Fandel zum defekten Sprechfunk: "Unglücklich und ärgerlich"

Das Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt gegen FC Augsburg, es läuft die 16. Minute. Im Strafraum zieht der Augsburger Dominik Kohr seinen Gegenspieler Vaclav Kadlec regelwidrig am Trikot, dieser fällt. Alle rechnen mit Strafstoß für die Eintracht, doch ein Pfiff bleibt aus - FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe entscheidet auf Weiterspielen. Am Ende siegen die Oberbayern 1:0.

Nach der Partie stellt der Sportwissenschaftler aus Berlin klar, dass der Vierte Offizieller Pattrick Ittrich das Foul melden wollte, das Headset, über das das Schiedsrichterteam kommuniziert, aber nicht funktionierte. Im DFB.de-Interview spricht Herbert Fandel, Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission, über den Vorfall.

DFB.de: Herr Fandel, wie bewerten Sie die Situation in der 16. Minute des Spiels Eintracht Frankfurt gegen den FC Augsburg?

Herbert Fandel: Beim Trikotvergehen des Spielers Kohr handelte es sich um ein strafstoßwürdiges Vergehen, welches von Schiedsrichter Manuel Gräfe und seinen Assistenten registriert und geahndet werden sollte. Da dies nicht geschah, hat der Vierte Offizielle, der von der Seitenlinie einen guten Blick auf diese Situationen hatte, über Funk seine Einschätzung mittgeteilt.

DFB.de: Aber auf Elfmeter entschieden hat Manuel Gräfe dennoch nicht.

Fandel: Nein, denn der Hinweis des Vierten Offiziellen ist nicht bei ihm angekommen, da, wie mittlerweile bekannt ist, sein Sprechfunk nicht funktioniert hat.

DFB.de: Und warum ist der Vierte Offizielle dann nicht zum Assistenten an der Seitenlinie gegangen und hat darauf hingewiesen, dass ein Foulspiel vorlag?

Fandel: Weil Patrick Ittrich in dieser turbulenten Situation zunächst nicht wusste, dass eine Störung seines Funks vorlag. Er musste also davon ausgehen, dass Manuel Gräfe trotz seines Hinweises die Situation anders bewertet und daher nicht auf Strafstoß entschieden hatte.



Das Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt gegen FC Augsburg, es läuft die 16. Minute. Im Strafraum zieht der Augsburger Dominik Kohr seinen Gegenspieler Vaclav Kadlec regelwidrig am Trikot, dieser fällt. Alle rechnen mit Strafstoß für die Eintracht, doch ein Pfiff bleibt aus - FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe entscheidet auf Weiterspielen. Am Ende siegen die Oberbayern 1:0.

Nach der Partie stellt der Sportwissenschaftler aus Berlin klar, dass der Vierte Offizieller Pattrick Ittrich das Foul melden wollte, das Headset, über das das Schiedsrichterteam kommuniziert, aber nicht funktionierte. Im DFB.de-Interview spricht Herbert Fandel, Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission, über den Vorfall.

DFB.de: Herr Fandel, wie bewerten Sie die Situation in der 16. Minute des Spiels Eintracht Frankfurt gegen den FC Augsburg?

Herbert Fandel: Beim Trikotvergehen des Spielers Kohr handelte es sich um ein strafstoßwürdiges Vergehen, welches von Schiedsrichter Manuel Gräfe und seinen Assistenten registriert und geahndet werden sollte. Da dies nicht geschah, hat der Vierte Offizielle, der von der Seitenlinie einen guten Blick auf diese Situationen hatte, über Funk seine Einschätzung mittgeteilt.

DFB.de: Aber auf Elfmeter entschieden hat Manuel Gräfe dennoch nicht.

Fandel: Nein, denn der Hinweis des Vierten Offiziellen ist nicht bei ihm angekommen, da, wie mittlerweile bekannt ist, sein Sprechfunk nicht funktioniert hat.

DFB.de: Und warum ist der Vierte Offizielle dann nicht zum Assistenten an der Seitenlinie gegangen und hat darauf hingewiesen, dass ein Foulspiel vorlag?

Fandel: Weil Patrick Ittrich in dieser turbulenten Situation zunächst nicht wusste, dass eine Störung seines Funks vorlag. Er musste also davon ausgehen, dass Manuel Gräfe trotz seines Hinweises die Situation anders bewertet und daher nicht auf Strafstoß entschieden hatte.

DFB.de: Ist auf die Funktechnik und die Headsets kein Verlass?

Fandel: Doch, natürlich. Ich denke, dass war eine sehr unglückliche und ärgerliche Situation, aber doch auch eine Ausnahme. Dennoch werden wir gemeinsam mit den Bundesliga-Schiedsrichtern darüber sprechen und versuchen, Wege zu finden, um auch solche, eigentlich nur schwer vorstellbaren Vorgänge, in Zukunft möglichst auszuschließen.