich auf der Ebene des Frauenfußballs zum Einsatz kommt. Bibiana Steinhaus hat die Anforderungen an Sie in der 2. Bundesliga der Männer übrigens hervorragend erfüllt und in ihrer ersten Saison dort überzeugt.

Frage: Könnte Bibiana Steinhaus die erste Frau werden, die irgendwann mal Spiele der Männer-Bundesliga leitet?

Fröhlich: Bei kontinuierlicher Weiterentwicklung ist das meiner Ansicht nach nicht auszuschließen.

[bild2]

Frage: FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel vertrat im Juni die deutschen Farben bei der UEFA EURO 2008. Wie haben Sie seine Leistungen gesehen?

Fröhlich: Er hat agiert, wie man es von ihm erwarten konnte: konzentriert, engagiert und mit viel Gespür für die einzelnen Situationen. Eine überzeugende Darstellung des Schiedsrichter-Jobs und eine hervorragende Orientierungshilfe für andere Schiedsrichter.

Frage: Mit Dr. Markus Merk hat ein weiterer Spitzenschiedsrichter zum Saisonschluss seine Laufbahn beendet. Wird man ihn vielleicht in anderer Funktion im Schiedsrichter-Bereich wiedersehen?

Fröhlich: Es sollte die Zielsetzung sein, ihn für die Arbeit mit den Schiedsrichtern zu gewinnen, denn er hat große menschliche Qualitäten und seine Fachkompetenz ist weltweit anerkannt. Der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, ist mit ihm diesbezüglich im Gespräch.

Frage: Herbert Fandel darf aufgrund der Altersgrenze national noch bis 2011 pfeifen, international aber nur noch bis Ende 2009. Wie sieht es mit Nachrückern auf der internationalen Bühne aus?

Fröhlich: FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark wird von uns für höchste internationale Ansprüche geschult und aufgebaut. Er ist genauso wie Christine Beck im August bei den Olympischen Spielen in Peking im Einsatz. Und hinter Wolfgang Stark gibt es einige jüngere Schiedsrichter, die Hoffnung für die Zukunft machen, beispielsweise Dr. Felix Brych. Das ist alles eine Frage der langfristigen Personalplanung, die das deutsche Schiedsrichterwesen auf internationaler Ebene auch auszeichnet.

Frage: Wie haben Sie in der Rückrunde der vergangenen Saison die Leistungen der Bundesliga-Schiedsrichter gesehen?

Fröhlich: Der Schiedsrichter-Ausschuss war mit den Leistungen zufrieden, auch wenn nicht alles fehlerfrei lief. Aber Fehlerfreiheit ist hier ohnehin Utopie! In der Bundesliga-Rückrunde war massive Kritik seitens der Vereine oder Medien aber eher die Ausnahme. Im Fokus standen zumeist Entscheidungen der Schiedsrichter-Assistenten, zum Beispiel beim Thema Abseits. Hier muss man aber auch sagen, dass teilweise wenig berücksichtigt wurde, was mit dem menschlichen Auge überhaupt noch wahrnehmbar ist und was nicht.

Frage: Was heißt das in der Konsequenz für den Lehrgang der Bundesliga-Schiedsrichter an diesem Wochenende in der Sportschule Kaiserau?

Fröhlich: Der insgesamt positive Trend soll fortgesetzt werden. Volker Roth wird sicherlich die EURO auswerten und in diesem Zusammenhang auf Respekt und Fairplay zu sprechen kommen – das sind die Werte, für die wir eintreten. Hingegen haben Simulieren, Reklamieren, Provozieren und versteckte Fouls wie Ellbogenschläge auf dem Platz nichts verloren. Ich denke, alle – auch die Vereine und Medien – sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag dazu zu leisten. Da sind auch der Dialog mit der Liga und der von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch initiierte "Runde Tisch" zu Schiedsrichter-Fragen hilfreich. In der Praxis werden wir beim Wochenend-Lehrgang in Kaiserau neben der Leistungsprüfung unter anderem auch wieder eine Videoschulung mit Lehrwart Eugen Strigel und eine spezielle Abseitsschulung vornehmen.

Frage: Am 15. August startet die Bundesliga in ihre neue Saison. Müssen die Fans sich auf geänderte oder neue Fußballregeln einstellen?

Fröhlich: Nein, es bleibt eigentlich alles wie gehabt. Seitens der FIFA gab es nur kleinere Anpassungen in den Regeltexten, die aber nicht die Spielvorgänge an sich berühren.