Am 7. September (ab 13 Uhr, live bei Eurosport) startet die Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Triplesieger VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München. DFB.de stellt bis dahin täglich ein Team aus der Liga der Europameisterinnen vor. Heute: der FCR 2001 Duisburg.
Die Freude ist zurück, die Euphorie, die Aufbruchsstimmung. Mitte Juni dieses Jahres hatten die Verantwortlichen des FCR 2001 Duisburg beinahe schon aufgeben. Deutscher Meister, UEFA Woman’s Cup-Sieger, dreimal Gewinner des DFB-Pokals. Alles nur noch schöne Erinnerungen. Einer der erfolgreichsten Bundesligisten stand vor dem Aus, vor dem finanziellen Zusammenbruch – nichts ging mehr. Was dann geschieht, hört sich wie ein schlecht ausgedachter Krimi an.
Freitag, 21. Juni, später Nachmittag: Sport-Vorstand Hanns-Dieter Weber packt im Büro seine Sachen zusammen. Er hat keine Hoffnung mehr. Eine größere Summe fehlt zur Rettung des FCR. Und es bleibt nur noch das Wochenende Zeit.
Montag, 24. Juni, später Nachmittag: Weber hat noch einmal alles durchgerechnet. Er bleibt bei seiner Erkenntnis: Schluss, Ende, Aus. Plötzlich klingelt sein Telefon. Es ist kurz vor 17 Uhr. Was er hört, verschlägt ihm den Atem. Örtliche Politik und Wirtschaft haben sich noch einmal besprochen. Womöglich kann die Liquiditätslücke gestopft werden. Die Beratungen beginnen. Weber und seine Kollegen müssen warten, warten, warten.
Dienstag, 25. Juni, vormittags: Jetzt soll eigentlich das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Wegen der neuen Entwicklung wird das um einen Tag verschoben. Die Gespräche am Vortag gingen noch bis weit in die Nacht – ohne Ergebnis. Sie laufen bereits wieder. Am frühen Abend kommt die Nachricht, die alle jubeln lässt: Es geht weiter beim FCR 2001 Duisburg!
Kommende Saison ist finanziell gesichert
"Die kommende Saison ist finanziell gesichert", sagt Weber, der erst im September des vergangenen Jahres die Verantwortung übernommen hat. „Wie es dann weitergeht, müssen wir nun besprechen. Wir müssen überlegen, wie wir unsere Schulden los werden." Klar ist aber: Für den einstigen Titelkandidaten geht es nur um den Klassenverbleib. "Alles anderes ist Träumerei", betont Weber. Der neue Trainer Sven Kahlert steht vor einer echten Herausforderung. Aber immerhin: Es geht weiter. Und in Stina Lykke Petersen konnte sogar ein prominenter Neuzugang verpflichtet werden: die dänische Nationaltorfrau steht stellvertretend für Aufbruch und Hoffnung.
Trainer Sven Kahlert: "Wir wollen zum einen von Anfang an mit dem Abstieg nichts zu tun haben – und zum anderen möglichst mehr Punkte sammeln als im Vorjahr. Damals waren es 24 Zähler."
