FIFA-Präsident Blatter lobt Frauen-WM: "Sehr zufrieden"

Einen Tag vor dem Endspiel haben der Internationale Fußball-Verband (FIFA) und das Organisationskomitee (WM-OK) ein sehr zufriedenstellendes Fazit der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 gezogen. "Ich bin ein sehr zufriedener Präsident. Wir hatten eine außerordentlich gute Organisation des Wettbewerbs", sagte Joseph S. Blatter.

Der FIFA-Präsident dankte dem WM-OK mit Steffi Jones an der Spitze, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Bundesregierung, den Bundesländern und den neun WM-Städten, ohne die die Frauen-WM nicht möglich gewesen wäre. "Die Stadien waren großartig, die Begeisterung des Publikums hat sich fortgesetzt, auch nachdem die deutsche Mannschaft gestrauchelt war", sagte Blatter. Er verkündete, dass die FIFA kurzfristig beschlossen habe, das Preisgeld für die Frauen-WM von 6,8 Millionen auf 10,0 Millionen Dollar (8 Millionen Euro) zu erhöhen.

Steffi Jones, die Präsidentin des WM-OK, gab die Abschlusszahl der verkauften Eintrittskarten bekannt. 782 000 der insgesamt 900 000 Tickets sind verkauft worden, sagte sie. "Das sind 86 Prozent. Darauf können wir stolz sein." Steffi Jones dankte auch der Deutschen Fußball Liga, dem Dachverband der 36 deutschen Profivereine, weil mehrere Erst- und Zweitliga-Clubs ihre Stadien zur Verfügung gestellt und deswegen Beeinträchtigungen bei ihrer Saison-Vorbereitung in Kauf genommen hatten. "Ganz toll war das Publikum. Es war fußballbegeistert, hatte Fachkenntnis und war sehr fair", sagte Steffi Jones. Das sportliche Niveau des Turniers wäre im Vergleich zu den Weltmeisterschaften 2003 und 2007 weiter gestiegen, erklärte die 111-malige Nationalspielerin.

Theo Zwanziger: "Vier FIFA-Turniere haben uns weiter gebracht"

DFB-Präsident Theo Zwanziger sprach der FIFA ausdrücklichen Dank dafür aus, dass sie in den vergangenen sechs Jahren vier große Turniere nach Deutschland vergeben hat. Vor der Frauen-WM 2011 hatte der DFB den Konföderationen-Pokal 2005, die Männer-WM 2006 und die U-20-WM der Frauen 2010 ausgerichtet. "Diese vier Turniere haben den deutschen Fußball sehr viel weiter gebracht", sagte Zwanziger.

Dass in Deutschland phantastische Stadien zur Verfügung stünden, sei ein Ergebnis der WM 2006. "Sie hat auch dazu geführt, dass wir attraktive Stadien für 20 000 bis 30 000 Zuschauer haben, die sehr gut geeignet sind für den Frauenfußball", erklärte der DFB-Präsident. Die Nachwuchsförderung der Mädchen wäre so gut strukturiert im DFB wie bei den Jungen, die Kampagne "Team 2011" habe die Zusammenarbeit zwischen Schule und den Vereinen stabilisiert und verbessert. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft werde "große Anstrengungen" unternehmen, nach dem Ausscheiden im Viertelfinale bei künftigen Turnieren wieder besser abzuschneiden, sagte Zwanziger in seinem Resümee.

Nur die Erwartungen, dass die Frauen-Bundesliga vom WM-Boom markant profitieren könne, dämpfte er. "Wer glaubt, das nationale Event der WM auf die Bundesliga übertragen zu können, hat keine Ahnung vom Fußball", sagte Zwanziger. Die Bundesliga sei eine Sache der Clubs“, betonte der DFB-Präsident. "Der DFB kann nur helfen." Um die Bundesliga attraktiver zu machen, müssten alle an einem Strang ziehen. Das mittelfristige Ziel laute, die Frauen-Bundesliga auf die Höhe der 3. Liga der Männer zu bringen.

Sechs Dopingfälle trüben WM-Fazit: Fünf Nordkoreanerinnen betroffen



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Einen Tag vor dem Endspiel haben der Internationale Fußball-Verband (FIFA) und das Organisationskomitee (WM-OK) ein sehr zufriedenstellendes Fazit der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 gezogen. "Ich bin ein sehr zufriedener Präsident. Wir hatten eine außerordentlich gute Organisation des Wettbewerbs", sagte Joseph S. Blatter.

Der FIFA-Präsident dankte dem WM-OK mit Steffi Jones an der Spitze, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Bundesregierung, den Bundesländern und den neun WM-Städten, ohne die die Frauen-WM nicht möglich gewesen wäre. "Die Stadien waren großartig, die Begeisterung des Publikums hat sich fortgesetzt, auch nachdem die deutsche Mannschaft gestrauchelt war", sagte Blatter. Er verkündete, dass die FIFA kurzfristig beschlossen habe, das Preisgeld für die Frauen-WM von 6,8 Millionen auf 10,0 Millionen Dollar (8 Millionen Euro) zu erhöhen.

Steffi Jones, die Präsidentin des WM-OK, gab die Abschlusszahl der verkauften Eintrittskarten bekannt. 782 000 der insgesamt 900 000 Tickets sind verkauft worden, sagte sie. "Das sind 86 Prozent. Darauf können wir stolz sein." Steffi Jones dankte auch der Deutschen Fußball Liga, dem Dachverband der 36 deutschen Profivereine, weil mehrere Erst- und Zweitliga-Clubs ihre Stadien zur Verfügung gestellt und deswegen Beeinträchtigungen bei ihrer Saison-Vorbereitung in Kauf genommen hatten. "Ganz toll war das Publikum. Es war fußballbegeistert, hatte Fachkenntnis und war sehr fair", sagte Steffi Jones. Das sportliche Niveau des Turniers wäre im Vergleich zu den Weltmeisterschaften 2003 und 2007 weiter gestiegen, erklärte die 111-malige Nationalspielerin.

Theo Zwanziger: "Vier FIFA-Turniere haben uns weiter gebracht"

DFB-Präsident Theo Zwanziger sprach der FIFA ausdrücklichen Dank dafür aus, dass sie in den vergangenen sechs Jahren vier große Turniere nach Deutschland vergeben hat. Vor der Frauen-WM 2011 hatte der DFB den Konföderationen-Pokal 2005, die Männer-WM 2006 und die U-20-WM der Frauen 2010 ausgerichtet. "Diese vier Turniere haben den deutschen Fußball sehr viel weiter gebracht", sagte Zwanziger.

Dass in Deutschland phantastische Stadien zur Verfügung stünden, sei ein Ergebnis der WM 2006. "Sie hat auch dazu geführt, dass wir attraktive Stadien für 20 000 bis 30 000 Zuschauer haben, die sehr gut geeignet sind für den Frauenfußball", erklärte der DFB-Präsident. Die Nachwuchsförderung der Mädchen wäre so gut strukturiert im DFB wie bei den Jungen, die Kampagne "Team 2011" habe die Zusammenarbeit zwischen Schule und den Vereinen stabilisiert und verbessert. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft werde "große Anstrengungen" unternehmen, nach dem Ausscheiden im Viertelfinale bei künftigen Turnieren wieder besser abzuschneiden, sagte Zwanziger in seinem Resümee.

Nur die Erwartungen, dass die Frauen-Bundesliga vom WM-Boom markant profitieren könne, dämpfte er. "Wer glaubt, das nationale Event der WM auf die Bundesliga übertragen zu können, hat keine Ahnung vom Fußball", sagte Zwanziger. Die Bundesliga sei eine Sache der Clubs“, betonte der DFB-Präsident. "Der DFB kann nur helfen." Um die Bundesliga attraktiver zu machen, müssten alle an einem Strang ziehen. Das mittelfristige Ziel laute, die Frauen-Bundesliga auf die Höhe der 3. Liga der Männer zu bringen.

Sechs Dopingfälle trüben WM-Fazit: Fünf Nordkoreanerinnen betroffen

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Getrübt wurde die WM-Bilanz durch den Dopingbericht. Michel d'Hooghe, der Vorsitzende der Medizinischen Kommission der FIFA, und FIFA-Chefarzt Prof. Jiri Dvorak gaben bekannt, dass sich die Zahl der Dopingfälle mit dem Abschluss der Untersuchungen auf sechs erhöht hat. Eine Kolumbianerin, der im Vorfeld der WM die Einnahme unerlaubter Mittel nachgewiesen wurde, sei schon vor dem WM-Start gesperrt worden.

Zu den beiden Fällen, die aus dem Team von Nordkorea vor dem letzten Gruppenspiel gegen Kolumbien bekannt wurden, seien drei weitere gekommen. Das sei das Ergebnis der Tests, die an der gesamten Mannschaft nach dem Spiel gegen Kolumbien in Bochum, vorgenommen wurden. Nachgewiesen wurden in allen fünf Fällen anabole Steroide. "Es schmerzt, wir sind in der FIFA konfrontiert mit einem ganz groben, bösen Dopingfall, das stimmt", sagte Blatter. Die Disziplinarkommission der FIFA wird in Kürze entscheiden, welche Sanktionen gegen Nordkorea ergriffen werden.

Ermittelt wurde auch die Quelle des Dopings durch eine langwierige und aufwändige Analyse, die in den Antidoping-Labors in Dresden, Köln, Montreal und Athen vorgenommen wurde. Die Spielerinnen erhielten nach Angaben ihrer Teamärztin eine "traditionelle chinesische Substanz", wie Dvorak erklärte. Die Teamärztin übergab der FIFA eine Probe des Mittels. Es stammt aus der Drüse eines Moschushirschen, das in Teilen Asiens als Heilmittel gehandelt wird. Die Spielerinnen seien damit behandelt worden, weil Teile der Nationalmannschaft nach einem Blitzeinschlag am 8. Juni in ihrer Heimat medizinisch versorgt werden mussten.

Dvorak sagte, der Vorfall sei nicht klar einzuschätzen. Man habe lediglich Berichte der Nordkoreaner gehört und Fotos gezeigt bekommen, wie Spielerinnen von Ambulanzen nach dem Blitzeinschlag vom Platz getragen wurden. Die nordkoreanische Teamleitung habe auf die sehr ungewöhnliche Durchführung von Dopingtests für die gesamte Mannschaft in Bochum überrascht reagiert. "Aber sie hat kooperiert", sagte Dvorak. Der nordkoreanische Fußball-Verband habe sich inzwischen schriftlich dafür entschuldigt, der FIFA großen Schaden zugefügt zu haben.