Fabian Schnellhardt: "Unbedingt aufsteigen mit dem MSV"

Für Fabian Schnellhardt läuft es in dieser Saison. Seit seiner Rückkehr zum MSV Duisburg zu Saisonbeginn ist er Stammspieler im Mittelfeld. Auch dank der Leistungen des 23-Jährigen befindet sich der Tabellenführer der 3. Liga auf Aufstiegskurs. Beim 3:2 in der Partie gegen Preußen Münster hatte Schnellhardt am 22. Spieltag zuletzt seinen großen Auftritt. Ihm gelangen zwei Treffer, darunter das Siegtor in der vierten Minute der Nachspielzeit. Sein erfolgreicher Distanzschuss brachte dem MSV-Profi die Nominierung zum Tor des Monats Februar in der ARD Sportschau ein.

Vor dem Spiel bei seinem Ex-Klub Holstein Kiel heute (ab 19 Uhr, live im Livestream auf NDR.de) spricht Fabian Schnellhardt im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Denis de Haas über besondere Momente als Juniorennationalspieler, eine schwere Zeit in Duisburg und die Gründe für seine Vertragsverlängerung bis 2020.

DFB.de: Wie oft haben Sie sich Ihr Siegtor gegen Preußen Münster eigentlich angeschaut?

Fabian Schnellhardt: Schon einige Male. Viele Freunde und Bekannte haben mir das Video geschickt. Das war damals aber nicht nur wegen der Tore ein besonderer Tag für mich. Vor dem Anpfiff wurde meine Vertragsverlängerung in der Arena bekanntgegeben. Und in dem Spiel war dann alles dabei. Wir haben geführt, sind in Rückstand geraten und haben es am Ende wieder gedreht. Es war sehr emotional.

DFB.de: Vor zwei Jahren haben Sie in weniger emotionalen Partien mitgewirkt. Sie mussten häufig in der Duisburger Oberligamannschaft spielen, die Gegner hießen VfR Fischeln oder SV Hönnepel/Niedermörmter. Am Rand standen 100 Zuschauer. Kamen Sie sich nicht wie in einem falschen Film vor?

Schnellhardt: Das war damals eine sehr schwierige Situation. Im Klub lief es gut, und die erste Mannschaft ist am Saisonende auch aufgestiegen. Ich brauche aber kein Geheimnis daraus zu machen, dass es für mich persönlich eine schwere Zeit war. Ich war mit dem Ziel nach Duisburg gewechselt, mich durchzusetzen. Das ist mir in der ersten Saison leider nicht gelungen. Ich sollte dann in der zweiten Mannschaft mitspielen, um im Rhythmus zu bleiben. Das ist für einen Spieler aus einem Drittligakader nicht besonders schön, aber da musste ich durch. Aus der Zeit habe ich im Nachhinein betrachtet auch eine Menge mitgenommen. Ich weiß, wie schnell es im Fußball nach oben, aber auch nach unten gehen kann.

DFB.de: Welche Gedanken haben Sie sich in der schweren Zeit gemacht?

Schnellhardt: Für mich war klar, dass sich etwas verändern muss. Ich war froh, dass es mit der Ausleihe geklappt hat. Ich bin Holstein Kiel sehr dankbar, Trainer Karsten Neitzel hat mir dort eine Riesenchance gegeben. Ich hatte vom ersten Tag an das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Aber auch dem MSV Duisburg bin ich dankbar. Das hat alles sehr gut funktioniert.

DFB.de: Hatten Sie Ihre Wohnung im Westen nur zwischenvermietet, weil Sie wussten, dass Sie wieder zurückkommen?

Schnellhardt: Nein, ich habe meine Wohnung in Duisburg ganz normal gekündigt und bin mit meiner Freundin nach Kiel gezogen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ich zurückkomme. Aber meine Familie und meine Freundin haben mich in der Phase sehr unterstützt. In Kiel stand für mich im Vordergrund, wieder regelmäßig Fußball zu spielen. Und das hat auch gut funktioniert.



Für Fabian Schnellhardt läuft es in dieser Saison. Seit seiner Rückkehr zum MSV Duisburg zu Saisonbeginn ist er Stammspieler im Mittelfeld. Auch dank der Leistungen des 23-Jährigen befindet sich der Tabellenführer der 3. Liga auf Aufstiegskurs. Beim 3:2 in der Partie gegen Preußen Münster hatte Schnellhardt am 22. Spieltag zuletzt seinen großen Auftritt. Ihm gelangen zwei Treffer, darunter das Siegtor in der vierten Minute der Nachspielzeit. Sein erfolgreicher Distanzschuss brachte dem MSV-Profi die Nominierung zum Tor des Monats Februar in der ARD Sportschau ein.

Vor dem Spiel bei seinem Ex-Klub Holstein Kiel heute (ab 19 Uhr, live im Livestream auf NDR.de) spricht Fabian Schnellhardt im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Denis de Haas über besondere Momente als Juniorennationalspieler, eine schwere Zeit in Duisburg und die Gründe für seine Vertragsverlängerung bis 2020.

DFB.de: Wie oft haben Sie sich Ihr Siegtor gegen Preußen Münster eigentlich angeschaut?

Fabian Schnellhardt: Schon einige Male. Viele Freunde und Bekannte haben mir das Video geschickt. Das war damals aber nicht nur wegen der Tore ein besonderer Tag für mich. Vor dem Anpfiff wurde meine Vertragsverlängerung in der Arena bekanntgegeben. Und in dem Spiel war dann alles dabei. Wir haben geführt, sind in Rückstand geraten und haben es am Ende wieder gedreht. Es war sehr emotional.

DFB.de: Vor zwei Jahren haben Sie in weniger emotionalen Partien mitgewirkt. Sie mussten häufig in der Duisburger Oberligamannschaft spielen, die Gegner hießen VfR Fischeln oder SV Hönnepel/Niedermörmter. Am Rand standen 100 Zuschauer. Kamen Sie sich nicht wie in einem falschen Film vor?

Schnellhardt: Das war damals eine sehr schwierige Situation. Im Klub lief es gut, und die erste Mannschaft ist am Saisonende auch aufgestiegen. Ich brauche aber kein Geheimnis daraus zu machen, dass es für mich persönlich eine schwere Zeit war. Ich war mit dem Ziel nach Duisburg gewechselt, mich durchzusetzen. Das ist mir in der ersten Saison leider nicht gelungen. Ich sollte dann in der zweiten Mannschaft mitspielen, um im Rhythmus zu bleiben. Das ist für einen Spieler aus einem Drittligakader nicht besonders schön, aber da musste ich durch. Aus der Zeit habe ich im Nachhinein betrachtet auch eine Menge mitgenommen. Ich weiß, wie schnell es im Fußball nach oben, aber auch nach unten gehen kann.

DFB.de: Welche Gedanken haben Sie sich in der schweren Zeit gemacht?

Schnellhardt: Für mich war klar, dass sich etwas verändern muss. Ich war froh, dass es mit der Ausleihe geklappt hat. Ich bin Holstein Kiel sehr dankbar, Trainer Karsten Neitzel hat mir dort eine Riesenchance gegeben. Ich hatte vom ersten Tag an das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Aber auch dem MSV Duisburg bin ich dankbar. Das hat alles sehr gut funktioniert.

DFB.de: Hatten Sie Ihre Wohnung im Westen nur zwischenvermietet, weil Sie wussten, dass Sie wieder zurückkommen?

Schnellhardt: Nein, ich habe meine Wohnung in Duisburg ganz normal gekündigt und bin mit meiner Freundin nach Kiel gezogen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ich zurückkomme. Aber meine Familie und meine Freundin haben mich in der Phase sehr unterstützt. In Kiel stand für mich im Vordergrund, wieder regelmäßig Fußball zu spielen. Und das hat auch gut funktioniert.

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DFB.de: Wann hat Ihnen der MSV mitgeteilt, dass er wieder mit Ihnen plant?

Schnellhardt: Ivo Grlic (Manager des MSV Duisburg; Anm. d. Red) und der Trainer (Ilia Gruev; Anm. d. Red.) haben mich erst mal in Ruhe gelassen. Und ich habe den MSV in Ruhe gelassen. Es stand viel auf dem Spiel. Beim MSV war ja lange nicht klar, in welcher Liga der Verein nach der Sommerpause spielt. Und wir wollten auch ein wenig Abstand voneinander gewinnen. Ein paar Wochen vor Saisonende haben wir uns zusammengesetzt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass ich zurückkommen soll - und möchte.

DFB.de: Was sind die Unterschiede zwischen dem Fabian Schnellhardt, der 2014 zum MSV kam, und dem, der 2016 zurückgekehrt ist?

Schnellhardt: Ich habe in der Zwischenzeit 35 Drittligaspiele für Kiel gemacht. Die haben mich in meiner Entwicklung weitergebracht. Es war gut, dass ich ein Jahr regelmäßig gespielt und dadurch Selbstvertrauen bekommen habe. Das ist für jeden Fußballer enorm wichtig. Ich bin auch menschlich in der Zeit gereift. In der ersten Duisburger Saison habe ich verpasst, an meinen Schwächen zu arbeiten. Das war auch schon während meiner Zeit beim 1. FC Köln der Fall. Dort habe ich jede Menge Unterstützung bekommen, ich habe mich damals aber auch verweigert.

DFB.de: Was heißt das konkret?

Schnellhardt: Wenn man als junger Kerl zum Profikader gehört, ist es oft schwierig, auf dem Boden zu bleiben. Gott sei Dank gab es genügend Leute, die mich dorthin zurückgeholt haben.

DFB.de: In der Kölner Jugend gab es damals zwei große Talente: Fabian Schnellhardt und Mitchell Weiser. Warum ist der eine nun ein gestandener Bundesligaprofi und Sie noch nicht?

Schnellhardt: Ich habe es halt lange verpasst, an meinen Schwächen zu arbeiten. Viele Leute haben mir gesagt, dass Talent alleine nicht reicht. Da war ich lange Zeit anderer Meinung. Ich bin aber eines Besseren belehrt worden. Als ich von einem Zweitligisten zu einem Drittligisten gewechselt bin und wieder nicht gespielt habe, musste ich mich hinterfragen und überlegen, was falsch läuft. Es gab die Möglichkeiten, mich mit mir auseinanderzusetzen oder die Karriere dahinplätschern zu lassen. Zum Glück war ich einsichtig, darum läuft es nun besser für mich.

DFB.de: Gut lief es für Sie auch 2011. Wie blicken Sie auf dieses Jahr zurück?

Schnellhardt: Da habe ich überragende Sachen erlebt. Ich war gerade 17 Jahre alt, und wir sind mit Köln Deutscher Meister in der B-Jugend geworden. Später sind wir noch Zweiter bei der U 17-EM mit Deutschland geworden. Und dann kam die WM in Mexiko, bei der wir Dritter wurden. Das war eine unglaubliche Erfahrung. Die Bilder von damals werden immer in meinem Kopf bleiben.

DFB.de: Im WM-Kader stand damals unter anderem der Emre Can, nun A-Nationalspieler und Profi beim FC Liverpool. Haben Sie noch Kontakt zu den alten Teamkollegen?

Schnellhardt: Lockeren Kontakt habe ich noch zu einigen Spielern. Nicht so intensiv, weil jeder seinen eigenen Weg gegangen ist. Aber die schöne Zeit werde ich nie vergessen.

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DFB.de: Eine schöne Zeit erleben Sie aktuell auch beim MSV. Ihre Leistungen in dieser Saison sind auch höherklassigen Klubs nicht verborgen geblieben. Warum haben Sie trotzdem bis 2020 verlängert?

Schnellhardt: So schlecht die erste Saison für mich lief, so gut läuft es jetzt für mich. Ich habe einen Trainer, der mir sehr viel Vertrauen schenkt. Wenn ich mich irgendwo wohlfühle, gibt es keinen Grund zu wechseln. Wir wollen mit dem MSV unbedingt aufsteigen. Das ist das Ziel des ganzen Vereins und natürlich auch mein persönliches. Wer regelmäßig in der 3. Liga spielt, möchte eine Liga höher spielen. Dass der Trainer seinen Vertrag verlängert hat, war für mich auch wichtig. Und wir haben eine gute Mannschaft, von der der große Teil zusammenbleiben wird. Für mich passt beim MSV sehr viel zusammen. Und deshalb bin ich froh, dass ich hierbleiben darf.

DFB.de: Nun steht aber erst mal das Spiel bei Holstein Kiel auf dem Programm. Wie ist der Kontakt zu Ihrem Ex-Klub?

Schnellhardt: Den meisten Kontakt hatte ich während meiner Kieler Zeit zu Maik Kegel, der nachher zu Fortuna Köln gewechselt ist. Das hat natürlich gut gepasst, weil er jetzt wieder in der Nähe wohnt. Aber auch zu Spielern aus dem aktuellen Kader habe ich noch Kontakt. Es ist schon ein besonderes Spiel. Ich freue mich, die Jungs wiederzusehen.

DFB.de: Haben Sie sich denn ein Jubelverbot auferlegt?

Schnellhardt: Darüber mache ich mir keine Gedanken. So viele Tore habe ich nun auch nicht geschossen, dass ein Treffer von mir in Kiel wahrscheinlich wäre. Ich hoffe, dass wir dieses wichtige Spiel gewinnen werden. Es wird natürlich ein schwieriges, weil die Kieler auch noch oben mit dabei sind. Aber es wird für die 3. Liga auch ein gutes Spiel werden, weil beide Teams sehr attraktiven Fußball spielen.

DFB.de: Im Mai könnten Sie Ihre dritte Aufstiegsfeier innerhalb von wenigen Jahren erleben. Trotzdem dürfte die Feier für Sie eine besondere sein.

Schnellhardt: Klar. Jetzt kann ich aktiv mithelfen, damit es klappt. In Köln wurde ich damals ja nur einmal eingewechselt und war kein großer Bestandteil der Mannschaft. Und beim MSV kam ich am Ende auch nicht mehr zum Einsatz. Es ist immer schön, wenn der Klub Erfolg hat. Aber wenn man nicht so viel dazu beigetragen hat, ist das anders. Es wäre natürlich eine Riesensache für mich, wenn wir jetzt aufsteigen und ich am Ende 30 oder mehr Spiele absolviert habe.

DFB.de: Ein paar Spiele haben Sie aufgrund einer Rotsperre verpasst. Trübt der Platzverweis ein wenig die positive Saison?

Schnellhardt: Das war kein schöner Tag. Wir hatten unsere erste Heimniederlage gegen Rostock kassiert. Und dann war noch eine dumme Aktion von mir dabei. Ich habe daraus gelernt und weiß, dass mir so etwas nicht noch mal passieren darf. Das hat mir auch der Trainer gesagt, der war aber nicht großartig sauer. Damit war das Thema auch abgehakt.

DFB.de: Sie können am kommenden Wochenende schon den ersten Titel holen, wenn Sie sich gegen Arjen Robben und Co. durchsetzen. Haben Sie im Regal noch Platz für die Tor-des-Monats-Plakette?

Schnellhardt: (lacht) Ja, habe ich. Wenn ich gewählt werden sollte, wäre das eine schöne Nebensache. Aber es waren auch noch andere schöne Tore dabei. Ich bin froh, dass ich überhaupt in der Auswahl bin. Das kann auch nicht jeder Spieler von sich behaupten.

DFB.de: Kurt Jara und Abdelaziz Ahanfouf sind im MSV-Trikot bislang Schützen des Tors des Monats geworden. Weitere Duisburger gab es nicht.

Schnellhardt: Wenn ich der Dritte werde, wäre das umso schöner. Und wenn ich es nicht schaffe, kann ich trotzdem ruhig schlafen. Der Aufstieg ist für mich viel mehr wert.

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