Elversberger Vaccaro: Der Wanderfußballer

Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Angelo Vaccaro, der bei der SV Elversberg nach zehn Profistationen eine Heimat gefunden hat.

Wohnungssuche, Umzug, ein neuer Verein, neue Mannschaftskameraden - für Angelo Vaccaro ist das über die Jahre längst Gewohnheit geworden. Der Stürmer der SV Elversberg blickt in seiner Profilaufbahn auf zehn Stationen zurück. Er hat im Inland und im Ausland gespielt, von der ersten bis hinunter zur fünften Liga.

"Wer so häufig den Verein wechselt, gilt schnell als Söldner", weiß der 32-Jährige. "Ich hätte auch lieber zehn Jahre bei einem Verein gespielt. Aber im Fußball gibt es viele Veränderungen. Neue Präsidien, neue Trainer. Der eine plant mit dir, der andere nicht. Jeder muss sehen, wo er bleibt." Ohnehin hätten die vielen Vereinswechsel auch positive Aspekte. "Ich habe viele Klubs, Länder, Kulturen und Menschen kennengelernt. Das sind tolle Erfahrungen gewesen."

Einst Bundesligaprofi beim VfB Stuttgart

In jungen Jahren war der Deutsch-Italiener weniger wechselfreudig. 1993 kam er in die Jugendabteilung des VfB Stuttgart, durchlief die Nachwuchsmannschaften und debütierte mit 19 Jahren in der Bundesliga. "Ich hatte insgesamt drei Einsätze, auf die ich heute noch stolz bin. Schließlich träumt jeder Fußballer von der Bundesliga. Es hätten nur ein paar Spiele mehr sein können", sagt er rückblickend.

Der Wunsch nach weiteren Erstligaspielen blieb unerfüllt. Während Trainer Ralf Rangnick große Stücke auf Vaccaro hielt, konnte dessen Nachfolger Felix Magath nur wenig mit ihm anfangen. Trotz langfristigen Vertrags in Stuttgart wechselte der Angreifer 2002 zur SpVgg Unterhaching in die Regionalliga Süd. "Auch wenn ich mich in Unterhaching sehr wohlgefühlt habe, war das rückblickend ein Fehler. Ich hätte beim VfB mehr Geduld haben müssen", sagt er heute.

Beim neuen Arbeitgeber lief es zunächst gut. Gleich in der ersten Spielzeit gelang der Wiederaufstieg in die 2. Liga, zudem wurde sensationell das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Angelo Vaccaro hatte großen Anteil daran. Der Erfolg weckte Begehrlichkeiten. Nicht nur deutsche Vereine, sondern auch der italienische Proficlub Brescia Calcio war an ihm interessiert. "Die waren damals Erstligist. Mein großes Idol Roberto Baggio hat dort gespielt. Es wäre ein Traum gewesen, gemeinsam mit ihm aufzulaufen", erzählt er.

Kreuzbandriss zerstört den Italien-Traum

Doch ausgerechnet bei dem Spiel, an dem der Manager von Brescia auf der Tribüne saß, riss sich Vaccaro das Kreuzband. Einige Monate später geschah das Unglück erneut. Überhaupt waren die folgenden Jahre nicht nur von vielen Vereinswechseln, sondern auch von einigen Verletzungen geprägt. "Natürlich gab es Momente, in denen ich damit gehadert habe", gibt er zu. "Aber meine Liebe zum Fußball ist sehr groß. Ich will immer wieder zurück auf den Platz."

Nach den Stationen FC Augsburg, Stuttgarter Kickers und Eintracht Frankfurt II nahm er das Ausland in Angriff - mit gemischten Erlebnissen. Beim ungarischen Spitzenverein Honved Budapest habe es laut Vaccaro Probleme mit der Gehaltszahlung gegeben. Nach einem halben Jahr war das Intermezzo beendet: "Der Präsident wollte mich gerne halten. Er bot mir sogar ein Vertrag mit fast doppeltem Gehalt. Darauf habe ich nur geantwortet, gib mir doch erstmal mein bisheriges Geld." Auch beim FC Brüssel berichtet der Stürmer von ausbleibenden Gehaltszahlungen.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Angelo Vaccaro, der bei der SV Elversberg nach zehn Profistationen eine Heimat gefunden hat.

Wohnungssuche, Umzug, ein neuer Verein, neue Mannschaftskameraden - für Angelo Vaccaro ist das über die Jahre längst Gewohnheit geworden. Der Stürmer der SV Elversberg blickt in seiner Profilaufbahn auf zehn Stationen zurück. Er hat im Inland und im Ausland gespielt, von der ersten bis hinunter zur fünften Liga.

"Wer so häufig den Verein wechselt, gilt schnell als Söldner", weiß der 32-Jährige. "Ich hätte auch lieber zehn Jahre bei einem Verein gespielt. Aber im Fußball gibt es viele Veränderungen. Neue Präsidien, neue Trainer. Der eine plant mit dir, der andere nicht. Jeder muss sehen, wo er bleibt." Ohnehin hätten die vielen Vereinswechsel auch positive Aspekte. "Ich habe viele Klubs, Länder, Kulturen und Menschen kennengelernt. Das sind tolle Erfahrungen gewesen."

Einst Bundesligaprofi beim VfB Stuttgart

In jungen Jahren war der Deutsch-Italiener weniger wechselfreudig. 1993 kam er in die Jugendabteilung des VfB Stuttgart, durchlief die Nachwuchsmannschaften und debütierte mit 19 Jahren in der Bundesliga. "Ich hatte insgesamt drei Einsätze, auf die ich heute noch stolz bin. Schließlich träumt jeder Fußballer von der Bundesliga. Es hätten nur ein paar Spiele mehr sein können", sagt er rückblickend.

Der Wunsch nach weiteren Erstligaspielen blieb unerfüllt. Während Trainer Ralf Rangnick große Stücke auf Vaccaro hielt, konnte dessen Nachfolger Felix Magath nur wenig mit ihm anfangen. Trotz langfristigen Vertrags in Stuttgart wechselte der Angreifer 2002 zur SpVgg Unterhaching in die Regionalliga Süd. "Auch wenn ich mich in Unterhaching sehr wohlgefühlt habe, war das rückblickend ein Fehler. Ich hätte beim VfB mehr Geduld haben müssen", sagt er heute.

Beim neuen Arbeitgeber lief es zunächst gut. Gleich in der ersten Spielzeit gelang der Wiederaufstieg in die 2. Liga, zudem wurde sensationell das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Angelo Vaccaro hatte großen Anteil daran. Der Erfolg weckte Begehrlichkeiten. Nicht nur deutsche Vereine, sondern auch der italienische Proficlub Brescia Calcio war an ihm interessiert. "Die waren damals Erstligist. Mein großes Idol Roberto Baggio hat dort gespielt. Es wäre ein Traum gewesen, gemeinsam mit ihm aufzulaufen", erzählt er.

Kreuzbandriss zerstört den Italien-Traum

Doch ausgerechnet bei dem Spiel, an dem der Manager von Brescia auf der Tribüne saß, riss sich Vaccaro das Kreuzband. Einige Monate später geschah das Unglück erneut. Überhaupt waren die folgenden Jahre nicht nur von vielen Vereinswechseln, sondern auch von einigen Verletzungen geprägt. "Natürlich gab es Momente, in denen ich damit gehadert habe", gibt er zu. "Aber meine Liebe zum Fußball ist sehr groß. Ich will immer wieder zurück auf den Platz."

Nach den Stationen FC Augsburg, Stuttgarter Kickers und Eintracht Frankfurt II nahm er das Ausland in Angriff - mit gemischten Erlebnissen. Beim ungarischen Spitzenverein Honved Budapest habe es laut Vaccaro Probleme mit der Gehaltszahlung gegeben. Nach einem halben Jahr war das Intermezzo beendet: "Der Präsident wollte mich gerne halten. Er bot mir sogar ein Vertrag mit fast doppeltem Gehalt. Darauf habe ich nur geantwortet, gib mir doch erstmal mein bisheriges Geld." Auch beim FC Brüssel berichtet der Stürmer von ausbleibenden Gehaltszahlungen.

Positiver hat er die Zeit beim italienischen Drittligisten Sorrento Calcio in Erinnerung behalten. "Es war natürlich auch schön, am Meer zu leben", fügt er lächelnd hinzu. Allerdings sei die dritte Liga in Italien der deutschen klar unterlegen. Besonders von den Rahmenbedingungen her: "Es war zwar alles sehr professionell. Wir sind zu den Auswärtsspielen geflogen und hatten sogar zwei Physiotherapeuten dabei. Aber viele Spiele wurden auf Kunstrasen ausgetragen. Auch das Zuschauerinteresse und die Medienresonanz ist in Italien viel geringer." Nach insgesamt eineinhalb Jahren war sein Auslandsabenteuer beendet. Angelo Vaccaro kehrte nach Deutschland zurück.

In Elversberg sesshaft werden?

In der Heimat war Angelo Vaccaro nicht vergessen. Die Angebote einiger Dritt- und Regionalligisten sagten ihm jedoch nicht zu, sodass er zunächst lediglich für den SSV Reutlingen in der Oberliga Baden-Württemberg auf Torjagd ging. Er dachte bereits an ein Karriereende, hatte sogar erste Berufserfahrungen bei einem Sportartikelhersteller gesammelt, als das Angebot von der SV Elversberg eintraf: "Die Chance, weiter mit dem Fußball Geld zu verdienen, wollte ich unbedingt noch einmal wahrnehmen." Gleich in der ersten Saison gelang der Aufstieg in die 3. Liga.

Mit der laufenden Spielzeit ist Angelo Vaccaro nur bedingt zufrieden. "Es gab Partien, in denen wir unglaublich stark gespielt haben", sagt er. "Aber auch sehr schlechte Spiele, zum Beispiel als wir fünf Gegentore gegen Borussia Dortmunds Amateure bekamen. So etwas darf uns nicht passieren. Aber ich bin mir sicher, dass wir die Klasse halten."

Sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer, würde sich aber bei 20 Einsätzen automatisch verlängern. "Ich würde gerne hier bleiben", sagt er. Die Zeiten des Wanderfußballers sollen endgültig Vergangenheit sein.