FCK-Coach Metz: "Wenn ich meine Spieler sehe, bin ich stolz"

Gunther Metz war und ist eine treue Seele. Sowohl als Spieler als auch als Trainer steht der heute 46-Jährige für Konstanz. Aktuell ist "Magic" Metz für die U 19 des 1. FC Kaiserslautern verantwortlich und will mit seiner Mannschaft den Klassenverbleib unter Dach und Fach bringen. Bereits seit 2001 arbeitet der Ex-Profi im Nachwuchsbereich der "Roten Teufel", war dabei Co-Trainer der zweiten Mannschaft sowie verantwortlich für die U 17 und die U 19. Als Profi war Metz für den 1. FC Kaiserslautern (1980 bis 1987) und den Karlsruher SC (1987 bis 1999) am Ball.

Als einziger Aufsteiger liegt der FCK derzeit in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga über dem Strich, weist aktuell sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone auf und liegt lediglich sechs Zähler hinter Rang zwei. Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn spricht Gunther Metz über den Saisonverlauf, die Entwicklung seiner Mannschaft und das Duell mit Tabellenführer 1899 Hoffenheim am Samstag (ab 11.30 Uhr).

DFB.de: Wie ist die Stimmung nach dem höchsten Saisonsieg, dem 5:2 gegen den Vorletzten und Mitaufsteiger FC Astoria Walldorf, Herr Metz?

Gunther Metz: Sehr gut! Für einen Sportler gibt es schließlich nichts Schöneres als Erfolge. Walldorf ist nicht so schlecht, wie es der Blick auf die Tabelle vermuten lässt. Gerade offensiv besitzt die Mannschaft Qualität. Wir haben mit dem Sieg einen weiteren Schritt nach vorne und in Richtung Saisonziel gemacht.

DFB.de: Ihre Mannschaft liegt sieben Punkte vor einem Abstiegsrang und sechs Zähler hinter Rang zwei. Welche Sichtweise ist Ihnen lieber?

Metz: Es ist immer besser, wenn man auch nach oben schauen kann. Aber wir verlieren nicht den Blick für die Realität. Innerhalb von zwei Spielen kann sich unsere zweifellos gute Ausgangslage ändern. Die Mannschaften in der Süd/Südwest-Staffel liegen extrem dicht beieinander.

DFB.de: Wie viele Punkte benötigen Sie, um die Klasse ganz sicher zu halten?

Metz: Mit unseren 28 Zählern wäre man in einigen Jahren längst durch gewesen. In diesem Jahr reicht das definitiv nicht. Ich gehe davon aus, dass wir 34 Zähler benötigen.



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Gunther Metz war und ist eine treue Seele. Sowohl als Spieler als auch als Trainer steht der heute 46-Jährige für Konstanz. Aktuell ist "Magic" Metz für die U 19 des 1. FC Kaiserslautern verantwortlich und will mit seiner Mannschaft den Klassenverbleib unter Dach und Fach bringen. Bereits seit 2001 arbeitet der Ex-Profi im Nachwuchsbereich der "Roten Teufel", war dabei Co-Trainer der zweiten Mannschaft sowie verantwortlich für die U 17 und die U 19. Als Profi war Metz für den 1. FC Kaiserslautern (1980 bis 1987) und den Karlsruher SC (1987 bis 1999) am Ball.

Als einziger Aufsteiger liegt der FCK derzeit in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga über dem Strich, weist aktuell sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone auf und liegt lediglich sechs Zähler hinter Rang zwei. Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn spricht Gunther Metz über den Saisonverlauf, die Entwicklung seiner Mannschaft und das Duell mit Tabellenführer 1899 Hoffenheim am Samstag (ab 11.30 Uhr).

DFB.de: Wie ist die Stimmung nach dem höchsten Saisonsieg, dem 5:2 gegen den Vorletzten und Mitaufsteiger FC Astoria Walldorf, Herr Metz?

Gunther Metz: Sehr gut! Für einen Sportler gibt es schließlich nichts Schöneres als Erfolge. Walldorf ist nicht so schlecht, wie es der Blick auf die Tabelle vermuten lässt. Gerade offensiv besitzt die Mannschaft Qualität. Wir haben mit dem Sieg einen weiteren Schritt nach vorne und in Richtung Saisonziel gemacht.

DFB.de: Ihre Mannschaft liegt sieben Punkte vor einem Abstiegsrang und sechs Zähler hinter Rang zwei. Welche Sichtweise ist Ihnen lieber?

Metz: Es ist immer besser, wenn man auch nach oben schauen kann. Aber wir verlieren nicht den Blick für die Realität. Innerhalb von zwei Spielen kann sich unsere zweifellos gute Ausgangslage ändern. Die Mannschaften in der Süd/Südwest-Staffel liegen extrem dicht beieinander.

DFB.de: Wie viele Punkte benötigen Sie, um die Klasse ganz sicher zu halten?

Metz: Mit unseren 28 Zählern wäre man in einigen Jahren längst durch gewesen. In diesem Jahr reicht das definitiv nicht. Ich gehe davon aus, dass wir 34 Zähler benötigen.

DFB.de: Auf dem ersten Abstiegsplatz rangiert ausgerechnet Ihr Ex-Verein Karlsruher SC.

Metz: Der 1. FC Kaiserslautern und der Karlsruher SC sind meine Vereine. Ich wünsche dem KSC nicht, dass er absteigt. Bei einem Treffen mit KSC-Nachwuchskoordinator Ede Becker habe ich aber auch mit einem Augenzwinkern gesagt: "Lieber ihr als wir." So ist das nun einmal im Fußball. Wir müssen schauen, dass wir unsere Hausaufgaben erledigen. Ich traue sowohl Karlsruhe als auch der SpVgg Unterhaching noch zwei bis drei Siege zu. Für uns geht es darum, vor beiden Teams zu bleiben.

DFB.de: Für die beiden anderen Aufsteiger sieht es nicht gut aus. Der Vorletzte Walldorf liegt 14 Zähler hinter einem Nichtabstiegsplatz, Schlusslicht Wacker Burghausen kann den Klassenverbleib schon nicht mehr schaffen.

Metz: In den vergangenen Jahren haben wir beim FCK mit der A-Jugend ein Wechselbad der Gefühle hinter uns. Der Vizemeisterschaft 2011 folgte der sofortige Abstieg aus der Bundesliga. In der abgelaufenen Saison haben wir den direkten Wiederaufstieg geschafft und außerdem durch den Einzug in das Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal für ein Ausrufezeichen gesorgt. Das Gerüst dieser Mannschaft konnten wir halten und unsere Zugänge haben das Team weiter verstärkt. Alle meine Spieler sind auch jetzt noch hungrig, in der A-Junioren-Bundesliga spielen zu dürfen. Das ist ein entscheidender Faktor dafür, dass wir uns berechtigte Hoffnungen auf den Klassenverbleib machen dürfen.

DFB.de: Gab es Phasen, in denen Sie Befürchtungen hatten, unten hineinzurutschen?

Metz: Das 2:1 bei unserem direkten Konkurrenten Karlsruher SC im zweiten Spiel nach der Winterpause war ein ganz wichtiger Sieg. Hätten wir nicht gewonnen, wäre der KSC nach Punkten gleichgezogen. Eine längere Negativserie gab es nie. Meine Mannschaft hat sich von Beginn an sehr schnell an die Bundesliga gewöhnt. Wir konnten die Abstiegszone immer auf Distanz halten, hatten deshalb auch nie den ganz großen Druck. Ich hoffe, dass es so bleibt.

DFB.de: Welche Entwicklung hat Ihre Mannschaft seit Saisonbeginn durchgemacht?

Metz: Meine Spieler besitzen einen hervorragenden Charakter. Wir haben gute Typen im Team und alle ziehen für das gemeinsame Ziel an einem Strang. Es macht mir als Trainer großen Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Ein entscheidender Faktor für den positiven Saisonverlauf war die schnelle Eingewöhnung. Meine Spieler haben das höhere Tempo in der Bundesliga schnell verinnerlicht.

DFB.de: Was würden Sie möglichst dringend ändern?

Metz: (überlegt) Das ist gar nicht einmal so viel. Wenn ich meine Mannschaft spielen sehe, bin ich sehr stolz. Es ist nicht einfach, gegen uns anzutreten. Wir sind ein unangenehmer Gegner, der aber auch das Risiko nicht scheut und mutig nach vorne spielt. Daraus resultieren unsere recht zahlreichen Gegentreffer. Vielleicht müssen wir als Einheit noch schneller umschalten. Bei hohen Bällen haben wir Schwächen, weil wir nicht die größten Spieler im Kader haben. Wenn ich könnte, würde ich gerne bei einigen fünf Zentimeter draufpacken. (lacht)

DFB.de: Welche Spieler kommen für den Sprung nach oben in Frage?

Metz: Manfred "Manni" Osei Kwadwo hat kürzlich bereits einen Profivertrag unterschrieben und wird seinen Weg machen. Wichtige Säulen unserer Mannschaft sind auch Dino Bajric, der vor der Saison vom VfL Osnabrück gekommen war, und Kapitän Johannes Hofmann. Alle drei besitzen viel Potenzial. Gleiches gilt aber auch für die anderen Spieler, die allesamt noch zulegen können. Viele haben noch Zeit, sich zu entwickeln.

DFB.de: Ihr nächster Gegner ist mit 1899 Hoffenheim der aktuelle Tabellenführer. Eine feine Herausforderung?

Metz: Definitiv! Ich bin gespannt, wie sich meine Mannschaft in den vergangenen sechs Monaten seit dem 1:3 im Hinspiel entwickelt hat. Nach Hoffenheim wartet der Tabellendritte Eintracht Frankfurt auf uns, im Anschluss kommt der Zweite VfB Stuttgart. Das wird sehr interessant.

DFB.de: Was haben die Spitzenmannschaften Ihrem Team noch voraus?

Metz: Hoffenheim ist auf jeder Position exzellent besetzt. Die Mannschaft presst gut und steht deshalb auch zu Recht auf Platz eins. Einen offenen Schlagabtausch würden wir wohl verlieren. Es geht darum, unbequem zu sein und mutig Aktionen zu setzen.

DFB.de: Die B-Junioren des FCK rangieren in der Staffel Süd/Südwest in der Gefahrenzone. Wäre ein Abstieg ein Rückschritt für die Nachwuchsarbeit?

Metz: Wenn man nicht beide Junioren-Mannschaften dauerhaft in der Bundesliga hält, sind Schwankungen nicht zu vermeiden. Junge Talente wollen in der Bundesliga spielen. Steigt eine Mannschaft ab, geht der rote Faden ein wenig verloren. Und wir haben selbst gemerkt, wie viel Arbeit es ist, wieder aufzusteigen. Ich bin aber überzeugt davon, dass die U 17 mindestens noch eine Mannschaft hinter sich lassen und den Klassenverbleib schaffen wird.

DFB.de: Wie gestalten sich die Planungen für die kommende Saison?

Metz: Einen Großteil der kommenden A-Jugend werden Spieler bilden, die jetzt noch in der U 17 spielen. Einige Jungs aus der aktuellen Mannschaft bleiben und bilden das Gerüst. Es ist unser Ziel, immer mit den Spielern zu arbeiten, die wir kennen. Ein bis zwei externe Zugänge sind okay. Sechs bis sieben sollen es nicht mehr unbedingt werden. Voraussetzung ist, dass wir die U 19 und U 17 - aber auch die Mannschaften darunter - dauerhaft in den jeweiligen höchsten Ligen halten.

DFB.de: Sie sind seit 2001 im Trainerteam des 1. FC Kaiserslautern tätig. Seit 2006 sind Sie entweder für die U 19 oder die U 17 verantwortlich. Was bedeutet Ihnen die Arbeit beim FCK?

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Metz: Mein Lebensmittelpunkt war fast immer hier und ich habe ihn nie verschoben. Ich weiß, dass ich beim FCK einen Job habe, den viele andere sehr gerne hätten. Ich spüre die Akzeptanz des Vereins und habe großen Spaß an meiner Arbeit auf Top-Niveau. Ich versuche, sie so gut wie möglich zu machen, und kann mir auch durchaus vorstellen, mein ganzes Leben als Nachwuchstrainer in Kaiserslautern tätig zu sein.

DFB.de: Würde Sie nicht auch mal eine Trainertätigkeit im Seniorenbereich reizen?

Metz: Wo der Weg letztlich hingeht, weiß man nie. Ich bin aber ein bodenständiger Typ und renne nicht jeder Möglichkeit hinterher. Die Fußball-Lehrer-Lizenz besitze ich nicht. Vielleicht bietet sich einmal die Gelegenheit, den Schein zu erwerben. Aber auch ohne diese Lizenz bin ich beim FCK im Jugendbereich als Trainer gereift. Ich mache heute viele Dinge anders. Wenn ein Angebot, etwa aus dem Profibereich, kommen sollte, müsste schon alles passen. Unbedingte Voraussetzungen sind Spaß an der Arbeit und die Akzeptanz des Vereins. Beides habe ich in Kaiserslautern.