Energie-Trainer Stefan Krämer: "Träume sind erlaubt"

Die zweite Saison als Trainer des Drittligisten FC Energie Cottbus hätte für Stefan Krämer nicht besser beginnen können. Dank eines 2:0 über den Halleschen FC sowie eines 2:0 beim Aufsteiger SV Werder Bremen II setzten sich die Lausitzer auf Anhieb an die Spitze. Keine andere Mannschaft in der 3. Liga weist nach zwei Spieltagen sechs Zähler auf. Nun steht für den FCE eine ganz besondere Herausforderung auf dem Programm. Im DFB-Pokal trifft der ehemalige Bundesligist am Sonntag (ab 20.30 Uhr) auf den FSV Mainz 05.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der 48-jährige Stefan Krämer, der 2013 mit Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den DFB-Pokal, die Ausgeglichenheit in der 3. Liga und die Ersatzrolle von Torsten Mattuschka.

DFB.de: Zwei Partien, sechs Punkte, 4:0 Tore: Cottbus ist nach zwei Spieltagen Tabellenführer. Woher kommt diese Energie, Herr Krämer?

Stefan Krämer: Unsere Vorbereitung verlief positiv - mit einem Ausreißer. Sparta Prag war beim 2:6 an jenem Tag eine Nummer zu groß. Aber auch aus dieser Partie konnten wir sehr viel mitnehmen. Fakt ist, dass wir gut in die Saison gekommen sind. Die Tabelle interessiert mich allerdings erst ab dem 30. Spieltag. Aktuell lassen sich meiner Meinung nach noch nicht einmal Tendenzen ausmachen.

DFB.de: Waren die Erfolge gegen den Halleschen FC und den SV Werder Bremen II vergleichbar?

Krämer: Die Halle-Partie war offener, ging phasenweise in Richtung Schlagabtausch. In Bremen haben wir stets die Kontrolle über das Geschehen behalten. Insgesamt haben wir in beiden Begegnungen als Gruppe schon hervorragend funktioniert.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie am meisten Luft nach oben?

Krämer: In Bremen konnten wir mehrere hochkarätige Kontermöglichkeiten nicht nutzen. Da gilt es, effektiver zu sein und die Partie so noch schneller für uns zu entscheiden. Es gab darüber hinaus Phasen, in denen wir zu tief standen, zu passiv waren oder den falschen Pass gespielt haben. Das bereitet mir aber keine Kopfschmerzen.

DFB.de: Alle anderen Mannschaften haben schon mindestens einen Punktverlust hinnehmen müssen - nach zwei Spieltagen. Ein Zeichen für die Ausgeglichenheit der Liga?

Krämer: Ich gehe davon aus, dass die Liga im Vergleich zur Vorsaison noch enger zusammengerückt ist. Das zeigt schon die hohe Anzahl an Unentschieden. Allein an den ersten beiden Spieltagen gab es nicht weniger als zehn Remis. In manchen Partien reicht eine gelungene Aktion, um die Waage kippen zu lassen. Weder oben noch unten werden sich Mannschaften absetzen.



Die zweite Saison als Trainer des Drittligisten FC Energie Cottbus hätte für Stefan Krämer nicht besser beginnen können. Dank eines 2:0 über den Halleschen FC sowie eines 2:0 beim Aufsteiger SV Werder Bremen II setzten sich die Lausitzer auf Anhieb an die Spitze. Keine andere Mannschaft in der 3. Liga weist nach zwei Spieltagen sechs Zähler auf. Nun steht für den FCE eine ganz besondere Herausforderung auf dem Programm. Im DFB-Pokal trifft der ehemalige Bundesligist am Sonntag (ab 20.30 Uhr) auf den FSV Mainz 05.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der 48-jährige Stefan Krämer, der 2013 mit Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den DFB-Pokal, die Ausgeglichenheit in der 3. Liga und die Ersatzrolle von Torsten Mattuschka.

DFB.de: Zwei Partien, sechs Punkte, 4:0 Tore: Cottbus ist nach zwei Spieltagen Tabellenführer. Woher kommt diese Energie, Herr Krämer?

Stefan Krämer: Unsere Vorbereitung verlief positiv - mit einem Ausreißer. Sparta Prag war beim 2:6 an jenem Tag eine Nummer zu groß. Aber auch aus dieser Partie konnten wir sehr viel mitnehmen. Fakt ist, dass wir gut in die Saison gekommen sind. Die Tabelle interessiert mich allerdings erst ab dem 30. Spieltag. Aktuell lassen sich meiner Meinung nach noch nicht einmal Tendenzen ausmachen.

DFB.de: Waren die Erfolge gegen den Halleschen FC und den SV Werder Bremen II vergleichbar?

Krämer: Die Halle-Partie war offener, ging phasenweise in Richtung Schlagabtausch. In Bremen haben wir stets die Kontrolle über das Geschehen behalten. Insgesamt haben wir in beiden Begegnungen als Gruppe schon hervorragend funktioniert.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie am meisten Luft nach oben?

Krämer: In Bremen konnten wir mehrere hochkarätige Kontermöglichkeiten nicht nutzen. Da gilt es, effektiver zu sein und die Partie so noch schneller für uns zu entscheiden. Es gab darüber hinaus Phasen, in denen wir zu tief standen, zu passiv waren oder den falschen Pass gespielt haben. Das bereitet mir aber keine Kopfschmerzen.

DFB.de: Alle anderen Mannschaften haben schon mindestens einen Punktverlust hinnehmen müssen - nach zwei Spieltagen. Ein Zeichen für die Ausgeglichenheit der Liga?

Krämer: Ich gehe davon aus, dass die Liga im Vergleich zur Vorsaison noch enger zusammengerückt ist. Das zeigt schon die hohe Anzahl an Unentschieden. Allein an den ersten beiden Spieltagen gab es nicht weniger als zehn Remis. In manchen Partien reicht eine gelungene Aktion, um die Waage kippen zu lassen. Weder oben noch unten werden sich Mannschaften absetzen.

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DFB.de: Worauf kommt es an?

Krämer: Ich persönlich mag diese Duelle auf Augenhöhe, in denen die Chancen 50:50 stehen, sehr. Für uns ist es entscheidend, jeden Tag bestmöglich zu nutzen. Unter dem Strich wird die Mannschaft oben stehen, die die meisten richtigen Entscheidungen trifft. Auf dem Platz und außerhalb.

DFB.de: Müssen Sie die Euphorie in Cottbus bremsen?

Krämer: Wir hätten ganz sicher nichts dagegen, wenn wir die Euphorie mit weiteren guten Leistungen befeuern könnten. Die Fans dürfen Ansprüche und Erwartungen haben, auch Träume sind erlaubt. Wichtig ist, dass wir intern den Fokus darauf legen, in jeder Einheit hart für den Erfolg zu arbeiten.

DFB.de: Mit Torsten Mattuschka saß ein langjähriger Zweitliga-Profi des 1. FC Union Berlin zweimal nur auf der Bank. Wie geht er mit dieser Rolle um?

Krämer: Es war keine Entscheidung gegen Torsten Mattuschka. Vielmehr hatte sich Ronny Garbuschewski in der Vorbereitung so gut präsentiert, dass an ihm kein Vorbeikommen war. Torsten freut sich nicht, weil er aktuell nicht in der Startelf steht. Das ist doch ganz klar. Aber er spielt auch nicht die beleidigte Leberwurst. Im Gegenteil: Tusche ist immer ansprechbar, lebt jede Partie mit und versucht, die Mannschaft auf dem Feld zu pushen. Das zeigt seinen hervorragenden Charakter. Im Training kämpft er darum, mehr Spielanteile zu bekommen. So soll es sein. Und wir sind sehr froh ihn bei uns im Team zu haben.

DFB.de: Sie sind noch auf der Suche nach einem Stürmer, hatten auch schon einige Kandidaten im Probetraining. Wie lange wollen Sie sich Zeit lassen?

Krämer: Das hängt von unserer Überzeugung ab. Passt es optimal, kann es schnell gehen. Wir beobachten den Markt. Wenn sich eine gute Möglichkeit bietet, stehen wir bereit. Aber wir machen nichts, nur um einen Transfer zu tätigen. Bietet sich kein geeigneter Spieler an, machen wir mit der aktuellen Gruppe weiter. Auch dann hätte ich kein schlechtes Gefühl.

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DFB.de: Im Tor bekam der 24 Jahre alte Zugang Daniel Lück vom SC Paderborn den Vorzug vor dem 36-jährigen René Renno. Warum?

Krämer: Die Entscheidung für Daniel war knapp. René hatte in der Vorbereitung alles gegeben. Ich weiß, dass ich ihn jederzeit bringen kann. Für mich ist René immer auch ein wichtiger Ansprechpartner. Er hat einen analytischen Blick und denkt schon wie ein Trainer.

DFB.de: In der ersten DFB-Pokalrunde gegen Bundesligist FSV Mainz 05 ist der FCE Außenseiter. Gefällt Ihnen diese Rolle?

Krämer: In einem Spiel ist alles möglich. Mainz ist ein gestandener Bundesligist mit einem exzellenten Umschaltspiel. Allerdings hat die Liga für den FSV noch nicht begonnen und die Mannschaften suchen meist noch ihren Rhythmus. Für uns kommt es darauf an, mit Überzeugung unsere Chance zu suchen. Ich weiß, dass wir unter Flutlicht und mit der Kulisse im Rücken ein unangenehmer Gegner sein können.

DFB.de: Was macht für Sie den Reiz des DFB-Pokals aus?

Krämer: Die Historie hat gezeigt, dass der David immer für eine Überraschung gegen den Goliath sorgen kann. Genau deshalb ist der Pokalwettbewerb aus dem Fußball nicht wegzudenken. In der abgelaufenen Saison hatten wir zum Beispiel den Hamburger SV am Wackeln, mussten uns aber im Elfmeterschießen geschlagen geben.

DFB.de: Wohin kann der Weg von Cottbus in dieser Saison gehen?

Krämer: Das ist in dieser ausgeglichenen Liga, in der die meisten Vereine über ähnliche Möglichkeiten verfügen, nur ganz schwer vorherzusagen. Wir haben bewiesen, dass wir mithalten können und uns vor keinem Gegner verstecken müssen. Als Trainerteam wollen wir die Qualität in vollem Umfang aus unserer Mannschaft herauskitzeln. Für mich ist die gesamte Konstellation megaspannend.