FFC-Coach Bell: "Grund für Euphorie gibt es nicht"

Colin Bell versuchte hinterher erst gar nicht, mit Lob zu sparen. Warum auch? Der 1. FFC Frankfurt hatte schließlich nicht irgendwie den großen Klassiker der Frauen-Bundesliga gewonnen. Nein, das Team von Trainer Bell hatte seine ganze Klasse demonstriert und mit dem 3:0 beim 1. FFC Turbine Potsdam ein klares Zeichen an die Konkurrenz gesendet: Der Weg über die Deutsche Meisterschaft führt nur über den 1. FFC Frankfurt. Das ist spätestens seit Sonntagnachmittag eindeutig.

"Es war ein tolles und faires Spiel vor einer stimmungsvollen Kulisse, das wir noch höher hätten gewinnen können – allerdings wollen wir auch nicht zu gierig sein", sagte Bell später. Für den 52-Jährigen war es der erste Sieg überhaupt beim großen Konkurrenten.

"In der Weihnachtspause ein wenig zur Ruhe kommen"

Viel Zeit zum Jubeln blieb allerdings nicht. Denn fast unmittelbar nach dem Schlusspfiff richtete Bell den Blick bereits wieder nach vorne. Am kommenden Sonntag (ab 13 Uhr) steht zum Abschluss eines sehr wechselhaften Jahres noch das Viertelfinale des DFB-Pokals auf dem Programm. Und die Frankfurterinnen wollen auf keinen Fall, dass ihr Weg zum großen Endspiel in Köln beim Zweitligisten SV Werder Bremen bereits ein Ende findet. "Jetzt bereiten wir uns noch bestmöglich auf unser Pokalspiel vor", sagt Bell deshalb: "Dann können wir in der Weihnachtspause ein wenig zur Ruhe kommen."

Sie werden mit großem Selbstvertrauen bei den Norddeutschen auflaufen können. Das haben sich die Frankfurterinnen in den vergangenen Monaten erarbeitet. Schließlich haben sie sich mit acht Siegen und zwei Unentschieden eine hervorragende Ausgangssituation im Titelkampf der Bundesliga erarbeitet. Noch viel besser: Seit Colin Bell im Sommer zu den Hessinnen kam, haben sie noch keine Niederlage hinnehmen müssen.

"Es läuft ganz gut", sagt der ehemalige Profi beinahe bescheiden: "Aber wir sind noch lange nicht dort, wo ich die Mannschaft gerne sehen möchte. Das ist ein Prozess. Ich habe den Spielerinnen den Weg gezeigt, gehen müssen sie ihn allerdings selbst." Sogar mit dem 3:0 beim großen Konkurrenten war der Perfektionist nicht ausschließlich zufrieden – zu viele Chancen hatte sein Team aus seiner Sicht zugelassen. Gleichzeitig zu viele eigene Möglichkeiten vergeben.

Werbung für den Frauenfußball

Dennoch war dieses Aufeinandertreffen ohne Zweifel wieder Werbung für den Frauenfußball. Da gab es keine zwei Meinungen - trotz des letztlich klaren Ausgangs. Es lief von der ersten Minute an perfekt für die Frankfurterinnen. Praktisch mit dem ersten Angriff gelang Simone Laudehr das 1:0 (1.). Kurz vor der Pause erhöhte Celia Sasic auf 2:0 (36.). Und wenige Augenblicke nach dem Wechsel stellte die dritte deutsche Nationalspielerin Lira Bajramaj den Endstand her (48.).

"Der frühe Treffer hat uns Selbstvertrauen gegeben. Zudem musste Potsdam danach direkt offensiver agieren, was uns zugute kam", analysierte Bell: "Turbine hätte sicher auch ein Tor erzielen können. Aber wir hätten ebenfalls noch das eine oder andere Mal erfolgreich sein können."

"Es ist nicht so, dass uns die Erfolge zugeflogen kommen"

Es ist schon erstaunlich, wie schnell der FFC die Philosophie des neuen Trainers verinnerlicht hat. Die Mannschaft spielt ohne Umschweife nach vorne. Powerfußball nennt Bell das. Die Defensive steht weitestgehend sicher. Und auch der Teamgeist ist wieder hergestellt. "Es ist ja nicht so, dass uns die Erfolge zugeflogen kommen", sagt der Engländer: "Wir arbeiten sehr hart dafür, in jeder Einheit. Es ist erfreulich, wenn man dann am Wochenende sieht, dass die Ideen auf dem Platz umgesetzt werden."



Colin Bell versuchte hinterher erst gar nicht, mit Lob zu sparen. Warum auch? Der 1. FFC Frankfurt hatte schließlich nicht irgendwie den großen Klassiker der Frauen-Bundesliga gewonnen. Nein, das Team von Trainer Bell hatte seine ganze Klasse demonstriert und mit dem 3:0 beim 1. FFC Turbine Potsdam ein klares Zeichen an die Konkurrenz gesendet: Der Weg über die Deutsche Meisterschaft führt nur über den 1. FFC Frankfurt. Das ist spätestens seit Sonntagnachmittag eindeutig.

"Es war ein tolles und faires Spiel vor einer stimmungsvollen Kulisse, das wir noch höher hätten gewinnen können – allerdings wollen wir auch nicht zu gierig sein", sagte Bell später. Für den 52-Jährigen war es der erste Sieg überhaupt beim großen Konkurrenten.

"In der Weihnachtspause ein wenig zur Ruhe kommen"

Viel Zeit zum Jubeln blieb allerdings nicht. Denn fast unmittelbar nach dem Schlusspfiff richtete Bell den Blick bereits wieder nach vorne. Am kommenden Sonntag (ab 13 Uhr) steht zum Abschluss eines sehr wechselhaften Jahres noch das Viertelfinale des DFB-Pokals auf dem Programm. Und die Frankfurterinnen wollen auf keinen Fall, dass ihr Weg zum großen Endspiel in Köln beim Zweitligisten SV Werder Bremen bereits ein Ende findet. "Jetzt bereiten wir uns noch bestmöglich auf unser Pokalspiel vor", sagt Bell deshalb: "Dann können wir in der Weihnachtspause ein wenig zur Ruhe kommen."

Sie werden mit großem Selbstvertrauen bei den Norddeutschen auflaufen können. Das haben sich die Frankfurterinnen in den vergangenen Monaten erarbeitet. Schließlich haben sie sich mit acht Siegen und zwei Unentschieden eine hervorragende Ausgangssituation im Titelkampf der Bundesliga erarbeitet. Noch viel besser: Seit Colin Bell im Sommer zu den Hessinnen kam, haben sie noch keine Niederlage hinnehmen müssen.

"Es läuft ganz gut", sagt der ehemalige Profi beinahe bescheiden: "Aber wir sind noch lange nicht dort, wo ich die Mannschaft gerne sehen möchte. Das ist ein Prozess. Ich habe den Spielerinnen den Weg gezeigt, gehen müssen sie ihn allerdings selbst." Sogar mit dem 3:0 beim großen Konkurrenten war der Perfektionist nicht ausschließlich zufrieden – zu viele Chancen hatte sein Team aus seiner Sicht zugelassen. Gleichzeitig zu viele eigene Möglichkeiten vergeben.

Werbung für den Frauenfußball

Dennoch war dieses Aufeinandertreffen ohne Zweifel wieder Werbung für den Frauenfußball. Da gab es keine zwei Meinungen - trotz des letztlich klaren Ausgangs. Es lief von der ersten Minute an perfekt für die Frankfurterinnen. Praktisch mit dem ersten Angriff gelang Simone Laudehr das 1:0 (1.). Kurz vor der Pause erhöhte Celia Sasic auf 2:0 (36.). Und wenige Augenblicke nach dem Wechsel stellte die dritte deutsche Nationalspielerin Lira Bajramaj den Endstand her (48.).

"Der frühe Treffer hat uns Selbstvertrauen gegeben. Zudem musste Potsdam danach direkt offensiver agieren, was uns zugute kam", analysierte Bell: "Turbine hätte sicher auch ein Tor erzielen können. Aber wir hätten ebenfalls noch das eine oder andere Mal erfolgreich sein können."

"Es ist nicht so, dass uns die Erfolge zugeflogen kommen"

Es ist schon erstaunlich, wie schnell der FFC die Philosophie des neuen Trainers verinnerlicht hat. Die Mannschaft spielt ohne Umschweife nach vorne. Powerfußball nennt Bell das. Die Defensive steht weitestgehend sicher. Und auch der Teamgeist ist wieder hergestellt. "Es ist ja nicht so, dass uns die Erfolge zugeflogen kommen", sagt der Engländer: "Wir arbeiten sehr hart dafür, in jeder Einheit. Es ist erfreulich, wenn man dann am Wochenende sieht, dass die Ideen auf dem Platz umgesetzt werden."

Obwohl die Frankfurterinnen nun mit sechs Punkten Vorsprung auf Turbine an der Tabellenspitze thronen, warnt Bell vor übertriebener Euphorie. Potsdam hat noch ein Spiel weniger ausgetragen, der VfL Wolfsburg sogar zwei – gegen den Triple-Sieger muss Frankfurt noch beide Begegnungen bestreiten. Es ist also noch lange keine Vorentscheidung gefallen.

"Wir können kurz aufatmen und zufrieden auf das vergangene Wochenende schauen", betont Bell: "Aber einen Grund für Euphorie gibt es natürlich überhaupt nicht." Es bleibt also spannend. Derzeit deutet alles darauf hin, dass sich bis zum Saisonende ein Dreikampf um den Titel abzeichnet. Aber eines ist ebenfalls ganz gewiss: Der 1. FFC Frankfurt hat am Sonntagnachmittag ein riesengroßes Ausrufezeichen hinter seine bisherigen Saisonleistungen gesetzt.