Frauen-EM 2013: Der schwedische Moment

Es ist der eine Moment. Der magische Moment. Der, für den es sich lohnt, zu kämpfen und zu leiden. Es ist der Moment, den jede Fußballerin hofft, selbst erleben zu dürfen. Der jedes Hoffen und Bangen beendet und für absolute Klarheit sorgt. Es ist die Sekunde, in der die Arme in die Luft gerissen werden und der Pokal in den Händen der Siegerinnen ist.

Darauf arbeiten und fiebern seit dem 17. September die Frauen-Nationalmannschaften aus 38 europäischen Nationen hin. Seitdem läuft die Qualifikation zur EURO 2013 in Schweden. Und alle wünschen sich, den EM-Pokal am 28. Juli 2013 in den schwedischen Abendhimmel recken zu können.

Um in rund 20 Monaten in Skandinavien dabei zu sein, müssen jetzt Siege her. Diesem Auftrag sind die DFB-Frauen bis jetzt ohne Tadel nachgekommen, die Spiele gegen die Schweiz (4:1) und in Rumänien (3:0) wurden, wenn auch ohne den großen Glanz, souverän gewonnen. Dreier Nummer drei soll am Samstag (ab 15.45 Uhr, live im ZDF) folgen, wenn das Team von Bundestrainerin Silvia Neid in Wiesbaden gegen Kasachstan spielt.

44 Bewerber, elf Startplätze und ein Gastgeber

Zum elften Mal wird die Europameisterschaft ausgespielt, 1984 fand die Premiere des Wettbewerbs statt. Das Turnier hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem prestigeträchtigen Fußballereignis entwickelt. Die EURO gilt als die am hochkarätigsten besetzte Kontinentalmeisterschaft. Entsprechend groß sind mittlerweile die Ambitionen. Denn für die EM 2013 hatten 44 Nationalverbände ihre Teams gemeldet. Die UEFA ließ auf Grund dieses Zuspruchs eine Vorrunde mit acht Nationen spielen, aus der sich zwei Mannschaften für die Gruppenphase der Qualifikation vorspielen konnten.

Seither heißt es, die Endrunden-Teilnehmer ausfindig zu machen. Zwölf Startplätze sind für das Turnier zu vergeben, das am 10. Juli 2013 beginnt. Da Schweden als Gastgeber automatisch gesetzt ist, verbleiben elf vakante Stellen. Acht davon werden an die sieben Gruppensieger und den besten Gruppenzweiten der nun beginnenden Qualifikationsphase vergeben. Da in vier Fünfer- und drei Sechsergruppen gespielt wird, werden zur Ermittlung des besten Gruppenzweiten nur die Ergebnisse gegen den jeweiligen Gruppenersten, -dritten, -vierten und -fünften gezählt. Die Gruppenphase endet am 19. September 2012.

Anschließend werden in Play-off-Spielen die verbliebenen drei Endrundentickets vergeben. Die sechs anderen Gruppenzweiten ermitteln in direkten Duellen mit Hin- und Rückspiel am 20./21. und 24./25. Oktober 2012 die letzten EM-Teilnehmer. Die drei Nationen mit den höchsten UEFA-Koeffizienten sind bei der Auslosung gesetzt und haben im Rückspiel Heimrecht.

Ein weiter und beschwerlicher Weg



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Es ist der eine Moment. Der magische Moment. Der, für den es sich lohnt, zu kämpfen und zu leiden. Es ist der Moment, den jede Fußballerin hofft, selbst erleben zu dürfen. Der jedes Hoffen und Bangen beendet und für absolute Klarheit sorgt. Es ist die Sekunde, in der die Arme in die Luft gerissen werden und der Pokal in den Händen der Siegerinnen ist.

Darauf arbeiten und fiebern seit dem 17. September die Frauen-Nationalmannschaften aus 38 europäischen Nationen hin. Seitdem läuft die Qualifikation zur EURO 2013 in Schweden. Und alle wünschen sich, den EM-Pokal am 28. Juli 2013 in den schwedischen Abendhimmel recken zu können.

Um in rund 20 Monaten in Skandinavien dabei zu sein, müssen jetzt Siege her. Diesem Auftrag sind die DFB-Frauen bis jetzt ohne Tadel nachgekommen, die Spiele gegen die Schweiz (4:1) und in Rumänien (3:0) wurden, wenn auch ohne den großen Glanz, souverän gewonnen. Dreier Nummer drei soll am Samstag (ab 15.45 Uhr, live im ZDF) folgen, wenn das Team von Bundestrainerin Silvia Neid in Wiesbaden gegen Kasachstan spielt.

44 Bewerber, elf Startplätze und ein Gastgeber

Zum elften Mal wird die Europameisterschaft ausgespielt, 1984 fand die Premiere des Wettbewerbs statt. Das Turnier hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem prestigeträchtigen Fußballereignis entwickelt. Die EURO gilt als die am hochkarätigsten besetzte Kontinentalmeisterschaft. Entsprechend groß sind mittlerweile die Ambitionen. Denn für die EM 2013 hatten 44 Nationalverbände ihre Teams gemeldet. Die UEFA ließ auf Grund dieses Zuspruchs eine Vorrunde mit acht Nationen spielen, aus der sich zwei Mannschaften für die Gruppenphase der Qualifikation vorspielen konnten.

Seither heißt es, die Endrunden-Teilnehmer ausfindig zu machen. Zwölf Startplätze sind für das Turnier zu vergeben, das am 10. Juli 2013 beginnt. Da Schweden als Gastgeber automatisch gesetzt ist, verbleiben elf vakante Stellen. Acht davon werden an die sieben Gruppensieger und den besten Gruppenzweiten der nun beginnenden Qualifikationsphase vergeben. Da in vier Fünfer- und drei Sechsergruppen gespielt wird, werden zur Ermittlung des besten Gruppenzweiten nur die Ergebnisse gegen den jeweiligen Gruppenersten, -dritten, -vierten und -fünften gezählt. Die Gruppenphase endet am 19. September 2012.

Anschließend werden in Play-off-Spielen die verbliebenen drei Endrundentickets vergeben. Die sechs anderen Gruppenzweiten ermitteln in direkten Duellen mit Hin- und Rückspiel am 20./21. und 24./25. Oktober 2012 die letzten EM-Teilnehmer. Die drei Nationen mit den höchsten UEFA-Koeffizienten sind bei der Auslosung gesetzt und haben im Rückspiel Heimrecht.

Ein weiter und beschwerlicher Weg

Somit ist es ein weiter und beschwerlicher Weg bis dann endlich die Spielführerin der siegreichen Mannschaft den Pokal überreicht bekommt. Es handelt sich dabei um eine vier Kilogramm und 42 Zentimeter große Trophäe, die von der Mailänder Kunstschmiede G.D.E. Bertoni entworfen und hergestellt wurde. Inspiriert wurden die Kunstschmiede dabei vom Logo der Frauen-Europameisterschaft, fließende Linie dominieren, es entstand ein zeitgemäßes Design. Der silberne Pokal kostet rund 14.000 Schweizer Franken – hat aber einen ungleich höheren ideellen Wert.

Das weiß vor allen Dingen die deutsche Mannschaft zu schätzen. Die DFB-Auswahl ist bisher nämlich das einzige Team, das den neuen Pokal in Händen halten durfte. Am 19. Januar 2005 wurde der neue Cup in Manchester bei der Endrunden-Auslosung für die EURO 2005 vorgestellt. Das Vorgängermodell war in den Besitz des DFB übergegangen, da die deutschen Frauen die Trophäe zuvor dreimal in Folge gewinnen konnten.

Dominantes DFB-Team im Wettbewerb

Damit ist auch schon ein Großteil der Geschichte des Wettbewerbs erzählt: Die Europameisterschaft wurde bisher von den Vertretungen des Deutschen Fußball-Bundes dominiert. Bei sieben von zehn Turnieren hielten die deutschen Spielerinnen am Ende den Pokal in Händen. Zweimal war Norwegen (1987 und 1993), einmal war Schweden (1984) erfolgreich. Das heißt, die DFB-Auswahl kann auf eine unglaubliche Siegesserie zurückblicken. Fünfmal in Folge gewannen sie zuletzt die EM. Die bisher letzte Niederlage in einer Endrunde datiert vom 3. Juli 1993 – damals verloren die deutschen Frauen das Spiel um Platz 3 in Cesenatico in Italien mit 1:3 gegen Dänemark. Die jüngste Niederlage in der Qualifikation rührt jedoch vom 2. Mai 1996, als Norwegen in Jena mit 3:1 gewinnen konnte.

Auch wenn die Vergangenheit keine Tore schießt, verliert sie nicht ihre Wirkung. Die deutsche Mannschaft wird von den anderen Nationen mit Sicherheit wieder zu den Favoriten gezählt werden, von daher wird sie das gejagte Team sein. Im deutschen Team wird es jedoch niemand überraschen, dass die Konkurrenz stärker wird. Das predigt DFB-Trainerin Silvia Neid schon seit Jahren. Die Entwicklung des internationalen Frauenfußballs ist sehr positiv. Das haben gerade die vergangenen Turniere gezeigt. Und es gibt keinen Grund, warum dieser Trend sich nicht weiter fortsetzen sollte.

Überraschende Ergebnisse

Das bestätigt auch die Qualifikation. Einige überraschende Ergebnisse gab es bereits. In Gruppe 3 besiegt Island zunächst Norwegen mit 3:1 und musste sich anschließend mit einem 0:0 gegen Belgien begnügen. In Gruppe 5 kam die Ukraine nicht über ein 0:0 gegen die Slowakei hinaus und Finnland musste sich beim 2:2 mit Weißrussland die Punkte teilen. Genauso erging es England in der Gruppe 6, das sowohl beim 2:2 gegen Serbien und beim 0:0 gegen die Niederlande hinter den Erwartungen zurück blieb.

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Insofern wird es schon spannend, die Qualifikation zu verfolgen. Man darf vor allen Dingen gespannt sein auf Frankreich, das eine tolle WM spielte, mit viel Lob dafür bedacht wurde und jetzt auch souverän in Gruppe 4 auftritt. England wird trotz der beiden Unentschieden zu beachten sein, nicht nur weil es bei der EURO 2009 bis ins Endspiel schaffte, sondern weil sie auch in diesem Jahr ihre Qualitäten unterstrichen und als einziges Team bei der WM den Titelträger Japan schlagen konnten. Sich neu und wieder besser positionieren, wird auch Dänemark wollen, das bei der WM gar nicht dabei war, jetzt aber schon in Gruppe 7 drei Siege aus drei Spielen aufweist. Und natürlich muss in diesem Reigen auch Schweden erwähnt werden, auch wenn es nicht durch die Qualifikation gehen muss: Als Dritte waren die Schwedinnen bei der WM die bestplatzierten Vertreter Europas. Zur starken Leistung kommt nun noch das Heimrecht hinzu.

Aber das sind nur die derzeit großen Namen, die üblichen Verdächtigen. Doch es gibt auch eine starke Gruppe mit Teams, die an ihrem Profil und Status mit Nachdruck arbeiten. Zum Beispiel die Niederlande, die bei der EURO 2009 bis ins Halbfinale vorstieß und dessen Verband großes Engagement in die Förderung des Frauenfußballs legt. Aber auch die Schweiz, Finnland und Schottland werden immer größere Herausfordererinnen. Spanien ließ jüngst mit dem Gewinn der U 17-Juniorinnen-Europameisterschaft aufhorchen. Italien will zu alter Stärke zurückfinden. Russland sein großes Potenzial ausschöpfen. Und Island will seine guten Ansätze, die mit der Qualifikation für die EURO 2009 zu sehen waren, weiter ausbauen.

Mit anderen Worten: Quer über den Kontinent wird hart für den einen Moment gearbeitet.