Energie vs. Hansa: Ein Hauch von Bundesliga

Wenn Cottbus und Rostock am 18. Spieltag der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live im RBB und MDR) aufeinandertreffen, liegen die Vereinsheime regional gesehen weit auseinander. Hier der FC Energie Cottbus im äußersten Südosten, da der FC Hansa im hohen Norden der Republik. Die gemeinsame Vergangenheit in der DDR macht aber auch diese Partie zum Ostderby.

Es hat eine gewisse Tradition, auch wenn gerade in DDR-Zeiten der Stellenwert beider Klubs weit auseinander driftete. Hansa feierte Meisterschaften und spielte zuweilen international, Energie spielte nur sieben von 40 möglichen Jahren in der DDR-Oberliga. Allerdings gab es beide Klubs unter ihren jetzigen Namen erst seit den 60er-Jahren.

Die ersten Duelle: Hansa siegt, Energie steigt ab

Die Punktspielpremiere stieg in der Saison 1973/1974, als Cottbus zum ersten Mal aufgestiegen war. In eder Lausitz warteten die Fans am 25. August 1973 vergeblich auf Tore, in Rostock gewann Hansa mit 3:0. Wolfgang Ramelow schoss das erste Tor dieses Duells, Joachim Streich und Lothar Hahn machten den Sack zu. Energie stieg am Saisonende wieder ab, erst 1981/1982 gab es ein Wiedersehen. Zum erneuten Cottbuser Abstieg trugen auch die beiden Niederlagen gegen Hansa (0:1/1:2) bei. In Cottbus gewann Hansa am Nikolaustag 1981 durch ein Tor von Rainer Jarohs vor nur noch 4000 Zuschauern. Auch im Rückspiel schoss Jarohs das Siegtor, das Energie nicht mehr sonderlich schmerzte, war es doch in der Vorwoche bereits abgestiegen.

Auch 1988/1989 (2:2 und 0:3) blieb Energie erfolglos gegen den FC Hansa. Erst musste die Mauer fallen, ehe Cottbus die Rostocker schlagen konnte. Am 10. März 1990, immer noch in der DDR-Oberliga, gewann der FCE mit 3:1, zwei Tore schoss Detlef Irrgang. Dieser Irrgang traf auch im letzten Oberligaduell (1:1), dann trennten sich mit Auflösung des DFV die Wege. Hansa, das alle fünf Oberligaheimspiele gegen Energie gewann, stieg 1991 als letzter Meister der Oberliga in die Bundesliga auf, Energie dagegen durfte als Vorletzter nicht mal in der 2. Bundesliga mitspielen.

Drei gemeinsame Bundesligajahre

Umso erstaunlicher, dass man sich zehn Jahre später dann in der Bundesliga wiedersah. Energies Höhenflug 1997 mit Aufstieg in die 2. Bundesliga und Einzug ins DFB-Pokalfinale sowie der Aufstieg in die Bundesliga 2000 führte die Rivalen wieder zusammen. Denn Hansa war seit 1995 Dauergast im Oberhaus. Es folgten bis zu Energies Abstieg 2003 drei gemeinsame Bundesligajahre.

Die Premiere fand am 3. Dezember 2000 im Stadion der Freundschaft statt und wurde durch ein Tor des Rumänen Laurentiu Reghecampf für Energie 1:0 entschieden. Es ging hoch her, der Schiedsrichter zückte sechs Verwarnungen und stellte auf beiden Seiten einen Spieler vom Platz. Im Rückspiel scheiterte auch der sechste Cottbuser Versuch, im Ostseestadion zu gewinnen. Rene Rydlewicz schoss das einzige Tor, und Martin Pieckenhagen verhinderte in der 45. Minute den Ausgleich, den ausgerechnet Kollege Tomislav Piplica erzielen wollte - doch der scheiterte mit seinem Elfmeter. Er wollte seinen Fehler beim Tor ausbügeln und machte alles nur noch schlimmer. So geschehen am 5. Mai 2001. Energie-Trainer Eduard Geyer zürnte: "Dass sich kein anderer fand, den Elfmeter zu schießen, ist bezeichnend für unsere Situation."



Wenn Cottbus und Rostock am 18. Spieltag der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live im RBB und MDR) aufeinandertreffen, liegen die Vereinsheime regional gesehen weit auseinander. Hier der FC Energie Cottbus im äußersten Südosten, da der FC Hansa im hohen Norden der Republik. Die gemeinsame Vergangenheit in der DDR macht aber auch diese Partie zum Ostderby.

Es hat eine gewisse Tradition, auch wenn gerade in DDR-Zeiten der Stellenwert beider Klubs weit auseinander driftete. Hansa feierte Meisterschaften und spielte zuweilen international, Energie spielte nur sieben von 40 möglichen Jahren in der DDR-Oberliga. Allerdings gab es beide Klubs unter ihren jetzigen Namen erst seit den 60er-Jahren.

Die ersten Duelle: Hansa siegt, Energie steigt ab

Die Punktspielpremiere stieg in der Saison 1973/1974, als Cottbus zum ersten Mal aufgestiegen war. In eder Lausitz warteten die Fans am 25. August 1973 vergeblich auf Tore, in Rostock gewann Hansa mit 3:0. Wolfgang Ramelow schoss das erste Tor dieses Duells, Joachim Streich und Lothar Hahn machten den Sack zu. Energie stieg am Saisonende wieder ab, erst 1981/1982 gab es ein Wiedersehen. Zum erneuten Cottbuser Abstieg trugen auch die beiden Niederlagen gegen Hansa (0:1/1:2) bei. In Cottbus gewann Hansa am Nikolaustag 1981 durch ein Tor von Rainer Jarohs vor nur noch 4000 Zuschauern. Auch im Rückspiel schoss Jarohs das Siegtor, das Energie nicht mehr sonderlich schmerzte, war es doch in der Vorwoche bereits abgestiegen.

Auch 1988/1989 (2:2 und 0:3) blieb Energie erfolglos gegen den FC Hansa. Erst musste die Mauer fallen, ehe Cottbus die Rostocker schlagen konnte. Am 10. März 1990, immer noch in der DDR-Oberliga, gewann der FCE mit 3:1, zwei Tore schoss Detlef Irrgang. Dieser Irrgang traf auch im letzten Oberligaduell (1:1), dann trennten sich mit Auflösung des DFV die Wege. Hansa, das alle fünf Oberligaheimspiele gegen Energie gewann, stieg 1991 als letzter Meister der Oberliga in die Bundesliga auf, Energie dagegen durfte als Vorletzter nicht mal in der 2. Bundesliga mitspielen.

Drei gemeinsame Bundesligajahre

Umso erstaunlicher, dass man sich zehn Jahre später dann in der Bundesliga wiedersah. Energies Höhenflug 1997 mit Aufstieg in die 2. Bundesliga und Einzug ins DFB-Pokalfinale sowie der Aufstieg in die Bundesliga 2000 führte die Rivalen wieder zusammen. Denn Hansa war seit 1995 Dauergast im Oberhaus. Es folgten bis zu Energies Abstieg 2003 drei gemeinsame Bundesligajahre.

Die Premiere fand am 3. Dezember 2000 im Stadion der Freundschaft statt und wurde durch ein Tor des Rumänen Laurentiu Reghecampf für Energie 1:0 entschieden. Es ging hoch her, der Schiedsrichter zückte sechs Verwarnungen und stellte auf beiden Seiten einen Spieler vom Platz. Im Rückspiel scheiterte auch der sechste Cottbuser Versuch, im Ostseestadion zu gewinnen. Rene Rydlewicz schoss das einzige Tor, und Martin Pieckenhagen verhinderte in der 45. Minute den Ausgleich, den ausgerechnet Kollege Tomislav Piplica erzielen wollte - doch der scheiterte mit seinem Elfmeter. Er wollte seinen Fehler beim Tor ausbügeln und machte alles nur noch schlimmer. So geschehen am 5. Mai 2001. Energie-Trainer Eduard Geyer zürnte: "Dass sich kein anderer fand, den Elfmeter zu schießen, ist bezeichnend für unsere Situation."

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2001/2002 blieb Energie gegen Hansa ohne Gegentor (3:0 und 0:0), und beim Remis in Rostock machte Piplica alles wieder gut: Er hielt einen Elfmeter von Timo Lange und auch sonst alles, was auf seinen Kasten kam. Wieder gab es einen Platzverweis - diesmal gegen den Cottbuser Sebastian Helbig.

Am 24. August 2002 wurde der höchste Sieg dieses Duells verzeichnet, Hansa gewann in Cottbus mit 4:0. Es war ein Vorbote für das Los der Lausitzer, die am Saisonende abstiegen. Daran änderte auch der Punkt, den sie beim 0:0 aus Rostock erbeuteten, nichts. Mit Rade Prica sah nun ein Hansa-Kicker Rot.

Zwei Jahre spielte Hansa als einziger Ostklub weiter im Oberhaus, dann stieg er ab und traf wieder auf den FC Energie. Die Zweitligapremiere am 21. November 2005 brachte schon das dritte 0:0 in Rostock, aber erstmals saß Eduard Geyer nicht auf der Bank. Petrik Sander führte Cottbus in jener Saison in die Bundesliga zurück, nach dem Rückspiel (2:0 durch zwei Treffer von Sergiu Radu) standen die Zeichen auf Aufstieg. Acht Gelbe Karten zeugten von einer weiteren lebhaften Auseinandersetzung.

Schlüsselduell 2008: "Dieses Spiel toppt alles"

2007 stieg Hansa auch wieder auf, so dass es 2007/2008 zu den letzten Bundesligaduellen kam. Hansa wahrte seinen Heimnimbus (3:2), kassierte aber im Rückspiel eine tragische und vorentscheidende Niederlage. An jenem 26. April 2008 spielte Energie nach Rot gegen Mitreski ab der 42. Minute in Unterzahl und drehte dennoch das 0:1 in ein 2:1. Das Siegtor fiel in der Nachspielzeit durch Dimitar Rangelov, dessen Kopfball Torwart Stefan Wächter nicht halten konnte.

Nach 84 Minuten hatte der einen Bänderriss im Knie erlitten, hielt aber durch, da es keine Wechselmöglichkeit mehr gab. Erst nach dem Tor ließ er sich durch Verteidiger Tim Sebastian ersetzen. Zu spät. "Dieses Spiel toppt alles", jauchzte Energie-Kapitän Timo Rost, Schütze des 1:1. "Ich bin lange hier, aber an so eine Partie kann ich mich nicht erinnern." Es war für beide Klubs ein Schlüsselspiel: Energie schaffte den Klassenverbleib, Hansa stieg ab - und kam bis heute nicht mehr zurück.

Wenig Tore in den Zweitligaduellen

In den folgenden vier Spielen - alle in Liga zwei - fielen nur noch drei Tore. Die Paarungen von 2009/2010 nach dem Abstieg von Energie endeten beide torlos. Hansa stieg gar in die 3. Liga ab, kehrte 2011/2012 aber prompt zurück. Nun wäre es um ein Haar was geworden mit dem ersten Energie-Sieg in Rostock, doch Matthias Holst glich am 28. Oktober 2011 in letzter Minute zum 1:1 aus. Damals wie heute auf der Hansa-Bank: Peter Vollmann.

Auch im Rückspiel schoss Hansa in letzter Minute ein Tor, Dominic Peitz sicherte am 10. April 2012 das 1:0. Hansas Abstieg konnte das nicht verhindern. Zwei Jahre später ging auch Energie den bitteren Weg, und so ist Jubiläumsspiel Nummer 25 am Samstag das erste auf drittklassiger Bühne. Den Reiz des Treffens mindert das aber kein bisschen.