Frauen-Nationalmannschaft: Umzug mit schwerem Gepäck

Am Sonntag musste Wiltrud Friedenstab früh raus. Um 7 Uhr hieß es für die Zeugwartin der Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes zuzupacken. Denn ein Reisetag steht für die DFB-Auswahl an. Und da wollen nicht nur Spielerinnen und Offizielle von Patras nach Athen gebracht werden, sondern auch das eine oder andere Gepäckstück. Schließlich soll es an nichts fehlen, wenn das deutsche Team am kommenden Dienstag (17 Uhr MESZ), im Athener Karaiskaki-Stadion sein zweites Gruppenspiel gegen Mexiko bestreitet.

Deswegen wird Wiltrud Friedenstab einen Transporter beladen und ins Olympische Dorf vorfahren. Dabei wird einiges an Ladegepäck zusammen kommen. Rund 40 Gepäckstücke sind zu verstauen, in denen sich keine persönlichen Gegenstände befinden.

Logistische Meisterleistung

Hauptsächlich Sportkleidung gilt es von A nach B zu bringen. So hat die Frauen-Nationalmannschaft acht Sätze Spielkleidung dabei. Noch einmal die etwa gleiche Anzahl an Stutzen, Hosen und Trikots sind für Trainingszwecke im Gepäck. Dazu noch zwei Ballsäcke, Hütchen und Leibchen für die Übungseinheiten. Massagebänke, Physiotherapeuten- und Arztkoffer, elektronisches Gerät für die medizinische Abteilung, Medikamenten- und Werkzeugkoffer geben einen weiteren Eindruck darüber, wie viel Material für Olympia benötigt wird.

In den kommenden Wochen könnte das Kofferpacken für die Frauen-Nationalmannschaft so etwas wie eine neue olympische Disziplin werden. Denn für jedes weitere Spiel würde das Team verreisen müssen. Da im Drei-Tages-Rhythmus gespielt wird, wird für Wiltrud Friedenstab keine Langeweile aufkommen. Aber das kann die Zeugwartin nicht schocken. Seit 1991 begleitet sie die DFB-Auswahl auf ihren Reisen in dieser Funktion. In dieser Zeit hat sie einiges erlebt. „Bei der Weltmeisterschaft in China sind wir im etwa 100 Koffern gereist“, berichtet sie zum Beispiel.

Aber nicht nur mit den sperrigen Reisebegleitern kennt sich Wiltrud Friedenstab aus. Es sind die kleinen Dinge, die sie stets dabei hat, um den Tücken der Arbeit zu begegnen. So hat sie unter anderem immer Nähzeug dabei. Bei Olympia machte sie schon Gebrauch davon, nähte Spielführerin Birgit Prinz eine Kapitänsbinde um. Oder Streichhölzer dürfen nie in ihrer Ausrüstung fehlen. Der Hintergrund: „Wenn Spielerinnen neue Schnürsenkel brauchen und die sind zu lang, fackel ich die einfach ab“, erklärt die Zeugwartin.

Aber unfehlbar ist auch sie nicht. „Bei einem WM-Spiel habe ich einmal unsere Bälle vergessen“, erzählt Wiltrud Friedenstab. Ein Malheur, das ihr peinlich war, obwohl es ohne Folgen blieb. „Ich hatte einen guten Kontakt zu den Leuten vom Fernsehen, die unsere Spiele übertrugen. Die haben die Bälle noch für uns im Hotel abgeholt“, sagt sie. Ähnliche Anekdoten könnte sie zuhauf erzählen, schließlich war sie schon bei fünf Europa- und drei Weltmeisterschaften dabei. Ihr größtes Erlebnis war natürlich der Gewinn der Weltmeisterschaft in der vergangenen Saison. Die hätte aber nichts dagegen, wenn jetzt noch ein Olympia-Sieg hinzukäme. Auch wenn das hieße, alle drei Tage die Koffer für die 27-köpfige Delegation zu packen. [nb]


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Am Sonntag musste Wiltrud Friedenstab früh raus. Um 7 Uhr hieß es für die Zeugwartin der Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes zuzupacken. Denn ein Reisetag steht für die DFB-Auswahl an. Und da wollen nicht nur Spielerinnen und Offizielle von Patras nach Athen gebracht werden, sondern auch das eine oder andere Gepäckstück. Schließlich soll es an nichts fehlen, wenn das deutsche Team am kommenden Dienstag (17 Uhr MESZ), im Athener Karaiskaki-Stadion sein zweites Gruppenspiel gegen Mexiko bestreitet.



Deswegen wird Wiltrud Friedenstab einen Transporter beladen und ins Olympische Dorf vorfahren. Dabei wird einiges an Ladegepäck zusammen kommen. Rund 40 Gepäckstücke sind zu verstauen, in denen sich keine persönlichen Gegenstände befinden.



Logistische Meisterleistung



Hauptsächlich Sportkleidung gilt es von A nach B zu bringen. So hat die Frauen-Nationalmannschaft acht Sätze Spielkleidung dabei. Noch einmal die etwa gleiche Anzahl an Stutzen, Hosen und Trikots sind für Trainingszwecke im Gepäck. Dazu noch zwei Ballsäcke, Hütchen und Leibchen für die Übungseinheiten. Massagebänke, Physiotherapeuten- und Arztkoffer, elektronisches Gerät für die medizinische Abteilung, Medikamenten- und Werkzeugkoffer geben einen weiteren Eindruck darüber, wie viel Material für Olympia benötigt wird.



In den kommenden Wochen könnte das Kofferpacken für die Frauen-Nationalmannschaft so etwas wie eine neue olympische Disziplin werden. Denn für jedes weitere Spiel würde das Team verreisen müssen. Da im Drei-Tages-Rhythmus gespielt wird, wird für Wiltrud Friedenstab keine Langeweile aufkommen. Aber das kann die Zeugwartin nicht schocken. Seit 1991 begleitet sie die DFB-Auswahl auf ihren Reisen in dieser Funktion. In dieser Zeit hat sie einiges erlebt. „Bei der Weltmeisterschaft in China sind wir im etwa 100 Koffern gereist“, berichtet sie zum Beispiel.



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Aber nicht nur mit den sperrigen Reisebegleitern kennt sich Wiltrud Friedenstab aus. Es sind die kleinen Dinge, die sie stets dabei hat, um den Tücken der Arbeit zu begegnen. So hat sie unter anderem immer Nähzeug dabei. Bei Olympia machte sie schon Gebrauch davon, nähte Spielführerin Birgit Prinz eine Kapitänsbinde um. Oder Streichhölzer dürfen nie in ihrer Ausrüstung fehlen. Der Hintergrund: „Wenn Spielerinnen neue Schnürsenkel brauchen und die sind zu lang, fackel ich die einfach ab“, erklärt die Zeugwartin.



Aber unfehlbar ist auch sie nicht. „Bei einem WM-Spiel habe ich einmal unsere Bälle vergessen“, erzählt Wiltrud Friedenstab. Ein Malheur, das ihr peinlich war, obwohl es ohne Folgen blieb. „Ich hatte einen guten Kontakt zu den Leuten vom Fernsehen, die unsere Spiele übertrugen. Die haben die Bälle noch für uns im Hotel abgeholt“, sagt sie. Ähnliche Anekdoten könnte sie zuhauf erzählen, schließlich war sie schon bei fünf Europa- und drei Weltmeisterschaften dabei. Ihr größtes Erlebnis war natürlich der Gewinn der Weltmeisterschaft in der vergangenen Saison. Die hätte aber nichts dagegen, wenn jetzt noch ein Olympia-Sieg hinzukäme. Auch wenn das hieße, alle drei Tage die Koffer für die 27-köpfige Delegation zu packen.