Familie und Fußball: Toni Kroos' Glücksformel bei Real Madrid

Hätte also gar nicht Madrid sein müssen. Nach dieser Logik hätte Toni Kroos sich auch in der 3. Liga Deutschlands, in Turkmenistan oder Nordkorea wohl fühlen können. Oder auf Schalke, wo Kroos am Mittwoch mit Real im Achtelfinale der Champions League sein Deutschland-Debüt als Königlicher feiert (20.45 Uhr, live bei Sky). Denn um sich wohlzufühlen benötigt Kroos wenig und doch viel. Seine Formel zum Glück enthält lediglich zwei Komponenten: Familie und Fußball. "Ich bin ein Mensch, der sich überall da wohl fühlt, wo er seine Familie um sich hat", sagte Kroos der ZDF-Sportreportage. In Madrid hat er seine Familie um sich, und Kroos bestätigt die naheliegende Schlussfolgerung: "Von daher fühle ich mich auch hier wohl."

Damit ist ein Engelszirkel in Gang gesetzt. Wenn Kroos sich wohlfühlt, ist er fähig, der beste Toni Kroos zu sein. Und wenn Toni Kroos der beste Toni Kroos ist, ist Toni Kroos einer der besten Fußballer der Welt. Als einer der besten Fußballer der Welt, ragt Toni Kroos selbst im Ensemble der Stars von Real Madrid noch einmal heraus und darf beständig tun, was Teil seiner Glückformel ist: Fußball spielen. Klingt simpel, ist simpel.

Reals bester Einkauf der letzten dreißig Jahre

Kroos hat deswegen nie daran gezweifelt, dass der Schritt nach Spanien für ihn der richtige gewesen ist. Seine Fähigkeiten sind unbestritten, dennoch waren einige überrascht, wie problemlos sich der Deutsche in Madrid eingefügt hat. Kroos nicht, er weiß schließlich, was er kann. Mit ihm haben Zirkel und Lineal Einzug ins königliche Spiel erhalten, mit seiner Präzision fungiert der Deutsche in Spanien als Architekt des Fußballs. Seinen Wert für das Team beschreibt Trainer Carlo Ancelotti mit diesen Worten: "Unser Organisator aus der Defensive heraus. Er hat unglaubliche Fähigkeiten und eine Vision für unser Spiel." Torhüter Iker Casillas sekundiert: "Mit Toni hat Real einen guten Fang gemacht, er ist für uns jetzt schon stilprägend."

Die Hymen in den Medien gehen sogar darüber hinaus. Um die nachstehende einordnen zu können, lohnt ein Blick in die Historie: Wer wurde in den vergangenen drei Dekaden alles von Real verpflichtet? Bernd Schuster, Hugo Sanchez, Luis Figo, Zinedine Zidane, David Beckham, Mesut Özil, Sami Khedira. Die Liste ist nicht abschließend. Für die Marca ist Kroos gleichwohl "der beste Einkauf der letzten 30 Jahre. Besser als Ronaldo oder Bale, weil er Fußball als Mannschaftssport begreift."

Zwanzig Pflichtspiel-Siege in Folge

Und irgendwie auch als Familienangelegenheit. Gegenüber der Bild am Sonntag hat Kroos zuletzt beschrieben, wie er Real Madrid erlebt. Dabei hat er von der Größe des Klubs geschwärmt, von den Reaktionen, die der Verein und seine Spieler weltweit auslösen, von den Dimensionen der Begeisterung der Fans, die die des FC Bayern noch einmal übertreffen. "Hier flippen sie aus, wenn sie einen Spieler von Madrid sehen. Das ist für sie das Größte", sagte Kroos. Für sein Ego braucht der Weltmeister das nicht, wichtiger ist ihm die andere Seite Reals, die unvermutete. "In der Kabine sind tolle Menschen, Menschen mit einem großen Herz und offenen Ohr. Hier denkt keiner, dass er etwas im Alleingang machen kann. Bei uns nimmt sich niemand zu wichtig! Es gibt keine Streithähne. Keine Diven. Wir sind ein funktionierendes Familienunternehmen."

Angesichts der Qualität im Kader ist der sportliche Erfolg fast unausweichlich. Real führt die Tabelle der Primera Division vor dem FC Barcelona an. Die Mannschaft ist intakt, vor allem der Umgang mit Niederlagen belegt dies. Auf das niederschmetternde 2:4 zu Beginn der Saison bei Real Sociedad und das 1:2 bei Atletico Madrid im Anschluss daran ließ Real eine Serie von zwölf Siegen folgen. Inklusive Pokal und internationalen Spielen stand Mitte Dezember ein neuer Klub-Rekord: Mit dem 4:1 bei UD Almería gelang den Königlichen der 20. Pflichtspiel-Sieg in Folge. Dabei erzielten Kroos und Co. 75 Tore, spielten elfmal zu null und kassierten nur zehn Gegentreffer.



Hätte also gar nicht Madrid sein müssen. Nach dieser Logik hätte Toni Kroos sich auch in der 3. Liga Deutschlands, in Turkmenistan oder Nordkorea wohl fühlen können. Oder auf Schalke, wo Kroos am Mittwoch mit Real im Achtelfinale der Champions League sein Deutschland-Debüt als Königlicher feiert (20.45 Uhr, live bei Sky). Denn um sich wohlzufühlen benötigt Kroos wenig und doch viel. Seine Formel zum Glück enthält lediglich zwei Komponenten: Familie und Fußball. "Ich bin ein Mensch, der sich überall da wohl fühlt, wo er seine Familie um sich hat", sagte Kroos der ZDF-Sportreportage. In Madrid hat er seine Familie um sich, und Kroos bestätigt die naheliegende Schlussfolgerung: "Von daher fühle ich mich auch hier wohl."

Damit ist ein Engelszirkel in Gang gesetzt. Wenn Kroos sich wohlfühlt, ist er fähig, der beste Toni Kroos zu sein. Und wenn Toni Kroos der beste Toni Kroos ist, ist Toni Kroos einer der besten Fußballer der Welt. Als einer der besten Fußballer der Welt, ragt Toni Kroos selbst im Ensemble der Stars von Real Madrid noch einmal heraus und darf beständig tun, was Teil seiner Glückformel ist: Fußball spielen. Klingt simpel, ist simpel.

Reals bester Einkauf der letzten dreißig Jahre

Kroos hat deswegen nie daran gezweifelt, dass der Schritt nach Spanien für ihn der richtige gewesen ist. Seine Fähigkeiten sind unbestritten, dennoch waren einige überrascht, wie problemlos sich der Deutsche in Madrid eingefügt hat. Kroos nicht, er weiß schließlich, was er kann. Mit ihm haben Zirkel und Lineal Einzug ins königliche Spiel erhalten, mit seiner Präzision fungiert der Deutsche in Spanien als Architekt des Fußballs. Seinen Wert für das Team beschreibt Trainer Carlo Ancelotti mit diesen Worten: "Unser Organisator aus der Defensive heraus. Er hat unglaubliche Fähigkeiten und eine Vision für unser Spiel." Torhüter Iker Casillas sekundiert: "Mit Toni hat Real einen guten Fang gemacht, er ist für uns jetzt schon stilprägend."

Die Hymen in den Medien gehen sogar darüber hinaus. Um die nachstehende einordnen zu können, lohnt ein Blick in die Historie: Wer wurde in den vergangenen drei Dekaden alles von Real verpflichtet? Bernd Schuster, Hugo Sanchez, Luis Figo, Zinedine Zidane, David Beckham, Mesut Özil, Sami Khedira. Die Liste ist nicht abschließend. Für die Marca ist Kroos gleichwohl "der beste Einkauf der letzten 30 Jahre. Besser als Ronaldo oder Bale, weil er Fußball als Mannschaftssport begreift."

Zwanzig Pflichtspiel-Siege in Folge

Und irgendwie auch als Familienangelegenheit. Gegenüber der Bild am Sonntag hat Kroos zuletzt beschrieben, wie er Real Madrid erlebt. Dabei hat er von der Größe des Klubs geschwärmt, von den Reaktionen, die der Verein und seine Spieler weltweit auslösen, von den Dimensionen der Begeisterung der Fans, die die des FC Bayern noch einmal übertreffen. "Hier flippen sie aus, wenn sie einen Spieler von Madrid sehen. Das ist für sie das Größte", sagte Kroos. Für sein Ego braucht der Weltmeister das nicht, wichtiger ist ihm die andere Seite Reals, die unvermutete. "In der Kabine sind tolle Menschen, Menschen mit einem großen Herz und offenen Ohr. Hier denkt keiner, dass er etwas im Alleingang machen kann. Bei uns nimmt sich niemand zu wichtig! Es gibt keine Streithähne. Keine Diven. Wir sind ein funktionierendes Familienunternehmen."

Angesichts der Qualität im Kader ist der sportliche Erfolg fast unausweichlich. Real führt die Tabelle der Primera Division vor dem FC Barcelona an. Die Mannschaft ist intakt, vor allem der Umgang mit Niederlagen belegt dies. Auf das niederschmetternde 2:4 zu Beginn der Saison bei Real Sociedad und das 1:2 bei Atletico Madrid im Anschluss daran ließ Real eine Serie von zwölf Siegen folgen. Inklusive Pokal und internationalen Spielen stand Mitte Dezember ein neuer Klub-Rekord: Mit dem 4:1 bei UD Almería gelang den Königlichen der 20. Pflichtspiel-Sieg in Folge. Dabei erzielten Kroos und Co. 75 Tore, spielten elfmal zu null und kassierten nur zehn Gegentreffer.

###more###

Haushoher Favorit im Achtelfinale gegen Schalke

Vor zehn Tagen gab es nach langer Zeit wieder einen Rückschlag, eine Niederlage voller Wucht. Im Madrider Derby unterlag Real mit 0:4 bei Atletico. Real hat sich kurz geschüttelt, um sich wieder auf seine Stärken zu besinnen. Mit einem 2:0 gegen Deportivo la Coruna fand das Team von Trainer Ancelotti am vergangenen Wochenende zurück in die Spur.

Rechtzeitig vor der Rückkehr des Toni K. nach D.. Gegen Schalke ist der Titelverteidiger haushoher Favorit, nicht nur der jüngeren Historie wegen. Ziemlich genau vor einem Jahr gab es die Konstellation im Achtelfinale der Königsklasse schon einmal: Königsblau gegen königlich. Für Schalke gab es viele blaue Flecken, das "Duell des Jahres" endete im Fiasko. Nach dem 1:6 in Gelsenkirchen ging es im Rückspiel (1:3) lediglich darum, sich anständig aus dem Wettbewerb zu verabschieden.

Für Kroos hat die Vergangenheit für die Gegenwart keine Bedeutung. Er ist überzeugt von seiner Mannschaft und von sich, dennoch mahnt er sein Team. "Wir werden Schalke nicht unterschätzen", sagte er. "Du gewinnst nicht im Vorbeigehen, auch Real Madrid nicht." Aber Kroos weiß, dass er und seine Kollegen den Erfolg in den Füßen haben und selber darüber bestimmen, wie weit der Weg in diesem Jahr geht. Für Schalke gilt im Selbstverständnis Reals wie für sämtliche Gegner: "Wenn wir zwei gute Tage erwischen, kommen wir ganz weit." Es gilt aber auch diese Einschränkung: "Aber nur dann."