Essen gegen Freiburg: "Wir wollen ins große Endspiel nach Köln"

Für beide ist es das Spiel des Jahres. Für beide ist es die Möglichkeit, eine komplizierte Saison in einem ganz anderen Licht erstrahlen zu lassen. Wenn die SGS Essen im Halbfinale des DFB-Pokals den SC Freiburg am Samstag (ab 14 Uhr, live im WDR) empfängt, geht es um mehr als nur den Einzug ins Endspiel. Es geht auch um Ruhm und Ehre.

"Wir wollen uns gerne deutschlandweit präsentieren", sagt Essens Trainers Markus Högner (46) im DFB.de-Doppelinterview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Für uns als kleiner Verein ist dieses Duell nach dem Bundesliga-Aufstieg ein weiterer Meilenstein in der Historie. Wahrscheinlich wäre der Einzug ins Endspiel sogar der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Für mich und meine Spielerinnen würde definitiv ein Traum in Erfüllung gehen."

Freiburgs Trainer Dietmar Sehrig (52) sieht die Ausgangslage ähnlich: "Wir fiebern diesem Ereignis entgegen. Wir wollen unbedingt ins große Endspiel in Köln einziehen. Für uns ist das ein Ausnahmeereignis. Ich erwarte zwei absolut gleichstarke Mannschaften mit vielen Parallelen. Für mich ist das bereits ein erstes Endspiel." Beide verfolgen also einen Traum: Sie wollen das Endspiel um den DFB-Pokal in Köln erreichen (Samstag, 17. Mai, ab 16.30 Uhr). Aber nur einer kann es schaffen…

DFB.de: Herr Högner, Herr Sehrig, findet am Samstag das Spiel des Jahres für Ihre Mannschaft statt?

Markus Högner: Ja, definitiv. So einen Höhepunkt wie ein Halbfinale im DFB-Pokal erlebt man wahrscheinlich nicht mehr oft, vielleicht nie wieder. Für uns als kleiner Verein ist das nach dem Bundesliga-Aufstieg ein weiterer Meilenstein in der Historie. Wahrscheinlich wäre der Einzug ins Endspiel sogar der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Für mich und meine Spielerinnen würde definitiv ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Wie sehen Sie das Duell, Herr Sehrig?

Dietmar Sehrig: Ich kann dem Kollegen nur zustimmen. Wir fiebern diesem Ereignis entgegen. Wir wollen unbedingt ins große Endspiel in Köln einziehen. Für uns ist das ein Ausnahmeereignis. Ich erwarte zwei absolut gleichstarke Mannschaften mit vielen Parallelen. Für mich ist das bereits ein erstes Endspiel.

Högner: Ich bin wirklich froh, dass wir den Heimvorteil haben. Das könnte entscheidend sein. Denn ich bin ebenfalls sicher, dass Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden werden.



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Für beide ist es das Spiel des Jahres. Für beide ist es die Möglichkeit, eine komplizierte Saison in einem ganz anderen Licht erstrahlen zu lassen. Wenn die SGS Essen im Halbfinale des DFB-Pokals den SC Freiburg am Samstag (ab 14 Uhr, live im WDR) empfängt, geht es um mehr als nur den Einzug ins Endspiel. Es geht auch um Ruhm und Ehre.

"Wir wollen uns gerne deutschlandweit präsentieren", sagt Essens Trainers Markus Högner (46) im DFB.de-Doppelinterview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Für uns als kleiner Verein ist dieses Duell nach dem Bundesliga-Aufstieg ein weiterer Meilenstein in der Historie. Wahrscheinlich wäre der Einzug ins Endspiel sogar der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Für mich und meine Spielerinnen würde definitiv ein Traum in Erfüllung gehen."

Freiburgs Trainer Dietmar Sehrig (52) sieht die Ausgangslage ähnlich: "Wir fiebern diesem Ereignis entgegen. Wir wollen unbedingt ins große Endspiel in Köln einziehen. Für uns ist das ein Ausnahmeereignis. Ich erwarte zwei absolut gleichstarke Mannschaften mit vielen Parallelen. Für mich ist das bereits ein erstes Endspiel." Beide verfolgen also einen Traum: Sie wollen das Endspiel um den DFB-Pokal in Köln erreichen (Samstag, 17. Mai, ab 16.30 Uhr). Aber nur einer kann es schaffen…

DFB.de: Herr Högner, Herr Sehrig, findet am Samstag das Spiel des Jahres für Ihre Mannschaft statt?

Markus Högner: Ja, definitiv. So einen Höhepunkt wie ein Halbfinale im DFB-Pokal erlebt man wahrscheinlich nicht mehr oft, vielleicht nie wieder. Für uns als kleiner Verein ist das nach dem Bundesliga-Aufstieg ein weiterer Meilenstein in der Historie. Wahrscheinlich wäre der Einzug ins Endspiel sogar der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Für mich und meine Spielerinnen würde definitiv ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Wie sehen Sie das Duell, Herr Sehrig?

Dietmar Sehrig: Ich kann dem Kollegen nur zustimmen. Wir fiebern diesem Ereignis entgegen. Wir wollen unbedingt ins große Endspiel in Köln einziehen. Für uns ist das ein Ausnahmeereignis. Ich erwarte zwei absolut gleichstarke Mannschaften mit vielen Parallelen. Für mich ist das bereits ein erstes Endspiel.

Högner: Ich bin wirklich froh, dass wir den Heimvorteil haben. Das könnte entscheidend sein. Denn ich bin ebenfalls sicher, dass Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden werden.

DFB.de: Ist es also ein Duell auf Augenhöhe?

Sehrig: Ja, ganz sicher. Die Tagesform wird entscheiden. Wir haben sogar ähnliche Philosophien: Beide Klubs setzen auf junge Spielerinnen. Zu dem Thema Heimvorteil habe ich allerdings eine etwas andere Meinung. Für mich ist es kein Problem, dass wir in Essen spielen. Im Gegenteil, es könnte sogar ein Vorteil sein, weil wir die Nacht vorher im Hotel verbringen. So können wir noch enger zusammenrücken und uns total auf die Begegnung fokussieren.

Högner: Wir starten tatsächlich fast unter den gleichen Voraussetzungen. Ich sehe uns ebenfalls auf einem Level. Das hat ja bereits das Hinspiel in der Bundesliga gezeigt, das in Freiburg 1:1 ausgegangen ist. Für uns könnte es sich jedoch zum Nachteil entwickeln, dass wir zuletzt enorme personelle Probleme hatten. Ich bin froh, dass in den vergangenen Tagen einige wichtige Spielerinnen wieder ins Training einsteigen konnten. Das erhöht meine Möglichkeiten.

DFB.de: Zudem gab es vor zwei Wochen in der Bundesliga ein 1:6 im Heimspiel gegen Jena…

Högner: ... und das war wirklich bitter. Ich will nicht sagen, dass wir versagt haben. Aber eine enttäuschende Leistung war es auf jeden Fall. Ich bin froh, dass ich fast 14 Tage Zeit hatte, um Aufbauarbeit zu leisten. Es bringt nichts mehr, nur nach hinten zu schauen. Wir müssen nach vorne blicken.

DFB.de: Könnte dieses 1:6 Auswirkungen auf das Duell am Samstag haben?

Högner: Nein, das glaube ich nicht. Wir haben darüber gesprochen. Wir haben es aufgearbeitet. Damit ist es jetzt erledigt.

Sehrig: Ich glaube ebenfalls nicht, dass das noch ein Thema sein wird. Leistungsschwankungen sind bei so jungen Mannschaften ganz normal. Das haben wir bereits ebenfalls erlebt. Aber die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass Essen auf schlechte Auftritte meist die richtige Antwort gefunden hat. Wir sind also gewarnt. Von diesem Ergebnis lassen wir uns nicht blenden.

DFB.de: Glauben Sie, dass die eine oder andere Spielerin gedanklich bereits bei dem Halbfinale war?

Högner: Vielleicht, und es wäre ihnen ja nicht mal zu verübeln. Bei aller Euphorie vor dem Halbfinale ist das natürlich auch ein Problem: Wir dürfen die Bundesliga nicht aus den Augen verlieren. Wir brauchen dringend noch ein paar Punkte, um nicht in Abstiegssorgen zu geraten. Der Klassenerhalt ist für den Verein mittel- und langfristig natürlich noch bedeutender.

 

DFB.de: Herr Sehrig, konnten Sie zuletzt ebenfalls einen Konzentrationsabfall feststellen? Vor dem 3:0 gegen Sindelfingen gab es auch in Freiburg eine Durststrecke.

Sehrig: Nein, unser Fokus richtet sich auf die Bundesliga. Das haben wir immer so gehalten. Beim dem angesprochenen Erfolg gegen Sindelfingen haben wir den Gegner total dominiert, aber nicht genug Tore gemacht. Der DFB-Pokal ist für uns das Sahnehäubchen auf den Alltag in der Meisterschaft.

DFB.de: Wie ist die Stimmung im Vorfeld des Aufeinandertreffens?

Sehrig: Ich habe gemerkt, dass es in den vergangenen Tagen unruhiger geworden ist. Es gab zahlreiche Medienanfragen. Es ist schön, diese Aufmerksamkeit zu bekommen. Man spürt eine gewisse Euphorie. Wir wollen uns deutschlandweit positiv präsentieren.

Högner: Natürlich haben alle etwas an dem negativen Lauf zu knabbern, auch die Fans. Meiner Mannschaft hat die Niederlage in der allerletzten Minute gegen den 1.FFC Frankfurt vor einigen Wochen einen Knacks gegeben. Mein junges Team hat aufopferungsvoll gekämpft und ist dafür leider nicht belohnt worden. Das hat uns runtergezogen. Aber daraus haben wir gelernt und unsere Lehren gezogen. Jetzt ist die Vorfreude riesig auf die Partie mit Freiburg. Wir hoffen auf eine große und stimmungsvolle Atmosphäre.

DFB.de: Herr Högner, ist dieses Halbfinale im DFB-Pokal auch eine große Chance, um eine schwierige Saison plötzlich in ganz anderem Licht erstrahlen zu lassen.

Högner: Ja, ganz genau so sehe ich es auch. Wenn wir tatsächlich den Einzug ins Endspiel schaffen sollten, das könnte Kräfte freisetzen für die anstehenden schweren Aufgaben in der Bundesliga. Ich bin davon überzeugt, dass dann eine riesige Euphorie entstehen würde. Wir wollen uns national zeigen. Dann würden sich Türen öffnen, die bisher verschlossen sind für uns.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Högner: Freiburg hat einen qualitativ hochwertigen Kader. Mit Laura Benkarth, Melanie Leupolz und Sara Däbritz kann der Kollege auf drei aktuelle A-Nationalspielerinnen zurückgreifen. Das haben wir nicht. Zudem hat Freiburg einige gute Ausländerinnen. In den vergangenen beiden Jahren haben die sich wirklich einen guten Namen gemacht in der Bundesliga. Aber nichtsdestotrotz: Ich sehe den Gegner auf Augenhöhe.

Sehrig: Essen ist sehr spielstark. Zudem stehen sie kompakt und sind taktisch gut geschult. Wir müssen wirklich an unsere Grenzen gehen, um dort bestehen zu können. Aber es ist nicht so, dass wir uns nach dem Gegner richten werden. Das ist überhaupt nicht meine Art. Wir gehen auf den Platz, um unsere Ideen und unsere Stärken durchzusetzen. Wir wollen nicht passiv agieren, wir wollen aktiv auftreten.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung, den Einzug ins Endspiel zu schaffen?

Sehrig: Wir haben einige Spielerinnen im Kader, die über individuelle Klasse verfügen und in so einem engen Spiel den Unterschied ausmachen können. Ich denke natürlich vor allem an unsere A-Nationalspielerinnen. Das heißt nicht, dass sie alleine in der Verantwortung stehen. Aber mit ihrer Erfahrung, speziell mit dem Gewinn der Europameisterschaft im Nacken, sollten sie schon Führungsaufgaben übernehmen.

Högner: Wir spielen zu Hause. Wir wollen den Heimvorteil nutzen. Es ist wichtig, dass wir es schnell schaffen, dass der Funke auf unser Publikum überspringt. Die Mädels werden alles geben. Dann werden die Zuschauer wie eine Eins hinter uns stehen. Das kann uns beflügeln und den Spielerinnen einen zusätzlichen Schub geben. Wir haben ja gegen Frankfurt gesehen, zu was wir fähig sind. Daran müssen wir anknüpfen, wenn wir bestehen wollen. Das muss unser Anspruch sein. Wir werden alles in die Waagschale werfen, was wir zur Verfügung haben. Wir müssen von Anfang an mit vollem Elan, hoher Laufbereitschaft und totalem Kampfgeist auftreten.

DFB.de: Spüren Sie auch Druck vor dem Duell?

Högner: In diesem Fall war die Klatsche gegen Jena vielleicht sogar auf eine gewisse Art hilfreich. Das hat die Erwartungen wieder etwas auf Normalmaß reduziert. Der Druck könnte etwas abgefallen. Tiefer können wir kaum noch sinken. Wir haben jetzt dreimal hintereinander verloren. Jeder muss begreifen, dass es letztlich nur um ein Spiel geht, vor allem die Mädels. Wir alle haben den Wunsch, das Endspiel zu erreichen. Wichtig ist es aber, dass wir auch das Halbfinale genießen können. Alleine diese Begegnung ist für uns schon eine kleine Sensation. Ich spüre also keinen Druck, sondern eine enorme Vorfreude.

Sehrig: Uns geht es ähnlich. Wir spüren keinen Druck. Wir spüren ebenfalls eine riesige Vorfreude. Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich gedanklich schon ein Schritt weiter bin. Dann sehe ich mich im Stadion in Köln stehen. Das ist natürlich noch viel zu früh. Aber es zeigt auch, wie groß die Sehnsucht nach diesem Ereignis ist.