Feichtenbeiner: "Das war keine kurze Schwächephase mehr"

Ab sofort befindet sich Michael Feichtenbeiner, Sportdirektor beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, auf Trainersuche. Am Sonntag, einen Tag nach der 0:1-Heimniederlage gegen die SG Sonnenhof Großaspach, trennten sich die Hessen von Cheftrainer Marc Kienle. Nach 17 Spieltagen hatte der ehemalige Zweitligist noch auf Rang eins gelegen. Aus den vergangenen 19 Partien holte der SVWW allerdings nur 19 Punkte und rutschte auf Rang zehn ab. Nun soll Interimstrainer Christian Hock, eigentlich Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und U 19-Trainer, die Mannschaft wieder in die Spur führen.

Ex-Profi Kienle hatte die Wiesbadener im Oktober 2013 übernommen und in der vergangenen Saison auf Rang vier und in den DFB-Pokal geführt. Zwischenzeitlich war er sogar als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw bei der deutschen Nationalmannschaft im Gespräch gewesen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Michael Feichtenbeiner mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Trennung von Marc Kienle und den neuen Mann an der Seitenlinie.

DFB.de: Erst im November 2014 hatte der SV Wehen Wiesbaden den Vertrag mit Cheftrainer Marc Kienle vorzeitig um zwei Jahre bis 2017 verlängert. Was ist innerhalb weniger Monate passiert, Herr Feichtenbeiner?

Michael Feichtenbeiner: Die Vertragsgespräche nahmen wir im Oktober auf. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir aussichtsreich im Aufstiegsrennen. Eine Saison zuvor hatte uns Marc Kienle auf Rang vier und damit in den DFB-Pokal geführt. Die Vertragsverlängerung haben wir aus voller Überzeugung vollzogen. Wir hatten keine Zweifel, dass es die falsche Entscheidung sein könnte. Leider konnten wir den Punkteschnitt der Hinserie nicht halten. Bei 19 Zählern aus 19 Partien kann von einer kurzen Schwächephase keine Rede mehr sein - wir mussten reagieren. Eine Trennung vom Trainer heißt immer auch, dass alle Beteiligten Fehler gemacht haben. Der Trainer trägt aber nun einmal die Verantwortung für das Geschehen auf dem Platz.

DFB.de: Was wollen Sie von der Mannschaft nach dem Trainerwechsel sehen?

Feichtenbeiner: Wir wollen die Saison unter gar keinen Umständen austrudeln lassen. Mit der Qualifikation für den DFB-Pokal gibt es noch ein großes Ziel. Am 29. April treten wir im Halbfinale um den hessischen Verbandspokal beim Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel an. Dieses Spiel und das Finale müssen wir gewinnen, um die erste Hauptrunde zu erreichen. Über die Meisterschaft wollen wir bis dahin wieder in die Spur finden.

DFB.de: Welche Bedeutung besitzt die mögliche Qualifikation für den DFB-Pokal?

Feichtenbeiner: Die erste Hauptrunde nicht nur als Zuschauer zu verfolgen, wäre für das Image des Vereins wichtig. Wir sind der klassenhöchste Verein im Wettbewerb und wollen den Verbandspokal unbedingt für uns entscheiden. Das Beispiel Arminia Bielefeld zeigt, wie schnell man sich sportlich ins Rampenlicht spielen und viel Geld einnehmen kann. Schon der Einzug in die erste DFB-Pokalhauptrunde würde unsere Planungen für die kommende Saison erleichtern.



Ab sofort befindet sich Michael Feichtenbeiner, Sportdirektor beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, auf Trainersuche. Am Sonntag, einen Tag nach der 0:1-Heimniederlage gegen die SG Sonnenhof Großaspach, trennten sich die Hessen von Cheftrainer Marc Kienle. Nach 17 Spieltagen hatte der ehemalige Zweitligist noch auf Rang eins gelegen. Aus den vergangenen 19 Partien holte der SVWW allerdings nur 19 Punkte und rutschte auf Rang zehn ab. Nun soll Interimstrainer Christian Hock, eigentlich Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und U 19-Trainer, die Mannschaft wieder in die Spur führen.

Ex-Profi Kienle hatte die Wiesbadener im Oktober 2013 übernommen und in der vergangenen Saison auf Rang vier und in den DFB-Pokal geführt. Zwischenzeitlich war er sogar als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw bei der deutschen Nationalmannschaft im Gespräch gewesen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Michael Feichtenbeiner mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Trennung von Marc Kienle und den neuen Mann an der Seitenlinie.

DFB.de: Erst im November 2014 hatte der SV Wehen Wiesbaden den Vertrag mit Cheftrainer Marc Kienle vorzeitig um zwei Jahre bis 2017 verlängert. Was ist innerhalb weniger Monate passiert, Herr Feichtenbeiner?

Michael Feichtenbeiner: Die Vertragsgespräche nahmen wir im Oktober auf. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir aussichtsreich im Aufstiegsrennen. Eine Saison zuvor hatte uns Marc Kienle auf Rang vier und damit in den DFB-Pokal geführt. Die Vertragsverlängerung haben wir aus voller Überzeugung vollzogen. Wir hatten keine Zweifel, dass es die falsche Entscheidung sein könnte. Leider konnten wir den Punkteschnitt der Hinserie nicht halten. Bei 19 Zählern aus 19 Partien kann von einer kurzen Schwächephase keine Rede mehr sein - wir mussten reagieren. Eine Trennung vom Trainer heißt immer auch, dass alle Beteiligten Fehler gemacht haben. Der Trainer trägt aber nun einmal die Verantwortung für das Geschehen auf dem Platz.

DFB.de: Was wollen Sie von der Mannschaft nach dem Trainerwechsel sehen?

Feichtenbeiner: Wir wollen die Saison unter gar keinen Umständen austrudeln lassen. Mit der Qualifikation für den DFB-Pokal gibt es noch ein großes Ziel. Am 29. April treten wir im Halbfinale um den hessischen Verbandspokal beim Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel an. Dieses Spiel und das Finale müssen wir gewinnen, um die erste Hauptrunde zu erreichen. Über die Meisterschaft wollen wir bis dahin wieder in die Spur finden.

DFB.de: Welche Bedeutung besitzt die mögliche Qualifikation für den DFB-Pokal?

Feichtenbeiner: Die erste Hauptrunde nicht nur als Zuschauer zu verfolgen, wäre für das Image des Vereins wichtig. Wir sind der klassenhöchste Verein im Wettbewerb und wollen den Verbandspokal unbedingt für uns entscheiden. Das Beispiel Arminia Bielefeld zeigt, wie schnell man sich sportlich ins Rampenlicht spielen und viel Geld einnehmen kann. Schon der Einzug in die erste DFB-Pokalhauptrunde würde unsere Planungen für die kommende Saison erleichtern.

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DFB.de: Was erwarten Sie von Interimstrainer Christian Hock?

Feichtenbeiner: Er soll Impulse geben und wieder das Potenzial freilegen, das ohne Zweifel in der Mannschaft schlummert. Mit einer neuen Ansprache und frischen Ideen soll er Blockaden lösen. Unsere Mannschaft hat ein hohes Leistungsvermögen. Wir haben es jedoch nicht verstanden, dieses Potenzial über die gesamte Strecke abzurufen.

DFB.de: Christian Hock verfügt als Trainer über viel Erfahrung, unter anderem bei Rot Weiss Ahlen, FC Homburg und Hessen Kassel. Könnte er zur Dauerlösung werden?

Feichtenbeiner: Das haben wir nicht vor. Mit Christian ist das auch so besprochen. Dafür ist seine Position im Verein als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und U 19-Trainer zu wichtig. Wir sind froh, mit ihm so viel Kompetenz im Jugendbereich zu haben.

DFB.de: Welches Profil muss der neue Trainer erfüllen?

Feichtenbeiner: Im Vergleich zu Marc Kienle wird das Profil jetzt nicht plötzlich komplett über den Haufen geworfen. Wir sind in den abgelaufenen Spielzeiten eigentlich immer gut gestartet, konnten das Niveau dann aber nicht halten. Der neue Trainer muss die Konkurrenzsituation permanent hoch halten, über die gesamte Saison positiven Druck ausüben und auf Formschwankungen reagieren. Dafür ist es wichtig, dass sich die Emotionalität des Trainers auf die Mannschaft überträgt.

DFB.de: Welche mittelfristigen Ziele soll der neue Mann in Angriff nehmen?

Feichtenbeiner: Unser Präsident Markus Hankammer hat das bereits formuliert: Unser großes Ziel ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga. In dieser Saison mussten wir uns davon verabschieden. In der kommenden Spielzeit wollen wir wieder angreifen.

DFB.de: Am Samstag (ab 14 Uhr; Anm. d. Red.) steht das Gastspiel beim FSV Mainz 05 II auf dem Programm. Was ist entscheidend, um dort wieder in die Spur zu kommen?

Feichtenbeiner: Gegenüber dem 0:3 in Regensburg und dem jüngsten 0:1 gegen Großaspach erwartet uns ein ganz ähnliches Spiel. Auch die Mainzer benötigen jeden Punkt, um den Klassenverbleib zu realisieren. In erster Linie müssen wir kämpferisch dagegenhalten. Emotional erwarte ich einen anderen Auftritt. In Regensburg haben wir nach dem Rückstand zum Beispiel kaum eine Reaktion gezeigt.