Essen schaltet Potsdam aus: "Das ist nicht nur Glück"

Viel feiern konnten die Spielerinnen der SGS Essen nach dem überraschenden 3:2 in der zweiten Runde des DFB-Pokals der Frauen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam nicht. Am Donnerstag (ab 14 Uhr) steht bereits das nächste schwere Spiel in der Frauen-Bundesliga an, Bayern München ist zu Gast im Stadion Essen. Kein Wunder, dass SG-Trainer Markus Högner schon heute wieder zum Training bittet.

Keine 24 Stunden zuvor hatten sich die Essenerinnen noch einen echten Pokalfight mit Potsdam geliefert. Zuletzt zweimal zum Auftakt gegen Potsdam ausgeschieden, wollte das Team aus dem Ruhrpott im eigenen Stadion unbedingt erfolgreich sein. Immerhin ging es mit dem Selbstvertrauen von zuletzt zwei Heimsiegen gegen Potsdam in der Liga in die Partie.

Potsdam mit 2:0 vorn

Doch die Gastgeberinnen konnten ihr Spiel nicht wie gewollt aufziehen, zu stark schienen die "Turbinen" - und der Traum vom Weiterkommen stand kurz vorm Platzen. Doch nachdem die Gäste in der zweiten Halbzeit innerhalb von einer Viertelstunde (48., 63.) mit 2:0 in Führung gegangen waren und auf den Rängen niemand mehr glaubte, dass die Essenerinnen hier ein Wunder schaffen könnten, ging ein Ruck durch die Mannschaft.

"Symptomatisch war die Körpersprache von Charline Hartmann", lobte Markus Högner seine Anführerin. "An ihr haben sich die anderen wieder hochgezogen." Die derart Gelobte gab hinterher zu: "Ich habe nach dem 0:2 nicht damit gerechnet, dass wir das Spiel noch biegen. Doch was ich innerlich fühle und was ich nach außen zeige, sind zwei Paar Schuhe. Das habe ich in den Jahren gelernt."

Siegtor durch Ex-Potsdamerin Doorsoun-Khajeh

Mit ihren 27 Jahren ist Charline Hartmann die Älteste im Team - eine, die vorweggeht. Und sie machte in dem Pokalspiel einen klasse Job: Sie peitschte ihre Mitspielerinnen nicht nur immer wieder nach vorne. Mit ihrem Treffer zum 1:2 (76.) führte sie auch die Wende herbei. Es war ihr erster Schuss aufs Tor.

"Diese Effektivität haben wir oft nicht", sagt sie auch mit Blick auf das 2:2 durch Linda Dallmann (79.). Nicht erst nach dem Ausgleich wurde Charline Hartmann darin bestätigt, dass Essen "als Team sehr gut funktionieren" kann. Den Siegtreffer besorgte schließlich ausgerechnet die ehemalige Potsdamerin Sara Doorsoun-Khajeh (87.).



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Viel feiern konnten die Spielerinnen der SGS Essen nach dem überraschenden 3:2 in der zweiten Runde des DFB-Pokals der Frauen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam nicht. Am Donnerstag (ab 14 Uhr) steht bereits das nächste schwere Spiel in der Frauen-Bundesliga an, Bayern München ist zu Gast im Stadion Essen. Kein Wunder, dass SG-Trainer Markus Högner schon heute wieder zum Training bittet.

Keine 24 Stunden zuvor hatten sich die Essenerinnen noch einen echten Pokalfight mit Potsdam geliefert. Zuletzt zweimal zum Auftakt gegen Potsdam ausgeschieden, wollte das Team aus dem Ruhrpott im eigenen Stadion unbedingt erfolgreich sein. Immerhin ging es mit dem Selbstvertrauen von zuletzt zwei Heimsiegen gegen Potsdam in der Liga in die Partie.

Potsdam mit 2:0 vorn

Doch die Gastgeberinnen konnten ihr Spiel nicht wie gewollt aufziehen, zu stark schienen die "Turbinen" - und der Traum vom Weiterkommen stand kurz vorm Platzen. Doch nachdem die Gäste in der zweiten Halbzeit innerhalb von einer Viertelstunde (48., 63.) mit 2:0 in Führung gegangen waren und auf den Rängen niemand mehr glaubte, dass die Essenerinnen hier ein Wunder schaffen könnten, ging ein Ruck durch die Mannschaft.

"Symptomatisch war die Körpersprache von Charline Hartmann", lobte Markus Högner seine Anführerin. "An ihr haben sich die anderen wieder hochgezogen." Die derart Gelobte gab hinterher zu: "Ich habe nach dem 0:2 nicht damit gerechnet, dass wir das Spiel noch biegen. Doch was ich innerlich fühle und was ich nach außen zeige, sind zwei Paar Schuhe. Das habe ich in den Jahren gelernt."

Siegtor durch Ex-Potsdamerin Doorsoun-Khajeh

Mit ihren 27 Jahren ist Charline Hartmann die Älteste im Team - eine, die vorweggeht. Und sie machte in dem Pokalspiel einen klasse Job: Sie peitschte ihre Mitspielerinnen nicht nur immer wieder nach vorne. Mit ihrem Treffer zum 1:2 (76.) führte sie auch die Wende herbei. Es war ihr erster Schuss aufs Tor.

"Diese Effektivität haben wir oft nicht", sagt sie auch mit Blick auf das 2:2 durch Linda Dallmann (79.). Nicht erst nach dem Ausgleich wurde Charline Hartmann darin bestätigt, dass Essen "als Team sehr gut funktionieren" kann. Den Siegtreffer besorgte schließlich ausgerechnet die ehemalige Potsdamerin Sara Doorsoun-Khajeh (87.).

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"Über Potsdam nach Köln"

Ausgewogenheit scheint das neue Geheimnis bei der SGS zu sein. Die jüngeren und älteren Spielerinnen pflegen einen respektvollen Umgang miteinander. "Es gibt natürlich die eine oder andere Auseinandersetzung", weiß Charline Hartmann, "aber nach dem Training oder dem Spiel gibt es dann die Entschuldigung und alles ist gut. Das war im letzten Jahr oft noch anders, da lagen Kleinigkeiten länger im Raum." Ein Erfolgsrezept auch gegen VizemeisterPotsdam.

Der Traum vom Pokalfinale geht also weiter. "Über Potsdam fahren wir nach Köln", hatte Manager Willi Wißing mutig schon vor dem Auftakt gesagt. Auf wen die SGS im Achtelfinale am 16. oder 17. November trifft, muss die Auslosung zeigen. Einen Wunschgegner hat Charline Hartmann nicht. Nach dem Spiel gegen Potsdam ist die Gewissheit da, es mit jedem noch verbliebenen Kandidaten aufnehmen zu können.

"Wir wissen langsam, dass wir die Großen immer wieder ärgern können und dass es nicht nur Glück ist, dass wir mal etwas gegen die holen", so Hartmann. "Wir lassen die Auslosung auf uns zu kommen." Und dann schiebt sie noch hinterher: "Es wäre ja auch blöd, wenn ich mir jetzt jemanden wünsche, und wir dann gegen die in der nächsten Runde rausfliegen." In Essen bleiben sie also weiter auf dem Boden der Tatsachen.