Fellhauer: "Wir müssen mal das Tor treffen"

Der deutschen U 17 droht bei der WM in Costa Rica das Aus nach der Gruppenphase. Im letzten Spiel in der Nacht von Samstag auf Sonntag (0 Uhr MEZ, live bei Eurosport) sollte gegen Nordkorea ein Sieg her, außerdem darf Kanada nicht gegen Gruppensieger Ghana gewinnen.

Kim Fellhauer will dazu beitragen, die Chance aufs Viertelfinale doch noch zu ergreifen - wenn sie sich denn bietet. Die Saarbrückerin ist nicht nur dank ihrer Vielseitigkeit eine der Säulen im DFB-Team. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Paula Widmer spricht die 16-Jährige über die bisherigen Vorstellungen, das Gruppenfinale, den Stellenwert des Fußballs in ihrer Familie und die nötige Disziplin, um etwas erreichen zu wollen.

DFB.de: Die ersten Spiele sind nicht nach Plan gelaufen. Woran hat es gelegen?

Kim Fellhauer: Wir haben beim 0:1 gegen Ghana einfach nicht das Tor getroffen, obwohl wir ganz klar die bessere Mannschaft waren. Wir haben unglücklich verloren. Im ersten Spiel gegen Kanada sind wir früh in Rückstand geraten, das hatten wir uns so auch nicht vorgestellt. Wir sind dann in der zweiten Halbzeit gut ins Spiel gekommen und hatten noch die Chance zum 3:2, sie aber nicht genutzt.

DFB.de: Was muss gegen Nordkorea besser werden?

Fellhauer: Wir müssen mal das Tor treffen. Wir werden bis zum Spiel auf Nordkorea eingestellt sein, kennen die Stärken und Schwächen des Gegners. Und dann müssen wir alles geben.

DFB.de: Wie schätzen Sie den letzten Gruppengegner ein?

Fellhauer: Nordkorea ist ein Gegner, der uns ähnlich ist - mit einer hohen Laufbereitschaft, einem guten Passspiel und einem guten Spielaufbau. Aber die Nordkoreanerinnen hatten auch das Problem gegen Kanada und Ghana, dass sie das Tor nicht getroffen haben, obwohl sie das ganze Spiel dominiert haben.



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Der deutschen U 17 droht bei der WM in Costa Rica das Aus nach der Gruppenphase. Im letzten Spiel in der Nacht von Samstag auf Sonntag (0 Uhr MEZ, live bei Eurosport) sollte gegen Nordkorea ein Sieg her, außerdem darf Kanada nicht gegen Gruppensieger Ghana gewinnen.

Kim Fellhauer will dazu beitragen, die Chance aufs Viertelfinale doch noch zu ergreifen - wenn sie sich denn bietet. Die Saarbrückerin ist nicht nur dank ihrer Vielseitigkeit eine der Säulen im DFB-Team. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Paula Widmer spricht die 16-Jährige über die bisherigen Vorstellungen, das Gruppenfinale, den Stellenwert des Fußballs in ihrer Familie und die nötige Disziplin, um etwas erreichen zu wollen.

DFB.de: Die ersten Spiele sind nicht nach Plan gelaufen. Woran hat es gelegen?

Kim Fellhauer: Wir haben beim 0:1 gegen Ghana einfach nicht das Tor getroffen, obwohl wir ganz klar die bessere Mannschaft waren. Wir haben unglücklich verloren. Im ersten Spiel gegen Kanada sind wir früh in Rückstand geraten, das hatten wir uns so auch nicht vorgestellt. Wir sind dann in der zweiten Halbzeit gut ins Spiel gekommen und hatten noch die Chance zum 3:2, sie aber nicht genutzt.

DFB.de: Was muss gegen Nordkorea besser werden?

Fellhauer: Wir müssen mal das Tor treffen. Wir werden bis zum Spiel auf Nordkorea eingestellt sein, kennen die Stärken und Schwächen des Gegners. Und dann müssen wir alles geben.

DFB.de: Wie schätzen Sie den letzten Gruppengegner ein?

Fellhauer: Nordkorea ist ein Gegner, der uns ähnlich ist - mit einer hohen Laufbereitschaft, einem guten Passspiel und einem guten Spielaufbau. Aber die Nordkoreanerinnen hatten auch das Problem gegen Kanada und Ghana, dass sie das Tor nicht getroffen haben, obwohl sie das ganze Spiel dominiert haben.

DFB.de: Wie ist die Stimmung im deutschen Kader?

Fellhauer: Wir versuchen, uns nicht runterziehen zu lassen und weiterzumachen. Es ist ja noch alles drin. Wenn Kanada gegen Ghana verliert oder Unentschieden spielt und wir unser Spiel gewinnen, sind wir weiter. Wir sind optimistisch und glauben noch daran.

DFB.de: Die DFB-Auswahl ist als Europameister zur WM gereist. Wie gehen Sie mit dem Druck um?

Fellhauer: Ich bin der Meinung, dass man sich den Druck nur selbst machen kann. Natürlich erwarten manche von uns, dass wir hier den Titel holen. Aber vom EM-Sieg können wir uns hier nichts kaufen, dieses Turnier ist abgehakt. Ich habe hier nichts zu verlieren, die Mannschaft hat nichts zu verlieren. Wir können befreit aufspielen und versuchen, unser Spiel durchzuziehen.

DFB.de: Sie haben gegen Kanada den Ausgleichtreffer erzielt. Was war das für ein Gefühl?

Fellhauer: Ich bekam eine sehr gute Flanke von Laura Widak, der Ball kam genau auf meinen Kopf. Das Tor dann auch zu treffen, war natürlich ein sehr schönes Gefühl. Aber ich hätte mich genauso gefreut, wenn eine andere das Tor erzielt hätte. Die Hauptsache war, dass wir den Ausgleich geschafft haben. Aber klar, es war natürlich cool für mich zu treffen.

DFB.de: Torgefährlich gegen Kanada, im EM-Finale Innenverteidigerin, im EM-Halbfinale auf der "Sechs". Auf welcher Position spielen Sie am liebsten?

Fellhauer: Am liebsten spiele ich im defensiven Mittelfeld, also auf der "Sechs". Da kann man das Spiel an sich reißen, viel nach vorne machen und man hat das Spiel um sich herum.

DFB.de: Ist diese Flexibilität eine Ihrer Stärken?

Fellhauer: Ja, ich glaube schon. Aber als junge Spielerin sollte man auf mehreren Positionen gut spielen können. Mir ist es eigentlich egal, auf welcher Position ich eingesetzt werde. Ich weiß auf beiden Positionen, was ich machen muss.

DFB.de: Ihr Vater Andreas ist Co-Trainer in Saarbrücken, Zwillingsbruder Robin U 16-Nationalspieler. Die Fellhauers sind eine richtige Fußballfamilie...

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Fellhauer: Ja. (lacht) Wir reden schon oft über Fußball. Ich habe auch noch zwei kleinere Brüder von vier und zwei - und der Vierjährige kickt auch schon im Verein. Fußball steht bei uns an zweiter Stelle: Die Schule ist natürlich noch wichtiger, aber dahinter kommt direkt der Fußball. Wir haben leider nicht viel Zeit, um gemeinsam zu spielen. Nach der Schule kommen wir gar nicht nach Hause. Wir gehen direkt in die Mensa, dann zum Training und erst abends heim. Aber wenn es sich ergibt, dann schauen wir immer gerne die Spiele der anderen und feuern sie an.

DFB.de: Bekommen Sie viele Tipps von Ihrem Vater?

Fellhauer: Ja, das tut er. Ich frage ihn auch gerne, was ich noch verbessern kann. Er will sich aber nicht einmischen, weil das die Aufgabe meiner Trainer ist.

DFB.de: Die ersten WM-Spiele liefen in Deutschland erst nachts. Hat Ihre Familie trotzdem zugesehen?

Fellhauer: Ja! Meine Mama hat extra Pay-TV abonniert, weil ein Spiel nur auf Eurosport 2 übertragen wurde. Und sogar mein Bruder Robin, der am nächsten Tag Schule hatte, hat die Spiele gesehen. Sie haben sich extra einen Wecker gestellt. (lacht)

DFB.de: Gehen Sie selbst auf eine Sportschule?

Fellhauer: Ja, ich gehe auf die Eliteschule des Mädchenfußballs in Saarbrücken in die zehnte Klasse. Wir haben dort zweimal in der Woche morgens Training. Es wird sehr viel Rücksicht auf die Sportler genommen. Wir dürfen zum Beispiel montags keine Arbeiten schreiben.

DFB.de: Andere Mädchen gehen mit 16 Kaffee trinken und gucken "Germany's Next Topmodel". Haben Sie für so etwas überhaupt Zeit?

Fellhauer: Wenn ich Freizeit habe, dann gehe ich natürlich auch mal ins Kino oder treffe mich mit Freunden. Aber es bleibt nicht viel Freizeit, wenn man was erreichen will. Wer ganz oben ankommen will, der muss viel investieren und auch verzichten können. Da kann man nicht Samstagabend feiern gehen, wenn am Sonntag ein Spiel ansteht. Wenn man den EM-Titel holt, weiß man, dass sich die ganze harte Arbeit gelohnt hat. Das ist dann eine Belohnung.

DFB.de: Was bedeutet es für Sie, bei der Nationalmannschaft zu sein?

Fellhauer: Es gibt so viele Mädchen in meinem Alter, die davon träumen, mal den Adler auf der Brust tragen und auf dem Platz die Nationalhymne singen zu dürfen. Dass ich das darf, ist eine große Ehre.

DFB.de: Wie lautet Ihr persönliches WM-Ziel?

Fellhauer: Ich möchte mich weiterentwickeln, fußballerisch und persönlich, und möglichst viele Erfahrungen sammeln.