Frings und Kohfeldt: "Jeder Tag ist eine Herausforderung"

Gemeinsam zählen sie zum Trainerstab des abstiegsbedrohten Bundesligisten SV Werder Bremen. Gleichzeitig machen sie gerade ihre Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef - für Torsten Frings (38) und Florian Kohfeldt (32) hat ein ereignisreiches Jahr gerade erst begonnen.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen sie über die anstehende Rückrunde: Der SV Werder erwartet Hertha BSC (Sonntag, ab 15.30 Uhr, live bei Sky). Aber Frings und Kohfeldt verraten auch, warum sie die Ausbildung zum Fußball-Lehrer so beeindruckt und wie die Erkenntnisse dort bereits in ihre Arbeit in Bremen einfließen.

DFB.de: Herr Frings, Herr Kohfeldt, am Sonntag startet für Sie mit dem SV Werder die Rückrunde mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC. Ist das die große Chance, den Relegationsplatz zu verlassen?

Torsten Frings: Zunächst ist es sehr wichtig, dass wir mit einem Heimspiel starten. Das ist eine gute Ausgangslage. Natürlich wollen wir Berlin schlagen und damit einen Schritt nach vorne machen. Aber wir wissen ganz genau, dass uns eine schwere Aufgabe bevorsteht.

Florian Kohfeldt: Hertha hat ähnliche Probleme wie wir. Auch die stehen unten drin. Es ist zweifellos ein wichtiges Spiel direkt zum Start. Aber wir gehen die Aufgabe mit Selbstvertrauen an. Wir haben ein sehr intensives und gutes Trainingslager in der Türkei hinter uns. Wir sind vorbereitet, es kann wieder losgehen.

DFB.de: Basiert dieses Selbstvertrauen auch auf dem 2:1 kurz vor Weihnachten gegen Borussia Dortmund?

Kohfeldt: Ja, natürlich. Dieser Sieg hat uns viel Schwung gegeben. Es ging dabei ja nicht nur um die drei Punkte. Es ging auch um die Perspektive und die Stimmung im Klub. Dieses positive Gefühl wollen wir in die Rückrunde mitnehmen.

DFB.de: Spürt man also auch wieder eine Euphorie in Bremen?

Frings: Nachdem Viktor Skripnik die Verantwortung übernommen hat, sind wir sehr gut gestartet. Das wissen unsere Anhänger zu schätzen. Aber über fehlende Unterstützung konnten wir uns noch nie beklagen - auch in schwierigen Phasen. Wir wissen, dass es bis zum Schluss gegen den Abstieg geht. Möglichweise bis zum letzten Spieltag.

Kohfeldt: Aber wir sind auch total davon überzeugt, dass wir es schaffen werden. Die Entwicklung ist positiv. Als wir nach dem neunten Spieltag übernommen haben, hatten wir vier Punkte auf dem Konto und waren Tabellenletzter. Das war eine komplizierte Situation. Allen ist bewusst, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt geht. Um nichts anderes. Wenn wir das schaffen, sind wir zufrieden.

DFB.de: Wie erleben Sie die Arbeit als Co-Trainer bisher?

Frings: Es ist sehr viel Arbeit. Viel mehr, als man als Außenstehender denkt. Früher als Spieler bin ich auf den Platz gekommen und habe die Anweisungen des Trainers befolgt. In meiner neuen Rolle muss man sich im Vorfeld und in der Nachbereitung viel mehr Gedanken machen. Als Teil des Trainerstabs schaut man, dass die Belastung richtig gesteuert ist und man bestimmte Inhalte systematisch trainiert. Es macht großen Spaß.

DFB.de: Sehen Sie den Fußball dadurch auch mit anderen Augen?

Frings: Ja, ganz klar. Man hat jetzt das große Ganze im Blick. Wenn ich mir jetzt Begegnungen im Stadion oder im Fernsehen anschaue, achte ich auf andere Dinge als früher. Die Perspektive ist eine andere. Ich denke jedoch, dass das völlig normal ist.

DFB.de: Herr Kohfeldt, geht für Sie mit Ihrer neuen Aufgabe auch ein Traum in Erfüllung?

Kohfeldt: Wenn ich das Gegenteil behaupten würde, müsste ich lügen. Bei mir ging es rasend schnell. Vor kurzem war ich noch als U 15-Trainer im Leistungszentrum beschäftigt. Auch das war toll und erfüllend. Zuvor war ich Assistent bei der U 17 und U 23. Die Sache jetzt hat natürlich ein ganz anderes Ausmaß. Es ist ein Traum, in der Bundesliga zu arbeiten. Wenn man vor 40.000 Zuschauern den Rasen des Weserstadions betritt, bekommt man Gänsehaut. Ich bin seit einer gefühlten Ewigkeit für diesen Verein tätig, seit über zehn Jahren. Es ist herausragend, mit diesem tollen Trainerteam in der Verantwortung zu stehen. Jeder Tag ist eine Herausforderung.



Gemeinsam zählen sie zum Trainerstab des abstiegsbedrohten Bundesligisten SV Werder Bremen. Gleichzeitig machen sie gerade ihre Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef - für Torsten Frings (38) und Florian Kohfeldt (32) hat ein ereignisreiches Jahr gerade erst begonnen.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen sie über die anstehende Rückrunde: Der SV Werder erwartet Hertha BSC (Sonntag, ab 15.30 Uhr, live bei Sky). Aber Frings und Kohfeldt verraten auch, warum sie die Ausbildung zum Fußball-Lehrer so beeindruckt und wie die Erkenntnisse dort bereits in ihre Arbeit in Bremen einfließen.

DFB.de: Herr Frings, Herr Kohfeldt, am Sonntag startet für Sie mit dem SV Werder die Rückrunde mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC. Ist das die große Chance, den Relegationsplatz zu verlassen?

Torsten Frings: Zunächst ist es sehr wichtig, dass wir mit einem Heimspiel starten. Das ist eine gute Ausgangslage. Natürlich wollen wir Berlin schlagen und damit einen Schritt nach vorne machen. Aber wir wissen ganz genau, dass uns eine schwere Aufgabe bevorsteht.

Florian Kohfeldt: Hertha hat ähnliche Probleme wie wir. Auch die stehen unten drin. Es ist zweifellos ein wichtiges Spiel direkt zum Start. Aber wir gehen die Aufgabe mit Selbstvertrauen an. Wir haben ein sehr intensives und gutes Trainingslager in der Türkei hinter uns. Wir sind vorbereitet, es kann wieder losgehen.

DFB.de: Basiert dieses Selbstvertrauen auch auf dem 2:1 kurz vor Weihnachten gegen Borussia Dortmund?

Kohfeldt: Ja, natürlich. Dieser Sieg hat uns viel Schwung gegeben. Es ging dabei ja nicht nur um die drei Punkte. Es ging auch um die Perspektive und die Stimmung im Klub. Dieses positive Gefühl wollen wir in die Rückrunde mitnehmen.

DFB.de: Spürt man also auch wieder eine Euphorie in Bremen?

Frings: Nachdem Viktor Skripnik die Verantwortung übernommen hat, sind wir sehr gut gestartet. Das wissen unsere Anhänger zu schätzen. Aber über fehlende Unterstützung konnten wir uns noch nie beklagen - auch in schwierigen Phasen. Wir wissen, dass es bis zum Schluss gegen den Abstieg geht. Möglichweise bis zum letzten Spieltag.

Kohfeldt: Aber wir sind auch total davon überzeugt, dass wir es schaffen werden. Die Entwicklung ist positiv. Als wir nach dem neunten Spieltag übernommen haben, hatten wir vier Punkte auf dem Konto und waren Tabellenletzter. Das war eine komplizierte Situation. Allen ist bewusst, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt geht. Um nichts anderes. Wenn wir das schaffen, sind wir zufrieden.

DFB.de: Wie erleben Sie die Arbeit als Co-Trainer bisher?

Frings: Es ist sehr viel Arbeit. Viel mehr, als man als Außenstehender denkt. Früher als Spieler bin ich auf den Platz gekommen und habe die Anweisungen des Trainers befolgt. In meiner neuen Rolle muss man sich im Vorfeld und in der Nachbereitung viel mehr Gedanken machen. Als Teil des Trainerstabs schaut man, dass die Belastung richtig gesteuert ist und man bestimmte Inhalte systematisch trainiert. Es macht großen Spaß.

DFB.de: Sehen Sie den Fußball dadurch auch mit anderen Augen?

Frings: Ja, ganz klar. Man hat jetzt das große Ganze im Blick. Wenn ich mir jetzt Begegnungen im Stadion oder im Fernsehen anschaue, achte ich auf andere Dinge als früher. Die Perspektive ist eine andere. Ich denke jedoch, dass das völlig normal ist.

DFB.de: Herr Kohfeldt, geht für Sie mit Ihrer neuen Aufgabe auch ein Traum in Erfüllung?

Kohfeldt: Wenn ich das Gegenteil behaupten würde, müsste ich lügen. Bei mir ging es rasend schnell. Vor kurzem war ich noch als U 15-Trainer im Leistungszentrum beschäftigt. Auch das war toll und erfüllend. Zuvor war ich Assistent bei der U 17 und U 23. Die Sache jetzt hat natürlich ein ganz anderes Ausmaß. Es ist ein Traum, in der Bundesliga zu arbeiten. Wenn man vor 40.000 Zuschauern den Rasen des Weserstadions betritt, bekommt man Gänsehaut. Ich bin seit einer gefühlten Ewigkeit für diesen Verein tätig, seit über zehn Jahren. Es ist herausragend, mit diesem tollen Trainerteam in der Verantwortung zu stehen. Jeder Tag ist eine Herausforderung.

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DFB.de: Sie sind ja nicht nur Co-Trainer eines abstiegsbedrohten Bundesligisten. Gemeinsam machen Sie gerade auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef. Wie bekommen Sie das zeitlich hin?

Kohfeldt: Es ist schon eine sehr, sehr intensive und stressige Zeit. Freunde und Familie müssen im Moment weitestgehend auf mich verzichten. Aber ich habe diese Entscheidung noch keinen Augenblick bereut. Dennoch ist es gut, dass wir langsam auf die Zielgerade kommen. Ich freue mich schon darauf, wenn ich an einem Sonntagabend mal wieder auf der Couch liegen und den "Tatort" gucken kann.

Frings: Es ist meistens so, dass wir Sonntagabend von Bremen nach Hennef fahren und am Mittwochabend oder Donnerstag wieder nach Hause kommen. Wir verbringen also ziemlich viel Zeit auf der Autobahn. Eine Strecke sind ungefähr 400 Kilometer.

DFB.de: Ist durch die viele gemeinsame Zeit eine Freundschaft entstanden?

Frings: Es kann gut und schlecht sein, wenn man viel Zeit miteinander verbringt. In unserem Fall würde ich schon sagen, dass das zusammenschweißt. Wir sind gute Freunde geworden. Oder siehst du das anders, Flo?

Kohfeldt: Jetzt muss ich ja "nein" sagen, wenn du neben mir sitzt. (lacht) Aber jetzt im Ernst: Nein, natürlich nicht. Wir unterhalten uns niemals ausschließlich über den Fußball, sondern auch über andere private Dinge. Wir ziehen das gemeinsam durch. Früher kannte ich Torsten nur als Spieler, während ich selbst auf der Tribüne im Weserstadion saß. Jetzt mache ich mit ihm gemeinsam die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Das ist schon eine Ehre für mich.

Frings: Es ist schön und wichtig, einen Weggefährten an seiner Seite zu wissen. Demnächst steht die Prüfungsphase an. Das wird dann die nächste Herausforderung für uns.

DFB.de: Lernen Sie gemeinsam?

Kohfeldt: Ja, natürlich. Besonders auf den Autofahrten tauschen wir uns über die Inhalte des Lehrgangs aus. Aber auch über ganz andere Dinge, abseits des Fußballs. Eine Sache ist mir bei den Prüfungen besonders aufgefallen: Torsten und ich werden immer auseinandergesetzt. Ich weiß gar nicht, warum das der Fall ist… (lacht)

Frings: Das kann ich mir auch nicht erklären. Was mich aber wirklich beeindruckt, ist der Zusammenhalt innerhalb des Lehrgangs. Ich denke, Flo geht es genauso. Hier haben sich Freundschaften entwickelt, die über den Lehrgang hinaus Bestand haben werden. Außerdem muss man sagen, dass uns Frank Wormuth, Björn Müller und Brendan Birch mit ihrem Team und alle Dozenten, die wir haben, zu 100 Prozent unterstützen und uns den Rücken stärken. Auch wenn wir mal gefehlt haben. Da fiebern alle mit uns und helfen wirklich, wo sie nur können. Das Spiel ist noch keine Minute vorbei, da hat man schon 30 neue Mails auf dem Handy. Da wird nicht geklagt, sondern geholfen. Dafür können wir uns nur tausendfach bedanken. Das bedeutet aber nicht, dass wir die Trainerlizenz geschenkt bekommen - wir müssen genauso hart dafür arbeiten.

DFB.de: Haben Sie Erkenntnisse aus dem Fußball-Lehrer-Lehrgang bereits in Ihre tägliche Arbeit einfließen lassen?

Frings: Natürlich, das passiert ganz automatisch.

Kohfeldt: Man setzt beispielsweise Trainingsformen um, die man während des Lehrgangs gesehen hat. Aber auch der methodische Aufbau des Trainings ist einer der Schwerpunkte. Dadurch hat sich bei uns beiden die Herangehensweise an die Trainingseinheiten geändert. Ich habe für mich eine andere Struktur gefunden. Vorher war es etwas mehr Chaos, jetzt kann ich das alles rationaler fassen.