Ex-U-21-Kapitän Kirchhoff: "Es war ein harter Kampf"

Mit 12,4 gelaufenen Kilometern hatte Jan Kirchhoff beim 1:0 des FC Schalke gegen Borussia Mönchengladbach zum Auftakt des 20. Bundesliga-Spieltages den größten Radius aller Akteure auf dem Platz. Der frühere Kapitän der deutschen U 21-Nationalmannschaft sorgte im defensiven Mittelfeld mit einer starken Leistung dafür, dass bei Schalke die Null stand. Trotz 69 Prozent Spielanteilen der Gäste ließen die Gelsenkirchener nur einen Torschuss zu.

Nach Verletzungen und langer Reha findet der 24-Jährige bei S04 inzwischen immer besser zu seinem Spiel. Zwölf Einsätze stehen für den 1,95 Meter großen und 90 Kilogramm schweren Defensivspieler in dieser Saison zu Buche. Eine Kaufoption über sechs Millionen Euro ließ Schalke im Winter verstreichen. Doch der von Bayern München ausgeliehene Kirchhoff hofft, auch über die Saison hinaus für die Königsblauen zu spielen, wie er nach dem Spiel betonte.

Der gebürtige Frankfurter spricht außerdem über das erfolgreiche System von Trainer Roberto Di Matteo, seine Lieblingsposition und Ambitionen in der Nationalmannschaft. DFB.de hat die Aussagen von Jan Kirchhoff aufgezeichnet.

DFB.de: Jan Kirchhoff, was bedeutet der Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions-League-Plätze?

Jan Kirchhoff: Das war superwichtig. Wir haben uns selber endlich mal bewiesen, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten mithalten können beziehungsweise besser sind. Das tut gerade gut. Wir haben in der Hinrunde 1:4 in Gladbach verloren. Das Spiel hat seinerzeit richtig wehgetan. Jetzt hier 1:0 zu gewinnen, ist natürlich etwas Schönes. Wir haben bewiesen, dass wir da oben hingehören und unseren Champions-League-Platz erobern wollen. Daran müssen wir weiter arbeiten und auch die nächsten Spiele gewinnen, um den Platz zu festigen.

DFB.de: War der Sieg für Sie und Ihr Team auch ein richtig hartes Stück Arbeit?

Kirchhoff: Es war ein harter Kampf. Wir mussten viel investieren, um hier erfolgreich zu sein und sind glücklich, das Spiel gewonnen zu haben. Es war ein sehr intensives und anstrengendes Spiel, aber wir haben über 90 Minuten gut verteidigt und wenig bis gar keine Torchancen zugelassen.

DFB.de: Was zeichnet Schalke gerade aus?



Mit 12,4 gelaufenen Kilometern hatte Jan Kirchhoff beim 1:0 des FC Schalke gegen Borussia Mönchengladbach zum Auftakt des 20. Bundesliga-Spieltages den größten Radius aller Akteure auf dem Platz. Der frühere Kapitän der deutschen U 21-Nationalmannschaft sorgte im defensiven Mittelfeld mit einer starken Leistung dafür, dass bei Schalke die Null stand. Trotz 69 Prozent Spielanteilen der Gäste ließen die Gelsenkirchener nur einen Torschuss zu.

Nach Verletzungen und langer Reha findet der 24-Jährige bei S04 inzwischen immer besser zu seinem Spiel. Zwölf Einsätze stehen für den 1,95 Meter großen und 90 Kilogramm schweren Defensivspieler in dieser Saison zu Buche. Eine Kaufoption über sechs Millionen Euro ließ Schalke im Winter verstreichen. Doch der von Bayern München ausgeliehene Kirchhoff hofft, auch über die Saison hinaus für die Königsblauen zu spielen, wie er nach dem Spiel betonte.

Der gebürtige Frankfurter spricht außerdem über das erfolgreiche System von Trainer Roberto Di Matteo, seine Lieblingsposition und Ambitionen in der Nationalmannschaft. DFB.de hat die Aussagen von Jan Kirchhoff aufgezeichnet.

DFB.de: Jan Kirchhoff, was bedeutet der Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions-League-Plätze?

Jan Kirchhoff: Das war superwichtig. Wir haben uns selber endlich mal bewiesen, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten mithalten können beziehungsweise besser sind. Das tut gerade gut. Wir haben in der Hinrunde 1:4 in Gladbach verloren. Das Spiel hat seinerzeit richtig wehgetan. Jetzt hier 1:0 zu gewinnen, ist natürlich etwas Schönes. Wir haben bewiesen, dass wir da oben hingehören und unseren Champions-League-Platz erobern wollen. Daran müssen wir weiter arbeiten und auch die nächsten Spiele gewinnen, um den Platz zu festigen.

DFB.de: War der Sieg für Sie und Ihr Team auch ein richtig hartes Stück Arbeit?

Kirchhoff: Es war ein harter Kampf. Wir mussten viel investieren, um hier erfolgreich zu sein und sind glücklich, das Spiel gewonnen zu haben. Es war ein sehr intensives und anstrengendes Spiel, aber wir haben über 90 Minuten gut verteidigt und wenig bis gar keine Torchancen zugelassen.

DFB.de: Was zeichnet Schalke gerade aus?

Kirchhoff: Wir fahren momentan wirklich gut mit unserer Art und Weise, mit engen Abständen auf dem Platz, Fußball zu spielen. Das war eine sehr, sehr erfolgreiche Woche für uns und ein super Rückrundenstart mit drei wirklich schwierigen Gegnern. Dass wir hier aus der Woche mit sieben Punkten rauskommen, erfüllt uns auch ein bisschen mit Stolz und tut gerade sehr gut.

DFB.de: Sie stehen mittendrin in der funktionierenden Defensive. Greift das System von Trainer Roberto Di Matteo inzwischen immer besser?

Kirchhoff: Man hat schon letzte Saison gesehen, dass das am besten zu uns passt. Da war es aufgrund des Spielermaterials, das wir hatten, auch ein bisschen aus der Not geboren. Jetzt in der Phase, in der Jungs zurückkommen und wir auch endlich mal den Luxus haben zu tauschen und jeder mal Kräfte sammeln kann, passt es gerade sehr gut. Die Abläufe sind sehr gut einstudiert. Wir schaffen es, das Feld sehr klein zu halten, so dass unsere letzte Linie 20, 30 Meter hinter den Stürmern steht. Damit gelingt es uns, den Gegner aus unserer Gefahrenzone fernzuhalten. Auf der anderen Seite ist es auch so, selbst wenn mal jemand ausgespielt wird, ist der Nebenmann da, um im Zweikampf zu helfen.

DFB.de: Wie kraftintensiv ist das?

Kirchhoff: Das ist schon heftig. Gerade gegen so eine Mannschaft wie Gladbach, die gut am Ball ist und einen sauberen Ball spielt. Die hat dann natürlich vor der Fünferkette beziehungsweise dem Dreier-Mittelfeld viel Platz, den Ball laufen zu lassen. Das System ist nicht darauf ausgelegt, um Pressing in der gegnerischen Hälfte zu spielen. Das heißt, es gibt auch große und weite Wege, die man zulaufen muss. Auf der anderen Seite sind das Bereiche auf dem Spielfeld, wo der Gegner nicht gefährlich ist. Von der Mittellinie ist es für den Gegner nicht möglich, ein Tor zu schießen, da hat er Ballbesitz in Räumen, die uns nicht wehtun. Das ist laufintensiv und viel Arbeit, aber das zahlt sich gerade aus.

DFB.de: Sie haben schon in der Dreierkette ganz hinten mittig gespielt, nun davor. Inwiefern unterscheiden sich diese Positionen im Schalker System?

Kirchhoff: Im Mittelfeld ist es natürlich deutlich lauf- und zweikampfintensiver und es sind mehr direkte Duelle. In der Zentrale hinten in der Dreierkette ist man - Libero ist das falsche Wort - aber derjenige, der Bälle in die Tiefe abläuft und seine beiden Innenverteidiger-Kollegen absichert. Im Mittelfeld ist man eher für die Balleroberung und für Zweikämpfe zuständig. Wie gesagt: Die Wege sind weiter.

DFB.de: Sie waren in den letzten Tagen angeschlagen. Hat sich das bemerkbar gemacht, gerade bei dieser Intensität?

Kirchhoff: Nein. Das ist das erste Mal auf Schalke, dass ich mich körperlich gut fühle und keine Schmerzen habe. Ich fühle mich nach der Wintervorbereitung wirklich fit. Die Spiele nehmen mich nicht mehr so mit, wie es noch in der ersten Halbserie war. Deshalb war das heute auch für mich schön zu sehen, dass das in so einem Spiel mit so vielen Kilometern, die ich laufen musste, kein Problem war für mich.

DFB.de: Würden Sie sagen, das ist Ihre Position im defensiven Mittelfeld?

Kirchhoff: Ich bin da offen. Mir macht beides Spaß. Ich freue mich gerade, dass ich gesund bin und auf dem Platz stehen kann. Ich weiß, es ist eine Floskel, aber auf welcher Position, ist mir relativ egal.

DFB.de: Keine Floskel ist es, dass Sie mit Ihren Auftritten im Laufe der Rückrunde eine Bewerbung abgeben.

Kirchhoff: Wir wollen alle unsere beste Leistung auf den Platz bringen und an unsere Leistungsgrenze kommen. Das versuche ich jedes Wochenende aufs Neue. Ich hoffe, dass es mit meiner körperlichen Konstitution, die wieder besser wird, auch wieder öfters gelingt. Dann glaube ich, dass ich gute Chancen habe, für nächstes Jahr einen Verein zu finden, der mich unter Vertrag nimmt.

DFB.de: Welches Maß an Wertschätzung erfahren Sie gerade vom Trainer?

Kirchhoff: Ein sehr hohes. Ich glaube, wenn ich gesund und fit war, dass ich immer bei ihm auf dem Platz gestanden habe. Dass er auch zu mir gehalten hat in Situationen, die vielleicht nicht ganz so einfach waren. Da bin ich natürlich ein Stück weit dankbar, fühle mich aber auch sehr wohl, dass meine Leistung anerkannt wird.

DFB.de: Denken Sie dabei auch an Ihre Ambitionen, irgendwann wieder mit dem Adler auf der Brust aufzulaufen?

Kirchhoff: Das ist gerade ganz weit weg für mich und momentan kein Thema.

DFB.de: Manager Horst Heldt hat gesagt, das Team sei ein verschworener Haufen. Teilen Sie diese Einschätzung so?

Kirchhoff: Ich glaube, dass das immer mehr zusammenwächst und wir ein sehr gutes Mannschaftsgefüge haben. Inzwischen schaffen wir es auch, das auf den Platz zu kriegen. Jeder möchte für jeden Meter machen, freut sich für den anderen, das gehört zu einer erfolgreichen Mannschaft dazu. Ich glaube auch, dass das mit dem Erfolg einfach wächst.

DFB.de: Wie sehr würden Sie sich freuen, wenn es auf Schalke für Sie weitergehen würde?

Kirchhoff: Ich fühle mich sowohl fußballerisch als auch menschlich sehr gut aufgehoben. Das ist für mich auch etwas Besonderes, dass ich mich in einer Mannschaft so wohl fühle – auch in meiner Verletzungszeit, als ich hierher gekommen bin und sechs Monate im Grunde nicht am Training teilgenommen habe, sondern nur in der Reha gearbeitet habe. Dass man da so gut aufgenommen wird und so gut mit den Jungs klarkommt, ist etwas Schönes und Tolles. Ich hätte nichts dagegen, wenn mein Vertrag hier verlängert würde und ich noch weitere Zeit auf Schalke verbringen kann.

DFB.de: Aber?

Kirchhoff: Dass das kein Wunschkonzert ist und ich mir das nicht selber aussuchen kann, weiß ich auch. Deshalb liegt es jetzt an mir, Leistung zu bringen, auf dem Platz zu überzeugen und eine gute Lösung für alle Seiten zu finden.

DFB.de: Es heißt immer, die Beteiligten stehen im Austausch miteinander. Wie sieht das in Ihrem Fall aus?

Kirchhoff: In der Hinsicht bin ich relativ unbeteiligt. Das wird auf anderer Ebene geklärt: von Bayern München, Schalke 04 und meinem Berater. Ich glaube, ich habe oft genug gesagt, dass ich gerne hier bleiben möchte. Horst Heldt habe ich auch gesagt, dass ich mich – wenn er das möchte und die Vereine sich einigen – freuen würde, auf Schalke zu bleiben. Damit habe ich alles gesagt, was ich sagen kann oder muss. Mit dem Rest habe ich relativ wenig zu tun. Ich werde regelmäßig informiert über den Stand der Dinge. Ein bisschen lasse ich mich da auch überraschen.