Freiburgs Stürmertalent Gabriele: "Meine Zeit kommt noch"

Für Einsätze in der Junioren-Nationalmannschaft hat es bei Daniele Gabriele trotz seiner vielen Tore im Nachwuchsbereich nie gereicht. Obwohl er für Italien oder Deutschland spielen könnte, blieb er bisher ohne Länderspieleinsatz. Immerhin lud Horst Hrubesch den Angreifer zu zwei Lehrgängen der deutschen U 18-Nationalmannschaft ein, dabei blieb es jedoch. "Ich glaube, die Italiener wussten gar nicht, dass es mich gibt", sagt Gabriele. "Die scouten nur selten im Ausland."

Ursprünglich stammt Daniele Gabriele, Sohn eines Italieners und einer Polin, aus Leutkirch im Allgäu, wo er auch die ersten Schritte im Fußball machte. Vom FC Leutkirch wechselte er in die Nachwuchsabteilung des Südwest-Regionalligisten FC Memmingen. "Dort traf ich wie am Fließband, es wurden zahlreiche Bundesligisten auf mich aufmerksam", erinnert sich der Angreifer. Insgesamt fünf Profivereine bemühten sich im Frühjahr 2009 um die Dienste des Deutsch-Italieners: FC Bayern München, FC Augsburg, SSV Ulm 1846, 1. FC Nürnberg und eben der SC Freiburg. Am Ende überzeugte das Gesamtpaket der Breisgauer.

"Die Verantwortlichen des SC Freiburg haben sich sehr um mich bemüht", begründet er seinen Wechsel in den südwestlichsten Zipfel Deutschlands. "Das hat mich beeindruckt und mir meine Entscheidung leicht gemacht."

"Beim SC Freiburg geht es sehr familiär zu"

Rund dreieinhalb Jahre lebte Gabriele im Internat eines der besten Nachwuchsleistungszentren der Bundesrepublik, wurde nahezu rund um die Uhr von Vereinsmitarbeitern und Pädagogen betreut. Die Gründe für die zahlreichen Bundesligaprofis, die der Sport-Club im Laufe der Jahre hervorgebracht hat, liegen für den 19-Jährigen deshalb auch auf der Hand: "Hier geht es sehr familiär zu. Das Internat ist nicht zu groß, so dass sich die Betreuer um jeden Jugendspieler persönlich kümmern können."

Aus seinem damaligen A-Junioren-Jahrgang sorgen aktuell besonders Matthias Ginter und Sebastian Kerk im Freiburger Profikader von Trainer Christian Streich für Aufsehen. Innenverteidiger Ginter ist fester Bestandteil der Startformation, Offensivspieler Kerk durfte auch schon acht Bundesliga- und fünf Europa-League-Spiele bestreiten.

Herbstmeisterschaft in der Regionalliga Südwest

Die Profieinsätze, die seine ehemaligen Mitspieler bereits vorweisen können, blieben Gabriele bislang noch verwehrt. Dafür machte er mit der U 23 der Freiburger immerhin den Gewinn der Herbstmeisterschaft in der Regionalliga Südwest perfekt. Bei seinen bisherigen 15 Einsätzen in dieser Saison durfte Daniele Gabriele allerdings nur über einen eigenen Treffer jubeln. "Es ist eine große Umstellung von Jugend- auf den Männerfußball", sagt der 19-Jährige. "Das gesamte Spiel ist nun viel körperbetonter und deutlich temporeicher."

Die Chancen, sein Hobby noch zum Beruf machen zu können, schätzt der Angreifer, der mittlerweile alleine wohnt, weiterhin gut ein - setzt sich aber nicht zu sehr unter Druck: "Ich bin ja sehr jung, habe noch Zeit. In der A-Junioren-Bundesliga habe ich auch einige Zeit benötigt, um mich einzugewöhnen. Meine Zeit im Profifußball wird noch kommen."

Kontakt zu Cheftrainer Christian Streich, der gleichzeitig als Sportlicher Leiter der Freiburger Fußballschule fungiert, besteht nach wie vor. Vielleicht bekommt Daniele Gabriele ja schon bald die Möglichkeit, wieder mit seinen ehemaligen Teamkollegen Matthias Ginter und Sebastian Kerk in der Bundesliga zu wirbeln.

[mspw]


Seit mehr als zehn Jahren gibt es die A-Junioren-Bundesliga. Schnell hat sie sich als Sprungbrett etabliert - für heutige Nationalspieler wie Sami Khedira ebenso wie für Fußball-Lehrer, die mittlerweile Bundesligaprofis trainieren, zum Beispiel Christian Streich. Zum Jubiläum beleuchtet DFB.de die wichtigste Junioren-Spielklasse aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Heute: Daniele Gabriele, Toptorjäger in der Staffel Süd/Südwest.

Auf den Durchbruch im Profifußball wartet er aktuell noch. In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga gehörte Daniele Gabriele jedoch zu den Toptorjägern. Bei insgesamt 40 Auftritten in der höchsten deutschen U 19-Spielklasse brachte der mittlerweile 19-Jährige, der aktuell für die U 23 des SC Freiburg in der Regionalliga Südwest am Ball ist, so manchen Gegenspieler zur Verzweiflung.

Satte 30 Tore markierte der 1,79 Meter große Angreifer für die Breisgauer in zwei Spielzeiten in der A-Junioren-Bundesliga. Da können im Süden der Republik nach zehn Jahren Bundesliga-Geschichte nur die beiden früheren Münchner Bayern Deniz Yilmaz (heute Sanica Boru Elazigspor/Türkei) und Borut Semler (Schachtjor Karaganda/Kasachstan) sowie der ehemalige Fürther Torsten Oehrl, inzwischen für Eintracht Braunschweig in der Bundesliga am Ball, mithalten.

Nach Mittelfußbruch schnell wieder in Form

"Ich hatte bei der U 19 eine sehr schöne Zeit, dabei lief es in der ersten Saison noch nicht einmal optimal", erinnert sich Gabriele im Gespräch mit DFB.de an seinen Start in der A-Junioren-Bundesliga. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten brachte es der Angreifer aber auch in seiner Premierensaison immerhin noch auf acht Treffer bei 19 Einsätzen.

In seiner zweiten U 19-Saison wuchs mit der Erfahrung jedoch auch die Abgezocktheit vor dem gegnerischen Tor. Das demonstrierte der gebürtige Allgäuer (fast) in Perfektion. "Da ist der Knoten geplatzt", so Gabriele stolz. "22 Tore in 21 Spielen stellen mich zufrieden. Ich habe lediglich in sechs Partien, in denen ich zum Einsatz kam, nicht getroffen."

Dabei hatte das Freiburger Stürmertalent sogar weite Teile der Wintervorbereitung sowie den Start in die Rückrunde wegen eines Mittelfußbruches verpasst. "Das war ärgerlich", sagt Gabriele. "Aber nach meiner Genesung habe ich wieder sehr schnell zu meiner alten Form zurückgefunden."

Doppelpack im Endspiel um den DFB-Pokal

Über die Antwort auf die Frage nach seinem schönsten und emotionalsten Spiel muss der Angreifer gar nicht lange grübeln: "Ganz klar, das war unser 3:0 im Derby beim VfB Stuttgart. Die Partien gegen den VfB besitzen für uns immer einen besonderen Reiz. In diesem Spiel habe ich gleich zwei Tore erzielt. Das Gefühl war einfach überragend."

Aber auch der DFB-Pokalsieg im Mai 2012 wird Gabriele wohl noch lange in Erinnerung bleiben. "Wir haben in Berlin gegen die Hertha 2:1 gewonnen", erinnert sich der 19-Jährige. "Innerhalb weniger Minuten hatte ich mit zwei Treffern die Partie zu unseren Gunsten entschieden. Das sind Höhepunkte einer Karriere, die man nicht so schnell vergisst."

Zwei Einladungen zu U 18-Lehrgängen, aber kein Länderspiel

Für Einsätze in der Junioren-Nationalmannschaft hat es bei Daniele Gabriele trotz seiner vielen Tore im Nachwuchsbereich nie gereicht. Obwohl er für Italien oder Deutschland spielen könnte, blieb er bisher ohne Länderspieleinsatz. Immerhin lud Horst Hrubesch den Angreifer zu zwei Lehrgängen der deutschen U 18-Nationalmannschaft ein, dabei blieb es jedoch. "Ich glaube, die Italiener wussten gar nicht, dass es mich gibt", sagt Gabriele. "Die scouten nur selten im Ausland."

Ursprünglich stammt Daniele Gabriele, Sohn eines Italieners und einer Polin, aus Leutkirch im Allgäu, wo er auch die ersten Schritte im Fußball machte. Vom FC Leutkirch wechselte er in die Nachwuchsabteilung des Südwest-Regionalligisten FC Memmingen. "Dort traf ich wie am Fließband, es wurden zahlreiche Bundesligisten auf mich aufmerksam", erinnert sich der Angreifer. Insgesamt fünf Profivereine bemühten sich im Frühjahr 2009 um die Dienste des Deutsch-Italieners: FC Bayern München, FC Augsburg, SSV Ulm 1846, 1. FC Nürnberg und eben der SC Freiburg. Am Ende überzeugte das Gesamtpaket der Breisgauer.

"Die Verantwortlichen des SC Freiburg haben sich sehr um mich bemüht", begründet er seinen Wechsel in den südwestlichsten Zipfel Deutschlands. "Das hat mich beeindruckt und mir meine Entscheidung leicht gemacht."

"Beim SC Freiburg geht es sehr familiär zu"

Rund dreieinhalb Jahre lebte Gabriele im Internat eines der besten Nachwuchsleistungszentren der Bundesrepublik, wurde nahezu rund um die Uhr von Vereinsmitarbeitern und Pädagogen betreut. Die Gründe für die zahlreichen Bundesligaprofis, die der Sport-Club im Laufe der Jahre hervorgebracht hat, liegen für den 19-Jährigen deshalb auch auf der Hand: "Hier geht es sehr familiär zu. Das Internat ist nicht zu groß, so dass sich die Betreuer um jeden Jugendspieler persönlich kümmern können."

Aus seinem damaligen A-Junioren-Jahrgang sorgen aktuell besonders Matthias Ginter und Sebastian Kerk im Freiburger Profikader von Trainer Christian Streich für Aufsehen. Innenverteidiger Ginter ist fester Bestandteil der Startformation, Offensivspieler Kerk durfte auch schon acht Bundesliga- und fünf Europa-League-Spiele bestreiten.

Herbstmeisterschaft in der Regionalliga Südwest

Die Profieinsätze, die seine ehemaligen Mitspieler bereits vorweisen können, blieben Gabriele bislang noch verwehrt. Dafür machte er mit der U 23 der Freiburger immerhin den Gewinn der Herbstmeisterschaft in der Regionalliga Südwest perfekt. Bei seinen bisherigen 15 Einsätzen in dieser Saison durfte Daniele Gabriele allerdings nur über einen eigenen Treffer jubeln. "Es ist eine große Umstellung von Jugend- auf den Männerfußball", sagt der 19-Jährige. "Das gesamte Spiel ist nun viel körperbetonter und deutlich temporeicher."

Die Chancen, sein Hobby noch zum Beruf machen zu können, schätzt der Angreifer, der mittlerweile alleine wohnt, weiterhin gut ein - setzt sich aber nicht zu sehr unter Druck: "Ich bin ja sehr jung, habe noch Zeit. In der A-Junioren-Bundesliga habe ich auch einige Zeit benötigt, um mich einzugewöhnen. Meine Zeit im Profifußball wird noch kommen."

Kontakt zu Cheftrainer Christian Streich, der gleichzeitig als Sportlicher Leiter der Freiburger Fußballschule fungiert, besteht nach wie vor. Vielleicht bekommt Daniele Gabriele ja schon bald die Möglichkeit, wieder mit seinen ehemaligen Teamkollegen Matthias Ginter und Sebastian Kerk in der Bundesliga zu wirbeln.