Essen und Frankfurt wollen "für Frauenfußball werben"

Das Objekt der Begierde war schon an seinem nächsten Bestimmungsort. In Köln, genau da also, wo am 17. Mai (16.30 Uhr) das große Endspiel um den DFB-Pokal zwischen der SGS Essen und dem 1.FFC Frankfurt stattfinden wird. Und einige der Protagonisten durften den Cup für einen Fototermin sogar bereits anfassen. Für Siegfried Dietrich und Kerstin Garefrekes vom Bundesliga-Zweiten war es ein bekanntes, ein angenehmes Gefühl. Für Willi Wißing und Lisa Weiß aus Essen hingegen war es eine neue, eine aufregende Erfahrung.

"Wir freuen uns wahnsinnig auf diesen Tag. Für mich persönlich geht ein Traum in Erfüllung. Praktisch mein ganzes Leben bin ich im Sport tätig. Aber das ist ohne Zweifel ein Höhepunkt", sagte Wißing. Der SGS-Manager erinnerte daran, wie der Klub vor zehn Jahren in die Bundesliga aufgestiegen war: "Wir waren plötzlich in Deutschlands höchster Spielklasse. Und außer eine Mannschaft, die dort spielen wollte, hatten wir nichts."

Lisa Weiß: "Wissen, wie man Frankfurt ärgert"

Inzwischen zählt Essen wegen der herausragenden Jugendarbeit längst zu den Topadressen in Deutschland. Auch Torhüterin und Spielführerin Lisa Weiß stammt aus dem eigenen Nachwuchs und steht damit stellvertretend für viele ihrer Kolleginnen: "Als ich hier angefangen habe, war ich ein Küken. Jetzt bin ich die zweitälteste Spielerin. Es ist einfach unbeschreiblich, dass wir gemeinsam wirklich dieses Finale erreicht haben. Man kann es noch gar nicht richtig fassen."

Obwohl die Essenerinnen nach dem 1:0-Halbfinalerfolg gegen den SC Freiburg als klarer Außenseiter in die Partie gehen werden, ist der 26-jährigen Schlussfrau nicht bange vor dem Aufeinandertreffen mit dem achtmaligen Titelträger: "Wir haben in der Bundesliga in dieser Saison zweimal gezeigt, dass wir Frankfurt ärgern können. Das wollen wir erneut schaffen. Dann ist einiges möglich. Wir kommen nach Köln, um den DFB-Pokal zu gewinnen. Für uns ist dieses Endspiel die Krönung."

FFC-Manager Dietrich: "Freundschaft wird für zwei Stunden ruhen"

Beim ersten Treffen der beiden Finalteilnehmer im Rhein-Energie-Stadion in Köln war deutlich zu spüren, dass der 1.FFC Frankfurt mit einer gehörigen Portion Respekt dem Duell mit Essen entgegen sieht. "Ich erwarte ein spannendes und hochklassiges Endspiel zweier guter Mannschaften. Uns verbindet eine Freundschaft, die dann aber für zwei Stunden ruhen muss. Wir wollen uns deutschlandweit präsentieren und weiter Werbung für den Frauenfußball machen", sagte FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Auch wenn wir bereits häufiger dabei waren, ist es stets ein außergewöhnliches Ereignis. Für uns wird das immer einen ganz, ganz hohen Stellenwert haben."

In Frankfurt sind sie froh, nach zwei mäßigen bis enttäuschenden Jahren endlich wieder ausschließlich positive Schlagzeilen schreiben zu können. Entscheidenden Anteil daran hat auch Ex-Nationalspielerin Kerstin Garefrekes. Die 34-Jährige ist derzeit so stark wie nie. "Es macht mir im Moment unheimlich viel Spaß. Wir haben ein tolles Team und einen hervorragenden Trainerstab", sagte die Mittelfeldspielerin. "Mir kommt es sicher zugute, dass ich glücklicherweise bislang von schwereren Verletzungen verschont geblieben bin."

Frankfurt: Drei Teilnahmen bei fünf Austragungen

Der 1.FFC ist bei der fünften Austragung des Endspiels in Köln zum dritten Mal dabei. Auf dem Weg dorthin hat sich die Mannschaft von Trainer Colin Bell keine Blöße gegeben, der Rekordmeister hat nicht mal ein Gegentor kassiert. Zuletzt gab es am Sonntag im Halbfinale gegen den Spitzenreiter der Süd-Staffel der 2. Bundesliga, den SC Sand, ein 2:0. Wie stark die Frankfurterinnen in dieser Saison wieder sind, zeigt eine Statistik besonders deutlich: Sie sind in dieser Serie als einziger der 36 Klubs aus den beiden höchsten Spielklassen noch unbesiegt.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir unser erstes Saisonziel erreicht haben", betonte Garefrekes. "Bei aller Vorfreude gilt nun jedoch zunächst die gesamte Konzentration den vor uns liegenden Aufgaben in der Meisterschaft. Da haben wir unser anderes großes Ziel fest im Blick: Wir wollen uns für die Champions League qualifizieren." An Ostermontag (14 Uhr) steht das schwere Spiel beim FC Bayern München auf dem Programm.

In Essen ist die Ausgangslage ähnlich, die Ansprüche jedoch etwas geringer. "Wir brauchen dringend noch ein paar Punkte, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten", sagt Torhüterin Weiß vor dem Auswärtsspiel beim VfL Sindelfingen (Ostermontag, 11 Uhr). "Wenn wir das geschafft haben, dann können wir uns total auf das Endspiel um den DFB-Pokal fokussieren."

Wie in den vergangenen Jahren auch, wird es wieder ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie geben, das pünktlich um 11.11 Uhr beginnen wird. Kölner Musikgrößen wie die "Höhner" werden für Stimmung sorgen. Auch zahlreiche Prominente feiern zusammen mit den Fans auf den Vorwiesen des Stadions. Dort ist der Eintritt frei. Tickets für das große Finale zwischen der SGS Essen und dem 1.FFC Frankfurt kosten zwischen neun und 30 Euro und sind erhältlich über die DFB-Tickethotline (Telefon 069-65008500) oder im Internet unter tickets.dfb.de sowie in weiteren Vorverkaufsstellen. Zudem können Vereine und Schulen Gruppenkarten ab 11 Personen für 6 Euro (Stehplatz) bzw. 8 Euro (Sitzplatz) bestellen. Alle Informationen finden Sie im Bestellformular hier.

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Das Objekt der Begierde war schon an seinem nächsten Bestimmungsort. In Köln, genau da also, wo am 17. Mai (16.30 Uhr) das große Endspiel um den DFB-Pokal zwischen der SGS Essen und dem 1.FFC Frankfurt stattfinden wird. Und einige der Protagonisten durften den Cup für einen Fototermin sogar bereits anfassen. Für Siegfried Dietrich und Kerstin Garefrekes vom Bundesliga-Zweiten war es ein bekanntes, ein angenehmes Gefühl. Für Willi Wißing und Lisa Weiß aus Essen hingegen war es eine neue, eine aufregende Erfahrung.

"Wir freuen uns wahnsinnig auf diesen Tag. Für mich persönlich geht ein Traum in Erfüllung. Praktisch mein ganzes Leben bin ich im Sport tätig. Aber das ist ohne Zweifel ein Höhepunkt", sagte Wißing. Der SGS-Manager erinnerte daran, wie der Klub vor zehn Jahren in die Bundesliga aufgestiegen war: "Wir waren plötzlich in Deutschlands höchster Spielklasse. Und außer eine Mannschaft, die dort spielen wollte, hatten wir nichts."

Lisa Weiß: "Wissen, wie man Frankfurt ärgert"

Inzwischen zählt Essen wegen der herausragenden Jugendarbeit längst zu den Topadressen in Deutschland. Auch Torhüterin und Spielführerin Lisa Weiß stammt aus dem eigenen Nachwuchs und steht damit stellvertretend für viele ihrer Kolleginnen: "Als ich hier angefangen habe, war ich ein Küken. Jetzt bin ich die zweitälteste Spielerin. Es ist einfach unbeschreiblich, dass wir gemeinsam wirklich dieses Finale erreicht haben. Man kann es noch gar nicht richtig fassen."

Obwohl die Essenerinnen nach dem 1:0-Halbfinalerfolg gegen den SC Freiburg als klarer Außenseiter in die Partie gehen werden, ist der 26-jährigen Schlussfrau nicht bange vor dem Aufeinandertreffen mit dem achtmaligen Titelträger: "Wir haben in der Bundesliga in dieser Saison zweimal gezeigt, dass wir Frankfurt ärgern können. Das wollen wir erneut schaffen. Dann ist einiges möglich. Wir kommen nach Köln, um den DFB-Pokal zu gewinnen. Für uns ist dieses Endspiel die Krönung."

FFC-Manager Dietrich: "Freundschaft wird für zwei Stunden ruhen"

Beim ersten Treffen der beiden Finalteilnehmer im Rhein-Energie-Stadion in Köln war deutlich zu spüren, dass der 1.FFC Frankfurt mit einer gehörigen Portion Respekt dem Duell mit Essen entgegen sieht. "Ich erwarte ein spannendes und hochklassiges Endspiel zweier guter Mannschaften. Uns verbindet eine Freundschaft, die dann aber für zwei Stunden ruhen muss. Wir wollen uns deutschlandweit präsentieren und weiter Werbung für den Frauenfußball machen", sagte FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Auch wenn wir bereits häufiger dabei waren, ist es stets ein außergewöhnliches Ereignis. Für uns wird das immer einen ganz, ganz hohen Stellenwert haben."

In Frankfurt sind sie froh, nach zwei mäßigen bis enttäuschenden Jahren endlich wieder ausschließlich positive Schlagzeilen schreiben zu können. Entscheidenden Anteil daran hat auch Ex-Nationalspielerin Kerstin Garefrekes. Die 34-Jährige ist derzeit so stark wie nie. "Es macht mir im Moment unheimlich viel Spaß. Wir haben ein tolles Team und einen hervorragenden Trainerstab", sagte die Mittelfeldspielerin. "Mir kommt es sicher zugute, dass ich glücklicherweise bislang von schwereren Verletzungen verschont geblieben bin."

Frankfurt: Drei Teilnahmen bei fünf Austragungen

Der 1.FFC ist bei der fünften Austragung des Endspiels in Köln zum dritten Mal dabei. Auf dem Weg dorthin hat sich die Mannschaft von Trainer Colin Bell keine Blöße gegeben, der Rekordmeister hat nicht mal ein Gegentor kassiert. Zuletzt gab es am Sonntag im Halbfinale gegen den Spitzenreiter der Süd-Staffel der 2. Bundesliga, den SC Sand, ein 2:0. Wie stark die Frankfurterinnen in dieser Saison wieder sind, zeigt eine Statistik besonders deutlich: Sie sind in dieser Serie als einziger der 36 Klubs aus den beiden höchsten Spielklassen noch unbesiegt.

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"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir unser erstes Saisonziel erreicht haben", betonte Garefrekes. "Bei aller Vorfreude gilt nun jedoch zunächst die gesamte Konzentration den vor uns liegenden Aufgaben in der Meisterschaft. Da haben wir unser anderes großes Ziel fest im Blick: Wir wollen uns für die Champions League qualifizieren." An Ostermontag (14 Uhr) steht das schwere Spiel beim FC Bayern München auf dem Programm.

In Essen ist die Ausgangslage ähnlich, die Ansprüche jedoch etwas geringer. "Wir brauchen dringend noch ein paar Punkte, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten", sagt Torhüterin Weiß vor dem Auswärtsspiel beim VfL Sindelfingen (Ostermontag, 11 Uhr). "Wenn wir das geschafft haben, dann können wir uns total auf das Endspiel um den DFB-Pokal fokussieren."

Wie in den vergangenen Jahren auch, wird es wieder ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie geben, das pünktlich um 11.11 Uhr beginnen wird. Kölner Musikgrößen wie die "Höhner" werden für Stimmung sorgen. Auch zahlreiche Prominente feiern zusammen mit den Fans auf den Vorwiesen des Stadions. Dort ist der Eintritt frei. Tickets für das große Finale zwischen der SGS Essen und dem 1.FFC Frankfurt kosten zwischen neun und 30 Euro und sind erhältlich über die DFB-Tickethotline (Telefon 069-65008500) oder im Internet unter tickets.dfb.de sowie in weiteren Vorverkaufsstellen. Zudem können Vereine und Schulen Gruppenkarten ab 11 Personen für 6 Euro (Stehplatz) bzw. 8 Euro (Sitzplatz) bestellen. Alle Informationen finden Sie im Bestellformular hier.