Fan Club: Trautmann Schirmherr beim Duell mit "englandfans"

Internationale Fan-Verständigung im Zeichen der deutsch-englischen Freundschaft - wer könnte diese Botschaft glaubhafter vermitteln als Bernhard Carl "Bert" Trautmann? Der legendäre Torwart, auf der Insel mindestens so populär wie in Deutschland, hat mit seiner Stiftung (mehr Infos dazu auf www.trautmann-foundation.org) die Schirmherrschaft für ein Fußballspiel übernommen, das Vertreter des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola am Dienstag gegen ein Team der "englandfans" bestritten.

Am Vorabend des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen England in London kam es im Wembley Park Sports Ground - unweit des neu gebauten Wembley-Stadions, wo sich tags darauf die besten Profis beider Nationen gegenüber stehen - zum ebenso freundschaftlichen wie prestigeträchtigen ersten Duell der beiden offiziellen Fan-Klubs.

Die Auswahl des Fan Club Nationalmannschaft, die aus 14 Spielern der beiden erstplatzierten Mannschaften beim "Cup der Fans 2007" gebildet wurde, traf auf die offiziellen Anhänger der "Three Lions". In einer zweiten Partie spielten weitere "englandfans" gegen das Filmteam des Kinoerfolges "Das Wunder von Bern" um Regisseur Sönke Wortmann, der wie Trautmann Ehrengast des Fan-Treffens war.

Trautmann als erster Ausländer "Englands Fußballer des Jahres"

Dass die Partien ganz im Zeichen der deutsch-englischen Fan-Freundschaft und des Fairplay-Gedankens stand, verkörpert Schirmherr Trautmann in idealer Weise. Der heute 83-Jährige, der nach dem 2. Weltkrieg in England blieb und dort eine einzigartige Karriere als Torwart erlebte, ist noch immer eine der größten Integrationsfiguren für die guten Beziehungen beider Völker.

Der gebürtige Bremer spielte in der Saison 1948/1949 für den Provinzverein St. Helen's Town in der Nähe von Liverpool, ehe er zwischen 1949 und 1964 insgesamt 508 Liga- und 33 F.A.-Cupspiele für Manchester City absolvierte. Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn war das F.A.-Cupfinale 1956, dass er mit den Citizens 3:1 gegen Birmingham City gewann - dank seiner großartigen Paraden und trotz eines während des Spiels gebrochenen Halswirbels.

Dass Trautmann im Endspiel um die älteste Fußball-Trophäe der Welt trotz dieser schwerwiegenden Verletzung, die ihn danach zu einer Operation und zum Tragen eines Gipskorsetts zwang, bis zum Schluss durchhielt, trug nicht unwesentlich zu seiner Popularität auf der Insel bei: Als erster Ausländer wurde er am 5. Mai 1956 zu "Englands Fußballer des Jahres" gewählt. Fast müßig zu erwähnen, dass er 1956 auch Manchesters "Spieler des Jahres" wurde.

Idealer Botschafter für deutschen Fußball und Fan-Spiel

Weitere Auszeichnungen folgten: Für seine Verdienste um die deutsch-britischen Beziehungen und als internationaler Botschafter des deutschen Fußballs wurde Bert Trautmann, der nach seiner aktiven Laufbahn die Fußball-Lehrer-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erwarb und unter anderem Nationaltrainer von Burma, Liberia und Pakistan war, 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

2002 wurde er in England als "Football Legend of the Football League", 2004 als "Honorary Officer of the Most Excellent Order of the British Empire" (OBE) ausgezeichnet. 2005 schließlich wurde Trautmann in die "Hall of Fame" des englischen Verbandes aufgenommen - als erst zweiter Ausländer nach dem Franzosen Eric Cantona.

Die Beliebtheit des ehemaligen Torhüters auf der britischen Insel und in Deutschland hatte ihn für die Rolle des Schirmherrn beim ersten offiziellen Fan-Spiel am Dienstag geradezu prädestiniert. Zudem war Bert Trautmann am Mittwoch als Gast des DFB ins Wembley-Stadion eingeladen, als sich die beiden Teams im traditionsreichen Klassiker gegenüberstanden.

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