FC Bayern und BVB einig: "Finale ein ganz besonderer Moment"

Es gibt diese Statistik, diese besondere Zahl, die so etwas wie eine Gewähr dafür darstellt, dass die Münchner Dienstreise nach Berlin eine erfolgreiche wird. Und wenn nicht eine Gewähr, dann doch zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit.

15 Siege! Fuhren die Bayern zum Finale, fuhren sie meist mit mehr Gepäck nach Hause als bei der Hinfahrt. Nur zweimal nicht, 1985 (1:2 gegen Uerdingen) und 1999 (5:6 nach Elfmeterschießen gegen Werder Bremen). Aber sonst: Der Rekordmeister ist auch der Rekordpokalsieger. Grund genug also für Jupp Heynckes, optimistisch auf das Finale gegen Borussia Dortmund zu schauen. Doch dafür braucht er die Statistik gar nicht. Heynckes, dieser große Trainer, der schon so ziemlich alles gewonnen hat, wartet noch auf seinen ersten Pokalsieg als Übungsleiter. Er ist heiß auf den Pott. Und er glaubt an sein Team im ersten von zwei Finals binnen einer Woche.

Jupp Heynckes: "Bin zuversichtlich"

"Genauso, wie ich vor dem Spiel in Madrid zuversichtlich war, dass wir ins Champions-League-Finale kommen würden, bin ich es auch, was das Pokalendspiel angeht", sagt er vor dem Spiel der Superlative (heute, ab 20 Uhr, live im ZDF und bei Sky). Klar, diese Konstellation sei schon außergewöhnlich, Meister gegen Vizemeister, das gab es erst einmal (2005 Bayern gegen Schalke). "Der BVB hat eine hervorragende Saison gespielt", sagt Heynckes: "Man muss bedenken: Wir haben als Zweiter 73 Punkte geholt, damit wäre man in den vergangenen zehn Jahren sechsmal Meister geworden."

Aber es gab eben diese eine Mannschaft, die in der Bundesliga besser war: Dortmund. "Wir verschwenden keinen Gedanken daran, dass wir verlieren könnten", sagt Bayern-Kapitän Philipp Lahm. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte der FCB so viele wichtige Spiele: vor allem die Halbfinals in DFB-Pokal und Champions League, beide nach Elfmeterschießen gewonnen. "Jetzt", sagt Lahm, "sind wir so weit, dass die Preise verteilt werden. Und morgen wollen wir damit anfangen."

Jürgen Klopp: "Diese Mannschaft spielt, um zu gewinnen"

Schön, wenn man auf so viel Vorfreude und Optimismus trifft. Der BVB hat von den letzten vier Treffen mit den Bayern genau vier gewonnen. Der BVB ist Meister geworden, hat dabei einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Und sogar Jupp Heynckes sagt, dass eine Mannschaft mit dieser Bilanz normalerweise favorisiert sei. Einen Spannungsverlust bei seiner Auswahl hat Jürgen Klopp nach dem erneuten Meistertitel nicht ausgemacht. "Diese Mannschaft spielt, um zu gewinnen", sagt der Borussen-Trainer: "Und dieses Endspiel stand so hell und klar am Horizont, dass es in Sachen Motivation keine Probleme gab. Hatte ich aber auch nicht befürchtet." Klopp hat gelernt, dass er sich auf seine Mannschaft verlassen kann. Enttäuscht hat sie ihn nur selten, sehr selten sogar.

2008 stand der BVB zuletzt im Endspiel, auch gegen Bayern. Luca Toni zerstörte mit einem Doppelpack den schwarz-gelben Traum vom Titel. "Wir hoffen, dass wir es morgen umkehren können", sagt Spielführer Sebastian Kehl, der, wie sein Gegenüber Philipp Lahm, auch vor vier Jahren schon dabei war: "Wir haben Rekord um Rekord gebrochen, es macht einen Riesen-Spaß mit dieser jungen Mannschaft, die sich stetig weiterentwickelt hat." Und natürlich sei das vor allem dem Trainer Klopp zu verdanken.



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Es gibt diese Statistik, diese besondere Zahl, die so etwas wie eine Gewähr dafür darstellt, dass die Münchner Dienstreise nach Berlin eine erfolgreiche wird. Und wenn nicht eine Gewähr, dann doch zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit.

15 Siege! Fuhren die Bayern zum Finale, fuhren sie meist mit mehr Gepäck nach Hause als bei der Hinfahrt. Nur zweimal nicht, 1985 (1:2 gegen Uerdingen) und 1999 (5:6 nach Elfmeterschießen gegen Werder Bremen). Aber sonst: Der Rekordmeister ist auch der Rekordpokalsieger. Grund genug also für Jupp Heynckes, optimistisch auf das Finale gegen Borussia Dortmund zu schauen. Doch dafür braucht er die Statistik gar nicht. Heynckes, dieser große Trainer, der schon so ziemlich alles gewonnen hat, wartet noch auf seinen ersten Pokalsieg als Übungsleiter. Er ist heiß auf den Pott. Und er glaubt an sein Team im ersten von zwei Finals binnen einer Woche.

Jupp Heynckes: "Bin zuversichtlich"

"Genauso, wie ich vor dem Spiel in Madrid zuversichtlich war, dass wir ins Champions-League-Finale kommen würden, bin ich es auch, was das Pokalendspiel angeht", sagt er vor dem Spiel der Superlative (heute, ab 20 Uhr, live im ZDF und bei Sky). Klar, diese Konstellation sei schon außergewöhnlich, Meister gegen Vizemeister, das gab es erst einmal (2005 Bayern gegen Schalke). "Der BVB hat eine hervorragende Saison gespielt", sagt Heynckes: "Man muss bedenken: Wir haben als Zweiter 73 Punkte geholt, damit wäre man in den vergangenen zehn Jahren sechsmal Meister geworden."

Aber es gab eben diese eine Mannschaft, die in der Bundesliga besser war: Dortmund. "Wir verschwenden keinen Gedanken daran, dass wir verlieren könnten", sagt Bayern-Kapitän Philipp Lahm. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte der FCB so viele wichtige Spiele: vor allem die Halbfinals in DFB-Pokal und Champions League, beide nach Elfmeterschießen gewonnen. "Jetzt", sagt Lahm, "sind wir so weit, dass die Preise verteilt werden. Und morgen wollen wir damit anfangen."

Jürgen Klopp: "Diese Mannschaft spielt, um zu gewinnen"

Schön, wenn man auf so viel Vorfreude und Optimismus trifft. Der BVB hat von den letzten vier Treffen mit den Bayern genau vier gewonnen. Der BVB ist Meister geworden, hat dabei einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Und sogar Jupp Heynckes sagt, dass eine Mannschaft mit dieser Bilanz normalerweise favorisiert sei. Einen Spannungsverlust bei seiner Auswahl hat Jürgen Klopp nach dem erneuten Meistertitel nicht ausgemacht. "Diese Mannschaft spielt, um zu gewinnen", sagt der Borussen-Trainer: "Und dieses Endspiel stand so hell und klar am Horizont, dass es in Sachen Motivation keine Probleme gab. Hatte ich aber auch nicht befürchtet." Klopp hat gelernt, dass er sich auf seine Mannschaft verlassen kann. Enttäuscht hat sie ihn nur selten, sehr selten sogar.

2008 stand der BVB zuletzt im Endspiel, auch gegen Bayern. Luca Toni zerstörte mit einem Doppelpack den schwarz-gelben Traum vom Titel. "Wir hoffen, dass wir es morgen umkehren können", sagt Spielführer Sebastian Kehl, der, wie sein Gegenüber Philipp Lahm, auch vor vier Jahren schon dabei war: "Wir haben Rekord um Rekord gebrochen, es macht einen Riesen-Spaß mit dieser jungen Mannschaft, die sich stetig weiterentwickelt hat." Und natürlich sei das vor allem dem Trainer Klopp zu verdanken.

Der träumte schon als kleiner Junge vom Endspiel. "Es ist jedes Jahr sehr reizvoll. Was der DFB hier jedes Jahr gestaltet, ist außergewöhnlich. Das ist wie Wembley", sagt er: "Das Finale ist ein ganz besonderer Moment, und den wollen wir auskosten und die Gunst der Stunde nutzen." Am liebsten mit anschließender Siegerehrung – bei guter Laune, versteht sich.

Heynckes noch ohne DFB-Pokaltitel

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Anders als Klopp steht Jupp Heynckes nicht zum ersten Mal im DFB-Pokalfinale. 1973, damals noch als Spieler, gewann er ihn mit Gladbach im Finale gegen den 1. FC Köln mit dem legendären Tor von Günter Netzer, elf Jahre später, als "Fohlen"-Trainer, verlor er im Elfmeterschießen gegen die Bayern – mit dem legendären Fehlschuss von Lothar Matthäus. Bei allen Titeln, die Trainer Heynckes schon hat, der DFB-Pokal fehlt ihm noch. "Natürlich würde ich mich auch persönlich sehr darüber freuen, wenn wir gewinnen würden", sagt er. Aber über seinem eigenen Wunsch steht der des Vereins. Eine Woche, zwei Pokale – so die Rechnung. Erst Dortmund, dann Chelsea.

In München hängen schon Fahnen, die auf das Champions-League-Finale hinweisen. Ganz München redet schon davon. "Ist doch klar, dass man das auch aus den Köpfen der Spieler nicht streichen kann", sagt auch Heynckes: "Aber alle sind sich einig, dass wir von Spiel zu Spiel denken. Es gibt ein erstes und ein zweites Ziel. Alle werden konzentriert auftreten." Kommen Sie klar mit dem Druck, Herr Lahm? "Wenn man das bei Bayern nicht gewohnt ist, wo dann? Wenn wir keinen Titel gewinnen, war es keine erfolgreiche Saison, sondern bestenfalls eine ordentliche." Klare Ansage.

Der Umgang der Klubs ist von Respekt geprägt. Klopp lobt Heynckes, Heynckes lobt Klopp. Aber beide sind sich einig, dass man einander morgen nichts schenken wird. Zu viel steht auf dem Spiel. Oder wie Jürgen Klopp es ausdrückt: "Dieses Pokalfinale ist das außergewöhnlichste Fußballspiel Deutschlands, einfach großartig. Dieses Spiel wird keiner verpassen. Und wer doch, der wird sofort danach fragen, wie es ausgegangen ist. Wenn der Sport das leisten kann, ist alles richtig gelaufen."