Der ehemalige Zweitligaspieler Eugen Hach und Handball-Weltmeister Joachim Deckarm werden am Samstag beim "Fußballfest der Inklusion" (Beginn 15 Uhr) im Homburger Waldstadion an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. 1500 Besucher, unter ihnen die komplette Mannschaft des FC Homburg, werden erwartet.
"Dein Leben kann sich von heute auf morgen verändern. Diese Botschaft ist mir wichtig, die möchte ich gerade jungen Menschen vermitteln", sagt Hach, der in den 80er Jahren unter anderem für Alemannia Aachen und den 1. FC Saarbrücken 277 Spiele in der 2. Bundesliga bestritten hat. Im Dezember 2007 erlitt er ohne jede Vorwarnung einen Hirnschlag, es ging um Minuten, sein Leben konnte in einer Notoperation gerettet werden. "Ich bin dem Teufelchen von der Schippe gesprungen", sagt er. Heute versucht Hach, früher einer der kampfstärksten Abwehrspieler der 2. Liga, vor allem den Moment zu genießen. Kein nächstes Ziel, der heutige Tag ist ihm wichtig.
"Wir wollen Inklusion erlebbar machen"
"Viele reden über Inklusion, wir wollen Inklusion am Samstag erlebbar machen", sagt Thomas Höchst. Der Direktor einer Integrativen Gesamtschule und Buchautor berät ehrenamtlich die Spieler des Regionalligaklubs FC Homburg über Chancen für deren berufliche Zukunft. Vor sieben Monaten entstand die Idee, ein großes Fest von behinderten und nicht-behinderten Menschen zu veranstalten. "Bis heute spüren viele eine Unsicherheit im Umgang mit behinderten Menschen", sagt Thomas Höchst: "Das simple Zugehen, die Begrüßung eines Rollstuhlfahrers wird da schon ein Problem. Es geht um Normalität im Umgang miteinander. Irgendwann am Samstag wird man gar nicht wissen, ob der Mensch mit dem man Fußball oder Boule spielt oder gerade redet, nun behindert ist oder nicht."
Alle Schulen im Umkreis von 30 Kilometern und auch vier Werkstätten für behinderte Menschen wirken am Samstag beim "Fußballfest der Inklusion" mit. Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind wird als Schirmherr das Fest eröffnen. Auch dabei: die Arbeiterwohlfahrt, die Lebenshilfe Saarpfalz, der Saarländische Fußballverband und die Special Olympics Saar. Höchst: "Die Resonanz ist enorm." Die "Aktion Mensch" und Toto/Lotto Saarland haben sich an der Finanzierung beteiligt.
"Ehrenrunde" inklusive WM-Pokal gastiert in Homburg
Wer will, kann in Homburg an Stationen versuchen, mit verbundenen Augen einen Rasselball ins Tor zu schießen oder einen Rollstuhlparcours zu durchfahren, um damit ein Gefühl für die Welt anderer Menschen zu bekommen. Die Podiumsdiskussion mit Hach, Deckarm und dem Blindenfußballer Marcel Heim beginnt um 17.30 Uhr. Ab 19 Uhr beendet ein Reggae-Konzert das inklusive Sportfest. Karibische Temperaturen sind nicht zu erwarten, doch die Wettervorschau meldet immerhin heiteren Himmel und sommerliche 23 Grad Celsius.
Von wegen Sommerpause: Am Sonntag gastiert die "Ehrenrunde" und damit der FIFA WM-Pokal ganztags in Homburg. Eugen Hach wird dann schon wieder an der sportlichen Zukunft des SV Saar 05 arbeiten, wo er heute in der Rolle eines Sportdirektors die Fäden zieht. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte die Mannschaft den Aufstieg in die Regionalliga Südwest gepackt. "Es ist schon kurios, dass wir mit den Mitteln eines Amateurklubs dort angekommen sind, wo alle anderen Topklubs aus dem Saarland spielen", sagt Hach. Vier oder fünf Zugänge erwarte er, aber die Mannschaft sei in den vergangenen Jahren eng zusammengewachsen. "Wir haben keinen Druck. Mal schauen, was die Mannschaft noch draufpacken kann." Vielleicht wird's am Ende einfach ein Moment zum Genießen.
[th]
Der ehemalige Zweitligaspieler Eugen Hach und Handball-Weltmeister Joachim Deckarm werden am Samstag beim "Fußballfest der Inklusion" (Beginn 15 Uhr) im Homburger Waldstadion an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. 1500 Besucher, unter ihnen die komplette Mannschaft des FC Homburg, werden erwartet.
"Dein Leben kann sich von heute auf morgen verändern. Diese Botschaft ist mir wichtig, die möchte ich gerade jungen Menschen vermitteln", sagt Hach, der in den 80er Jahren unter anderem für Alemannia Aachen und den 1. FC Saarbrücken 277 Spiele in der 2. Bundesliga bestritten hat. Im Dezember 2007 erlitt er ohne jede Vorwarnung einen Hirnschlag, es ging um Minuten, sein Leben konnte in einer Notoperation gerettet werden. "Ich bin dem Teufelchen von der Schippe gesprungen", sagt er. Heute versucht Hach, früher einer der kampfstärksten Abwehrspieler der 2. Liga, vor allem den Moment zu genießen. Kein nächstes Ziel, der heutige Tag ist ihm wichtig.
"Wir wollen Inklusion erlebbar machen"
"Viele reden über Inklusion, wir wollen Inklusion am Samstag erlebbar machen", sagt Thomas Höchst. Der Direktor einer Integrativen Gesamtschule und Buchautor berät ehrenamtlich die Spieler des Regionalligaklubs FC Homburg über Chancen für deren berufliche Zukunft. Vor sieben Monaten entstand die Idee, ein großes Fest von behinderten und nicht-behinderten Menschen zu veranstalten. "Bis heute spüren viele eine Unsicherheit im Umgang mit behinderten Menschen", sagt Thomas Höchst: "Das simple Zugehen, die Begrüßung eines Rollstuhlfahrers wird da schon ein Problem. Es geht um Normalität im Umgang miteinander. Irgendwann am Samstag wird man gar nicht wissen, ob der Mensch mit dem man Fußball oder Boule spielt oder gerade redet, nun behindert ist oder nicht."
Alle Schulen im Umkreis von 30 Kilometern und auch vier Werkstätten für behinderte Menschen wirken am Samstag beim "Fußballfest der Inklusion" mit. Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind wird als Schirmherr das Fest eröffnen. Auch dabei: die Arbeiterwohlfahrt, die Lebenshilfe Saarpfalz, der Saarländische Fußballverband und die Special Olympics Saar. Höchst: "Die Resonanz ist enorm." Die "Aktion Mensch" und Toto/Lotto Saarland haben sich an der Finanzierung beteiligt.
"Ehrenrunde" inklusive WM-Pokal gastiert in Homburg
Wer will, kann in Homburg an Stationen versuchen, mit verbundenen Augen einen Rasselball ins Tor zu schießen oder einen Rollstuhlparcours zu durchfahren, um damit ein Gefühl für die Welt anderer Menschen zu bekommen. Die Podiumsdiskussion mit Hach, Deckarm und dem Blindenfußballer Marcel Heim beginnt um 17.30 Uhr. Ab 19 Uhr beendet ein Reggae-Konzert das inklusive Sportfest. Karibische Temperaturen sind nicht zu erwarten, doch die Wettervorschau meldet immerhin heiteren Himmel und sommerliche 23 Grad Celsius.
Von wegen Sommerpause: Am Sonntag gastiert die "Ehrenrunde" und damit der FIFA WM-Pokal ganztags in Homburg. Eugen Hach wird dann schon wieder an der sportlichen Zukunft des SV Saar 05 arbeiten, wo er heute in der Rolle eines Sportdirektors die Fäden zieht. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte die Mannschaft den Aufstieg in die Regionalliga Südwest gepackt. "Es ist schon kurios, dass wir mit den Mitteln eines Amateurklubs dort angekommen sind, wo alle anderen Topklubs aus dem Saarland spielen", sagt Hach. Vier oder fünf Zugänge erwarte er, aber die Mannschaft sei in den vergangenen Jahren eng zusammengewachsen. "Wir haben keinen Druck. Mal schauen, was die Mannschaft noch draufpacken kann." Vielleicht wird's am Ende einfach ein Moment zum Genießen.
