Federico Palacios-Martinez: Der lange Weg des Rekordtorschützen

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Federico Palacios-Martinez, Rekordtorschütze in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga und bis Saisonende an Rot-Weiß Erfurt ausgeliehen.

48 Tore in 43 Partien: Die Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga verließ Federico Palacios-Martinez als bester Torschütze aller Zeiten. Einer seiner persönlichen Höhepunkte war das 8:2 gegen den 1. FC Union Berlin Ende 2013. Nicht weniger als sechs Treffer steuerte der heute 19-Jährige zum Sieg des VfL Wolfsburg bei. Aktuell ist "Rico" von weiteren Sternstunden dieser Art noch ein ganzes Stück entfernt. Für den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt will der Angreifer bis zum Saisonende so viel Wettkampfpraxis wie möglich sammeln.

Anfang 2014 hatte der mit 1,70 Meter recht klein gewachsene Angreifer die "Wölfe" verlassen und war zum ambitionierten RB Leipzig gewechselt. Dort kam er bisher zu zwei Zweitligaeinsätzen, spielte insgesamt 25 Minuten im Unterhaus des deutschen Profifußballs. "Da Spielpraxis durch nichts zu ersetzen ist, haben wir gemeinsam entschieden, dass ich mich ausleihen lasse", so Palacios-Martinez im Gespräch mit DFB.de. "In Erfurt will ich sehen, wo ich im Männerbereich stehe."

"Noch mehr Spielanteile bekommen"

Viel Gelegenheit dazu hatte er noch nicht. Nur beim Restrundenstart gegen den FC Energie Cottbus (2:0) wurde er von Trainer Walter Kogler in der Schlussphase für drei Minuten eingewechselt. Die kurze Spieldauer - sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der 3. Liga - hat dennoch die Lust auf mehr geschürt. "Es war für mich ein Topgefühl, vor großen Kulissen aufzulaufen", sagt der gebürtige Hannoveraner. "Das spornt an, mich jeden Tag zu verbessern, um mehr Spielanteile zu bekommen."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Federico Palacios-Martinez, Rekordtorschütze in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga und bis Saisonende an Rot-Weiß Erfurt ausgeliehen.

48 Tore in 43 Partien: Die Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga verließ Federico Palacios-Martinez als bester Torschütze aller Zeiten. Einer seiner persönlichen Höhepunkte war das 8:2 gegen den 1. FC Union Berlin Ende 2013. Nicht weniger als sechs Treffer steuerte der heute 19-Jährige zum Sieg des VfL Wolfsburg bei. Aktuell ist "Rico" von weiteren Sternstunden dieser Art noch ein ganzes Stück entfernt. Für den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt will der Angreifer bis zum Saisonende so viel Wettkampfpraxis wie möglich sammeln.

Anfang 2014 hatte der mit 1,70 Meter recht klein gewachsene Angreifer die "Wölfe" verlassen und war zum ambitionierten RB Leipzig gewechselt. Dort kam er bisher zu zwei Zweitligaeinsätzen, spielte insgesamt 25 Minuten im Unterhaus des deutschen Profifußballs. "Da Spielpraxis durch nichts zu ersetzen ist, haben wir gemeinsam entschieden, dass ich mich ausleihen lasse", so Palacios-Martinez im Gespräch mit DFB.de. "In Erfurt will ich sehen, wo ich im Männerbereich stehe."

"Noch mehr Spielanteile bekommen"

Viel Gelegenheit dazu hatte er noch nicht. Nur beim Restrundenstart gegen den FC Energie Cottbus (2:0) wurde er von Trainer Walter Kogler in der Schlussphase für drei Minuten eingewechselt. Die kurze Spieldauer - sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der 3. Liga - hat dennoch die Lust auf mehr geschürt. "Es war für mich ein Topgefühl, vor großen Kulissen aufzulaufen", sagt der gebürtige Hannoveraner. "Das spornt an, mich jeden Tag zu verbessern, um mehr Spielanteile zu bekommen."

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Aktuell ist das "Schlitzohr", wie ihn sein ehemaliger Wolfsburger Juniorentrainer Dirk Kunert nannte, nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Wegen einer Zerrung im linken Unterschenkel war für Palacios-Martinez in dieser Woche nur an Lauftraining zu denken. "Keine große Sache", macht der Stürmer deutlich. "Bis zum Heimspiel am Samstag gegen den VfL Osnabrück dürfte es trotzdem eng werden."

Sonderschichten mit dem Fitnesstrainer

Vor allem die bisherigen Trainingseinheiten in Erfurt und Leipzig mit größtenteils gestandenen Profis haben Palacios-Martinez eines gezeigt: "Ich muss in erster Linie körperlich zulegen. Es gibt Zweikämpfe, in denen ich recht deutlich unterlegen bin. Deshalb lege ich Sonderschichten ein, arbeite regelmäßig mit einem Fitnesstrainer an meinem Körper."

Dass er im Seniorenbereich nicht nahtlos an die Traumquoten aus der U 19 anknüpfen konnte, ist für Palacios-Martinez kein Problem. "Ich mache mir da überhaupt keinen Druck", erklärt der Angreifer, der Anfang April seinen 20. Geburtstag feiert. "Jugend- und Männerfußball sind nun einmal zwei Paar Schuhe. Mein Ziel ist es, jede Einheit und jedes Spiel zu nutzen, um richtig Fuß zu fassen."

"Keine Eingewöhnungsprobleme" in Erfurt

Beim aktuellen Tabellendritten aus Erfurt fühlt sich der Torespezialist schon jetzt sehr wohl. "Die Stimmung in der Mannschaft ist hervorragend, alle sind nett, es wird viel gelacht, Eingewöhnungsprobleme gab es überhaupt nicht", meint der A-Junioren-Meister von 2013, der aktuell noch im Hotel wohnt. "Die Wohnungssuche läuft, gestaltet sich aber nicht ganz so einfach."

Die 200.000 Einwohner-Stadt Erfurt mit ihrer teils historischen Altstadt hat Palacios-Martinez schon gemeinsam mit Freundin Verena erkundet. "Wir haben uns Stadt und Umgebung angeschaut, schon einiges unternommen", sagt der Offensivspieler, der am besten vor der Playstation abschalten kann. "Erfurt ist zwar keine Weltstadt. Wir finden es jedoch sehr schön hier."

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Den Kontakt zu RB Leipzig hält Palacios-Martinez in erster Linie über Handy. Da Erfurt schon am Samstag beim 1:0 gegen Preußen Münster im Einsatz war, konnte er sich einen Tag später das 0:1 der "Roten Bullen" gegen den FSV Frankfurt beim Einstand des neuen Trainers Achim Beierlorzer im Stadion ansehen. "Ich habe mich gefreut, die Jungs wiederzusehen", sagt er. "Selbstverständlich hätte ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht."

Vater Federico gab den entscheidenden Impuls

Für den Fußball hatte den Neu-Erfurter einst sein Vater begeistert, der ebenfalls auf den Vornamen Federico hört, früher in der Verbandsliga gekickt und seinen Sohn schon zu Kindestagen bei der SG Limmer (in Hannover) angemeldet hatte. Über den TSV Limmer und den SC Langenhagen empfahl sich Palacios-Martinez junior schnell für höhere Aufgaben. "Ich hätte damals auch zum FC Bayern wechseln können, wollte aber nicht ganz so weit weg von meiner Heimat", sagt der Angreifer. Statt an die Säbener Straße ging es für Federico 2009 in das von Hannover rund 75 Kilometer entfernte Wolfsburg.

Dort entwickelte sich Palacios-Martinez nicht nur zum Torjäger. Auch für die deutschen U-Nationalmannschaften empfahl sich der Sohn einer deutschen Mutter und eines spanischen Vaters. Künftig wird er aber nicht mehr den Adler auf der Brust tragen. "Ich bin in Hannover in einem spanisch geprägten Viertel groß geworden", sagt er. "Das Spanische liegt mir daher mehr im Blut. Vor einigen Monaten habe ich mich daher dafür entschieden, für Spanien auflaufen zu wollen, wenn ich diese Chance bekomme."

Auf eine Einladung für spanische Nachwuchsmannschaften musste Palacios-Martinez bisher allerdings noch warten. "Darüber mache ich mir im Moment auch keinen Kopf", sagt er. "Wenn es mir gelingt, regelmäßig zu spielen, kommt alles Weitere von ganz allein."