Finale in Berlin: "Generation Götze" als Vorbild

Was vereint frühere Fußball-Größen wie Mehmet Scholl oder Stefan Effenberg mit aktuellen Nationalspielern wie Manuel Neuer (FC Bayern München) und Mario Götze (Borussia Dortmund) oder auch mit Bundesliga-Youngstern wie Matthias Ginter vom SC Freiburg? Nicht die Anzahl an Titeln, Toren oder Bundesligaspielen, sondern die Teilnahme am Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal.

Das Endspiel, das am Samstag (ab 11 Uhr, live auf Sport1) in Berlin zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Köln in seine insgesamt 27. Auflage geht, war und ist ein ideales Sprungbrett für zahlreiche Profis. Wer in dieser Partie überzeugt, besitzt beste Voraussetzungen für eine große Karriere. Allein seit der Jahrtausendwende schafften weit über 50 Talente, die mit ihren Teams im Pokalfinale standen, den Sprung in eine deutsche oder ausländische Profiliga, einige davon sogar in diverse Nationalmannschaften. Tendenz steigend.

"Der Junioren-Vereinspokal hat in den vergangenen Jahren eine äußerst positive Entwicklung genommen und ist ein Wettbewerb mit großem Zukunftsformat", betont Peter Frymuth, langjähriger Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses und bei allen bisherigen 26 Finalpartien live dabei, im Gespräch mit DFB.de.

Christian Streich prägte Freiburger Erfolgsgeschichte

Eine Art Vorreiterstellung in der Geschichte des DFB-Junioren-Vereinspokals nimmt der SC Freiburg ein. Die Breisgauer konnten den "Pott" bereits viermal gewinnen und sind damit zusammen mit dem FC Augsburg der Rekordsieger. Eng ist die eindrucksvolle Bilanz der Breisgauer mit dem jetzigen Freiburger Bundesligatrainer Christian Streich verknüpft, der von 1995 bis 2011 die U 19 trainiert hatte.

Der 47-Jährige, der noch immer auch als Sportlicher Leiter der erfolgreichen Freiburger Fußballschule fungiert, führte den Sportclub bei allen drei Finalteilnahmen unter seiner Regie (2006, 2009, 2011) auch zum Titel. Ehemalige Pokalhelden wie Oliver Baumann, Matthias Ginter oder Jonathan Schmid prägen inzwischen das erfolgreiche Gerüst der Bundesliga-Mannschaft. "Drei mit einem Streich", lautete die Botschaft auf den T-Shirts der Freiburger Spieler nach dem Triumph 2011 gegen Hansa Rostock (5:3 im Elfmeterschießen).

Mit dem Endspiel von 2011 endete bei der U 19 die Ära von Christian Streich, der in den Profibereich wechselte und seit Januar 2012 als Cheftrainer mit Freiburg für Furore sorgt. Für seine Arbeit wurde der bodenständige Badener in diesem Jahr mit dem Trainerpreis des deutschen Fußballs ausgezeichnet. Beim erneuten Freiburger Triumph im vergangenen Jahr (2:1 gegen Hertha BSC) saß sein Nachfolger Martin Schweizer auf der Bank.

Thomas Tuchel triumphiert zweimal mit dem FC Augsburg

Nur Heiner Schuhmann konnte den Wettbewerb noch öfter als Christian Streich gewinnen. Mit der A-Jugend des FC Augsburg triumphierte der 64-Jährige in den Jahren 1991, 1992, 1994 und 1995 und damit viermal innerhalb von nur fünf Jahren. Großen Anteil an den beiden Finalsiegen beim 1. FC Köln (3:2) und gegen Eintracht Braunschweig (6:5 im Elfmeterschießen) hatte ebenfalls ein jetziger Bundesligatrainer.

Ein gewisser Thomas Tuchel war damals Kapitän und Libero des FCA und machte seine ersten Schritte in Richtung Profi-Fußball. Inzwischen betreut der 39-Jährige seit vier Jahren den FSV Mainz 05, mit dem er in der Saison 2010/2011 einen Rekordstart (sieben Siege) hingelegt hatte.

Süddeutsche Dominanz und Effenbergs Anfänge

Ohnehin dominierten seit der Einführung des Wettbewerbs (1987) vornehmlich die süddeutschen Mannschaften. Eine Statistik, die dem 1. FC Kaiserslautern im aktuellen Endspiel gegen den 1. FC Köln zusätzlich Mut machen dürfte: Nicht weniger als 19 der insgesamt 26 Titelträger stammen aus dem Süden der Republik. Und das, obwohl der FC Bayern München bisher noch kein einziges Mal auch nur das Endspiel erreichen konnte. Nach den Rekordgewinnern aus Freiburg und Augsburg folgt in der Bestenliste mit drei Titeln der 1. FC Nürnberg, der in den beiden Anfangsjahren des Wettbewerbs (1987 und 1988) zweimal hintereinander gegen Borussia Mönchengladbach (2:1/1:0) sowie 1993 gegen den FC Schalke 04 (2:1) die Oberhand behielt.

In der ersten Finalpartie gegen die "Fohlen" kam es damals zum Duell zweier späterer Bundesliga-Mittelfeldstrategen: Nürnbergs Thomas Ziemer, unter anderem auch für den TSV 1860 München, Hansa Rostock und den FSV Mainz 05 am Ball, gegen Stefan Effenberg. Der spätere Nationalspieler und UEFA Fußballer des Jahres 2001 zog zwar mit den "Fohlen" (unter anderem auch mit Karlheinz Pflipsen und Marcel Ketelaer) im Pokalfinale den Kürzeren, gewann aber im Laufe seiner erfolgreichen Karriere mit dem FC Bayern München sämtliche Titel und wurde 1992 mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister.

Heilbronn, Magdeburg und VfB II mit historischen Siegen

Auch an den höchsten Siegen und Niederlagen war der Süden maßgeblich beteiligt. 1996 gelang dem VfR Heilbronn gegen den FC Energie Cottbus ebenso wie deutliches 6:1 wie 1999 dem 1. FC Magdeburg (unter anderem mit Maik Franz vom aktuellen Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC) gegen den 1. FC Saarbrücken. In die Historie ging auch das Finale des Jahres 1997 ein. Wenige Wochen nach dem sensationellen UEFA-Cup-Sieg der Schalker bei Inter Mailand (1:0, 4:1 nach Elfmeterschießen) verlor die U 19 der "Königsblauen" das Junioren-Endspiel gegen den VfB Stuttgart 1:3.

Mehr als kurios: Der Titel ging dabei an die zweite U 19-Mannschaft der Schwaben, die sich im Wettbewerb gegen Teams mit Spielern, die im Schnitt ein Jahr älter waren, behauptet hatte. Um überhaupt in der Pokalrunde starten zu dürfen, musste die VfB-Auswahl zuvor erst den Kreispokal gewinnen, hatte sich dabei ausgerechnet gegen den älteren U 19-Jahrgang der Stuttgarter durchgesetzt.

Vier Jahre später triumphierten dann aber auch Stuttgarts „Erste“. Beim 5:1 gegen den FK Pirmasens stürmte noch der 52-malige Nationalspieler Kevin Kurányi (nun Dynamo Moskau) für den VfB. Auch auf Seiten von Pirmasens machte ein Angreifer seinen Weg: Dominick Kumbela, der den DFB-Junioren-Vereinspokal zwei Jahre später (2003) im Trikot des 1. FC Kaiserslauern gegen Bayer 04 Leverkusen (4:1 nach Verlängerung) doch noch gewinnen konnte und auch einen Treffer beisteuerte, schoss Eintracht Braunschweig in der abgelaufenen Saison mit 19 Tore zum Aufstieg in die Bundesliga.

Frymuths Final-Botschaft: Vom Amateur- ins Olympiastadion

Das Finale zwischen Stuttgart und Pirmasens war das letzte Pokalendspiel, das nicht in Berlin oder Umgebung stattfand. Seit 2002 ist der Vereinspokal in der deutschen Hauptstadt beheimatet. Zunächst im Stadion an der Alten Försterei und im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Nach einem zweijährigen Gastspiel im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion vor den Toren Berlins wanderte das Endspiel schließlich ein Jahr vor dem 25-jährigen Jubiläum zum Stadion am Wurfplatz.

Dieses ist nur einen Steinwurf vom großen Olympiastadion entfernt, in dem am Abend das "große" Pokal-Finale zwischen dem frisch gebackenen Champions League-Sieger FC Bayern München und dem VfB Stuttgart steigt. "Der DFB-Junioren-Vereinspokal ist zu einer Botschaft für die jungen Spieler geworden: Im Vordergrund steht jetzt und auch in Zukunft, nach Berlin zu kommen und irgendwann vielleicht den Sprung vom Amateur- ins große Olympiastadion zu schaffen", beschreibt Peter Frymuth gegenüber DFB.de. Der Schlachtruf "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" habe sich auch im Jugendbereich fest etabliert und die Siegerehrung vor dem DFB-Pokal schafft noch einmal zusätzlichen Anreiz.

Dr. Uwe Harttgen: "Nur noch wenig mit Jugendfußball zu tun"

Sein erstes Finale als Mitglied des DFB-Jugendausschusses erlebt am Samstag Dr. Uwe Harttgen. "Der DFB-Junioren-Vereinspokal ist längst eine Institution geworden. Die große Anzahl an Scouts und Managern auf der Tribüne beweist die steigende Attraktivität und Aufmerksamkeit. Die Spiele bewegen sich auf hohem Niveau und haben teilweise nur noch wenig mit Jugendfußball zu tun. Vor allem aber sind solche Finalpartien von der Mentalität her sowohl für den Sieger als auch für den Verlierer prägend", sagt der Vorsitzender der Kommission Leistungszentren und Ex-Profi des SV Werder Bremen zu DFB.de.

Bei der langen Liste an weiteren prominenten Vorbildern wie etwa den Nationaltorhütern René Adler und Manuel Neuer, den ebenfalls in die DFB-Elf berufenen Mario Götze, Mike Hanke, Christian Pander und Benjamin Lauth oder auch Kevin-Prince Boateng (AC Mailand) dürfte es also nicht lange dauern, bis das nächste Top-Talent erst im Pokalfinale glänzt und dann auf die große Bundesliga-Bühne wechselt.

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Was vereint frühere Fußball-Größen wie Mehmet Scholl oder Stefan Effenberg mit aktuellen Nationalspielern wie Manuel Neuer (FC Bayern München) und Mario Götze (Borussia Dortmund) oder auch mit Bundesliga-Youngstern wie Matthias Ginter vom SC Freiburg? Nicht die Anzahl an Titeln, Toren oder Bundesligaspielen, sondern die Teilnahme am Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal.

Das Endspiel, das am Samstag (ab 11 Uhr, live auf Sport1) in Berlin zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Köln in seine insgesamt 27. Auflage geht, war und ist ein ideales Sprungbrett für zahlreiche Profis. Wer in dieser Partie überzeugt, besitzt beste Voraussetzungen für eine große Karriere. Allein seit der Jahrtausendwende schafften weit über 50 Talente, die mit ihren Teams im Pokalfinale standen, den Sprung in eine deutsche oder ausländische Profiliga, einige davon sogar in diverse Nationalmannschaften. Tendenz steigend.

"Der Junioren-Vereinspokal hat in den vergangenen Jahren eine äußerst positive Entwicklung genommen und ist ein Wettbewerb mit großem Zukunftsformat", betont Peter Frymuth, langjähriger Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses und bei allen bisherigen 26 Finalpartien live dabei, im Gespräch mit DFB.de.

Christian Streich prägte Freiburger Erfolgsgeschichte

Eine Art Vorreiterstellung in der Geschichte des DFB-Junioren-Vereinspokals nimmt der SC Freiburg ein. Die Breisgauer konnten den "Pott" bereits viermal gewinnen und sind damit zusammen mit dem FC Augsburg der Rekordsieger. Eng ist die eindrucksvolle Bilanz der Breisgauer mit dem jetzigen Freiburger Bundesligatrainer Christian Streich verknüpft, der von 1995 bis 2011 die U 19 trainiert hatte.

Der 47-Jährige, der noch immer auch als Sportlicher Leiter der erfolgreichen Freiburger Fußballschule fungiert, führte den Sportclub bei allen drei Finalteilnahmen unter seiner Regie (2006, 2009, 2011) auch zum Titel. Ehemalige Pokalhelden wie Oliver Baumann, Matthias Ginter oder Jonathan Schmid prägen inzwischen das erfolgreiche Gerüst der Bundesliga-Mannschaft. "Drei mit einem Streich", lautete die Botschaft auf den T-Shirts der Freiburger Spieler nach dem Triumph 2011 gegen Hansa Rostock (5:3 im Elfmeterschießen).

Mit dem Endspiel von 2011 endete bei der U 19 die Ära von Christian Streich, der in den Profibereich wechselte und seit Januar 2012 als Cheftrainer mit Freiburg für Furore sorgt. Für seine Arbeit wurde der bodenständige Badener in diesem Jahr mit dem Trainerpreis des deutschen Fußballs ausgezeichnet. Beim erneuten Freiburger Triumph im vergangenen Jahr (2:1 gegen Hertha BSC) saß sein Nachfolger Martin Schweizer auf der Bank.

Thomas Tuchel triumphiert zweimal mit dem FC Augsburg

Nur Heiner Schuhmann konnte den Wettbewerb noch öfter als Christian Streich gewinnen. Mit der A-Jugend des FC Augsburg triumphierte der 64-Jährige in den Jahren 1991, 1992, 1994 und 1995 und damit viermal innerhalb von nur fünf Jahren. Großen Anteil an den beiden Finalsiegen beim 1. FC Köln (3:2) und gegen Eintracht Braunschweig (6:5 im Elfmeterschießen) hatte ebenfalls ein jetziger Bundesligatrainer.

Ein gewisser Thomas Tuchel war damals Kapitän und Libero des FCA und machte seine ersten Schritte in Richtung Profi-Fußball. Inzwischen betreut der 39-Jährige seit vier Jahren den FSV Mainz 05, mit dem er in der Saison 2010/2011 einen Rekordstart (sieben Siege) hingelegt hatte.

Süddeutsche Dominanz und Effenbergs Anfänge

Ohnehin dominierten seit der Einführung des Wettbewerbs (1987) vornehmlich die süddeutschen Mannschaften. Eine Statistik, die dem 1. FC Kaiserslautern im aktuellen Endspiel gegen den 1. FC Köln zusätzlich Mut machen dürfte: Nicht weniger als 19 der insgesamt 26 Titelträger stammen aus dem Süden der Republik. Und das, obwohl der FC Bayern München bisher noch kein einziges Mal auch nur das Endspiel erreichen konnte. Nach den Rekordgewinnern aus Freiburg und Augsburg folgt in der Bestenliste mit drei Titeln der 1. FC Nürnberg, der in den beiden Anfangsjahren des Wettbewerbs (1987 und 1988) zweimal hintereinander gegen Borussia Mönchengladbach (2:1/1:0) sowie 1993 gegen den FC Schalke 04 (2:1) die Oberhand behielt.

In der ersten Finalpartie gegen die "Fohlen" kam es damals zum Duell zweier späterer Bundesliga-Mittelfeldstrategen: Nürnbergs Thomas Ziemer, unter anderem auch für den TSV 1860 München, Hansa Rostock und den FSV Mainz 05 am Ball, gegen Stefan Effenberg. Der spätere Nationalspieler und UEFA Fußballer des Jahres 2001 zog zwar mit den "Fohlen" (unter anderem auch mit Karlheinz Pflipsen und Marcel Ketelaer) im Pokalfinale den Kürzeren, gewann aber im Laufe seiner erfolgreichen Karriere mit dem FC Bayern München sämtliche Titel und wurde 1992 mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister.

Heilbronn, Magdeburg und VfB II mit historischen Siegen

Auch an den höchsten Siegen und Niederlagen war der Süden maßgeblich beteiligt. 1996 gelang dem VfR Heilbronn gegen den FC Energie Cottbus ebenso wie deutliches 6:1 wie 1999 dem 1. FC Magdeburg (unter anderem mit Maik Franz vom aktuellen Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC) gegen den 1. FC Saarbrücken. In die Historie ging auch das Finale des Jahres 1997 ein. Wenige Wochen nach dem sensationellen UEFA-Cup-Sieg der Schalker bei Inter Mailand (1:0, 4:1 nach Elfmeterschießen) verlor die U 19 der "Königsblauen" das Junioren-Endspiel gegen den VfB Stuttgart 1:3.

Mehr als kurios: Der Titel ging dabei an die zweite U 19-Mannschaft der Schwaben, die sich im Wettbewerb gegen Teams mit Spielern, die im Schnitt ein Jahr älter waren, behauptet hatte. Um überhaupt in der Pokalrunde starten zu dürfen, musste die VfB-Auswahl zuvor erst den Kreispokal gewinnen, hatte sich dabei ausgerechnet gegen den älteren U 19-Jahrgang der Stuttgarter durchgesetzt.

Vier Jahre später triumphierten dann aber auch Stuttgarts „Erste“. Beim 5:1 gegen den FK Pirmasens stürmte noch der 52-malige Nationalspieler Kevin Kurányi (nun Dynamo Moskau) für den VfB. Auch auf Seiten von Pirmasens machte ein Angreifer seinen Weg: Dominick Kumbela, der den DFB-Junioren-Vereinspokal zwei Jahre später (2003) im Trikot des 1. FC Kaiserslauern gegen Bayer 04 Leverkusen (4:1 nach Verlängerung) doch noch gewinnen konnte und auch einen Treffer beisteuerte, schoss Eintracht Braunschweig in der abgelaufenen Saison mit 19 Tore zum Aufstieg in die Bundesliga.

Frymuths Final-Botschaft: Vom Amateur- ins Olympiastadion

Das Finale zwischen Stuttgart und Pirmasens war das letzte Pokalendspiel, das nicht in Berlin oder Umgebung stattfand. Seit 2002 ist der Vereinspokal in der deutschen Hauptstadt beheimatet. Zunächst im Stadion an der Alten Försterei und im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Nach einem zweijährigen Gastspiel im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion vor den Toren Berlins wanderte das Endspiel schließlich ein Jahr vor dem 25-jährigen Jubiläum zum Stadion am Wurfplatz.

Dieses ist nur einen Steinwurf vom großen Olympiastadion entfernt, in dem am Abend das "große" Pokal-Finale zwischen dem frisch gebackenen Champions League-Sieger FC Bayern München und dem VfB Stuttgart steigt. "Der DFB-Junioren-Vereinspokal ist zu einer Botschaft für die jungen Spieler geworden: Im Vordergrund steht jetzt und auch in Zukunft, nach Berlin zu kommen und irgendwann vielleicht den Sprung vom Amateur- ins große Olympiastadion zu schaffen", beschreibt Peter Frymuth gegenüber DFB.de. Der Schlachtruf "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" habe sich auch im Jugendbereich fest etabliert und die Siegerehrung vor dem DFB-Pokal schafft noch einmal zusätzlichen Anreiz.

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Dr. Uwe Harttgen: "Nur noch wenig mit Jugendfußball zu tun"

Sein erstes Finale als Mitglied des DFB-Jugendausschusses erlebt am Samstag Dr. Uwe Harttgen. "Der DFB-Junioren-Vereinspokal ist längst eine Institution geworden. Die große Anzahl an Scouts und Managern auf der Tribüne beweist die steigende Attraktivität und Aufmerksamkeit. Die Spiele bewegen sich auf hohem Niveau und haben teilweise nur noch wenig mit Jugendfußball zu tun. Vor allem aber sind solche Finalpartien von der Mentalität her sowohl für den Sieger als auch für den Verlierer prägend", sagt der Vorsitzender der Kommission Leistungszentren und Ex-Profi des SV Werder Bremen zu DFB.de.

Bei der langen Liste an weiteren prominenten Vorbildern wie etwa den Nationaltorhütern René Adler und Manuel Neuer, den ebenfalls in die DFB-Elf berufenen Mario Götze, Mike Hanke, Christian Pander und Benjamin Lauth oder auch Kevin-Prince Boateng (AC Mailand) dürfte es also nicht lange dauern, bis das nächste Top-Talent erst im Pokalfinale glänzt und dann auf die große Bundesliga-Bühne wechselt.