Flick: "Messi, da gibt es nichts zu diskutieren"

Fans fragen, Hansi Flick antwortet. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola rief auf, um Fragen für DFB-Trainer Hansi Flick einzureichen. Die Fans erwiesen sich als tiefgründige und neugierig. Viele Fragen liefen ein, und Hansi Flick nahm sich vor dem Länderspiel heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) gegen Frankreich in Paris viel Zeit, um möglichst viele davon zu beantworten. Die besten Fragen und Antworten auf fanclub.dfb.de.

fanclub.dfb.de: Wer ist für Sie zur Zeit der beste Spieler - weltweit und in der Nationalmannschaft?

Hansi Flick: Über den besten Fußballer müssen wir nicht lange reden. Das ist für mich Lionel Messi, da gibt es nichts zu diskutieren. Bei der Nationalmannschaft kann ich keinen Spieler nennen, wir haben sehr viele gute Fußballer in unseren Reihen, mehrere Spieler die zur absoluten Weltspitze gehören.

fanclub.dfb.de: Wer war in der Jugend ihr fußballerisches Vorbild?

Hansi Flick: Erst war es Gerd Müller, ganz einfach weil er immer sehr viele Tore gemacht hat. Dann Paul Breitner. Mir hat einfach die Art gefallen, wie er Fußball gespielt hat. Außerdem habe ich immer auf ähnlichen Positionen agiert.

fanclub.dfb.de: Welche Sportart ist für Sie - neben Fußball - die interessanteste? Haben sie z.B. den Super Bowl verfolgt?

Hansi Flick: Ja, den Super Bowl habe ich komplett gesehen, ich habe bis 4.35 Uhr durchgehalten. Das Spiel war absolut genial. Ansonsten gucke ich generell sehr viel Sport, insbesondere die amerikanischen Sportarten, vor allem Basketball. Einen Bezug habe ich auch zum Gewichtheben, weil ich Matthias Steiner gut kenne. Mir imponiert sehr, wie hart und intensiv er trainiert. Und wie er es immer wieder geschafft hat, sich nach Verletzungen heranzuarbeiten. Wie viele war ich geschockt, als ich gesehen habe, wie ihm bei den Olympischen Spielen das Gewicht auf den Nacken gedonnert ist.

fanclub.dfb.de: Wird bei der Nationalmannschaft auch noch Fitness trainiert oder sind die Spieler bereits fit durch die Vereine? Konzentriert sich das Training dann eher auf Taktik?



[bild1]

Fans fragen, Hansi Flick antwortet. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola rief auf, um Fragen für DFB-Trainer Hansi Flick einzureichen. Die Fans erwiesen sich als tiefgründige und neugierig. Viele Fragen liefen ein, und Hansi Flick nahm sich vor dem Länderspiel heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) gegen Frankreich in Paris viel Zeit, um möglichst viele davon zu beantworten. Die besten Fragen und Antworten auf fanclub.dfb.de.

fanclub.dfb.de: Wer ist für Sie zur Zeit der beste Spieler - weltweit und in der Nationalmannschaft?

Hansi Flick: Über den besten Fußballer müssen wir nicht lange reden. Das ist für mich Lionel Messi, da gibt es nichts zu diskutieren. Bei der Nationalmannschaft kann ich keinen Spieler nennen, wir haben sehr viele gute Fußballer in unseren Reihen, mehrere Spieler die zur absoluten Weltspitze gehören.

fanclub.dfb.de: Wer war in der Jugend ihr fußballerisches Vorbild?

Hansi Flick: Erst war es Gerd Müller, ganz einfach weil er immer sehr viele Tore gemacht hat. Dann Paul Breitner. Mir hat einfach die Art gefallen, wie er Fußball gespielt hat. Außerdem habe ich immer auf ähnlichen Positionen agiert.

fanclub.dfb.de: Welche Sportart ist für Sie - neben Fußball - die interessanteste? Haben sie z.B. den Super Bowl verfolgt?

Hansi Flick: Ja, den Super Bowl habe ich komplett gesehen, ich habe bis 4.35 Uhr durchgehalten. Das Spiel war absolut genial. Ansonsten gucke ich generell sehr viel Sport, insbesondere die amerikanischen Sportarten, vor allem Basketball. Einen Bezug habe ich auch zum Gewichtheben, weil ich Matthias Steiner gut kenne. Mir imponiert sehr, wie hart und intensiv er trainiert. Und wie er es immer wieder geschafft hat, sich nach Verletzungen heranzuarbeiten. Wie viele war ich geschockt, als ich gesehen habe, wie ihm bei den Olympischen Spielen das Gewicht auf den Nacken gedonnert ist.

fanclub.dfb.de: Wird bei der Nationalmannschaft auch noch Fitness trainiert oder sind die Spieler bereits fit durch die Vereine? Konzentriert sich das Training dann eher auf Taktik?

Hansi Flick: In der kurzen Zeit, in der wir mit den Spielern zusammen sind, wird wenig Fitness trainiert. Das machen wir eher in den Vorbereitungsphasen auf die großen Turniere. Unsere Spieler werden in den Vereinen so gut trainiert, dass wir vor „normalen“ Länderspielen den Fokus stärker darauf legen, die Spieler auf unsere Spielphilosophie einzustimmen.

fanclub.dfb.de: Mit der Nationalmannschaft kommt man auch mal an exotische Ziele (Aserbaidschan, Kasachstan, Südafrika etc) – was war dabei das einprägsamste Auswärtserlebnis?

Hansi Flick: Südafrika war als Ganzes ein unvergessliches Erlebnis. Ganz einfach, weil die Spiele unserer Mannschaft bei der WM 2010 sensationell gut waren. Wir haben damals mit jungen, talentierten Spielern einen neuen Stil geprägt. Besondere Erlebnisse außerhalb des Fußballs habe ich auf den Reisen eher selten, leider. Das liegt daran, dass wir von den Ländern und Städten nie viel sehen. Meistens bleibt uns ja nicht die Zeit, mal rauszugehen und beispielsweise die Stadt anzugucken.

fanclub.dfb.de: Wie sieht ein Länderspiel-Tag aus (vollgepacktes Programm oder auch Freizeit zwischendurch)? Können Sie dann noch unerkannt durch die Stadt gehen?

Hansi Flick: Die Spieltage laufen immer relativ ähnlich ab, sie sind von morgens bis abends eng getaktet. Ich versuche immer, die Zeit zu finden, selber noch ein bisschen Sport zu machen, ganz einfach um vor der großen Anspannung am Abend abzuschalten. Leider gelingt das nicht immer. Ob ich unerkannt durch die Stadt gehen kann? Unerkannt nicht, ich werde schon angesprochen, eigentlich egal wo ich bin. Aber es hält sich in Grenzen. Die Menschen sind nicht aufdringlich, ich habe auch keine Probleme damit, wenn Menschen auf mich zukommen.

fanclub.dfb.de: Könnten Sie sich den Job als Nationaltrainer vorstellen?

Hansi Flick: Vorstellbar ist vieles, aber das ist nichts, worüber ich mir aktuell Gedanken machen würde. Wir haben hier in der Nationalmannschaft ein gut funktionierendes Team. Es macht wahnsinnig Spaß, in dieser Konstellation zusammen zu arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir dies noch eine ganze Weile tun.

fanclub.dfb.de: Was waren Ihre emotionalsten Momente als Spieler und als Trainer?

Hansi Flick: Am bewegendsten war für mich, als ich in Neapel gegen Maradona gespielt habe. Das war ein Spiel, das ich nie vergessen werde. Schon deswegen nicht, weil ich aus diesem Spiel noch eine Narbe habe, weil mir Andrea Carnevale den Ellbogen ins Gesicht gerammt hat. Auch die Spiele gegen Real Madrid werde ich nie vergessen. Es sind schon die Highlights, besonders die internationalen Spiele, zu denen man auch nach Jahren noch den größten Bezug hat.

fanclub.dfb.de: Der Fan Club Nationalmannschaft gestaltet zu jedem Heimspiel aufwendige Choreografien. Können Sie sich an eine bestimmte erinnern?

Hansi Flick: Wir bekommen sehr wohl mit, dass sich der Fan Club immer wieder neue Choreografien einfallen lässt. Wenn man das sieht, wird einem noch mehr bewusst, wie groß und leidenschaftlich die Unterstützung der Fans ist. Spontan fällt mir die Choreo in Berlin vor dem Spiel gegen Schweden ein, mit dem Schriftzug „11 Freunde“. Auch wenn ich mich an das Spiel selber natürlich nicht so gerne erinnere.

fanclub.dfb.de: Was würde Hansi Flick machen, wäre er nicht Co-Trainer der A-Nationalmannschaft?

Hansi Flick: Schwer zu sagen, aber wahrscheinlich wäre ich dann Cheftrainer von irgendeiner anderen Mannschaft. Das war ja immer mein Ziel, deswegen habe ich auch meine Ausbildung zum Fußballlehrer gemacht. Die eigenen Ideen und Vorstellungen selber als Cheftrainer umzusetzen, wäre sicherlich mein Weg gewesen, wenn sich mir dann nicht die Chance beim DFB geboten hätte.

fanclub.dfb.de: Was ist Ihre Methode über Niederlagen hinwegzukommen und wieder positive Motivation zu entwickeln?

Hansi Flick: Bei der Nationalmannschaft ist dies besonders schwierig, weil wir anders als eine Vereinsmannschaft oft eine gewisse Zeit warten müssen, bis unsere nächste Chance kommt. Unsere Methode ist die Analyse. Wenn wir die Gründe für eine Niederlage oder eine schlechte Leistung verstehen, dann ist das ein guter Weg, diese zu akzeptieren. Dann kann man lernen, dann weiß man, was man besser machen muss, dann kann man den Blick wieder optimistisch nach vorne werfen.

fanclub.dfb.de: Wie sieht der Job des Co-Bundestrainer zwischen den Länderspielen aus?

[bild2]

Hansi Flick: Ich habe sehr viele Spielbeobachtungen, in Deutschland, aber auch in ganz Europa. Ich bin oft unterwegs, schaue mir Trainingseinheiten der Topklubs an. Ich war in Barcelona, ich war bei Arsenal London, ich war in Madrid. Auch bei den Bundesliga-Vereinen schaue ich häufig vorbei. Für uns ist es immer wichtig, möglichst engen Kontakt zu unseren Spielern zu halten. Diese Aufgabe nehme ich sehr gerne wahr, auch der Austausch mit den anderen Trainern gibt mir sehr viel. Es gibt immer Dinge, die man sich abschauen kann, die wir lernen können. Ich bin da sehr uneitel. Ich glaube, dass man sich auch als Trainer nur entwickeln kann, wenn man offen für Neues ist. Für uns ist es wichtig, zu beobachten, wo der Fußball hingeht und was man verbessern kann.

fanclub.dfb.de: Warum spielt Khedira bei uns oftmals den offensiveren Part als Schweinsteiger, obwohl er bei Real genau gegenteilig eher für die defensive Absicherung ist?

Hansi Flick: Im modernen Fußball ist es mittlerweile Standard, dass beide zentrale Mittefeldspieler sowohl den defensiven als auch den offensiven Part übernehmen können. Es ist nicht mehr zeitgemäß, einen Spieler zu haben, der nur absichert. Sami kann beides, Bastian kann beides. Sami macht die Wege in die Offensive, um Räume zu schaffen. Aber auch Bastian macht das. Außerdem ist Sami auch bei Real mittlerweile viel häufiger in die Offensive eingebunden. Das Wechselspiel zwischen ihm und Xabi Alonso ist durchaus vergleichbar mit dem zwischen Sami und Bastian in der Nationalmannschaft.

fanclub.dfb.de: Wo sieht Hansi Flick Mario Götze in Zukunft? Weiterhin zentral oder auf der Außenbahn?

Hansi Flick: Mario kann außen und innen spielen. Er ist ein Spieler, der uns wahnsinnig viele Optionen gibt. Auch in Dortmund sieht man, dass er ein Spieler ist, der überall zu finden ist. Er ist sehr flexibel, bei ihm ist es fast egal, wo er spielt. Er hat eine wahnsinnig hohe Qualität, die er auf vielen Positionen in der Offensive einbringen kann.