"Es ist eine große Ehre für mich"

Wenn Thorsten Kinhöfer in Herne in seinem Büro sitzt und den Blick hebt, dann wird er unweigerlich an den DFB-Pokal erinnert. An der Wand hängt eine Collage aus dem Jahr 2004, eine stilisierte Abbildung des Olympia­stadions. Das Bild ist ein Geschenk von Alemannia Aachen, das im Finale 2004 mit 2:3 gegen Werder Bremen verloren hatte. Kinhöfer war damals Vierter Offizieller. Sechs Jahre später ist er auserwählt, das Spiel zu leiten. Im Interview mit DFB.de-Redak­teur Steffen Lüdeke spricht er über seine Vorfreude auf das Finale in Berlin.

DFB.de Herr Kinhöfer, für jeden Spieler ist das Finale des DFB-Pokals etwas ganz Besonderes. Gilt das auch für einen Schiedsrichter?

Thorsten Kinhöfer: Klar, das ist das Highlight. National gibt es kein Spiel, das mehr im Fokus steht. Das Finale des DFB-Pokals, mehr geht nicht – auch für einen Schiedsrichter. Es ist des­wegen eine große Ehre für mich und das ganze Team, dass wir mit der Leitung dieses Spiels beauftragt wurden. Es ist eine große Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.

DFB.de Eine enorme Herausforderung, die eine besondere Vorbereitung erfordert?

Kinhöfer: Nein. Ich werde mich auf das Spiel vorbereiten, wie auf ein normales Bundesliga-Spiel. Wenn man irgendetwas anders macht, dann geht das meistens in die Hose. Die Vorbereitung läuft also wie immer. Ich beschäftige mich mit der Spielweise der Mannschaften, den Charakteren und Fähigkeiten der Spieler und versuche, mit größter Konzentration in das Spiel zu gehen.

DFB.de: Bremen gegen Bayern verspricht Fußball auf hohem Niveau. Haben Sie als Schiedsrichter eigentlich auch ein Auge für die Schönheit des Spiels?

Kinhöfer: Bayern gegen Bremen ist mit Sicherheit eine der spannendsten Begegnungen, die man sich für das Finale vorstellen kann. Zweimal habe ich diese Paarung in der Bundesliga geleitet, das waren jeweils interessante Spiele. Für mich ist aber in erster Linie relevant, dass wir die Leute mit unserer Leitung zufriedenstellen. Wichtig ist für mich, dass hinterher nicht über die Leistung der Schiedsrichter geredet wird, das bedeutet immer, dass wir einen guten Job gemacht haben.

DFB.de: In dieser Saison ist Ihnen das häufig gelun­gen. Der „Kicker“ führt Sie mit einer Durch­schnittsnote von 2,35 als einen der besten deutschen Schiedsrichter.



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Wenn Thorsten Kinhöfer in Herne in seinem Büro sitzt und den Blick hebt, dann wird er unweigerlich an den DFB-Pokal erinnert. An der Wand hängt eine Collage aus dem Jahr 2004, eine stilisierte Abbildung des Olympia­stadions. Das Bild ist ein Geschenk von Alemannia Aachen, das im Finale 2004 mit 2:3 gegen Werder Bremen verloren hatte. Kinhöfer war damals Vierter Offizieller. Sechs Jahre später ist er auserwählt, das Spiel zu leiten. Im Interview mit DFB.de-Redak­teur Steffen Lüdeke spricht er über seine Vorfreude auf das Finale in Berlin.

DFB.de Herr Kinhöfer, für jeden Spieler ist das Finale des DFB-Pokals etwas ganz Besonderes. Gilt das auch für einen Schiedsrichter?

Thorsten Kinhöfer: Klar, das ist das Highlight. National gibt es kein Spiel, das mehr im Fokus steht. Das Finale des DFB-Pokals, mehr geht nicht – auch für einen Schiedsrichter. Es ist des­wegen eine große Ehre für mich und das ganze Team, dass wir mit der Leitung dieses Spiels beauftragt wurden. Es ist eine große Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.

DFB.de Eine enorme Herausforderung, die eine besondere Vorbereitung erfordert?

Kinhöfer: Nein. Ich werde mich auf das Spiel vorbereiten, wie auf ein normales Bundesliga-Spiel. Wenn man irgendetwas anders macht, dann geht das meistens in die Hose. Die Vorbereitung läuft also wie immer. Ich beschäftige mich mit der Spielweise der Mannschaften, den Charakteren und Fähigkeiten der Spieler und versuche, mit größter Konzentration in das Spiel zu gehen.

DFB.de: Bremen gegen Bayern verspricht Fußball auf hohem Niveau. Haben Sie als Schiedsrichter eigentlich auch ein Auge für die Schönheit des Spiels?

Kinhöfer: Bayern gegen Bremen ist mit Sicherheit eine der spannendsten Begegnungen, die man sich für das Finale vorstellen kann. Zweimal habe ich diese Paarung in der Bundesliga geleitet, das waren jeweils interessante Spiele. Für mich ist aber in erster Linie relevant, dass wir die Leute mit unserer Leitung zufriedenstellen. Wichtig ist für mich, dass hinterher nicht über die Leistung der Schiedsrichter geredet wird, das bedeutet immer, dass wir einen guten Job gemacht haben.

DFB.de: In dieser Saison ist Ihnen das häufig gelun­gen. Der „Kicker“ führt Sie mit einer Durch­schnittsnote von 2,35 als einen der besten deutschen Schiedsrichter.

Kinhöfer: Es ist natürlich schön, wenn man positiv erwähnt wird und sollte auch Ansporn für die Zukunft sein. Stillstand ist Rückschritt und deshalb sollte man sich auf dem Gewesenen nicht ausruhen, sondern immer das nächste, schwere Spiel vor Augen haben.

DFB.de: Wie ist denn Ihr eigenes Empfinden?

Kinhöfer: Ich bin mit der abgelaufenen Saison sehr zufrieden. Es kommt immer mal vor, dass die eine oder andere Entscheidung „unglücklich“ war, aber im Großen und Ganzen war es eine sehr gute Saison.

DFB.de: Und das Pokalfinale ist eine schöne Belohnung?

Kinhöfer: Ja. Es ist aber nicht so, dass es andere Schiedsrichter nicht auch verdient hätten. Bei der Nominierung ist immer auch eine Menge Glück dabei. Wenn beispielsweise Schalke im Finale gestanden hätte, dann wäre ich nicht ausgewählt worden. Dass es bei mir diesmal passt, freut mich natürlich ungemein. Denn so eine Chance bekommt man in der Regel nur einmal im Leben.