FCN-Coach Wittwer vor Bayern-Spiel: "Zuschauermassen genießen"

Der FC Nöttingen hat das große Los im DFB-Pokal gezogen. Am Sonntag empfängt der badische Klub den FC Bayern München im Karlsruher Wildparkstadion. Das Spiel wirkt wie ein kleines Trostpflaster für den unglücklichen Abstieg der vergangenen Saison. Durch das Scheitern der Offenbacher Kickers und des 1. FC Saarbrücken in den Aufstiegsplay-offs zur 3. Liga musste der Tabellen-15. der Regionalliga Südwest den Gang in die Oberliga antreten.

Da trifft es sich gut, dass mit dem Duell gegen den FC Bayern direkt ein großes Highlight ansteht. Durch den 3:2-Finalsieg im badischen Landespokal gegen den SV Spielberg qualifizierte sich der FCN bereits zum dritten Mal seit 2012 für die erste Runde im DFB-Pokal. Bei den ersten beiden Auftritten musste sich Nöttingen jeweils einem Bundesligisten geschlagen geben (1:6 gegen Hannover 96 und 0:2 gegen Schalke 04). Im DFB.de-Interview spricht der 48 Jahre alte FCN-Trainer Michael Wittwer, ehemaliger Bundesligaspieler beim Karlsruher SC, vor dem Pokalspiel mit Mitarbeiterin Annett Meyer über Mut statt Mauertaktik, den dramatischen Abstieg aus der Vorsaison und die Saisonziele des FC Nöttingen.

DFB.de: Herr Wittwer, Sie sind seit Sommer 2010 Trainer beim FC Nöttingen. Das Spiel gegen den FC Bayern ist bereits die dritte DFB-Pokal-Teilnahme. Besitzt der Pokal für Sie einen besonders hohen Stellenwert?

Michael Wittwer: Nicht nur weil es schon unsere dritte DFB-Pokal-Teilnahme ist. Ein Spiel gegen den FC Bayern München ist einfach ein außergewöhnliches Ereignis für unseren kleinen Verein.

DFB.de: Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als Sie vom Losergebnis erfuhren?

Wittwer: Ich war gerade auf einer Kreuzfahrt durchs Mittelmeer, aber wir konnten zum Glück deutsches Fernsehen empfangen. Wir waren natürlich alle komplett aus dem Häuschen. Klar, es hofft jeder Verein darauf, so ein großes Los zu ziehen. Dieser Moment war Freude pur.

DFB.de: Die Vorfreude im Ort verdeutlicht wohl am besten der Pokal-Hit "Wie ein Feuer", der sich über YouTube schnell verbreitete.

Wittwer: Michael Lange kam auf den Verein zu. Die jungen Leute waren da natürlich sofort dabei und wir haben extra einen Song geschrieben. Am Anfang waren unsere älteren Mitglieder nicht ganz überzeugt, aber nachdem sie das Video mit der Musik gesehen hatten, waren alle begeistert. In dem Video sieht man unsere fußballverrückten Vereinsmitglieder, die den FCN schon lange Zeit unterstützen.

DFB.de: Hat die tolle Vorbereitung die Motivation zusätzlich gesteigert?

Wittwer: Ja, auf jeden Fall. Die Jungs haben das Training trotz der Hitze super durchgezogen. Es gibt keine Verletzten und alle geben ihr Bestes. Auch unsere Neuzugänge haben sehr ordentlich gespielt. Jeder will in den Kader, um am kommenden Sonntag dabei sein.



Der FC Nöttingen hat das große Los im DFB-Pokal gezogen. Am Sonntag empfängt der badische Klub den FC Bayern München im Karlsruher Wildparkstadion. Das Spiel wirkt wie ein kleines Trostpflaster für den unglücklichen Abstieg der vergangenen Saison. Durch das Scheitern der Offenbacher Kickers und des 1. FC Saarbrücken in den Aufstiegsplay-offs zur 3. Liga musste der Tabellen-15. der Regionalliga Südwest den Gang in die Oberliga antreten.

Da trifft es sich gut, dass mit dem Duell gegen den FC Bayern direkt ein großes Highlight ansteht. Durch den 3:2-Finalsieg im badischen Landespokal gegen den SV Spielberg qualifizierte sich der FCN bereits zum dritten Mal seit 2012 für die erste Runde im DFB-Pokal. Bei den ersten beiden Auftritten musste sich Nöttingen jeweils einem Bundesligisten geschlagen geben (1:6 gegen Hannover 96 und 0:2 gegen Schalke 04). Im DFB.de-Interview spricht der 48 Jahre alte FCN-Trainer Michael Wittwer, ehemaliger Bundesligaspieler beim Karlsruher SC, vor dem Pokalspiel mit Mitarbeiterin Annett Meyer über Mut statt Mauertaktik, den dramatischen Abstieg aus der Vorsaison und die Saisonziele des FC Nöttingen.

DFB.de: Herr Wittwer, Sie sind seit Sommer 2010 Trainer beim FC Nöttingen. Das Spiel gegen den FC Bayern ist bereits die dritte DFB-Pokal-Teilnahme. Besitzt der Pokal für Sie einen besonders hohen Stellenwert?

Michael Wittwer: Nicht nur weil es schon unsere dritte DFB-Pokal-Teilnahme ist. Ein Spiel gegen den FC Bayern München ist einfach ein außergewöhnliches Ereignis für unseren kleinen Verein.

DFB.de: Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als Sie vom Losergebnis erfuhren?

Wittwer: Ich war gerade auf einer Kreuzfahrt durchs Mittelmeer, aber wir konnten zum Glück deutsches Fernsehen empfangen. Wir waren natürlich alle komplett aus dem Häuschen. Klar, es hofft jeder Verein darauf, so ein großes Los zu ziehen. Dieser Moment war Freude pur.

DFB.de: Die Vorfreude im Ort verdeutlicht wohl am besten der Pokal-Hit "Wie ein Feuer", der sich über YouTube schnell verbreitete.

Wittwer: Michael Lange kam auf den Verein zu. Die jungen Leute waren da natürlich sofort dabei und wir haben extra einen Song geschrieben. Am Anfang waren unsere älteren Mitglieder nicht ganz überzeugt, aber nachdem sie das Video mit der Musik gesehen hatten, waren alle begeistert. In dem Video sieht man unsere fußballverrückten Vereinsmitglieder, die den FCN schon lange Zeit unterstützen.

DFB.de: Hat die tolle Vorbereitung die Motivation zusätzlich gesteigert?

Wittwer: Ja, auf jeden Fall. Die Jungs haben das Training trotz der Hitze super durchgezogen. Es gibt keine Verletzten und alle geben ihr Bestes. Auch unsere Neuzugänge haben sehr ordentlich gespielt. Jeder will in den Kader, um am kommenden Sonntag dabei sein.

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DFB.de: Wie wollen Sie Ihre Mannschaft gegen die Bayern einstellen?

Wittwer: Wir dürfen uns auf keinen Fall nach dem Gegner richten. Das, was wir können, wollen wir unbedingt auf den Platz bringen. Wir wollen eine Leistung abliefern, mit der alle zufrieden sein können. Nach dem Spiel gegen Schalke 04 vor zwei Jahren waren alle glücklich, weil wir ein gutes Spiel auf den Rasen gebracht haben. Wir wollen dieses Riesenevent und die Zuschauermassen genießen und ein tolles Spiel zeigen.

DFB.de: Das klingt nicht unbedingt nach einer Mauertaktik.

Wittwer: Wir werden zwangsläufig in die Abwehr gedrängt werden. Der FC Bayern wird früh angreifen, aber sobald sich die Chancen ergeben, wollen wir nach vorne kommen und alles versuchen.

DFB.de: Lewandowski, Müller, Götze - gibt es einen Spieler, den Sie besonders fürchten?

Wittwer: Kein Spieler ist hier besonders herauszuheben. Sie spielen alle auf einem Weltklasseniveau. Die Spieler auf dem Feld und auf der Bank. Wir dürfen keinen Spieler unterschätzen, aber auch niemanden zu sehr emporheben. Es bringt nichts, immer und immer wieder zu betonen, wie unantastbar der FC Bayern ist.

DFB.de: Hilft Ihnen das große Spiel am Sonntag, das dramatische Ende der vergangenen Saison zu verarbeiten?

Wittwer: Ja, definitiv. Wir meinten schon, dass das große Los ein kleiner Ausgleich für den so unglücklichen Abstieg in die Oberliga ist.

DFB.de: Die verlorenen Play-offs der Offenbacher Kickers und des 1. FC Saarbrücken besiegelten den Abstieg des FCN.

Wittwer: Ich musste arbeiten und konnte das Drama nur per Liveticker verfolgen, aber ein paar der Jungs haben die Spiele im Fernseher verfolgt. Die Hoffnung war bis zum Ende da, aber es hat nicht gereicht.

DFB.de: Haben Sie daraufhin mit dem Gedanken gespielt, den Verein zu verlassen?

Wittwer: Nein, niemals. Meine Trainerrolle ist nicht von Erfolgen abhängig. Oberliga können wir jederzeit spielen. Alles über Oberliga ist schon richtig gut. Regionalliga ist für einen kleinen Verein wie den FC Nöttingen schon ein sehr großer Aufwand - besonders organisatorisch. Höher als Regionalliga können wir gar nicht spielen. Wir bräuchten ein größeres Stadion.

DFB.de: Peilen Sie dennoch den direkten Wiederaufstieg an?

Wittwer: Das ist auf keinen Fall selbstverständlich, es wartet wieder harte Arbeit auf uns. Es gibt ja auch noch andere Mannschaften, die nicht zu unterschätzen sind. Der Wiederaufstieg wäre eine Mega-Sensation, aber ja: Da wollen wir wieder hin.

DFB.de: Ist die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal auch ein Ziel?

Wittwer: (lacht) Ja, wir wären gerne wieder dabei.