FIFA-Regelhüter beschließen Videobeweis

Grünes Licht für die technische Innovation: Die Regelhüter des Weltverbands FIFA haben heute einer Testphase für den Videobeweis erwartungsgemäß zugestimmt. Damit wird die technische Unterstützung für die Schiedsrichter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der Bundesliga erprobt werden. Bis jedoch die Technik über Tore, Elfmeter und Platzverweise entscheiden kann, werden noch zwei Jahre vergehen. Das International Football Association Board (IFAB) hielt heute seine 130. Hauptversammlung im walisischen Cardiff ab. An der Sitzung nahm auch der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino teil. "Heute haben wir wirklich eine historische Entscheidung für den Fußball getroffen, sagte der Schweizer.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL Deutsche Fußball Liga sind gut gerüstet. Das bestätigen Ronny Zimmermann, der für Schiedsrichter und Qualifizierung zuständige DFB-Vizepräsident, Herbert Fandel, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses, und Ansgar Schwenken, DFL-Direktor für Fußball-Angelegenheiten und Fans. "Die technische Entwicklung hat die komplette Welt verändert und wirkt sich auch auf den Fußball und die Schiedsrichter aus", sagt Zimmermann. "Wenn die FIFA den Weg für den Videobeweis freigibt, wollen wir mitgestalten, eigene Gedanken miteinfließen lassen und schnellstmöglich erste Schritte machen können."

Zur Saison 2016/2017 soll eine erste "Offline"-Testphase in der Bundesliga starten. "Wir wollen mit der Bundesliga keine Spielerei betreiben und erst genügend Erfahrungen sammeln und protokollieren, bevor wir den Videobeweis einführen", begründet Schwenken. Im darauffolgenden Jahr ist eine "Live"-Testphase mit direkten Eingriffsmöglichkeiten des zusätzlichen Videoassistenten geplant. Mit der Saison 2018/2019 könnte der Videobeweis dann erstmals in der Bundesliga angewendet werden.

Fandel: "Altgediente Schiedsrichter prädestiniert als Videoassistenten"

Zum Einsatz kommen soll der Videobeweis in drei spielentscheidenden Situationen: Bei Toren, Elfmetersituationen und Platzverweisen. Ein Videoassistent, der entweder in einem Studio oder Van außerhalb des Stadion sitzt, soll – in der Regel während einer Spielunterbrechung – innerhalb von wenigen Sekunden seine Einschätzung der TV-Bilder per Funkverbindung an den Hauptschiedsrichter auf dem Spielfeld weitergeben. "Es gibt eine klare Kommunikationslinie zwischen Hauptschiedsrichter und Videoassistent", sagt Fandel, "aber die Spielleitung muss in einer Hand bleiben."

Wenn bei jedem Bundesligaspiel ein zusätzlicher Unparteiischer im Einsatz ist, könnte der Kader der Bundesligaschiedsrichter auf 26 erhöht werden. Zudem könnten laut Fandel auch Ex-Referees, die die Altersgrenze für aktive Einsätze überschritten haben, als Videoassistenten eingesetzt werden. Denn: "Sie wären prädestiniert dafür, weil sie die notwendige Erfahrung und Ruhe haben."



Grünes Licht für die technische Innovation: Die Regelhüter des Weltverbands FIFA haben heute einer Testphase für den Videobeweis erwartungsgemäß zugestimmt. Damit wird die technische Unterstützung für die Schiedsrichter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der Bundesliga erprobt werden. Bis jedoch die Technik über Tore, Elfmeter und Platzverweise entscheiden kann, werden noch zwei Jahre vergehen. Das International Football Association Board (IFAB) hielt heute seine 130. Hauptversammlung im walisischen Cardiff ab. An der Sitzung nahm auch der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino teil. "Heute haben wir wirklich eine historische Entscheidung für den Fußball getroffen, sagte der Schweizer.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL Deutsche Fußball Liga sind gut gerüstet. Das bestätigen Ronny Zimmermann, der für Schiedsrichter und Qualifizierung zuständige DFB-Vizepräsident, Herbert Fandel, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses, und Ansgar Schwenken, DFL-Direktor für Fußball-Angelegenheiten und Fans. "Die technische Entwicklung hat die komplette Welt verändert und wirkt sich auch auf den Fußball und die Schiedsrichter aus", sagt Zimmermann. "Wenn die FIFA den Weg für den Videobeweis freigibt, wollen wir mitgestalten, eigene Gedanken miteinfließen lassen und schnellstmöglich erste Schritte machen können."

Zur Saison 2016/2017 soll eine erste "Offline"-Testphase in der Bundesliga starten. "Wir wollen mit der Bundesliga keine Spielerei betreiben und erst genügend Erfahrungen sammeln und protokollieren, bevor wir den Videobeweis einführen", begründet Schwenken. Im darauffolgenden Jahr ist eine "Live"-Testphase mit direkten Eingriffsmöglichkeiten des zusätzlichen Videoassistenten geplant. Mit der Saison 2018/2019 könnte der Videobeweis dann erstmals in der Bundesliga angewendet werden.

Fandel: "Altgediente Schiedsrichter prädestiniert als Videoassistenten"

Zum Einsatz kommen soll der Videobeweis in drei spielentscheidenden Situationen: Bei Toren, Elfmetersituationen und Platzverweisen. Ein Videoassistent, der entweder in einem Studio oder Van außerhalb des Stadion sitzt, soll – in der Regel während einer Spielunterbrechung – innerhalb von wenigen Sekunden seine Einschätzung der TV-Bilder per Funkverbindung an den Hauptschiedsrichter auf dem Spielfeld weitergeben. "Es gibt eine klare Kommunikationslinie zwischen Hauptschiedsrichter und Videoassistent", sagt Fandel, "aber die Spielleitung muss in einer Hand bleiben."

Wenn bei jedem Bundesligaspiel ein zusätzlicher Unparteiischer im Einsatz ist, könnte der Kader der Bundesligaschiedsrichter auf 26 erhöht werden. Zudem könnten laut Fandel auch Ex-Referees, die die Altersgrenze für aktive Einsätze überschritten haben, als Videoassistenten eingesetzt werden. Denn: "Sie wären prädestiniert dafür, weil sie die notwendige Erfahrung und Ruhe haben."

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Fragen und Antworten zum Videobeweis

Wie geht es nach dem Beschluss des IFAB weiter?

In der Saison 2016/2017 soll es eine "Offline"-Testphase, 2017/2018 eine "Live"-Testphase geben. Frühestens zur Saison 2018/2019 könnte der Videobeweis eingesetzt werden.

Bei welchen Situationen soll der Videobeweis zum Einsatz kommen?

Die Vorgaben der FIFA decken sich mit den Ansichten bei DFB und DFL: Nur bei spielentscheidenden Situationen wie Toren, Elfmetersituationen und Platzverweisen. Ob beispielsweise bei einem Freistoß in aussichtsreicher Position Videosequenzen ausgewertet werden sollen, ist noch unklar und soll in der Testphase geprüft werden.

Wie könnte der Videobeweis funktionieren?

Die Hauptverantwortung bleibt beim Schiedsrichter auf dem Spielfeld. Ein zusätzlicher Video-Assistent, der in einem Studio oder Van außerhalb des Stadions sitzt, nutzt TV-Bilder der DFL-Tochter Sportcast als Basis seiner Entscheidungen und steht per Funkverbindung in direktem Austausch mit dem Schiedsrichter.

Wann soll der Videobeweis zum Einsatz kommen?

Vornehmlich in Spielunterbrechungen. "Wenn der Ball ruht, hat man am meisten Zeit“, sagt Fandel. Der Hauptschiedsrichter kann die Fortführung des Spiels verzögern, um eine strittige Situation überprüfen zu lassen. Ebenso kann der Videoassistent den Hauptschiedsrichter über kritische Situationen informieren. Eine Möglichkeit für Mannschaften, bestimmte Situationen überprüfen zu lassen, wird während der Testphase in Deutschland nicht geben.

Wie schnell kann der Videoassistent eine Entscheidung fällen?

Herbert Fandel betont: "Sicherheit geht vor Schnelligkeit!" Beim Pilotprojekt in den Niederlanden konnte der Videoassistent innerhalb von zehn bis 15 Sekunden entscheiden. Die Spielzeit wird währenddessen nicht angehalten, sondern nachgespielt. Daher kann es auch passieren, dass es eine längere Nachspielzeit als bisher gibt.

In welchen Ligen in Deutschland wird getestet?

Aufgrund der hohen personellen und technischen Anforderungen soll der Videobeweis nur in der Bundesliga zum Einsatz kommen.

Wird nur in Deutschland getestet?

Insgesamt hatten sich neun Verbände bei der FIFA für die Testphase beworben. Ein Pilotprojekt fand bereits in den Niederlanden statt. Die Koordination der verschiedenen Tests liegt bei der FIFA. In anderen Ländern sollen beispielsweise auch sogenannte Challenges der Mannschaften wie im Tennis möglich sein.