Felix Schiller hofft auf Abstiegs-Krimi mit Happy End

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Felix Schiller von Rot-Weiß Oberhausen.

Felix Schiller von Rot-Weiß Oberhausen liest in seiner Freizeit viel und gerne. Besonders Krimis und Thriller, unter anderem vom dänischen Schriftsteller Jussi Adler-Olsen, haben es dem 22-Jährigen angetan. In sportlicher Hinsicht könnte Schiller auf einen Krimi im Abstiegskampf der 3. Liga gut und gerne verzichten. Doch derzeit steckt er mit RWO schon mittendrin. Zur Winterpause sind die "Kleeblätter" trotz des jüngsten 2:0 gegen Wacker Burghausen noch fünf Punkte Rückstand von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt.

"Das hört sich viel an", sagt der Innenverteidiger im Gespräch mit DFB.de. "Aber ich weiß, dass auch solche Rückstande aufzuholen sind", hofft Schiller auf ein Happy End.

Nach der Winterpause den Stammplatz zurückerkämpfen

Bitter für Felix Schiller: Bei den vergangenen Spielen der Oberhausener war er zum Zuschauen verdammt. Ein Muskelbündelriss, zugezogen Ende Oktober beim 1:1 gegen den SV Darmstadt 98, zwang den Stammspieler zu einer Pause und wochenlangen Reha-Maßnahmen. Nach dem Weihnachtsurlaub, den Schiller bei der Familie in seiner Heimatstadt Berlin verbringt, will der Abwehr-Spezialist aber wieder angreifen und Trainer Mario Basler von sich überzeugen.

"Meine Verletzung kam gerade zum Zeitpunkt des Trainerwechsels. Ein denkbar ungünstiger Moment", erinnert sich Schiller nur ungern zurück. "Ab dem 3. Januar geht es für mich darum, mir meinen Stammplatz zurückzuerkämpfen", steht die Marschroute für den gebürtigen Hauptstädter fest.

Ex-Nationalspieler Basler, seit dem 24. Oktober im Amt, hat Schiller bisher nur einmal im Spiel gesehen. "Ich habe mich aber regelmäßig über seine Fortschritte in der Reha informiert. Felix ist ein Spieler, den du als Trainer immer gebrauchen kannst, weil er über 90 Minuten Vollgas gibt", sagte Basler im Gespräch mit DFB.de. "Er war jetzt mehrere Wochen weg und muss sich zurück in die Mannschaft arbeiten. Ich bin sicher, dass er sich in jedem Training anbieten wird", ist der RWO-Trainer überzeugt.

Familie und Freundin Susanne sprechen Mut zu



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Felix Schiller von Rot-Weiß Oberhausen.

Felix Schiller von Rot-Weiß Oberhausen liest in seiner Freizeit viel und gerne. Besonders Krimis und Thriller, unter anderem vom dänischen Schriftsteller Jussi Adler-Olsen, haben es dem 22-Jährigen angetan. In sportlicher Hinsicht könnte Schiller auf einen Krimi im Abstiegskampf der 3. Liga gut und gerne verzichten. Doch derzeit steckt er mit RWO schon mittendrin. Zur Winterpause sind die "Kleeblätter" trotz des jüngsten 2:0 gegen Wacker Burghausen noch fünf Punkte Rückstand von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt.

"Das hört sich viel an", sagt der Innenverteidiger im Gespräch mit DFB.de. "Aber ich weiß, dass auch solche Rückstande aufzuholen sind", hofft Schiller auf ein Happy End.

Nach der Winterpause den Stammplatz zurückerkämpfen

Bitter für Felix Schiller: Bei den vergangenen Spielen der Oberhausener war er zum Zuschauen verdammt. Ein Muskelbündelriss, zugezogen Ende Oktober beim 1:1 gegen den SV Darmstadt 98, zwang den Stammspieler zu einer Pause und wochenlangen Reha-Maßnahmen. Nach dem Weihnachtsurlaub, den Schiller bei der Familie in seiner Heimatstadt Berlin verbringt, will der Abwehr-Spezialist aber wieder angreifen und Trainer Mario Basler von sich überzeugen.

"Meine Verletzung kam gerade zum Zeitpunkt des Trainerwechsels. Ein denkbar ungünstiger Moment", erinnert sich Schiller nur ungern zurück. "Ab dem 3. Januar geht es für mich darum, mir meinen Stammplatz zurückzuerkämpfen", steht die Marschroute für den gebürtigen Hauptstädter fest.

Ex-Nationalspieler Basler, seit dem 24. Oktober im Amt, hat Schiller bisher nur einmal im Spiel gesehen. "Ich habe mich aber regelmäßig über seine Fortschritte in der Reha informiert. Felix ist ein Spieler, den du als Trainer immer gebrauchen kannst, weil er über 90 Minuten Vollgas gibt", sagte Basler im Gespräch mit DFB.de. "Er war jetzt mehrere Wochen weg und muss sich zurück in die Mannschaft arbeiten. Ich bin sicher, dass er sich in jedem Training anbieten wird", ist der RWO-Trainer überzeugt.

Familie und Freundin Susanne sprechen Mut zu

Die über sechs Wochen lange Zwangspause war für Schiller nicht einfach, wenn auch nicht ganz so lang wie die im vergangenen Jahr beim SV Werder Bremen II. Damals musste der Defensivspieler wegen eines Mittelfußbruches sogar sieben Monate aussetzen. "Besonders schwierig sind solche Pausen für den Kopf", so Schiller: "Ich bin froh, dass meine Freundin Susanne und auch meine Familie, mit der ich jeden Tag telefoniere, für mich da waren und mir Mut zugesprochen haben."

Nicht so einfach war auch der Bezug zur Mannschaft. Schiller war zwar bei jedem Spiel auf der Tribüne, musste zu den Trainingszeiten aber seine Reha-Maßnahmen absolvieren. "Der Kontakt ist dann einfach nicht so, als wenn du selbst mitspielst", freut sich der 1,88 Meter lange Blondschopf darauf, schon bald wieder mittendrin zu sein.

Innenverteidigung als Lieblingsposition - Vorbild Hummels

Die Rolle des 22-Jährigen innerhalb der Mannschaft ist klar definiert. Bei 14 seiner 15 Einsätze, die er jeweils von der ersten bis zur letzten Minute bestritten hatte, kam Schiller auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung zum Zuge. Nur einmal verschlug es ihn auf die rechte Außenbahn: "Ich finde es wichtig, dass du als Spieler auf mehreren Positionen agieren kannst. Am wohlsten fühle ich mich aber im Zentrum."

Dort kann Schiller seine Stärken am besten einbringen. "Ich denke, dass ich im Zweikampf recht geschickt sowie kopfballstark und schnell bin", meint er. "Arbeiten muss ich noch am Aufbauspiel. Mein Vorbild ist dabei Mats Hummels von Borussia Dortmund. Ich habe mich schon bei meinem Mannschaftskollegen und Ex-BVB-Spieler Christopher Kullmann erkundigt. Er hat mir gesagt, dass Hummels es im Training immer wieder geübt hat, bis es saß. Ich werde daran auch hart arbeiten", will Schiller seine Schwäche ausmerzen.

Der bevorstehenden Winter-Vorbereitung kommt für Oberhausen ohnehin eine große Bedeutung zu. Schließlich gilt es, die Voraussetzungen für eine möglichst gute Restrunde zu schaffen, an deren Ende der Klassenverbleib in der 3. Liga stehen soll. "Unsere fast komplett neue Mannschaft konnte sich zu Beginn der Saison auf Grund von Verletzungen und Sperren nie richtig einspielen. Das ist ein Grund dafür, warum es bisher nicht wie erhofft gelaufen ist. Ich hoffe, dass wir diesmal von Verletzungen verschont bleiben und uns in Bestbesetzung vorbereiten können. Das wäre wichtig", meint Schiller.

Seit der Gründung der 3. Liga ununterbrochen dabei

Felix Schiller ist sozusagen ein "Gründungsmitglied" der 3. Liga. Zur Premieren-Saison 2008/2009 hatte er beim SV Werder Bremen den Sprung in die zweite Mannschaft von Trainer Thomas Wolter geschafft, kam seitdem für die Bremer Zweitvertretung und RWO zu insgesamt 63 Einsätzen in Liga drei. Die ersten "Gehversuche" im Senioren-Bereich waren schwierig: "Körperlich war die 3. Liga im Vergleich zur U 19 um Längen voraus. Und die routinierten Spieler wussten genau, wie sie die Unerfahrenheit ausnutzen konnten. Ich erinnere mich unter anderem an die Duelle mit Andreas 'Zecke' Neuendorf, der damals noch für den FC Ingolstadt 04 am Ball war."

Trotz seiner 22 Jahre zählt Schiller bereits zu den erfahrenen Spielern, seine Entwicklung ist aber noch nicht abgeschlossen. "Ich traue auch mir die 2. Liga zu", sagt der Verteidiger selbstbewusst: "Außerdem würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich träume nicht von der 1. Liga. Aber ganz ehrlich: Damit beschäftige ich mich aktuell nicht. Entscheidend ist, dass RWO den Klassenverbleib realisiert. Dabei will ich so gut wie möglich helfen."

Schon mit der Bremer Zweitvertretung hatte Schiller fast durchweg darum gekämpft, in der Klasse zu bleiben. Zweimal gelang der Verbleib sogar erst am "Grünen Tisch". "Auf so ein Szenario werden wir uns ganz bestimmt nicht verlassen. Wir wollen sportlich drin bleiben", setzt Schiller auf ein Ende der Zitterpartie - spätestens am letzten Spieltag.

Bei Tasmania-Gropiusstadt zum Auswahlspieler entwickelt

Die Karriere von Schiller hatte in seiner Heimatstadt Berlin im Alter von sieben Jahren beim TSV Rudow 1888 Berlin, nur einen Steinwurf vom Elternhaus entfernt, begonnen. Über den 1. FC Union Berlin kam er zum SV Tasmania-Gropiusstadt 1973, bei dem er sich zum Berliner Auswahlspieler entwickelte. Beim Länderpokal in Duisburg wurden Bremens U 19-Trainer Mirko Votava und Scout Bernd Pfeifer auf den damals 15-Jährigen aufmerksam und lotsten ihn in die Hansestadt.

"Das war ein großer Schritt", sagt Schiller rückblickend: "Das Bremer Fußball-Internat ist schon etwas anderes als das Elternhaus. Du wirst viel schneller erwachsen." Spätestens nach Schillers Wechsel zu Werder stand für den Abwehrspieler fest, dass er Fußball-Profi werden wollte. Schiller: "Die Bremer Profis haben schließlich quasi vor der Haustür trainiert."

Hoffnung auf baldiges Ende der Fernbeziehung

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Nach sechs Jahren in Bremen wechselte Schiller vor Saisonbeginn zu Rot-Weiß Oberhausen, Freundin Susanne blieb zunächst im Norden. "Sie studiert dort Sport und Gesundheitswissenschaften. Der Plan ist, dass sie im Januar zu mir kommt", hofft Schiller auf ein Ende der Fernbeziehung: "Wir hatten uns in Bremen jeden Tag gesehen. Von daher war die Umstellung nicht so einfach."

Eine Umstellung hatten die Oberhausener Anfang Oktober vorgenommen. Wegen der sportlichen Talfahrt trennte sich RWO von Theo Schneider und stellte knapp drei Wochen später mit Mario Basler einen neuen Trainer vor. "Wenn mir vor sieben Jahren jemand gesagt hätte, ich würde eines Tages unter Mario Basler trainieren, dem hätte ich den Vogel gezeigt. Das macht einen schon stolz", freut sich Schiller auf die ersten Trainingseinheiten unter dem Europameister von 1996 im neuen Jahr, die den Grundstein für ein Happy End im Abstiegskrimi bilden sollen.