England-Expertin Schröder: "Das wird ein hochklassiges Spiel"

„Ach, das ist ja cool!“ Das war die Info, die Corina "Coco" Schröder brauchte. Denn die 28-Jährige war schon in Sorge, sie könne das Frauen-Länderspiel zwischen den DFB-Frauen und England in Deutschland nicht sehen. Doch nun wird sie es am Sonntag ab 16 Uhr live und exklusiv auf DFB-TV verfolgen. Ein absolutes Muss, schließlich erwartet sie ein hochklassiges Match.

Und Coco Schröder sollte es wissen. Denn sie kennt beide Seiten sehr gut. Elf Jahre spielte sie in der Allianz Frauen-Bundesliga, für den FCR 2001 Duisburg, den 1. FFC Turbine Potsdam und den SC 07 Bad Neuenahr. Außerdem gehörte sie verschiedenen U-Nationalteams des DFB an, nahm unter anderem an der U 20-WM 2006 teil. Doch in den vergangenen beiden Spielzeiten war sie in England aktiv. Sogar sehr erfolgreich: Mit dem FC Liverpool gewann sie zweimal die englische Meisterschaft.

"Es wird immer professioneller gearbeitet"

In dieser Zeit hat Coco Schröder den englischen Frauenfußball schätzen gelernt. Voll des Lobes ist sie für die Entwicklung, die ihr Sport derzeit im Heimatland des Fußballs nimmt. „Es wird immer professioneller gearbeitet“, sagt sie. „Die Vereine wollen alle Spielerinnen in Vollzeit anstellen.“

Diesem Ansinnen kommt die Struktur der ersten englischen Liga entgegen. Denn derzeit spielen nur acht Teams in der höchsten Klasse. Sie derart einzudampfen, heißt, sich wirklich nur auf die Elite zu beschränken. Entsprechend hoch ist die Leistungsdichte. „Jeder kann eigentlich jeden schlagen“, sagt Coco Schröder. Als Beleg dafür führt sie das 2:2 ihres Teams gegen den FC Everton an. Es war der Vergleich zwischen dem Tabellenersten und -letzten.



„Ach, das ist ja cool!“ Das war die Info, die Corina "Coco" Schröder brauchte. Denn die 28-Jährige war schon in Sorge, sie könne das Frauen-Länderspiel zwischen den DFB-Frauen und England in Deutschland nicht sehen. Doch nun wird sie es am Sonntag ab 16 Uhr live und exklusiv auf DFB-TV verfolgen. Ein absolutes Muss, schließlich erwartet sie ein hochklassiges Match.

Und Coco Schröder sollte es wissen. Denn sie kennt beide Seiten sehr gut. Elf Jahre spielte sie in der Allianz Frauen-Bundesliga, für den FCR 2001 Duisburg, den 1. FFC Turbine Potsdam und den SC 07 Bad Neuenahr. Außerdem gehörte sie verschiedenen U-Nationalteams des DFB an, nahm unter anderem an der U 20-WM 2006 teil. Doch in den vergangenen beiden Spielzeiten war sie in England aktiv. Sogar sehr erfolgreich: Mit dem FC Liverpool gewann sie zweimal die englische Meisterschaft.

"Es wird immer professioneller gearbeitet"

In dieser Zeit hat Coco Schröder den englischen Frauenfußball schätzen gelernt. Voll des Lobes ist sie für die Entwicklung, die ihr Sport derzeit im Heimatland des Fußballs nimmt. „Es wird immer professioneller gearbeitet“, sagt sie. „Die Vereine wollen alle Spielerinnen in Vollzeit anstellen.“

Diesem Ansinnen kommt die Struktur der ersten englischen Liga entgegen. Denn derzeit spielen nur acht Teams in der höchsten Klasse. Sie derart einzudampfen, heißt, sich wirklich nur auf die Elite zu beschränken. Entsprechend hoch ist die Leistungsdichte. „Jeder kann eigentlich jeden schlagen“, sagt Coco Schröder. Als Beleg dafür führt sie das 2:2 ihres Teams gegen den FC Everton an. Es war der Vergleich zwischen dem Tabellenersten und -letzten.

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Auch der Blick auf das Endklassement unterstützt ihre These. Liverpool lag nur auf Grund der besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen FC Chelsea, auf Rang drei lag Birmingham City nur einen Zähler zurück und auf Platz vier landete der einstige Serienmeister FC Arsenal mit fünf Punkten Rückstand.

Arsenal oder Liverpool: Namhafte Vereine bieten Substanz

Außerdem klingt das von den Vereinsnamen her sehr gut. Ob Arsenal oder Liverpool - es sind fast durchweg Klubs der Premier League, die auch bei den Frauen in der Beletage dabei sind. Das ist nicht nur attraktiv, sondern das bietet einiges an Substanz – finanziell aber auch strukturell. Das heißt, die englischen Nationalspielerinnen bleiben in der Heimat. Im Kader für das Deutschland-Spiel stehen lediglich drei Spielerinnen, die in den USA unter Vertrag sind. Umgekehrt werden viele internationale Spielerinnen verpflichtet. „Alle Teams stocken personell auf“, sagt Coco Schröder. So holen sie sich Qualität ins Land. Das Niveau steigt.

Ebenso ist die Betreuung umfassend. „Wir haben einen Trainer, Co-Trainer, Torwart-Trainer, Athletik-Trainer, Arzt, Physiotherapeuten, Ernährungsberater“, zählt Coco Schröder auf. Geachtet wird auf Details. „Wir müssen täglich Urintests machen, dabei wird kontrolliert, ob wir genug trinken“, berichtet die zweimalig Deutsche Meisterin. Zudem müssten sich die Spielerinnen von Liverpool regelmäßig einem Fat-Scan unterziehen. Oder was sie bisher auch nicht aus Deutschland kannte: Das Bad in der Eistonne zur Regeneration.

"Ein paar Aktionen" mit Gerrard und Co.

Der Einsatz wird erhöht und damit steigt auch das Interesse am Frauenfußball in England. Das mit 55.000 Zuschauern ausverkaufte Wembleystadion für das Deutschland-Spiel ist ein imposanter Beleg dafür. Doch Coco Schröder merkt das auch im Kleinen. „Unser Englisch-Lehrer, der auch für die Profis zuständig ist, hatte vorher nie vom Frauenfußball gehört“, berichtet sie. Er wird nicht der Einzige sein, dem es so geht. Auch hier profitieren die Frauen von der Einbindung in die Renommierklubs. „Es gibt schon ein paar gemeinsame Aktionen mit den Männern. Wir hatten mal ein PR-Training mit ihnen. Oder wurden vor einem ihrer Spiele im Stadion an der Anfield Road noch einmal für die Meisterschaft geehrt – das war der Wahnsinn“, so Coco Schröder.

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Selbst das Miteinander mit den männlichen Kollegen scheint zu stimmen. Lucas, der brasilianische Star der Reds habe den Frauen via Facebook zur Meisterschaft gratuliert. Im vergangenen Jahr nach dem Titelgewinn hätten die Männer die Frauen sogar zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Und dabei saß dann nicht die eine Fraktion auf der einen und die andere auf der anderen Seite. Nein! „Da hat dann auch eine unserer Spielerinnen neben Steven Gerrard gesessen“, erzählt Coco Schröder.

Erstrunden-Aus in der Champions League

Allerdings ist längst nicht alles Gold, was glänzt. Es gibt weiter Potenzial für Verbesserungen. So ist die Liga mit acht Klubs nicht nur übersichtlich, sondern klein. Es bedeutet, dass die Mannschaften nur 14 Spiele in der Liga pro Saison bestreiten – mal abgesehen von den Pokal-Wettbewerben. Insgesamt bestritt Coco Schröder im dem FC Liverpool in der abgelaufenen Spielzeit 21 Matches. Das erste Spiel bestritten die Liverpool-Ladies am 13. April, das letzte am 12. Oktober. Das heißt, Pflichtspiele stehen nur in sechs Monaten eines Jahres auf dem Programm.

Auch das Ausscheiden des FC Liverpool in der ersten Runde der Champions League könnte negativ ausgelegt werden. Allerdings plädiert Coco Schröder da für eine differenzierte Betrachtung. Schließlich sei man nicht gesetzt gewesen und habe mit dem Linköpings FC eine sehr schwere Aufgabe gehabt. Dennoch räumt auch sie ein, dass man sich nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel bei der 0:3-Niederlage im Rückspiel unter Wert verkauft habe. Aber das seien auch die Lernerfahrungen, die man der Mannschaft zugestehen müsse. In der kommenden Saison könne der FC Liverpool mindestens dorthin kommen, wo Liga-Konkurrent Bristol Academy jetzt steht, nämlich im Viertelfinale. „Die haben wir in dieser Saison nämlich zweimal geschlagen“, so Coco Schröder.

Aber trotz des guten Zeugnisses, das Coco Schröder dem englischen ausstellt, sieht sie den deutschen Frauenfußball immer noch um eine Nasenlänge voraus. „England hat richtig, richtig gute Spielerinnen, aber im taktischen Bereich sind die deutschen Spielerinnen weiter“, meint Coco Schröder. Allerdings geht sie auch von einer sehr gut vorbereiteten englischen Mannschaft für die Partie am Sonntag aus. Auf der anderen Seite weiß sie um das Fehlen einiger deutscher Spielerinnen. Macht in der Summe: „Ich gehe von einem hochklassigen Spiel aus. Ich freue mich schon drauf“, sagt sie und greift zum Tablet, um DFB-TV schon einmal zu bookmarken.