Frauen-Nationalteam: Olympia-Medaille fehlt Wunderlich noch

Pia Wunderlich hatte nicht lange gefackelt. Der Ball kam von Kerstin Garefrekes von der rechten Seite, lief quer durch den Strafraum, genau auf den Fuß der Mittelfeldspielerin des 1. FFC Frankfurt. Sie musste sich das Rund nur kurz zurechtlegen, um dann zwischen zwei Verteidigerinnen hindurch einzuschießen.

Der Treffer kam genau zur richtigen Zeit. Das 3:0 für die DFB-Auswahl in der 65. Minute im Auftaktspiel des Olympischen Frauenfußball-Turniers gegen China zerstörte alle Hoffnungen des Asienmeisters, der Partie doch noch eine Wende geben zu können. Anschließend resignierten die Chinesinnen und die deutsche Frauen-Nationalmannschaft schraubte das Ergebnis auf 8:0.

Besser hätte der Start nicht ausfallen können. Auch für Pia Wunderlich nicht. Wie alle deutschen Spielerinnen konnte sie mit ihrer Leistung zufrieden sein. Was in ihrem Fall keine Selbstverständlichkeit ist. „Ich bin sehr selbstkritisch und selten mit mir zufrieden“, verrät die Frankfurterin. Aber diesmal verfehlte das Spiel auch bei ihr die Wirkung nicht. „So ein Spiel und so ein Resultat sind schon sehr positiv für das Selbstbewusstsein“, sagt sie.

Die Zuversicht auf einen langen Verbleib im Turnier ist somit genährt. Doch als Selbstverständlichkeit sieht Pia Wunderlich es deswegen noch lange nicht an, dass die DFB-Auswahl wie gewünscht in die Medaillen-Ränge vordringt. Schon vor dem nächsten Gegner Mexiko (Dienstag, 17 Uhr MESZ, Athen) warnt sie. „Da müssen wir aufpassen, die dürfen wir nicht unterschätzen“, erklärt die 29-Jährige. Wohlwissend, dass das deutsche Team als amtierender Weltmeister ohnehin bereits der Gejagte ist. Außerdem hat sie dabei das Beispiel von Schweden im Kopf – der Vize-Weltmeister verlor seine erste Partie bei Olympia überraschend mit 0:1 gegen Japan.

Das alles klingt vorsichtiger, als Pia Wunderlich letztlich auf dem Feld auftritt. Auf der linken Außenbahn sorgt die 91-fache Nationalspielerin für viel Druck. Sie sucht die Eins-gegen-Eins-Situationen – und nimmt es gelegentlich sogar mit zwei Gegenspielerinnen auf einmal auf. Dazu ermutigt hat sie DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer. „Sie hat mir gesagt, dass ich ruhig drauf gehen soll, es sei nicht schlimm, wenn einmal ein Ball verloren ginge. So etwas behalte ich im Hinterkopf“, sagt sie.

Diese kleinen Hilfen haben Pia Wunderlich weit gebracht. Ihre Titelsammlung kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Die weist die in Bad Berleburg geborene Redaktionsassistentin als Weltmeisterin, Vize-Weltmeisterin, zweifache Europameisterin, UEFA-Pokalsiegerin, vierfache Deutsche Meisterin und fünffache DFB-Pokalsiegerin aus. Dabei fällt auf, dass ihr eine olympische Medaille noch fehlt. Beim Gewinn der Bronze-Medaille vor vier Jahren in Sydney gehörte sie nicht zum Kader der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Aber nicht nur deshalb hat sie ein besonderes Interesse, jetzt in Griechenland gut abzuschneiden. Pia Wunderlich kommt ursprünglich aus der Leichtathletik, aus einer Sportart, in der Olympia allerhöchsten Stellenwert genießt. Von daher verwundert es nicht, dass sie sagt: „Für mich ist Olympia das größte Turnier.“ Deswegen wird sie auch alles geben, damit es auch ein erfolgreiches für das deutsche Team wird. Eben so wie im ersten Spiel gegen China.

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[bild1]Pia Wunderlich hatte nicht lange gefackelt. Der Ball kam von Kerstin Garefrekes von der rechten Seite, lief quer durch den Strafraum, genau auf den Fuß der Mittelfeldspielerin des 1. FFC Frankfurt. Sie musste sich das Rund nur kurz zurechtlegen, um dann zwischen zwei Verteidigerinnen hindurch einzuschießen.



Der Treffer kam genau zur richtigen Zeit. Das 3:0 für die DFB-Auswahl in der 65. Minute im Auftaktspiel des Olympischen Frauenfußball-Turniers gegen China zerstörte alle Hoffnungen des Asienmeisters, der Partie doch noch eine Wende geben zu können. Anschließend resignierten die Chinesinnen und die deutsche Frauen-Nationalmannschaft schraubte das Ergebnis auf 8:0.



Besser hätte der Start nicht ausfallen können. Auch für Pia Wunderlich nicht. Wie alle deutschen Spielerinnen konnte sie mit ihrer Leistung zufrieden sein. Was in ihrem Fall keine Selbstverständlichkeit ist. „Ich bin sehr selbstkritisch und selten mit mir zufrieden“, verrät die Frankfurterin. Aber diesmal verfehlte das Spiel auch bei ihr die Wirkung nicht. „So ein Spiel und so ein Resultat sind schon sehr positiv für das Selbstbewusstsein“, sagt sie.



Die Zuversicht auf einen langen Verbleib im Turnier ist somit genährt. Doch als Selbstverständlichkeit sieht Pia Wunderlich es deswegen noch lange nicht an, dass die DFB-Auswahl wie gewünscht in die Medaillen-Ränge vordringt. Schon vor dem nächsten Gegner Mexiko (Dienstag, 17 Uhr MESZ, Athen) warnt sie. „Da müssen wir aufpassen, die dürfen wir nicht unterschätzen“, erklärt die 29-Jährige. Wohlwissend, dass das deutsche Team als amtierender Weltmeister ohnehin bereits der Gejagte ist. Außerdem hat sie dabei das Beispiel von Schweden im Kopf – der Vize-Weltmeister verlor seine erste Partie bei Olympia überraschend mit 0:1 gegen Japan.



[bild2]Das alles klingt vorsichtiger, als Pia Wunderlich letztlich auf dem Feld auftritt. Auf der linken Außenbahn sorgt die 91-fache Nationalspielerin für viel Druck. Sie sucht die Eins-gegen-Eins-Situationen – und nimmt es gelegentlich sogar mit zwei Gegenspielerinnen auf einmal auf. Dazu ermutigt hat sie DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer. „Sie hat mir gesagt, dass ich ruhig drauf gehen soll, es sei nicht schlimm, wenn einmal ein Ball verloren ginge. So etwas behalte ich im Hinterkopf“, sagt sie.



Diese kleinen Hilfen haben Pia Wunderlich weit gebracht. Ihre Titelsammlung kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Die weist die in Bad Berleburg geborene Redaktionsassistentin als Weltmeisterin, Vize-Weltmeisterin, zweifache Europameisterin, UEFA-Pokalsiegerin, vierfache Deutsche Meisterin und fünffache DFB-Pokalsiegerin aus. Dabei fällt auf, dass ihr eine olympische Medaille noch fehlt. Beim Gewinn der Bronze-Medaille vor vier Jahren in Sydney gehörte sie nicht zum Kader der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Aber nicht nur deshalb hat sie ein besonderes Interesse, jetzt in Griechenland gut abzuschneiden. Pia Wunderlich kommt ursprünglich aus der Leichtathletik, aus einer Sportart, in der Olympia allerhöchsten Stellenwert genießt. Von daher verwundert es nicht, dass sie sagt: „Für mich ist Olympia das größte Turnier.“ Deswegen wird sie auch alles geben, damit es auch ein erfolgreiches für das deutsche Team wird. Eben so wie im ersten Spiel gegen China.