Feltscher: "MSV auf bestem Weg zu einer Spitzenmannschaft"

Er ist der erste Venezolaner in der Geschichte der 3. Liga - und schon nach wenigen Wochen ein wichtiger Erfolgsfaktor beim MSV Duisburg: Die Rede ist von Rolf Feltscher. Erst Mitte August wechselte der robuste Abwehrmann, der bisher sechs A-Länderspiele für Venezuela absolvierte, zum Traditionsverein zwischen Rhein und Ruhr. Seit der braungebrannte Wuschelkopf, der einige MSV-Fans sofort an den brasilianischen Nationalspieler Dante vom FC Bayern München erinnerte, für die "Zebras" auf dem Platz steht, blieb Duisburg ungeschlagen und sogar ohne Gegentreffer.

Die längste Zeit seiner Kindheit verbachte der 23-Jährige, der mit vollem Namen Rolf Günther Feltscher Martínez heißt, in der Schweiz. Zusammen mit seinem älteren Bruder Frank Feltscher (24/jetzt beim FC Aarau) durchlief er die Jugend des Schweizer Rekordmeisters Grasshoppers Zürich. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rolf Feltscher, der noch zwei weitere Brüder und eine Schwester hat, im besten Schwizerdütsch mit dem Journalisten Dominik Sander über seinen gelungenen Einstand in Deutschland, das neue Prunkstück der MSV-Mannschaft und sein Duell mit Zlatan Ibrahimovic in Italien.

DFB.de: Der MSV Duisburg kletterte durch das 2:0 gegen den vorherigen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers auf den dritten Rang und erreichte damit die beste Platzierung seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga. Sind die "Zebras" nun wieder eine Spitzenmannschaft, Herr Feltscher?

Rolf Feltscher: Wir sind auf dem besten Weg, eine zu werden, doch unsere Mannschaft spielt noch nicht so lange zusammen. Unser Ziel ist es, oben dranzubleiben. Dafür arbeiten wir sehr akribisch - und zeigen es auch am Wochenende auf dem Platz.

DFB.de: Wenn Sie auf dem Platz standen, kassierte Duisburg noch kein einziges Gegentor. Ist die Defensive das neue Prunkstück?

Feltscher: Wir stehen in der Tat sehr stabil. Unser Trainer Gino Lettieri legt viel Wert darauf und trainiert mit uns deshalb sehr viel im taktischen Bereich. Es ist ein positives Gefühl zu wissen, dass uns dann auch mal ein Tor zum Sieg reicht.

DFB.de: Sie wurden erst vor knapp einem Monat aus der Schweiz verpflichtet, wirken aber schon wie ein fester Bestandteil der Viererkette-

Feltscher: Wenn dich eine Mannschaft so positiv aufnimmt und eine positive Grundstimmung im gesamten Verein herrscht, dann hast du es als neuer Spieler etwas leichter. Ich fühle mich, als ob ich schon viel länger beim MSV spielen würde.



Er ist der erste Venezolaner in der Geschichte der 3. Liga - und schon nach wenigen Wochen ein wichtiger Erfolgsfaktor beim MSV Duisburg: Die Rede ist von Rolf Feltscher. Erst Mitte August wechselte der robuste Abwehrmann, der bisher sechs A-Länderspiele für Venezuela absolvierte, zum Traditionsverein zwischen Rhein und Ruhr. Seit der braungebrannte Wuschelkopf, der einige MSV-Fans sofort an den brasilianischen Nationalspieler Dante vom FC Bayern München erinnerte, für die "Zebras" auf dem Platz steht, blieb Duisburg ungeschlagen und sogar ohne Gegentreffer.

Die längste Zeit seiner Kindheit verbachte der 23-Jährige, der mit vollem Namen Rolf Günther Feltscher Martínez heißt, in der Schweiz. Zusammen mit seinem älteren Bruder Frank Feltscher (24/jetzt beim FC Aarau) durchlief er die Jugend des Schweizer Rekordmeisters Grasshoppers Zürich. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rolf Feltscher, der noch zwei weitere Brüder und eine Schwester hat, im besten Schwizerdütsch mit dem Journalisten Dominik Sander über seinen gelungenen Einstand in Deutschland, das neue Prunkstück der MSV-Mannschaft und sein Duell mit Zlatan Ibrahimovic in Italien.

DFB.de: Der MSV Duisburg kletterte durch das 2:0 gegen den vorherigen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers auf den dritten Rang und erreichte damit die beste Platzierung seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga. Sind die "Zebras" nun wieder eine Spitzenmannschaft, Herr Feltscher?

Rolf Feltscher: Wir sind auf dem besten Weg, eine zu werden, doch unsere Mannschaft spielt noch nicht so lange zusammen. Unser Ziel ist es, oben dranzubleiben. Dafür arbeiten wir sehr akribisch - und zeigen es auch am Wochenende auf dem Platz.

DFB.de: Wenn Sie auf dem Platz standen, kassierte Duisburg noch kein einziges Gegentor. Ist die Defensive das neue Prunkstück?

Feltscher: Wir stehen in der Tat sehr stabil. Unser Trainer Gino Lettieri legt viel Wert darauf und trainiert mit uns deshalb sehr viel im taktischen Bereich. Es ist ein positives Gefühl zu wissen, dass uns dann auch mal ein Tor zum Sieg reicht.

DFB.de: Sie wurden erst vor knapp einem Monat aus der Schweiz verpflichtet, wirken aber schon wie ein fester Bestandteil der Viererkette-

Feltscher: Wenn dich eine Mannschaft so positiv aufnimmt und eine positive Grundstimmung im gesamten Verein herrscht, dann hast du es als neuer Spieler etwas leichter. Ich fühle mich, als ob ich schon viel länger beim MSV spielen würde.

DFB.de: Kickers-Trainer Horst Steffen bezeichnete die Spielweise der Duisburger als neues "Catenaccio". Wie ist Ihre Meinung dazu?

Feltscher: Jeder Trainer und Spieler hat seine Sichtweise und das Recht, seine Meinung zu äußern. Wir wussten, dass die Stuttgarter Kickers sehr dominant auftreten und das Spiel beherrschen wollen. Wir wollten hinten gut stehen und auf die Chancen zu warten. Das hat gegen die Kickers gut geklappt.

DFB.de: Mit dem FC Parma, US Grosseto und Biancoscudati Padova kickten Sie früher für gleich drei italienische Vereine. Was waren die prägendsten Ereignisse in dieser Zeit?

Feltscher: Um kurz beim Thema Catenaccio zu bleiben: Ich habe sofort festgestellt, dass bei einigen italienischen Vereinen noch weitaus extremer verteidigt wird. Als ich 2010 zum FC Parma ging, war es schwer, mich dort als junger Spieler zu behaupten. Vergleichsweise setzen die Klubs in der Serie A vermehrt auf Erfahrung. Ein Höhepunkt war ein Spiel mit Parma beim AC Mailand, als ich dem schwedischen Starstürmer Zlatan Ibrahimovic gegenüberstand. Da bekommst du sofort deine Grenzen aufgezeigt. Insgesamt habe ich viele positive und lehrreiche Dinge mitgenommen.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie durch Ihren Wechsel nach Deutschland?

Feltscher: Ich habe nur Positives über den deutschen Fußball gehört und wollte diese spezielle Euphorie kennenlernen. Der MSV Duisburg ist ein großer Name mit Geschichte. Zusammen mit der Atmosphäre bei den Heimspielen macht es keinen Unterschied, in welcher Liga ich dann spiele.

DFB.de: Sie haben sämtliche Junioren-Nationalmannschaften der Schweiz durchlaufen, spielen seit 2011 aber für Venezuela. Wie kam es zu dem Wechsel?

Feltscher: Im September 2011 war ich zunächst noch für die Schweiz in zwei Qualifikationsspielen zur U 21-Europameisterschaft am Ball, Kontakt zur A-Mannschaft gab es aber nicht. Der Verband von Venezuela meldete sich einige Wochen später, bereits beim 1:0 gegen Argentinien gehörte ich zum Aufgebot. Es ist eine Ehre, für das Land zu spielen, in dem ich mit meiner Mutter gelebt habe, bevor wir in die Schweiz gezogen sind. Leider haben wir die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien knapp verpasst.

DFB.de: Wie halten Sie den Kontakt zu Ihrem Bruder Frank Feltscher, der beim FC Aarau in der Schweiz unter Vertrag steht, und zum Rest Ihrer Familie?

Feltscher: Ein Teil meiner Familie lebt in der Schweiz, der andere in Venezuela. Der Kontakt ist eng, aber mein Bruder Frank und ich können uns beispielsweise nur während einer Länderspielpause besuchen.

DFB.de: Aktuell läuft Duisburg bei Heimspielen nicht in den gewohnten Zebrastreifen, sondern in grünen Auswärtstrikots auf - und holte damit zwei Siege. Was halten Sie von der bei den Fans nicht ganz unumstrittenen Aktion?

Feltscher: Damit habe ich mich - ehrlich gesagt - nicht groß beschäftigt und auch nicht nachgefragt. Mir gefallen alle Trikots des MSV. (lächelt)

DFB.de: Die MSV-Fans konnten Sie immerhin durch Ihre markante Frisur begeistern. Wie oft gehen Sie eigentlich zum Friseur?

Feltscher: Das zähle ich gar nicht. Ich habe schon im Alter von 15 Jahren meine Haare länger wachsen lassen und mich dabei nicht an Dante oder anderen Spielern orientiert. Manchmal greift auch meine Frau zur Schere.