Essens Sarah Freutel: "Explosion der Gefühle"

Erst war sie die Matchwinnerin. Später war sie die Gastgeberin. Erst hatte die spät eingewechselte Sarah Freutel mit ihrem Treffer zum 1:0 in der Verlängerung gegen den SC Freiburg vor 2312 Zuschauer den Einzug der SGS Essen ins Endspiel des DFB-Pokals in Köln (17. Mai, 16.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) perfekt gemacht. Später hatten sie sich alle bei ihr zu Hause für den Start in die Feierlichkeiten getroffen.

"Es war ein toller Tag mit einem überragenden Spiel und einer langen Nacht. So kann man es wohl ganz gut zusammenfassen", sagte Freutel am Morgen danach im DFB.de-Gespräch mit Sven Winterschladen. Es war die Geschichte hinter der Geschichte des Spiels, dass gerade die 21-Jährige für die Entscheidung gesorgt hatte.

Freutel spielt als gebürtige Essenerin seit ihrem zwölften Lebensjahr für den Klub. Die Mittelfeldspielerin hat alle Jugendmannschaft der SGS durchlaufen und steht damit genau für das Konzept des Klubs. "Ich habe eine besondere Beziehung zu dem Verein", sagte Freutel, die zudem eine lange Leidenszeit hinter sich hat: Fast ein halbes Jahr war sie wegen einer Herzmuskel-Entzündung ausgefallen.

"Das war eine extrem harte Zeit", erklärte Freutel. "Man macht sich natürlich auch Gedanken, wie und ob es weitergehen wird. Aber dieses Erlebnis entschädigt für die vielen schwierigen Augenblicke." Im Endspiel geht es nun gegen den 1. FFC Frankfurt, der gestern mit 2:0 den SC Sand besiegte: "Wir haben Respekt, aber keine Angst. In einem Spiel ist alles möglich", betonte Freutel. "Wir wollen Frankfurt ärgern. Dann können wir uns unseren großen Traum erfüllen."

DFB.de: Frau Freutel, nach Ihrem Siegtreffer am Samstag haben Sie nicht gejubelt. Sie haben einfach nur auf dem Rasen gelegen, mit dem Gesicht nach unten. Was ist Ihnen in diesem Moment durch den Kopf gegangen?

Sarah Freutel: Ich habe nichts gedacht, gar nichts. Mein Kopf war einfach nur leer. Erst als meine Mannschaftskolleginnen auf mich zugestürmt sind, habe ich die Situation realisiert. Es war dann eine unbeschreibliche Freude, eine Explosion der Gefühle. Aber letztlich war es auch egal, wer das Tor macht. Wichtig war einfach nur, dass wir das Finale in Köln erreicht haben. Das wird für uns alle ein absoluter Höhepunkt. Die Vorfreude ist riesig. Vor so vielen Zuschauern hat wahrscheinlich noch niemand von uns gespielt.

DFB.de: Zunächst stehen in der Bundesliga noch einige wichtige Partien auf dem Programm.

Freutel: Oh ja. Wir brauchen noch ein paar Punkte, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten. Das wissen wir ganz genau. Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Meisterschaft. Aber ich bin davon überzeugt, dass uns der Erfolg von Samstag den nötigen Schwung für die anstehenden Aufgaben geben wird. Das setzt Kräfte frei. Und wenn wir das Thema erledigt haben, fokussieren wir uns auf das große Endspiel in Köln.



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Erst war sie die Matchwinnerin. Später war sie die Gastgeberin. Erst hatte die spät eingewechselte Sarah Freutel mit ihrem Treffer zum 1:0 in der Verlängerung gegen den SC Freiburg vor 2312 Zuschauer den Einzug der SGS Essen ins Endspiel des DFB-Pokals in Köln (17. Mai, 16.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) perfekt gemacht. Später hatten sie sich alle bei ihr zu Hause für den Start in die Feierlichkeiten getroffen.

"Es war ein toller Tag mit einem überragenden Spiel und einer langen Nacht. So kann man es wohl ganz gut zusammenfassen", sagte Freutel am Morgen danach im DFB.de-Gespräch mit Sven Winterschladen. Es war die Geschichte hinter der Geschichte des Spiels, dass gerade die 21-Jährige für die Entscheidung gesorgt hatte.

Freutel spielt als gebürtige Essenerin seit ihrem zwölften Lebensjahr für den Klub. Die Mittelfeldspielerin hat alle Jugendmannschaft der SGS durchlaufen und steht damit genau für das Konzept des Klubs. "Ich habe eine besondere Beziehung zu dem Verein", sagte Freutel, die zudem eine lange Leidenszeit hinter sich hat: Fast ein halbes Jahr war sie wegen einer Herzmuskel-Entzündung ausgefallen.

"Das war eine extrem harte Zeit", erklärte Freutel. "Man macht sich natürlich auch Gedanken, wie und ob es weitergehen wird. Aber dieses Erlebnis entschädigt für die vielen schwierigen Augenblicke." Im Endspiel geht es nun gegen den 1. FFC Frankfurt, der gestern mit 2:0 den SC Sand besiegte: "Wir haben Respekt, aber keine Angst. In einem Spiel ist alles möglich", betonte Freutel. "Wir wollen Frankfurt ärgern. Dann können wir uns unseren großen Traum erfüllen."

DFB.de: Frau Freutel, nach Ihrem Siegtreffer am Samstag haben Sie nicht gejubelt. Sie haben einfach nur auf dem Rasen gelegen, mit dem Gesicht nach unten. Was ist Ihnen in diesem Moment durch den Kopf gegangen?

Sarah Freutel: Ich habe nichts gedacht, gar nichts. Mein Kopf war einfach nur leer. Erst als meine Mannschaftskolleginnen auf mich zugestürmt sind, habe ich die Situation realisiert. Es war dann eine unbeschreibliche Freude, eine Explosion der Gefühle. Aber letztlich war es auch egal, wer das Tor macht. Wichtig war einfach nur, dass wir das Finale in Köln erreicht haben. Das wird für uns alle ein absoluter Höhepunkt. Die Vorfreude ist riesig. Vor so vielen Zuschauern hat wahrscheinlich noch niemand von uns gespielt.

DFB.de: Zunächst stehen in der Bundesliga noch einige wichtige Partien auf dem Programm.

Freutel: Oh ja. Wir brauchen noch ein paar Punkte, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten. Das wissen wir ganz genau. Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Meisterschaft. Aber ich bin davon überzeugt, dass uns der Erfolg von Samstag den nötigen Schwung für die anstehenden Aufgaben geben wird. Das setzt Kräfte frei. Und wenn wir das Thema erledigt haben, fokussieren wir uns auf das große Endspiel in Köln.

DFB.de: Ist es irgendwie symptomatisch, dass gerade Sie als gebürtige Essenerin mit Ihrer langen Leidenszeit den Weg geebnet haben?

Freutel: Vielleicht passt das tatsächlich zu dieser Geschichte. Seit meinem zwölften Lebensjahr spiele ich für die SGS Essen. Es ist ganz klar, dass man dann eine besondere Beziehung zu dem Klub aufbaut. Und es war tatsächlich hart, dass ich fast fünf Monate nur zuschauen konnte.

DFB.de: Sie hatten eine Herzmuskel-Entzündung. Hatten Sie auch Sorgen um Ihre Karriere?

Freutel: Nein, das nicht direkt. Aber ins Grübeln gerät man schon in einigen Momenten, das ist wahrscheinlich ganz normal. Ich hatte eine Nasennebenhöhlenentzündung und diese wahrscheinlich nicht richtig auskuriert. Das hat sich gerächt. Von Oktober bis Ende Dezember durfte ich gar keinen Sport machen. Ich musste mich total schonen. Das war eine harte Zeit. Im Januar konnte ich dann langsam wieder einsteigen. Aber es gab immer wieder Rückschläge. Das hat mich runtergezogen. Zum Glück hatte ich stets die Unterstützung aller Verantwortlichen hier und besonders von meinen Kolleginnen. Dieses unheimlich wichtige Tor entschädigt natürlich für die ganze Leidenszeit.

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DFB.de: Im Endspiel geht es gegen den 1. FFC Frankfurt. Wie sehen Sie die Chance?

Freutel: In einem Spiel ist alles möglich. Das mag blöd klingen, aber so ist es wirklich. Es gibt sicher keine zwei Meinungen darüber, dass Frankfurt klar favorisiert ist. Wir haben jedoch zuletzt öfter gezeigt, dass wir die ärgern können. Das wollen wir erneut schaffen. Vielleicht können wir uns dann unseren großen Traum erfüllen. Wir haben Respekt, aber ganz sicher keine Angst. Dieses Motto haben wir direkt nach dem Sieg ausgegeben.

DFB.de: Wie lief der Abend nach dem Triumph ab?

Freutel: Wir haben erst im Stadion ausgiebig gefeiert. Später haben wir uns dann bei mir zu Hause getroffen . Von dort aus sind wir dann in die Stadt gezogen, in die Essener Disko Mupa. Wir haben es ordentlich krachen lassen.

DFB.de: So, wie es sich für den Einzug ins Endspiel des DFB-Pokals gehört?

Freutel: Ja, so kann man es sagen. Die Ersten sind um drei Uhr nach Hause gegangen. Die Letzten wohl im Morgengrauen gegen fünf Uhr. Es war ein toller Tag mit einem überragenden Spiel und einer langen Nacht. So kann man es wohl ganz gut zusammenfassen.