Fritz: "Pokalfinale wäre schöner Abschluss"

Für Clemens Fritz neigt sich die Karriere dem Ende zu. Im Januar gab der 35-Jährige bekannt, im Sommer seine Schuhe an den Nagel zu hängen. Im Viertelfinale des DFB-Pokals darf der Mittelfeldspieler am Dienstag (ab 19 Uhr, live auf Sky) noch einmal bei seinem ehemaligen Verein Bayer Leverkusen antreten. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Fritz über das bevorstehende Pokalspiel, lässt seine Karriere Revue passieren und verrät seine Zukunftspläne.

DFB.de: Herr Fritz, erleben Sie seit der Bekanntgabe Ihres Karriereendes nun jede Trainingseinheit und jedes Pflichtspiel bewusster?

Clemens Fritz: In bestimmten Momenten wird mir schon bewusst, dass es in einigen Monaten vorbei ist. Auch während des Trainingslagers in Belek kam mir der Gedanke häufiger. Es ist anders als mit 22 oder 23 Jahren, wenn man noch zwanzig Trainingslager vor sich hat. Aber ich bin ehrlich gesagt nicht böse, nächsten Sommer in kein Trainingslager fahren zu müssen (lacht).

DFB.de: Nun steht das Pokalspiel bei Bayer Leverkusen an. Ist es für Sie etwas Besonderes, kurz vor Ihrem Karriereende noch ein K.o.-Spiel bei Ihren Ex-Verein bestreiten zu dürfen?

Fritz: Es ist ein schwieriges, aber auch ein sehr schönes Los. Ich bin immer gerne zu Auswärtsspielen nach Leverkusen gefahren. Das Stadion, die Atmosphäre und die Fans sind toll. Wir hatten mit Bremen dort sehr gute, aber auch sehr schlechte Spiele. Ich freue mich auf das Pokalspiel und hoffe, dass wir eine Runde weiter kommen. Allerdings wird das eine ganz schwere Aufgabe.

DFB.de: In der Bundesliga spielt Werder Bremen gegen den Abstieg. Im DFB-Pokal hingegen haben Sie nichts zu verlieren. Ist das ein Vorteil?

Fritz: Natürlich. Beim letzten Pokalspiel in Gladbach (Bremen gewann mit 4:3, Anm.d.Red.) waren wir Außenseiter. Wir hatten nichts zu verlieren, weil jeder mit einer Niederlage gerechnet hat. In diesem Spiel war zu sehen, wie mutig wir spielen können. Diesen Mut, diese Leidenschaft und diese Begeisterung müssen wir auch in die Bundesliga transportieren.

DFB.de: Zurück zu Bayer Leverkusen: Die Bilanz gegen Ihren Ex-Verein ist positiv. Es gab sechs Siege, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen. Welches Spiel blieb Ihnen besonders in Erinnerung?

Fritz: Es ist schon einige Jahre her, da mussten wir am letzten Spieltag nach Leverkusen und haben 1:0 durch ein spätes Tor von Markus Rosenberg gewonnen.

DFB.de: Das war in der Saison 2007 / 2008...

Fritz: … genau. Durch diesen Sieg qualifizierten wir uns für die Champions League.

DFB.de: Sie haben von 2003 bis 2006 bei Bayer Leverkusen gespielt. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?

Fritz: Das war meine erste Bundesliga-Station. Leverkusen hatte damals eine überragende Mannschaft. Von erfahrenen Leuten wie Carsten Ramelow, Jens Nowotny und Bernd Schneider konnte ich viel lernen. Schließlich war ich noch ein junger Spieler und kam aus der 2. Bundesliga. Die Anfangszeit war schwierig, aber ich habe mich durchgebissen. Dann kam die schwierige Phase mit dem Wadenbeinbruch, wodurch ich fast die komplette Saison 2004/2005 verpasst habe. Trotzdem war es eine tolle Zeit.



Für Clemens Fritz neigt sich die Karriere dem Ende zu. Im Januar gab der 35-Jährige bekannt, im Sommer seine Schuhe an den Nagel zu hängen. Im Viertelfinale des DFB-Pokals darf der Mittelfeldspieler am Dienstag (ab 19 Uhr, live auf Sky) noch einmal bei seinem ehemaligen Verein Bayer Leverkusen antreten. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Fritz über das bevorstehende Pokalspiel, lässt seine Karriere Revue passieren und verrät seine Zukunftspläne.

DFB.de: Herr Fritz, erleben Sie seit der Bekanntgabe Ihres Karriereendes nun jede Trainingseinheit und jedes Pflichtspiel bewusster?

Clemens Fritz: In bestimmten Momenten wird mir schon bewusst, dass es in einigen Monaten vorbei ist. Auch während des Trainingslagers in Belek kam mir der Gedanke häufiger. Es ist anders als mit 22 oder 23 Jahren, wenn man noch zwanzig Trainingslager vor sich hat. Aber ich bin ehrlich gesagt nicht böse, nächsten Sommer in kein Trainingslager fahren zu müssen (lacht).

DFB.de: Nun steht das Pokalspiel bei Bayer Leverkusen an. Ist es für Sie etwas Besonderes, kurz vor Ihrem Karriereende noch ein K.o.-Spiel bei Ihren Ex-Verein bestreiten zu dürfen?

Fritz: Es ist ein schwieriges, aber auch ein sehr schönes Los. Ich bin immer gerne zu Auswärtsspielen nach Leverkusen gefahren. Das Stadion, die Atmosphäre und die Fans sind toll. Wir hatten mit Bremen dort sehr gute, aber auch sehr schlechte Spiele. Ich freue mich auf das Pokalspiel und hoffe, dass wir eine Runde weiter kommen. Allerdings wird das eine ganz schwere Aufgabe.

DFB.de: In der Bundesliga spielt Werder Bremen gegen den Abstieg. Im DFB-Pokal hingegen haben Sie nichts zu verlieren. Ist das ein Vorteil?

Fritz: Natürlich. Beim letzten Pokalspiel in Gladbach (Bremen gewann mit 4:3, Anm.d.Red.) waren wir Außenseiter. Wir hatten nichts zu verlieren, weil jeder mit einer Niederlage gerechnet hat. In diesem Spiel war zu sehen, wie mutig wir spielen können. Diesen Mut, diese Leidenschaft und diese Begeisterung müssen wir auch in die Bundesliga transportieren.

DFB.de: Zurück zu Bayer Leverkusen: Die Bilanz gegen Ihren Ex-Verein ist positiv. Es gab sechs Siege, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen. Welches Spiel blieb Ihnen besonders in Erinnerung?

Fritz: Es ist schon einige Jahre her, da mussten wir am letzten Spieltag nach Leverkusen und haben 1:0 durch ein spätes Tor von Markus Rosenberg gewonnen.

DFB.de: Das war in der Saison 2007 / 2008...

Fritz: … genau. Durch diesen Sieg qualifizierten wir uns für die Champions League.

DFB.de: Sie haben von 2003 bis 2006 bei Bayer Leverkusen gespielt. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?

Fritz: Das war meine erste Bundesliga-Station. Leverkusen hatte damals eine überragende Mannschaft. Von erfahrenen Leuten wie Carsten Ramelow, Jens Nowotny und Bernd Schneider konnte ich viel lernen. Schließlich war ich noch ein junger Spieler und kam aus der 2. Bundesliga. Die Anfangszeit war schwierig, aber ich habe mich durchgebissen. Dann kam die schwierige Phase mit dem Wadenbeinbruch, wodurch ich fast die komplette Saison 2004/2005 verpasst habe. Trotzdem war es eine tolle Zeit.

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DFB.de: Warum sind Sie in der Sommerpause 2006 nach Bremen gewechselt?

Fritz: Werder war als Traditionsverein eine Top-Adresse. Sie haben in der Champions League gespielt und sind zwei Jahre vorher Meister geworden. Das war ein großer Anreiz für mich. Ich habe diese Entscheidung nie bereut.

DFB.de: Im Jahre 2009 haben Sie mit Werder Bremen sogar den DFB-Pokal gewonnen. War dies rückblickend das schönste Erlebnis Ihrer Karriere?

Fritz: Das kann man so sagen. Es gab auch viele andere tolle und emotionale Momente. Aber die Möglichkeit, im Berliner Olympiastadion ein Finale zu bestreiten und danach den Pokal in den Händen zu halten, ist etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Dann wäre es doch ein Traum, die Karriere mit einem Pokalfinale zu beenden.

Fritz: Da würde ich nicht nein sagen. Das wäre ein schöner Abschluss.

DFB.de: Inwiefern haben Sie sich mit dem Albtraum-Szenario befasst, dass Ihre Karriere auch mit dem Abstieg enden könnte?

Fritz: Natürlich habe ich mir auch darüber Gedanken gemacht. Aber ich bin von unserer Mannschaft überzeugt. Ich werde alles dafür geben, dass das nicht passiert.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich?

Fritz: Der Abstiegskampf ist kein Neuland für uns. In der vergangenen Saison haben wir uns mit einem hervorragenden Rückrundenstart herausgearbeitet. Sicherlich wird es auch diese Saison schwierig werden. Aber wir werden das gemeinsam schaffen.

DFB.de: Wie sehr hat Sie der Abstiegskampf der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit persönlich belastet?

Fritz: Natürlich fällt es einfacher, einmal abzuschalten, wenn man um die europäischen Plätze mitspielt. Wenn man zum Beispiel in der Stadt unterwegs ist und etwas essen geht, wird man immer wieder auf die Situation angesprochen. Es würde die gesamte Stadt tief treffen, wenn Werder absteigt. Das spürt man überall.

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DFB.de: Hat der belastende Abstiegskampf in Ihre Entscheidung mit hineingespielt, die Karriere im Sommer zu beenden?

Fritz: Nein. Dann hätte ich bereits nach der letzten Saison aufhören können. Die Hauptkriterien waren einfach, dass ich fit und auf einem guten Leistungsstand abtreten wollte. Die Tabellensituation hat keine Rolle gespielt.

DFB.de: Sie haben mit Werder 20 Spiele in der Champions League bestritten - unter anderem gegen den FC Barcelona, Real Madrid und FC Chelsea. Ihr letztes Spiel in der Königsklasse fand im Dezember 2010 gegen Inter Mailand statt. Hätten Sie damals gedacht, dass Werder die Jahre danach hauptsächlich in der unteren Tabellenregion zu finden sein wird?

Fritz: Damals war schon klar, dass hier ein großer Umbruch geschehen wird. Ich war bereit, diesen Weg mitzugehen. Ich hatte Lust darauf, mit den vielen jungen Spielern zu arbeiten. Dass es keine einfache Zeit wird, wusste ich genauso gut. Ich hätte aber nicht gedacht, dass Werder die nächsten vier Jahre mehr oder weniger im Abstiegskampf stecken würde. Aber wir wollen positiv nach vorne schauen. Für die nächsten Jahre sollte ein einstelliger Tabellenplatz wieder das Ziel sein.

DFB.de: Lassen Sie uns noch einmal Ihre 18 Jahre im Herren-Fußball Revue passieren: Sie haben mit Rot-Weiß Erfurt in der Regionalliga gespielt, sind dann in die 2. Bundesliga zum Karlsruher SC gewechselt und gaben Ihr Bundesliga-Debüt für Bayer Leverkusen kurz vor Ihrem 23. Geburtstag. War dieses "Step-by-Step" für die Persönlichkeitsentwicklung vielleicht gesünder als wenn man mit 17 oder 18 Jahren bereits ganz oben mitmischt?

Fritz: Das weiß ich nicht. Ich hatte auch mit 16 Jahren ein Angebot von Werder. Für mich stand aber immer fest, dass ich Step-by-Step gehen würde. Daher wollte ich mich zunächst in Erfurt in die erste Mannschaft kämpfen und dann den Schritt in die 2. Bundesliga machen. Mir war wichtig, dass ich viel Spielzeit bekomme. In der Bundesliga sah ich diese Chance nicht. Es waren andere Zeiten. Sebastian Deisler war damals der einzige Fußballspieler, der bereits mit 18 Jahren für Furore in der Bundesliga gesorgt hat.

DFB.de: Was hat sich ansonsten über all die Jahre im Profifußball verändert?

Fritz: Die sozialen Netzwerke. Facebook, Twitter, Instagram - oder wie man das alles nennt. Zu Beginn meiner Profikarriere gab es das noch nicht. Man war früher anonymer.

DFB.de: Sie führen gemeinsam Per Mertesacker ein Immobilien-Unternehmen. Ist das Ihre berufliche Zukunft? Oder möchten Sie im Fußball bleiben?

Fritz: Das mit den Immobilien ist ein zweites Standbein. Mein Plan ist, mich nach der Saison für ein Jahr etwas zurückzuziehen und alles zu reflektieren. Ich habe zudem bereits ein Studium im Bereich Sportmanagement absolviert und werde bei Werder ein Trainee-Programm durchlaufen.